DE906324C - Regeleinrichtung fuer elektromotorische Antriebe von Aufwickelvorrichtungen, insbesondere fuer Schlichtmaschinen - Google Patents

Description

• Regeleinrichtung für elektromotorische Antriebe von Aufwickelvorrichtungen, insbesondere für Schlichtmaschinen Bei elektromotorischen Antrieben von Aufwickelvorrichtungen, wie sie beispielsT,veise bei Schlichtmaschinen Verwendung finden, muß zwecks Aufrechterhaltung einer praktisch gleichbleibenden Zugspannung des aufzuwickelnden Materials mit wachsendem Wickeldurchmesser eine Drehzahlverminderung der Welle des Aufwickelbaumes Hand in Hlanld gehen. Um diese Drehzahlherabsetzung selbsttätig zu bewirken, hat man die verschiedenartigsten Mittel angewandt. Zwischen Aufwickelmotor und Aufwickelbaum hat man z. B. eine auf ein bestimmtes Moment eingestellte Rutschkupplung eingeschaltet. Es ist auch schon bekanntgeworden, eine sogenannte Fühlhebelsteuerung anzuwenden, bei welcher mittels eines Fuhlhebels der Aufwickeldurchmesser abgetastet und durch das Ausschwenken dieses Hebels entweder ein Widerstand im Feldstromkreis des Aufwickelmotors oder das Übersetzungsverhältnis eines zwischen Aufwickelmotor und Aufwickelbaum eingeschalteten Regelgetriebes geändert wird. Statt eines Fühlhebels hat man auch schon einen besonderen Verstellmotor verwendet, welcher in Abhängigkeit vom Ankerstrom des Aufwickelmotors gesteuert wird.
• Beli Antrieben von Schlichtmasohlinen, die eine große Veränderung der Warengeschwindigkeit in einem Blereich von I: 10 bis I: 25 erfordern, sind immer größere Durchmesserverhältnisse des Auf- wickelbaumes, und zwar bis 1 8 wird und mehr. auszuregeln. Mit Rücksicht auf den sich hierbei ergebenden großen Gesamtregetbereich von I: 200 und mehr ist eine vollelektrische Regelung praktisch nicht mehr möglich. Man hat deshalb auch schon die elektrische Regelung mit einer Rutschkupplung kombiniert, und zwar derart, daß zu Beginn des Aufwickelvorganges, etwa bis zum Erreichen des 3,5fachen Anfangswickeldurchmessers, die Drehzahl der treibenden Rutschkupplungshälfte mit der Drehzahl der mit der getriebenen Rutschkupplungshälfte verbundenen Wickelwelle fortlaufend angepaßt und von da ab bis zum Ende des Aufwickelvorganges konstant gehalten ist. Dabei wird die Drehzahl der angetriebenen Rutschkupplung der mit zunehmendem Wickeldurchmesser abnehmenden Drehzahl der Wickelwelle unter Verwendung eines den Durchmesser des Wickels abtastensden, den Verstellnvelg eines Regelorgans oder einer elektrischen Regeleinrichtung verstellenden Fühlhebels so angepaßt, daß die treibende Hälfte der Kupplung stets mit einer gewissen Voreilung gegenüber der getriebenen Hälfte umläuft. Bei dieser Regelausführung ist jedoch eine selbsttätige Konstanthaltung des Aufwickelzuges praktisch undurchführbar. zumal die Rutschkupplung ein nicht genau entsprechendes Element ist.
• Es sind auch schon Regeleinrichtungen für den elektromotorischen Antrieb von Rol lapparaten benutzt worden, wie sie insbesondere bei Papiermaschinen Verwendung finden, bei denen ein zur Vergrößerung des Wickelbereiches zwischen Antriebsmotor und Rollapparat geschaltetes regelbares Getriebe in Abhängigkeit von einer Drehzahlüberwachungseinrichtung bei Erreichen des entsprechenden Regelzustandes des Motors selbsttätig umgeschaltet und damit gleichzeittig der Motor wieder auf seinen Anfangsregelzustand zurückgeführt wird. Eine derartige Reihenschaltung von elektrischer und mechanischer Regelung hat bei Verwendung der Stromrelaissteuerung des Feldstromkreises des Aufwickelmotors den Nachteil, daß bei der Umschaltung des Stromrelais unerwünschte Stöße und Schwankungen des Aufwickelzuges eintreten. Wenn die Ausregelung des mechanischen und des elektrischen Regelgliedes nacheinander erfolgt, müssen außerdem komplizierte Umschaltungen vorgenommen werden.
