DE904787C

DE904787C - Vorrichtung zum Aufwickeln von langgestrecktem Wickelgut

Info

Publication number: DE904787C
Application number: DES22611A
Authority: DE
Inventors: Fritz Wilke
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1950-11-02
Filing date: 1951-04-06
Publication date: 1954-02-22

Description

Das Patent 876261 betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln von langgestrecktem, mit gleichbleibender Geschwindigkeit gefertigtem oder gefördertem Wickelgut, wie elektrischen Leitungen u. -dgl. oder auch Fäden, Drähten, Seilen, Bändern, Bahnen, Folien, Tüchern usw., auf Wickelkörper in Form von Spulen, Trommeln usw. Nach dem Patent 876 261 wird die Umfangsgeschwindigkeit des Wickelkörpers abwechselnd größer oder kleiner gehalten als die Fördergeschwindigkeit des Wickelgutes. Dadurch werden die Schwierigkeiten beseitigt, die sich daraus ergeben, daß im Verlauf des Wickel Vorganges entsprechend dem zunehmenden Wickeldurchmesser die Umdrehungsgeschwindigkeit des Wickelkörpers abnehmen muß unabhängig von der im wesentlichen gleichbleibenden Fördergeschwindigkeit des Wickelgutes, wobei aber diese Abnahme nicht stetig erfolgt, sondern sprungweise jeweils nach Aufwickeln einer Lage. Der sich bei dem Verfahren nach dem Patent 876 261 bei gegenüber der Fördergeschwindigkeit kleinerer Aufwickelgeschwindigkeit ergebende Längenüberschuß des Wickelgtttes wird bei dem in dem Patent 876 261 beschriebenen Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens in einer geeigneten Vorrichtung, z. Bl in Form mehrerer gegeneinander verschieblicher Umlenkrollen, gespeichert und bei gegenüber der Fördergeschwindigkeit gesteigerter Aufwickelgeschwm-

digkeit wieder aufgezehrt. Eine solche Vorrichtung ist für biegsame Wickelgüter, beispielsweise Drähte, dünne Leitungen, Bänder oder Tücher, gut geeignet; bei weniger biegsamem Wickelgut, wie beispielsweise stärkeren elektrischen Leitungen, Kabeln u. dgl., macht die hierbei nötige öftere Umlenkung des Wickelgutes aber Schwierigkeiten.

Gemäß der Erfindung wird deshalb eine Vorrichtung zum Aufwickeln von langgestrecktem Wickelgut nach dem Patent 876 261 dadurch weiter verbessert, daß der Wickelkörper in Förderrichtung des Wickelgutes verschiebbar gelagert wird, wobei auf den Wickelkörper bzw. seine Lagerung ein in Förderrichtung des Wickelgutes wirkender Zug oder Druck ausgeübt wird. Dadurch wird erreicht, daß bei gegenüber der Fördergeschwindigkeit kleinerer Aufwickelgeschwindigkeit des Wickelkörpers dieser sich in Förderrichtung und bei höherer Umfangsgeschwindigkeit entgegen der Förderrichtung bewegt, so daß es nicht nötig ist, einen Längenüberschuß des Wickelgutes in einer besonderen Vorrichtung zu speichern.

Die Umschaltung der Antriebsgeschwindigkeit für den Wickelkörper kann dabei durch Anschläge in den Endstellungen des Wickelkörpers bewirkt werden. Zweckmäßig ist es jedoch, die Regelung der Antriebsgeschwindigkeit kontinuierlich in Abhängigkeit von der Stellung des Wickelkörpers erfolgen zu lassen, so daß sich die Antriebsgeschwindigkeit auf einen im wesentlichen konstanten Wert selbsttätig einregeln wird.

Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Vorrichtung ist zur Erläuterung der Erfindung in der Zeichnung dargestellt. Das Wickelgut, beispielsweise ein elektrisches Kabel 1, wird auf eine Kabeltrommel 2 aufgewickelt, die in einem Wickelbock 3 gelagert ist. Dieser Bock ist gemäß der Erfindung in Förderrichtung des Wickelgutes 1 verschiebbar mittels Wälzlagern 4 auf Laufschienen 5 angeordnet. Der Antrieb der Kabeltrommel·^· erfolgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel von einem ortsfest gelagerten Elektromotor 6 über ein regelbares Übersetzungsgetriebe 7, auf dessen austreibender Welle 8 eine Schnecke 9 in Längsrichtung verschiebbar sitzt. Diese Schnecke 9 treibt das Schneckenrad 10, von dem über eine Kette 11 das auf der Achse der Kabeltrommel 2 sitzende Kettenrad 12 angetrieben wird.

