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Gerhard L e y , 565 Solingen 19, Friesenstraße 4 Herbert Schweda,
565 Solingen , Oberhaanerstraße 47 Vorrichtung zur Einsturzsicherung von einander
gegenüberliegenden Wänden bei Baugruben Die Erfindung betrifft eine zur Einsturzsicherung
von einander gegenüberliegenden Wänden bei Baugruben, beispielsweise Wasserleitungs-
und ganalisationsgräben o.
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dgl., bestimmte Vorrichtung, wie solche aus einem in die Baugrube
absenkbaren Gerüst aus einzelnen wagerecht übereinander angeordneten, die Verschalungswände
bildenden Bohlen, zu diesen rechtwinklig angeordneten Gurtträgern und letztere miteinander
verbindenden und an ihnen lösbar befestigten Spindelstreben bestehen, die sich wShrend
der Benutzung der Vorrichtung an den Gurtträgern abstUtzen.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Bohlen mit den
Gurt trägern zu VerschalungswLnden fest verbunden. Es sind ferner die Spindelstreben
an den Gurtträgern angelenkt, so daß Bohlen, Gurtträger und Spindelstreben eine
Verbaueinheit bilden. Derartig« Vorrichtungen haften wesentliche Nägel an. So ist
der Ausbau der Baugrube für den Fall erschwert, daß mit Rücksicht auf die Tiefe
der Baugrube mehrere Verbaueinheiten angeordnet verden müssen. Denn es muß zu
diesem
Zweck die Baugrube erst auf die volle Tiefe ausgeschachtet werden, bevor die Verbaueinheiten
nacheinander in die Baugrube abgesenkt werden können. Es besteht dabei die Gefahr,
daß die Wände der Baugrube zum Teil einstürzen, bevor sie ausgesteift sind. Es kann
ferner die Vorrichtung in den Fällen, in denen die Baugrube von Versorgungsleitungen
gekreuzt wird, infolge der ortsfesten Anordnung der die Verschalungswände bildenden
Bohlen nicht eingeetzt werden. Ein weiterer der bekannten Vorrichtung anhaftender
Nachteil ist darin zu erblicken, daß die Vorrichtung infolge ihrer Sperrigkeit den
Transport erschwert und keine raumsparende Unterbringung bei Nichtgebrauch ermöglicht.
Es läßt sich zwar die Vorrichtung demontieren, indem die Bügel, mit deren Hilfe
die Spindelstreben an den Gurt trägern angelenkt sind, von letzteren gelöst werden,
wonach auch die an den einen Gurt trägern befestigte Verschalungswand von der an
den gegenüberliegenden Gurtträgern befestigten Verschalungsvand gelöst ist. Das
Lösen der Spindelstreben von den Gurtträgern ist jedoch so uiständlich und zeitraubend,
daß man es vorziehen wird, die Vorrichtung in ihrer Einheit zu belassen. Es ist
ferner eine Vorrichtung bekannt, die aus einem steifen räumlichen Metallrohrgerüst
besteht, an dem längsseitig außen ldsbzre Riegelstangen senkrecht angeordnet sind,
zwischen denen und dem Metallrohrgerüst die die Verschalungsmrände bildenden Bohlen
lose aufeinander
geschichtet sind. Die Bohlen sind mit Kanthölzern
und den Spindelstreben, die sich an den Xanthölzern abstützen, mittels Bindedraht
verbunden und werden in dieser Einheit außerhalb der Baugrube mit dem Metallrohrgerüst
vereinigt. Nach Absenken der Vorrichtung in die Baugrube wird das Metallrohrgerüst
durch Entfernen der Riegelstangen von den Verschalungswänden gelöst und aus der
Baugrube wieder herausgezogen. Bei dieser Vorrichtung muß die Baugrube ebenfalls
auf die volle Tiefe ausgeschachtet werden, venn mit Rücksicht auf die Tiefe mehrere
Vorrichtungen zum Verbau erforderlich sind.
