DE1102084B - Haspeleinrichtung fuer Walzgut - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Es sind Haspeleinrichtungen bekannt, bei denen die Trommel beweglich ist und unter der Wirkung des Bandzugs sowie einer Federkraft steht, wobei bei einer in Abweichung vom Banidzugsollwert eintretenden Trommelverlagerung ein Signal erfolgt, das über ein Servosystem 'die Antriebseinrichtung 'der Trommel derart verstellt, daß der Sollwert unter Rückkehr der Trommel in ihre ursprüngliche Lage wieder erreicht wird.

Auch sind .schon bei Haspelanlagen für die Impulsgabe vom jeweiligen Bunddurchmesiser ausgehende Tastersteuerungen bekannt, die auf den Antrieb der Haspeltrommel 'einwirken. Diese bekannten Ausführungen bewirken nur eine ungefähr in Abhängigkeit vom jeweiligen Wickeldurchmesser erfolgende Steuerung der Aufwickelgeschwindigkeit, nicht aber eine solche, die sich aus der tatsächlichen Bandspannung ergibt und sämtliche den Bandzug beeinflussende Größen erfaßt.

Die Erfindung stellt eine sehr feinfühlige Haspelsteuerung und unter anderem eine Kombination beider Maßnahmen des Standes der Technik dar. Sie erbringt weiter den Vorteil, daß das aus dem Walzspalt horizontal austretende Band seine horizontale Lage beibehält, auch wenn der Bunddurchmesser ansteigt.

Die Erfindung geht aus von einer Haspeleinrichtung für Walzgut, insbesondere Band, deren unter der Einwirkung des Bandzugs stehende Trommel auf einem beweglichen sowie durch eine in Einlaufrichtung des Bandes wirkende Halte-, z. B. Federkraft von etwa der Größe des Bandzugs beaufschlagten Schlitten sitzt, wobei die durch Abweichung von den Sollwerten des Bandzugs bzw. der Aufwickelgeschwindigkeit eintretende Trommelverlagerung den beispielsweise hydraulischen Antrieb der Einrichtung im Sinne einer Aufrechterhaltung des Sollwerts verstellt.

Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß der Schlitten auf einer, z. B. unter 45°, schräg zur Bandrichtung verlaufenden Führung gleitet und daß unter Zuordnung einer der üblichen den Bunddurchmesser aibtastenden sowie auf den Regelantrieb der Haspeleinrichtung einwirkenden Fühleinrichtung zu der Haspeltrommel diese Einrichtung mit dem Schlitten hinsichtlich eines Freiheitsgrades gekuppelt ist, und zwar derart, daß sie die Schlittenverlagerungen der Höhe nach mitmacht, d. h. bei Eintreten derselben unter ständiger Anlage am Burtdumfang eine zum Trommelmittelpunkt hinweisende Bewegungsrichtung ihres Tasters beibehält.

Die Achse der Aufwickeltrommel ist also freibeweglich so angeordnet, daß sie sich unter der Einwirkung der Spannung des ausgewalzten Bleches gegen die Einwirkung einer FedervOrrichtung geringerer Druckkraft bewegen kann. Das Abweichen der Haspeleinrichtung für Walzgut

Anmelder:

Boulton Paul Aircraft Limited,

Codsall, Wolverhampton, Staffordshire

(Großbritannien)

Vertreter: Dr.-Ing. R. K. Löbbecke, Patentanwalt,
Berlin-Zehlendorf, Neue Str. 6

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 14. Mai 1958

John Dudley North,

Eversley, Bridgnorth, Shropshire (Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden

Aufwickeltrommel in Bandzugrichtung von einer vorbestimmten Lage wird durch einen Fühler abgetastet, der zur Übertragung eines Signals auf ein Servosystem vorgesehen ist; dieser steuert den Motor, der die Aufwickeltrommel antreibt, im Sinne einer Aufrechterhaltung der gewünschten Gutspannung. Hierbei wird die Motordrehzahl so lange geändert, bis die Aufwickeltrommel wieder in ihre richtige Lage zurückgekehrt ist.

Da der Durchmesser auf der Aufwickeltrommel sich mit zunehmendem Aufwickeln des Metallbandes vergrößert, ändert sich die Spannungsrichtung in dem Metallband gegenüber der anfänglichen Richtung, wenn sich die Achse der Aufwickeltrommel nicht rechtwinklig zu der ursprünglichen Spannungsrichtung bewegen läßt, wodurch sich ein kleiner Fehler zwischen der durch die Federanordnung gemessenen Spannung und der Spannung in dem Metallband ergibt.

Dieser Fehler ist bei der Erfindung vermieden. Die Abwickeltrommel ist nämlich so angeordnet, daß sie sich in einem Winkel von vorzugsweise 45° zu der anfänglichen Spannungsrichtung entgegen der Einwirkung der federnden Abstützung bewegen läßt. Das heißt, die Aufwickeltrommel ist so angeordnet, daß eine Komponente ihrer Bewegung in der anfänglichen Spannungsrichtung und eine rechtwinklig hierzu liegt.

