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Verfahren zur Herstellung von Lösungen des Thyrothricins
Das Antibiotikum
Tyrothricin entfaltet bei der lokalen Behandlung bestimmter Infektionen eine günstige
Wirkung. Man hat bereits versucht, die lokale Behandlung mit Lösungen des Tyrothricins
durchzuführen. Die Herstellung von brauchbaren Lösungen des Tyrothnans ist jedoch
schwierig, weil das Tyrothricin in vielen Lösungsmitteln unlöslich ist und viele
andere Lösungsmittel nicht verwendet werden können, weil sie empfindliche Geweleteile
reizen oder die Wirksamkeit bzw. die Haltbarkeit des Tyrothricins ungünstig beeinflussen.
so ist bereits bekannt, Lösungen des an sich wasserunlöslichen Tyrothricins in Wasser
in der Weise herzustellen, daß Phenylsulfonate, quaternäre Ammoniumsalze und/oder
Alkohole als Lösungsvermittler verwendet werden. Auch diese Lösungen haben den Nachteil,
daß sie empfindliche Gewebeteile reizen, und zwar besonders dann wenn die Konzentration
an Lösungsvermittlern, besonders AlxkFoholen, eine bestimmte Grenze überschreitet.
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Die Aufgabenstellung der Erfindung geht dahin, Lösungen des Tyrothricins
in pflanzlichen Ölen herzustellen.
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Es wurde gefunden, daß therapeutisch wertvolle Lösungen des Tyrothricins
in pflanzlichen Ölen hergestellt werden können, wenn man Säuren der aliphatischen
Reihe, die eine oder mehrere Oxygruppen enthalten und vorzugsweise eine Ketten-Länge
von 8 bis 18 C-Atomen besitzen, oder Salze solcher Säuren als Lösungsvermittler
verwendet. Es ist überraschend, daß sich therapeutisch wertvolle Lösungen des Tyrothricins
auf diesen Wege herstellen lassen, weil die Löslichkeit des Tyrothricins in den
pflanzlichen Ölen sehr gering ist und die in den pflanzlichen Ölen als solchen erhältlichen
Lösungen keine genügend therapeutische Wirkung
besitzen. Die vorteilhafte
Wirkung, die die vorerwähnten Säuren der aliphatischen Reihe und deren Salze als
Lösungsvermittler ausüben konnte nicht vorausgesehen werden, weil über die chemische
Natur des Tyrothricins und die Möglichkeit der Beeinflussung seiner Löslichkeit
noch zu wenig bekanntgeworden ist. Die so erhaltenen Lösungen des Tyrothricins besitzen
einen sehr geringen Reizeffekt. Besonders überraschend ist, daß sie eine vorzügliche
Wirkungsdauer besitzen. Dies scheint darauf zu beruhen, daß das ölige Milieu einen
protrahierenden Effekt ausübt und das Antibiotikum mir langsam aus der öligen Lösung
in das Gewebe gelangen läßt.
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Als pflanzliche Öle kommen Rizinusöl, Olivenöl, Sesamöl und andere
Öle dieser Art in Betracht.
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Als Lösungsvermittler wird gemäß der Erfindung vorzugsweise Rizinolsäure
verwendet. Man kann aber auch andere, Oxygruppen enthaltende Säuren der aliphatischen
Reihe, wie Oxystearinsäuren usw., verwenden. Als Salze der Säuren werden vorzugsweise
die mit Aminoalkoholen, wie Mono-, Die und Triäthanolaimin, erhältlichen Salze verwendet.
Man kann die Löslichkeit des Tyrothricins in den Ölen und das Verfahren zur Herstellung
der Lösungen dadurch verbessern, daß man das Tyrothricin zunächst in einer möglichst
geringen Menge von wasserfreiem Alkohol löst und diese Lösung dann mit dem Öl und
dem Lösungsvermittler weiterverarbeitet.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele
erläutert: Beispiel I Eine Lösung von 62,5 mg Tyrothrich in 1 ccm wasserfreiem Alkohol
gibt man langsam unter gutem Rühren in 5 g Rizinolsäure, bis eine klare Lösung entstanden
ist. In diese Lösung rührt man nach und nach 94g Rizinusöl ein. Die Zugabe soll
nur langsam erfolgen, um leine zwischenzeitliche Ausflockung des Tyrothricins zu
verhindern. Die so erhaltene völlig klare Öllösung enthält 625 y Antibiotikum pro
Gramm Öl.
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Beispiel 2 Zu der gemäß Beispiele erhaltenen Lösung von 62,5 mg Tyrothricin
und Iccm absolutem Alkohol in 5 g Rizinolsäure gibt man I,76g Diäthanolamin.
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Nach erfolgter klarer Lösung rührt man langsam Rizinusöl ein, bis
das Gesamtgewicht 100 g beträgt.
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Beispiel 3 Man verfährt entsprechend Beispiel 2 unter Verwendung
von 2,5 g Triätanolamin.
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P A T E N T A S P R Ü C H E : 1. Verfahren zur herstellung von Lösungen
des Tyrothricins, dadurch gekennzeichnet, daß das Tyrothricin in einem pflanzlichen
Öl mit Hilfe einer Säure der aliphatischen Reihe, die durch eine oder mehrere Oxygruppen
substituiert ist und vorzugsweise eine Kettenlänge von 8 bis 18 C-Atomen besitzt,
oder mit Hilfe eines Salzes einer solchen Säure gelöst wird.