DE682140C

DE682140C - Elektrisch betriebene Kabelwinde fuer ortsveraenderliche Maschinen

Info

Publication number: DE682140C
Application number: DEA73627D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Walther Engel
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1934-07-08
Filing date: 1934-07-08
Publication date: 1939-10-09

Description

Elektrisch betriebene Kabelwinde für ortsveränderliche Maschinen Bei ortsveränderlichen Arbeitsmaschinen, wie z. B. Baggern in Braunkohlentagebauten, macht die Stromzuführung bei größerem Arbeitsbereich immer noch Schwierigkeiten. Die Raumverhältnisse sind knapp; die Schonung des Kabels hinsichtlich Zug, Biegung und Schleifen auf dem Boden muß trotzdem gewährleistet sein. Alle bisherigen Ausführungsformen besitzen zum mindesten in einem der genannten Punkte Nachteile; meist arbeiten sie mit teilweise erheblichen mechanischen Mitteln, sind also recht umständlich. Ein großer Teil benutzt -den Kabelzug, um den Motor der Kabelwinde jeder Geschwindigkeit der Arbeitsmaschine anzupassen; es liegt auf der Hand, daß hierdurch das Kabel Mehrbeanspruchung erfährt, die seiner Lebensdauer abträglich ist.
Die Erfindung bringt nun eine vollkommene Lösung der Aufgabe dadurch, daß dem in beiden Fahrtrichtungen gemeinsam mit den Fahrmotoren bzw. in Abhängigkeit von der von diesen tatsächlich erreichten Fahrgeschwindigkeit gesteuerten Antriebsmotor der Kabelwinde rein elektrisch so viel Vor-bzw. Nacheilung gegeben wird, daß im Kabel unabhängig von der jeweiligen Geschwindigkeit und der Fahrtrichtung der ortsveränderlichen Maschine stets ein Zug von kleinstzulässigem Wert vorhanden ist. Die tatsächliche Geschwindigkeit des Antriebsmotors der Kabelwinde stimmt selbstverständlich mit der jeweiligen Geschwindigkeit der Fahrmotoren überein; denn bei der genannten rein elektrischen Vor- bzw. Nacheilung des Trommelmotors handelt es sich lediglich um eine solche Einstellung der Umdrehungszahl des Motors, bei der er versucht, mit einer Vor-bzw. Nacheilung zu laufen; durch diese Nichtübereinstimmung zwischen tatsächlicher Geschwindigkeit und der Einstellung des Kabelmotors auf eine etwas größere oder kleinere Geschwindigkeit wird der gewünschte günstigste Zug im Kabel hervorgerufen.
Die mechanische Anordnung ist üblicherweise so, daß die Kabelwinde entweder direkt auf dem fahrbaren Arbeitsgerät aufgebaut ist oder auf einem besonderen Kabeltrommelwagen von diesem nachgeschleppt wird. Liegen die Fahrverhältnisse so günstig, daß einer bestimmten Steurgerätstellung mit leidlicher Genauigkeit auch eine bestimmte Geschwindigkeit des Fuhrwerkes entspricht, so genügt eine gemeinsame Steuerung von Fahrmotoren und Kabelwindenmotor. Im anderen Falle kann die Steuerung des letzteren in Abhängigkeit von der tatsächlich erreichten Fahrgeschwindigkeit z. B. durch ein Kontakttachometer mit einer größeren Anzahl Schaltstellen so erfolgen, daß die Drehzahl der Kabeltrommel tatsächlich mit der Fahrgeschwindigkeit übereinstimmt. Die aber auch bei einer Gleichlaufanordnung sich ergebenden kleinen Drehzahlunterschiede können jedoch zur Folge haben, daß.bei Aufwickeln des Kabels zu wenig Kabel infolge etwas zu kleiner Drehzahl des Kabeltrommelmotors oder vorübergehender Drehzahlsteigerung des Fahrwerkes aufgewickelt wird, das Kabel dann eine Schleife bilden und diese unter die Kabeltrommel geraten wird. Dies ergibt mit Sicherheit eine Knickung und damit eine Beschädigung des Kabels. Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Abwickeln, also bei entgegengesetzter Fahrtrichtung der Arbeitsmaschine. Auch hier kann infolge kleiner Drehzahlunterschiede zu viel Käbel abgewickelt werden, das wiederum Windungen bildet, die z. B. auf danebenliegende Geleise zu liegen kommen können, wodurch sie beschädigt werden.
Daher wird der Kabeltrommelmotor erfindungsgemäß nicht auf die genau der Fahrgeschwindigkeit entsprechende Drehzahl eingestellt, sondern auf eine Drehzahl, die um einen geeigneten Betrag, z. B. ro °/o darüber bzw. darunter, liegt, und zwar wird für das Aufwickeln Voreilung gegeben, also eine höhere =Drehzahl an der Kabeltrommel eingestellt; beim Abwickeln dagegen wird Nacheilung gegeben, also eine niedere Drehzahl eingestellt. Durch geeignete Bemessung dieser Vor- bzw. Nacheilung kann einmal jede Möglichkeit eines Nachteils bei Drehzahlunterschieden ausgeglichen werden, zum anderen kann im Kabel ein stets gleich geringer Zug eingestellt werden. Das letztere ist ein besonderer Vorteil, z. B. gegenüber der Verwendung eines stets nur in einer Drehrichtung eingeschalteten Kabelwindenmotors, der beim Abwickeln vom Kabel durchgezogen werden muß.
Die Mittel zur Erzielung der verschiedenen Motoreinstellungen sind an sich nicht Gegenstand der Erfindung, da sie jedem Fachmann geläufig sind.

Claims

PATENTANSPRUCH: Elektrisch betriebene Kabelwinde für ortsveränderliche Maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß dem in beiden Fahrtrichtungen gemeinsam mit den Fahrmotoren bzw. in Abhängigkeit der von diesen tatsächlich erreichten Geschwindigkeit gesteuerten Antriebsmotor der Kabelwinde rein elektrisch so viel Vor- bzw. Nacheilung gegeben wird, daß im Kabel unabhängig von der jeweiligen Geschwindigkeit und der Fahrtrichtung der ortsveränderlichen Maschine stets ein Zug von kleinstmöglichem Wert vorhanden ist.