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Kaleidoskopartiges, auch als Lehrmittel verwendbares Spielgerät Die
Erfindung betrifft ein sowohl als Lehrmittel als auch als Spielzeug verwendbares
Gerät, das nach Art des bekannten Kaleidoskops gebaut ist, aber neuartige Erscheinungen
und Wirkungen auslöst, die sowohl optischer als auch akustischer Natur sind. Im
wesentlichen besteht die Erfindung darin, daß in einer an sich bekannten Kaleidoskophülle
von außen bewegte Drehfiguren angeordnet sind, deren Bewegung mittels einer Handkurbel
erfolgt, welche bei ihrer Drehung gleichzeitig durch eine Stiftenwal-ze metallene
Zungen zum Tönen bringen. Die drehbaren Figuren können Motive der verschiedensten
Art darstellen, also z. B. als Tiere, Märchengestalten, Personen od. dgl. ausgebildet
sein. Sie werden unter dem Einfluß des im Innern des Kaleidoskopkörpers in der üblichen
Weise angeordneten Winkelspiegels vervielfältigt, so daß z. B. mit wenigen Tanzfiguren
der Eindruck eines von zahlreichen Personen getanzten bewegten Reigens, Balletts
usw. entsteht. Die Bewegung der tanzenden Figuren wird dabei erfindungsgemäß durch
eine z. B. mehrstimmige Tonerzeugungsvorrichtung musikalisch begleitet bzw. untermalt.
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Der Erfindungsgegenstand bildet ein gutes Lehrmittel, welches dem
Kinde in anschaulicher Weise id'ie Elementargesetze der Reflexionstechnik (Winkelspiegel)
erläutert und nahebringt. Dies geschieht in einer lebendigen und interessanten,
die Aufmerksamkeit des Kindes weckenden und erhaltenden Art. Dabei wird auch dem
kindlichen Betätigungsdrang und Bewegungstrieb Rechnung getragen, indem das Kind
jeweils selbst durch Drehen der Handkurbel das Spiel der tanzenden Figuren auslösen
muß. Hinzu kommen die durch die eingebaute Musikstimme hervorgerufenen akustischen
Eindrücke, so daß beim Gebrauch des
Gerätes Hand, Auge und Ohr des
Kindes beteilige sind. Die Erfindung dient also nicht nur einem pädagogischen Zweck,
sondern ist zugleich ein belehrendes und unterhaltendes Spielzeug.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i bis 3 zeigen in etwa halber natürlicher Größe das Gerät in
der Ansicht von vorn, von der Seite und von oben; Fig. 4. bis 7 geben die innere
Tanz- und Musikmechanik :etwa in natürlicher Größe wieder.
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Fig. 4 ist eine Seitenansicht der Dreh- und Stimmvorrichtung, Fig.
5 eine entsprechende Draufsicht; Fig. 6 gibt einen waagerechten Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. q. und Fig. 7 einen solchen nach der Linie VII-VII wieder.
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Das Gerät besteht aus einem dreiseitigen Hohlprisma, dessen Seiten
a und b undurchsichtig sind. Die Seite c weist an einem Ende eine mit einer Mattglanzscheibe
abgedeckte Lichteinfallöffnung d auf. Die Stirnseite e ist mit einem Guckfenster
f versehen. Im Innern des Hohlkörpers a, b, c, ist in an sich bekannter Weise
nach Art der üblichen Kaleidoskope ein Winkelspiegel angeordnet, in dessen Blickfeld
die Tanz- und Musikmechanik eingebaut ist.
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Der Mechanikkörper besteht aus der Grundplatte g, die mit vorstehenden
Lappen s' zum Befestigen bzw. Abstützen im Innern des Kaleidoskopkörpers versehen
ist. An der Grundplatte g ist eine weitere Tragplatte h befestigt. In dem von den
Platten g und h gebildeten Hohlraum i sind drei Antriebsrollen
j, k, l untergebracht, die auf Bolzen j', k' und l' gelagert
sind. Durch einen Schnurbetrieb m sind die drei Rollen j, k, Z zu
gemeinsamer Bewegung verbunden. Der mittlere Bolzen k' ist entsprechend verlängert
und läuft in eine aus dem Kaleidoskopkörper hervorstehende Handkurbel 7t aus.
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Oberhalb der Grundplatte g sind drei Gruppen von Tanzfiguren angeordnet.
Vier solcher Tanzfiguren o stehen auf einer Drehscheibe p, die mit den Bolzen l'
fest verbunden ist. Die Bolzen k' und j laufen oben in Zinken aus, an denen je eine
Tanzfigur q und r gelagert ist.
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Unterhalb der Trägerplatte la ist ein Winkelblech s befestigt, auf
dem ein metallener Klangkörper t mit mehreren federnden Metallzungen
t'
befestigt ist. Auf dem Bolzen k' sitzt fest eine Stliftenwalze u, :deren
vorstehende Stifte d in den Bereich der Zungen t' ragen.
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Zum Gebrauch wird das Gerät senkrecht nach unten gehalten, derart,
daß der Schein einer Lichtquelle (Sonnen- oder Lampenlicht) auf die Lichteinlaßöffnung
d fällt. Das Auge des Beschauers blickt dabei in die Gucköffnung.
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Unter dem Einfluß des im Hohlprisma a, b, r.-befindlichen Winkelspiegels
werden die wenigen Tanzfiguren o, q, r durch mehrfache Reflexion vervielfältigt,
so daß der Beschauer im Blickfeld zahlreiche Figuren sieht. Beim Drehen der Handkurbel
n werden die Figuren o, q, r in Bewegung gesetzt. Die Figurengruppe o dreht
sich mit der Schleife p um den Bolzen l'. Die auf den Bolzen k' und
j' befindliehen Einzelfiguren q und r bewegen sich um ihre eigene Achse. Es entsteht
dadurch der optische Eindruck einer großen Anzahl tanzender Reigen-oder Ballettfiguren.
Der Schnurbetrieb m ist dabei über die Antriebsrollen j, k und
L derart geführt, daß letztere. sich in verschieden gerichtetem Sinne drehen,
so daß auch der Umdrehungsrhythmus des Reigens oder Balletts nach verschiedener
Richtung verläuft.
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Durch die auf der Handkurbel yt bzw. auf dem Bolzen k' sitzende Stiftenwalze
u werden beim Drehen die Metallzungen t' angerissen und in Schwingungen versetzt,
wodurch sie zum Tönen gelangen und das Reigenspiel der sich drehenden Figuren musikalisch
begleiten. Die Anzahl der Metallzungen t' und deren Klang kann natürlich beliebig
gehalten werden. Es empfiehlt sich, für jede Zunge t' auf der Walze u einen besonderen
Anreißstift ü vorzusehen.
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Die Grundplatte g ist im Innern des Prismenhohlkörpers a, b, c schräg
angeordnet, so daß die Figuren o, q, r zur Betrachtungsachse v geneigt
stehen. Dadurch wird eine gute Übersichtlichkeit des gesamten Bildes erzeugt, indem
die tanzenden Figuren dem Beschauer in ganzer Größe sichtbar werden. Die eine Ecke
des Prismenhohlkörpers ist bei w abgebrochen, so daß genügend Platz für die Handkurbel
n geschaffen ist, ohne daß letztere ungebührlich weit vorsteht.