• Die Nachteile der bisher bekannten Regeleinrichtungen für elektromotorische Antriebe von Aufwickelvorrichtungen mit stark anwachsendem Wickeldurchmesser werden durch die Erfindung auf die Weise vermieden, daß die Regelung des tJbersetzungsverhältnisses des zwischen Aufwickelbaum und Aufwickelmotor geschalteten Getriebes zugleich mit der FeIdregelung des Wickelmotors mittels ein und desselben Regelorgans erfolgt. Erfindungsgemäß werden die Regelwellen für die elektrische und mechanische Regelung durch einen Kettentrieb oder ähnliche Mittel miteinander gekuppelt. Die Drehzahländerung der Welle des Aufmrickellbaumes erfolgt dann durch gleichmäßiges Verstellen beider Regelwellen.
• In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens veranschaulicht. I stellt den Wickelmotor dar, welcher über ein Relgellgetrieheß den Aufwickelbaum 6 antreibt. Das Übersetzungsverhältnis des Regelgetriebes 4 kann durch Verstellen einer Gabel 5 verändert werden. Die Gabel 5 ist über einen Kettentrieb I5 mit der Reglerwelle 10 gekuppelt, die durch einen Verstellmotor g angetrieben wird. Die gleiche Reglerwelle IO ist über einen Kettentrieb I6 auch mit der Reglerwelle I3 eines Widerstandsreglers 3 gekuppelt, welcher im Stromkreis der Nebenschlußfeldwicklung 2 des Aufwickelmotors I liegt. Das aufzuwickelnde Maserial 14, dessen Zugspannung konstant gehalten werden soll, wird von der Wickelrolle 7 abgerollt.
• Die Rolle 7 bt bei dem dargestellten Ausflihrungsbeispiel mit einem Bremsgenerator 8 gekuppelt, der ebenfalls wie der Wickelmotor I an dem Leonardnetz P/N liegt. In den Ankerstromkreqs des Wickeslmotors I ist ein Widerstand 12 eingeschaltet. welchem die Betätigungsspule des Stromrelais II parallel liegt. Wird der Ankerstrom des Wickelmotors I zu groß, dann spricht das Stromrelais ii an und schaltet den an dem Erregernetz pl/hT liegenden Verstellmotor 9 in Idem Drehsinn ein, daß die Drehzahl der Welle des .Aufwickelbaumes verringert wird.
• Statt des in der Zeichnung dargestellten Riemenregelgetriebes kann selbstverständlich auch irgendein anderes Getriebe, beispielsweise ein PIV-Getriebe, Verwendung finden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE.

   I. Regeleinrichtung für elektromotorische Äntriebe von Aufwickelvorrichtungen mit stark anwachsendem Wickeldurchmesser, bei welcher die selbsttätige Regelung auf konstante Zugspannung des aufzuwickelnden Materials sowohl auf elektrischem als auch auf mechanischem Wege vorgenommen wird, insbesondere für Schlichtmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung des Übersetzungsverhältnisses des zwischen Aufwickelbaum (6) und Wickelmotor (I) geschalteten Getri.ebes (4) zugleich mit der Feldregelung (3) des Wickelmotors (I) mittels ein und desselben Regelorgans (9) erfolgt.
2. 2. Binrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwellen (IO, I3) für die elektrische und mechanische Regelung durch einen Kettentrieb oder ähnliche Mittel miteinander gekuppelt sind und die Drehzahländerung des Aufwickelbaumes (6) durch gleichmäßiges Verstellen beider Regelwel len erfolgt.

   Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 592992, 703893, 7II468.