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Die Vorrichtung lW3t sich ferner eben£alls dann nicht einsetzen, venn
die Baugrube von Versorgungsleitungen gekreuzt wird. Infolge der Sperrigkeit des
Metallrohrgerüstes ist sowohl ihr Transport als au auch ihre Unterbringung bei NShtgebraudh
erschwert. Sie erfordert ferner Lagerhaltung einer größeren Anzahl von Metallrohrgerüsten,
da mit Erdaushebungen beauftragte Unternehmen in aller Regel an mehreren, mehr oder
weniger weit voneinander entfernten Baustellen gleichzeitig mit den Erdaushebungen
befaßt sind. Ein weiterer derartigen Vorrichtungen anha£tender Nachteil ist in der
losen Anordnung der Riegelstangen zu erblicken, da erfahrungsgemäß die Möglichkeit
nicht ausgeschlossen ist, daß die Riegelstangen als lose Teile verlorengehen.
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Bei Verlorengehen bereits einer Riegelstange ist aber die Vorrichtung
nicht mehr einsatzfähig. Es ist ferner
bei einer ebenfalls bekannten
Vorrichtung, deren Verschalungswände an Gurtträgern befestigt sind, bekannt, die
Spindelstreben an den Gurt trägern lösbar zu befestigen. Die Spindelstreben besitzen
zu diesem Zweck an ihren Enden U-förmig gestaltete Schuhe, mit denen sie auf den
Gurt trägern aufgeschoben und auf diesen mittels mit Handgriffen versehenen Steckbolzen
gesichert sind. Um die Vorrichtung demontieren zu können, müssen die Steckbolzen
gelöst werden, wonach die Spindelstreben von den Gurtträgern abgezogen werden können.
Das Lösen der Spindelstreben von den Gurtträgern ist jedoch umständlich und mit
erheblichem Zeitaufwand verbunden. Es besteht zudem die Gefahr, daß die Steckbolzen
wie die Riegelstangen der bereits genannten Vorrichtung verlorengehen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Gattung die die Verschalungswände bildenden Bohlen an den Gurt trägern einzeln leicht
lösbar zu haltern und sowohl das Zusammensetzen als auch das Demontieren der Vorrichtung
zu vereinfachen.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß mindestens an einer Längsseite
der Gurtträger der Vorrichtung in Abstand voneinander Haltearme verschwenkbar gelagert
sind, auf denen die die Verschalungswände bildenden Bohlen mit Ausnahme der im Stapel
zuunterst liegenden
Bohle aufsitzen und die mit ihren einen Enden
die Bohlen übergreifen, und daß an den Schenkeln der im Querschnitt U-Börmigen Gurtträger
Tragarme mit einem nach oben offenen, zum Einhängen der Spindelstreben dienenden
Langloch fest angeordnet sind und die Spindelstreben mit an ihren Enden befindlichen
Stützplatten die Tragarme hintergrei£en.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet gegenüber den bekannten, dem
Baugrubenverbau dienenden Vorrichtungen beachtliche Vorteile. So läßt sich infolge
der lösbaren Einzelhalterung der die Verschalungsvände bildenden Bohlen an den Gurttr.ägern
der Vorrichtung der Verbau auch für den Fall vom Rand der Baugrube aus durchführen,
daß infolge der Tiefe der Baugrube zwei oder mehr Vorrichtungen für den Verbau erforderlich
sind, wodurch die bisher bestehende Gefahr des Einstürzens der Wände der Baugrube
verhütet wird. Bs brd zu diesem Zweck die erste Vorrichtung bis zum Rand in die
Erdaushebung abgesenkt, wonach die Verschalungswände durch Anziehen der Spindelstreben
an den Wänden der Erdaushebung festgeklemmt werden. Mit zunehmender Erdaushebung
wird sodann der Verbau fortgesetzt, indem die hier zur bestimmten Einzelteile der
an die bereits abgesenkte Vorrichtung anzuschließenden Vorrichtung von oben in die
Baugrube hinabgelassen und hier zusatsengesetst werden.
