DE1474215C3 - Verseilvorrichtung zur Herstel lung mehradriger elektrischer Kabel - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verseilvorrichtung zur Herstellung mehradriger elektrischer Kabel mit einer Aufnahmetrommel, einem zwangläufig angetriebenen Flügel zum Aufwickeln der verseilten Adern auf der Aufnahmetrommel, einer Einrichtung zur Regelung der Zugspannung der Adern, einem Differentialgetriebe, das eine mit der Antriebsvorrichtung für den Flügel gekuppelte Haupteingangswelle sowie eine Ausgangswelle, welche die Aufnahmetrommel antreibt, und eine zusätzliche Eingangswelle aufweist, die von einem Drehmomentmotor angetrieben wird, mit einer Einrichtung zum Abzug der Adern mit regelbarer Geschwindigkeit, die in einem bestimmten Verhältnis zur Drehgeschwindigkeit des Flügels steht, sowie mit einem Verseilnippel, der mit dem Flügel rotiert.

Es sind bereits zahlreiche Zugspannungs-Regelvorrichtungen für Aufwickeleinrichtungen bei Verseilvorrichtungen der vorbeschriebenen Art bekanntgeworden. So zeigt beispielsweise die deutsche Patentschrift 959 805 einen Flügelantrieb mittels einer zwischen einem Konustrieb und einer Spulenantriebswelle geschalteten elektrischen Übertragung, die aus einem Drehzahlgeber und einem am Spulenwagen angebrachten Synchronmotor für die Spulenantriebswelle besteht, der jeder Drehung des Drehzahlgebers synchron folgt, wobei der Drehzahlgeber ein in seiner Antriebsdrehzahl von der Hauptantriebswelle und dem Konustrieb gesteuerter Wechselrichter ist. Bei diesem Flügelantrieb wird der Widerstandsumformer von einem Differentialgetriebe angetrieben, das seine Abtriebsdrehzahl aus der Summe oder Differenz der Drehzahl des Hauptantriebs und der Drehzahl des Konustriebs zusammensetzt.

Durch das deutsche Gebrauchsmuster 1 722 277 ist eine weitere Vorrichtung zum Antrieb von Auf- und Abwickelwellen mittels eines Differentialgetriebes bekanntgeworden, dessen Eingangswelle von einem drehzahlstarren Hauptantrieb angetrieben ist.

dessen Ausgangswelle mit der Wickelwelle gekuppelt ist und dessen dritte oder Differewzwelle beim Aufwickeln mit einem Bremsmement belastet ist, wobei zur Aufrechterhaltung einer konstanten Zugspannung im Wickelgut die dritte oder Differenzwelle des Differentialgetriebes mit einem in seiner Drehzahl· von der Belastung abhängigen Induktionsmotor gekuppelt ist, der beim Aufwickeln als übersynchrone Bremse und beim Abwickeln als Motor wirkt.

ίο Die deutsche Patentschrift 891 880 zeigt eine Zugvorrichtung für Beizanlagen durchlaufende Bänder, bei der sich die Drehzahlen der Aufhaspelscheiben bei steigendem Bunddurchmesser der konstanten Bandgeschwindigkeit anpassen. Dies wird dadurch

erreicht, daß entweder ein Antriebsmotor mit konstanter Drehzahl für die Aufhaspdscheibe mit Drehzahlausgleich bei steigendem Bunddurchmesser mittels Schlupfkupplung verwendet wird, oder dadurch, daß ein Differentialgetriebe zwischen dem Antriebs-

ao motor und der Haspelschcibe vorgesehen wird, wobei der dritte Antriebsast des Differentialgetriebes durch einen kleinen regelbaren Motor angetrieben wird, dessen Leistung kleiner ist als die des Hauptantriebsmotors der Haspelscheibe.

»5 Die USA.-Paientschrift 2 338 848 beschreibt eine Zugsparuiungs-Regeleinrichtung, bei welcher die Spannung in dem Kabel über ein Differentialgetriebe gesteuert wird, dessen Haupteingangswelle mit den Antriebsvorrichtungen des Flügels gekuppelt ist, des-

sen Ausgang mit der Aufnahmetrommel zu deren Antrieb gekuppelt ist und dessen Hilfseingang unabhängig von einem Drehmomentmotor angetrieben wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Zug-

spannungs-Regeleinrichtungen der vorbeschriebenen Ausführungen weiter zu verbessern, um die Herstellung von genau geformten Kabeln bei erhöhter Produktionsgeschwindigkeit zu ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß da-

durch gelöst, daß jede Ader einen separaten Scheibenabzug besitzt, dessen Antriebsrollen über Ritzel miteinander in festem Eingriff stehen und bei dem die Adern über Anpreßriemen an die Antriebsrollen gedruckt sind.

Durch zwangsweise Förderung der einzelnen isolierten Leiter getrennt voneinander vor Eintritt in den Verseilnippel kann leicht sichergestellt werden, daß die Längen aller einzelnen Leiter des Kabels gleich sind, so daß die Gefahr der Bildung einer asymmetrischen Struktur stark verringert wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt deshalb die Herstellung von zweier- und viererverseilten Kabeln, die aufeinanderfolgend zusammengelegt werden können, um ein zusammengesetztes Kabel zu bilden, das einen sehr niedrigen Übersprechwert aufweist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnungen ausführlich beschrieben, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Verseilvorrichtung, während

F i g. 2 eine Seitenansicht der Verseilvorrichtung nach F i g. 1 veranschaulicht.