An dem Wickelbock 3 ist weiterhin ein Seil oder eine Kette 13 befestigt, an deren anderem Ende ein Belastungsgewicht 14 hängt, so daß auf den Wickelbock 3 ständig ein Zug in Förderrichtung des Wickelgutes 1 ausgeübt wird. Die Kette 13 ist dabei über ein Kettenrad 15 geführt, das die Verstellung des Übersetzungsgetriebes 7 bewirkt. Wandert z. B. der Wickelbock infolge einer etwas größeren Umfangsgeschwindigkeit des Wickelgutes bei dem dargestellten Beispiel nach links, dann wird die Kette 8 mitgezogen, hebt das Belastungsgewicht 14 und treibt gleichzeitig das· Kettenrad 15 imUhrzeigers'inn, womit die Drehzahl der Ausgangsseite des Getriebes 7 bzw. der Antriebs spin del 8 und damit die Umfangsgeschwindigkeit der Kabeltrommel so weit vermindert wird, bis sie mit der Fördergeschwindigkeit des Wickelgutes übereinstimmt. Liegt umgekehrt die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickeltrommel niedriger als die Umfangsgeschwindigkeit des Wickelgutes, dann wandert der Wfckelstock nach rechts, das Kettenrad 15 wird entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und erhöht die Umdrehungszahl der Spindel 8 und damit die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickeltrommel, bis wieder Übereinstimmung besteht.

Durch Endkontakte 16 und 17, die beispielsweise durch das Belastungsgewicht 14 betätigt werden, wird auch ein selbsttätiges Ein- bzw. Ausschalten des Antriebes für den Wickelbock beim Anfahren oder Auslaufen der Fertigungsmaschine für das Wickelgut erzielt.

Die Erfindung ist nicht auf das· dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann z. B. der Antrieb für die Aufwickeltrommel auf dem. Wickelbock selbst aufgebaut werden. In diesem Fall erfolgt die Verstellung des Regelrades 15 des Übersetzungsgetriebes beispielsweise durch eine feststehende Zahnstange, entlang der sich der Wickelbock bewegt, oder ein feststehendes Steuerseil. Die Kette 13 dient dann nur noch zur Übertragung der Zugspannung. An Stelle eines Belastungsgewichtes 14 kann aber auch eine Zugfeder gewählt werden. Weiter kann man an Stelle eines Motors in Verbindung mit einem gesonderten Regelgetriebe .einen drehzahlregelbaren Antriebsmotor verwenden, und die Regelung der Umfangsgeschwindigkeit kann beispielsweise durch Bürstenverstellung des Motors erfolgen.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Aufwickeln von langgestrecktem Wickelgut, wie Fäden, Drähten, Seilen, Bändern, Bahnen, Folien, Tüchern u. dgl., insbesondere von elektrischen Leitungen, auf Wickelkörper, wie z. B. Spulen oder Trommeln, nach Patent 876 261, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper in Förderriehtung des Wickelgutes verschiebbar gelagert ist, wobei auf ihn in Förderrichtung ein Zug oder Druck ausgeübt wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung der Antriebsgeschwindigkeit für den Wickelkörper durch Anschläge in der Endstellung des< Wickelkörpers erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine kontinuierliche Beeinflussung der Antriebsdrehzahl in Abhängigkeit von der Stellung des Wickelkörpers erfolgt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelbock auf Laufschienen gelagert ist und auf ihn von einem Seil oder einer Kette, an deren anderem Ende ein Belastungsgewicht hängt, ein Zug in Förderrichtung des Wickelgutes ausgeübt wird.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil oder die Kette über ein Seil- bzw. Kettenrad geführt ist, das die Drehzahlverstellvorrichtung des Antriebsmotors betätigt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Endstellungen des Belastungsgewichtes Endkontakte für die Einbzw. Ausschaltung des Antriebsmotors vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

5767 2.