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Die Vorrichtung kann ferner auch dann eingesetzt werden,
wenn
die Baugrube von einer Versorgungsleitung gekreuzt wird, indem durch Fortfall zweier
Bohlen an den Verschalungswänden ein freier Zwischenraum zum Überwinden der Versorgungsleitung
hergestellt wird. Die Halterung der übrigen Bohlen erfährt dabei durch das Fehlen
der beiden Bohlen keine Beeinträchtigung. Die Erfindung ermöglicht es des weiteren,
die Bohlen auf einfache und schnelle Weise mit den Gurt trägern der Vorrichtung
zu verbinden, indem nach Auflegen einer Bohle auf am Fußende der Gurt träger angeordnete
Auf lager die dieser Bohle zugeordneten Haltearme in die wirksame Lage versebenktwerden
und die jeweils nächstfolgende Bohle auf die zuvor in die wirksame Lage verschwenkten
Haltearme aufgelegt vird. Die Haltearme sind dabei auf den Gelenkzapfen, ul die
sie schwenkbar sind, gesichert, so daß sie mit den Gurtträgern eine Einheit bilden
und dadurch nicht verlorengehen. Um die Bohlen von den Gurtträgern zu lösen, brauchen
die Haltearme lediglich vom Kopfende der Gurtträger aus nacheinander in die unwirksame
Lage verschwenkt zu werden, wobei nach jedesmaligem Verschwenken der Haltearme die
auf den noch in der wirksamen Lage befindlichen H8tearmen liegende Bohle von den
Haltearmen abgenoxKen wird. Es ermöglicht ferner die lose Verbindung der Spindel
streben mit den Gurt trägern, eine Spindelstrebe mit einem einzigen Handgriff mit
den Gurtträgern zu verbinden und in ebenso einfacher Weise von den Gurt trägern
zu lösen.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung sind die Haltearme T-förmig gestaltet
und so angeordnet, daß sie in ihrer wirksamen Lage mit dem Steg in der Senkrechten
liegen und außen an zwei übereinander befindlichen Bohlen anliegen.
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Die Gestaltung der Haltearme ermöglicht es, mittels ein- und derselben
Haltearme zwei Bohlen an einem Gurtträger zu haltern.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß sich die Haltearme
mit einem in ihrer Längsachse befindlichen Langloch an den Gelenkzapfen führen.
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Durch die Langlöcher der Haltearme ist sichere Halterung der Bohlen
an den Gurtträgern der Vorrichtung auch PUr den Fall sichergestellt, daß die Breite
der einzelnen Bohlen unterschiedlich ist oder die Bohlen durch Witterungseinflüsse
verzogen sind. Da ferner nicht auszuschließen ist, daß sich die Haltearme mit ihrem
Steg beim Anziehen der Spindelstreben nach Absenken der Vorrichtung in die Baugrube
in die Bohlen eindrücken, braucht zum Lösen der Bohlen von den Gurtträgern auf das
dem Steg abgekehrte Ende der Haltearme lediglich ein leichter Hammerschlag ausgeübt
zu werden, um die Haltearme so weit zu verschieben, bis sie mit ihren Stegen von
den Bohlen ahgerUckt sjn4.
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Um die Spindelstreben nach Anziehen in den Tragarmen der Gurtträger
zu sichern, ist an dem Basisschenkel eines jeden Gurtträgers ungefähr in Höhe der
Sttzplatten der Spindelstreben eine Anschlagleiste fest angeordnet.
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Nach Anziehen der Spindelstreben sind die Anschlagleisten den Stützplatten
übergeordnet, wodurch unbeabsichtigtes Lösen der Spindelstreben aus den Tragarmen
der Gurtträger ausgeschlossen ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem AusfUhrungsbeispiel an
einer Vorrichtung zur Einsturzsicherung von einander gegenüberliegenden Wänden bei
Baugruben veranschaulicht. Es zeigt: Fig. 1 zwei teilweise dargestellte Vorrichtungen
mit unterschiedlich hohen Verschalungsvänden schaubildlich in Ansicht, teilweise
aufgerissen, von denen die eine Vorrichtung an das untere Ende der anderen Vorrichtung
angehängt ist, und Fig. 2 einen Gurtträger mit Fen an ihm gehalterten Bohlen in
Seitenansicht, teilweise im Schnitt.
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Eine jede Verschalungswand 1,2 ist von übereinander angeordneten Bohlen
3 gebildet, die an Gurtträgern 4 U-förmigen Querschnitts gehaltert sind. Mit 5 sind
Haltearme bezeichnet, die in Abstand übereinander an den Schenkeln der Gurtträger
4 angeordnet sind.