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Wenn auf Grund einer Veränderung der Walzgeschwindigkeit oder der Zunahme des Wickeldurchmessers die Aufwickelgeschwindigkait nicht gleich der Walzgeschwindigkeit ist, versucht die Achse der Aufwickeltrommel sich längs einem um. 45° zu der anfänglichen Spannungisrichtung geneigten Weges zu bewegen. Diese Bewegung- der Achse wird ,durch die Abtastvorrichtung aufgenommen, die einem Servosystem ein Signal zuführt, das die Drehzahl des Motors der Aufwickeltrommel steuert. Die Drehzahl des Motors wird hierbei so gesteuert, daß die Spannung in dem Metallband sofort wieder auf den Sollwert eingeregelt wird, wobei .die Aufwickeltrommel in eine Lage gelangt, in welcher die Tangente an der Außenseite der Aufwickeltrommel rechtwinklig zu der ursprünglichen Spannungsrichtung steht und durch den Füllpunkt des Tasters 11 geht.

Die Federvorrichtung, gegen welche die Spannung des Metalibandes einwirkt, ist vorzugsweise hydraulisch.

In der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit einer Walzwerkseinrichtung wiedergegeben. Die Zeichnung zeigt ein durch ein Walzenduo 2 ausgewalztes Blechband 1, das auf eine Aufwickeltrommel 3 aufgewickelt wird, wobei diese durch einen hydraulischen Motor 4 angetrieben ist.

Die Aufwickeltrommel 3 ist 'drehbar in einem Schlitten 5 angeordnet. Der Schlitten 5 gleitet entsprechend der sich ändernden Spannung in dem Blechband auf einer Rampe 6, 'die in einem Winkel von 45° zu der Waagerechten angeordnet ist. Das Gleiten erfolgt entgegen der Einwirkung einer hydraulischen Federvorrichtung 7 geringer Spannung. Die Vorrichtung 7 steht über einen Akkumulator 8 unter dem Druck der Pumpe 9.

Die Kennung der Federvorrichtung 7 ist so, daß diese das Anwachsen des Gewichtes des allmählich absinkenden Bunds ausgleicht.

Eine Abtastvorrichtung 10 für die Bandspannung ist in Nähe der Aufwickeltrommel mit einem Tastfinger 11 versehen, welcher die Aufwickeltrommel bzw. die Bundoberfläche berührt und in einer durch die Achse der Aufwickeltrommel !gehenden waagerechten Ebene beweglich ist. Der Tastfinger 11 wird in dieser Ebene gehalten, indem er senkrecht in einer Führung 12 an der Rampe unter Mitnahme durch den Arm 13 gleitet, der sich von dem Schlitten erstreckt. Die Relativbewegung der Aufwickeltrommel zu dem Tastfinger 11 (bewirkt, daß die Abtastvorrichtung 10 ein Signal gibt, das über einen Verstärker 14 auf den Verstellmotor 15 eines Steuerventils 16 übertragen wind. Dieses Ventil steuert die Lieferung einer Druckpumpe 17, welche den hydraulischen Motor 4 beaufschlagt.

Wenn eine Änderung in der Walzgeschwindigkeit eintritt und die lineare Aufwickelgeschwindigkeit nicht gleich der Walzgeschwiindigkeit ist, -bewegt sich der Schlitten 5 auf seiner Rampe. Hierdurch wird der Tastfinger 11 verstellt und gibt ein Signal ab, wodurch die Motorgeschwindigkeit so verändert wird, daß die Spannung des Metallibandes wieder auf ihren ursprünglichen Wert zurückgeht. Gleicherweise wird bei Zunahme des Wickeldurchmessers der Aufwickeltrommel die lineare Aufwickelgeschwindigkeit von der Walzgeschwindigkeit abweichen und der Schlitten sich auf der Rampe auf oder abwärts bewegen, wodurch wiederum ein Signal ausgelöst wird, das zu einer Änderung der Motorgeschwindigkeit führt. In jedem Fall bewirkt die Geschwindigkeitsänderung, daß die Aufwickeltrommel wieder in eine Lage überführt wird, in der die senkrechte Tangente 18 der Aufwickeltrommel durch den Abtastpunkt hindurchtrdtt und sich in der gleichen Ebene wie zu Beginn befindet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Haspeleinrichtung für Walzgut, insbesondere Band, deren unter der Einwirkung des Bandzugs stehende Trommel auf einem beweglichen sowie durch eine in Einlaufrichtung des Bandes wirkende Halte-, z. B. Federkraft von etwa der Größe des Bandzugs beaufschlagten Schlitten sitzt, wobei die durch Abweichung von dem Sollwert des Bandzugs bzw. der Aufwickelgeschwindigkeit eintretende Trommelverlagerung den beispielsweise hydraulischen Antrieb der Einrichtung im Sinne einer Aufrechterhaltung des Sollwerts verstellt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (5) auf einer z. B. unter 45° schräg zur Bandrichtung verlaufenden Führung (6) gleitet und daß unter Zuordnung einer der üblichen, den Bunddurchmesser abtastenden sowie auf den Regelantrieb (4) der Haspeleinrichtung einwirkenden Fühleinrichtung (10) zu der Haspeltrommel (3) diese Einrichtung (10) mit dem Schlitten (5) hinsichtlich eines Freiheitsgrades, und zwar derart gekuppelt ist, daß sie die Schlittenverlagerungen der Höhe nach mitmacht, d. h. bei Eintreten derselben unter ständiger Anlage am Bundumfang eine zum Trommelmittelpunkt hinweisende Bewegungsrichtung ihres Tasters (11) beibehält.

   In Betracht gezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschriften Nr. 909 597, 904 787,
   568;

   Französische Patentschrift Nr. 1 134 589;
   britische Patentschrift Nr. 482 478;

   USA.-Patentschriften Nr. 2 118 560, 2 018 852.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 109 530/2Ü6 3.61