Gemäß den F i g. 1 und 2 werden zwei isolierte Leiter, die die beiden Adern des durch die Maschine hergestellten Kabels bilden, von nicht gezeigten Vorratsspulen abgezogen und laufen entlang der strichpunktierten Linien bei 1 und 2 in Fig; 1. Die Adern laufen von den Vorratsspulen über sich frei drehende

Seilscheiben 3, 4 auf ein Paar Antriebsrollen 5, 6 zum zwangläufigen Transport der Adern in die Maschine. Die Antriebsrollen 5, 6 sind durch nicht dargestellte Ritzel derart verbunden, Jaß sie sich entgegengesetzt zueinander mit der gleichen Geschwindigkeit drehen. Die Adern werden durch frei laufende Anpreßriemen 7, 8 gegen die Antriebsrollen 5, 6 gepreß!, wobei die Anpreßriemen 7, 8 jeweils über eii\en Satz von drei Riemenscheiben führen, die so angeordnet sind, daß sie die Riemen in Berührung mit den Adern halten, die um die Antriebsrollen 5, 6 in einem Kreisbogen geführt sind, der etwas mehr als ein Viertel des Umfanges jeder Antriebsrolle bildet.

Nach F i g. 2 wird die Antriebsrolle 6 durch einen Elektromotor 9 über eine Kupplung 10 angetrieben. Die beiden Adern laufen nach unten von den Antriebsrollen 5, 6 weg und werden über ein Paar von im Abstand angeordneten Führungsrollen 12, 13 geführt, die an einem Ausleger 14 angebracht sind, der an einer vertikalen Führungsspindel 15 gleitet, damit die Stellung der beiden Führungsrollen 12, 13 und ihr Abstand von den Antriebsrollen 5, 6 eingestellt werden kann. Die Führungsrolle 13 ist an einer Spindel angebracht, die an dem Ausleger 14 befestigt ist, während die Führungsrolle 12 an einem unter Federspannung stehenden Arm 16 angeordnet ist, der heruntergedrückt werden kann, um die Rollen zur Erleichterung der Beschickung der Maschine zu trennen. Ein Anschlag ist vorgesehen, um sicherzustellen, daß die Führungsrollen 12, 13 stets einen feststehenden Abstand voneinander haben, so daß die beiden Adern durch diese Führungsrollen nicht zusammengebracht werden können.

Von den Führungsrollen 12,13 her laufen die beiden Adern nach unten in einen Nippel 17 (F i g. 2), der auf einem rotierenden Flügel angeordnet ist, der allgemein bei 18 angezeigt ist. Die Größe der Nippelöffnung ist so bemessen, daß die beiden Adern durch sie zusammengebracht werden, so daß durch die Drehung des Flügels um eine Vertikalachs.e die bei-

den Adern zu einem Kabel verseilt werden. Das derart hergestellte Kabel führt durch den Flügel 18 entlang des gestrichelten Weges 19 auf eine Aufnahmetrommel 20. Von der Matrize 17 her gelangt das Kabel nach unten durch eine rohrförmige Führung 21

ao zwischen einem Doppelsatz von Fühnmgsrollen 22 und dann entlang einer gekrümmten Linie über einen Satz von Führungsrollen 23 in den einen Arm 24 des Flügels, wobei der zweite Arm 25 als Ausgleichsarm dient. Schließlich verläßt das Kabel den Flügel durch eine gebogene rohrförmige Führung 26, durch welche es auf die Aufnahmetrommel 22 aufgewickelt wird.

Der Flüge! 18 wird um seine Vertikalachse, die mit der Achse der Matrize 17 zusammenfällt, von

ao einer vertikal angeordneten Antriebswelle 27 über einen Riemen 28 angetrieben. Die Antriebswelle 27 wird durch einen Hauptantriebselektromotor 29 über einen Riemenantrieb 30 in Drehung versetzt, der die Antriebsrollen 5, 6 derart steuert, daß während der

as Herstellung eines Kabels die Geschwindigkeit der Antriebsrollen 5, 6 eine konstante Beziehung zur Geschwindigkeit des Flügels aufweist, welche die Schlaglänge der beiden Adern in dem Kabel bestimmt. Die Aufnahmetrommel 20 wird durch den Hauptantriebsmotor 29 über ein Differentialgetriebe 31 angetrieben. Die-Zugspannung des von dem Flügel 18 auf die Trommel 20 laufenden Kabels wird durch nicht dargestellte Steuereinrichtungen derart geregelt, daß die Schlaglänge der beiden zu verseilenden Adern

während des ganzen Fertigungsvorganges konstant bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verseilvorrichtung zur Herstellung eines mehradrigen elektrischen Kabels mit einer Aufnahmetrommel, einem zwangläufig angetriebenen Flügel zum Aufwickeln der verseilten Adern auf der Aufnahmetrommel, einer Einrichtung zur Regelung der Zugspannung der Adern, einem Differentialgetriebe, das eine mit der Antriebsvorrichtung für den Flügel gekuppelte Haupteingangswclle sowie eine Ausgangswclle, welche die Aufnahmetrommel antreibt, und eine zusätzliche Eingangswelle aufweist, die von einem Drehmomentmotor angetrieben wird, mit einer Einrichtung zum Abzug der Adern mit regelbarer Geschwindigkeit, die in einem bestimmten Verhältnis zur Drehgeschwindigkeit des Flügels steht, sowie mit einem Verseilnippel, der mit dem Flügel rotiert, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ader (1, 2) einen separaten Scheibenabzug besitzt, dessen Antriebsrollen (5, 6) über Ritzel miteinander in festem Eingriff stehen und bei dem die Adern über Anpreßriemen (7, 8) an die Antriebsrollen gedruckt sind.