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Die an den einen Schenkeln der Gurtträger 4 angeordneten Haltearme
5 sind zu den an den anderen Schenkeln der Gurt träger 4 angeordneten Haltearme
5 um etwas mehr als die Höhe einer Bohle 3 zueinander versetzt. Die Haltearme 5
sind um an den Schenkeln der GurttSter 4 wagerecht zu den Bohlen 3 angeordnete Gelerikzapfen
6 schwenkbar. Diese besitzen an ihrem freien Ende einen verbreiterten tops, wodurch
die Haltearme 5 auf den Gelenkzapfen 6 gesichert sind. Die Haltearme 5 führen sich
mit einem in ihrer Längsachse befindlichen Langloch 7 an den Gelenkzapfen 6 und
sind T-förnig. Die Gurtträger 4 besitzen am Fußende ein Auf lager 8, auf dem die
zuunterst liegende Bohle 3 aufliegt. Die übrigen Bohlen 3 liegen auf den Haltearmen
5 auf, die mit ihrem Steg jeweils an zwei Bohlen 3 außen anliegen, so daß mittels
ein- und derselben Haltearme 5 jeweils zwei Bohlen 3 an einem Gurtträger 4 gehaltert
sind.
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Die Gurtträger 4 weisen an ihrem Fußende eine zvischen ihren Schenkeln
befindliche Stange 9 und am kopfende zwei Haken lo auf. Die auf der Zeichnung untere
Vorrichtung ist mit den Haken lo ihrer Gurt träger 4 an den Stangen 9 der Gurt träger
4 der oberen Vorrichtung
angehängt. Die Haken lo der oberen Vorrichtung
dienen ferner zum Anhängen beispielsweise von Seilen, mit deren Hilfe die Vorrichtung
bzw. die Vorrichtungen in die Baugrube abgesenkt werden. An den Schenkeln der Gurtträger
4 sind in Abstand voneinander plattenförmige Tragarme 11 fest angeordnet, die ein
nach oben offenes Langloch 12 besitzen. An dem Basisschenkel der Gurtträger 4 sind
etwa in Höhe der Tragarme 11 Anschlagleisten 13 fest angeordnet. Die Vorrichtung
ist mit Spindelstreben 14 ausgestattet, von denen der einfacheren Darstellung halber
in der Zeichnung nur eine dargestellt ist. Die Spindelstrebe 14 liegt mit ihren
Enden in den Langlöchern 12 zveier gegenüberliegender Tragarme 11 der Gurtträger
4. Sie weist an ihren Enden zwei plattenförmige Stützplatten 15 auf, mit denen sie
die Tragarme 11 hintergreift.
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Das Zusammensetzen der Einzelteile der Vorrichtung außerhalb der Baugrube
erfolgt in der Weise, daß zuerst die Spindelstreben 14 in die an den Gurtträgern
4 angeordneten Tragarme 11 eingehängt werden. Hiernach werden die Bohlen 3 auf den
nacheinander in die wirksame Lage verschwenkten Haltearmen 5 aufeinander geschichtet,
mit Ausnahme der im Stapel zuunterst liegenden Bohle 3, die auf die Aufnahmen 8
der Gurtträger 4 aufgelegt wird.
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Die Vorrichtung wird sodann beispielsweise mittels eines Baggers oder
eines trans so weit in die Baugrube
abgesenkt, bis die mit ddm
Rand der Baugrube abschließt.
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Nach Einsetzen der Vorrichtung in die Baugrube werden die Spindelstreben
14 so weit angezogen, bis die Verschalungswände 1 2 an den Wänden der Baugrube festgeklemmt
sind. Reicht eine Vorrichtung mit Rücksicht auf die Tiefe der Baugrube zu deren
Verbau nicht aus, so werden die Einzelteile einer weiteren Vorrichtung von oben
in die Baugrube hinabgelassen und dort zu einer an die bereits abgesenkte Vorrichtung
anzuschließenden Vorrichtung zusammengesetzt. Es besteht selbstverständlich auch
die Möglichkeit, beispielsweise zwei oder mehr außerhalb der Baugrube aneinander
gehängte Vorrichtungen gleichzeitig in die Baugrube abzusenken.
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Zum Demontieren der Vorrichtung werden die Spindelstreben 14 so weit
gelöst, daß sie aus den an den Gurtträgern 4 angeordneten Tragarmen 11 ohne Behinderung
durch die Anschlagleisten 13 ausgehoben werden können.
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Hiernach werden zum Lösen der Bohlen 3 von den Gurtträgern 4 die an
letzteren zuoberst angelenkten Haltearme 5 so weit verschwenkt, daß die zuoberst
liegende Bohle 3 von den ihr als Auflager dienenden Haltearmen 5 abgenommen werden
kann. Nach jedesmaligem Verschwenken eines Haltearmes 5 in die unwirksame Lage wird
sodann eine weitere Bohle 3 von den ihr als Auflager dienenden Haltearmen 5 abgenolmen.