CH676970A5

CH676970A5 -

Info

Publication number: CH676970A5
Application number: CH4280/88A
Authority: CH
Inventors: Heinz Kamp; Peter Gerhards; Siegfried Bruns
Original assignee: Schlafhorst & Co W
Priority date: 1987-11-27
Filing date: 1988-11-18
Publication date: 1991-03-28
Also published as: US5014922A; DE3740263A1; JPH01167183A

Description

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CH 676 970 A5

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Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Wickelvorrichtung für Kreuzspulen, insbesondere mit wilder Wicklung, bei der der aufeuwickelnde Faden durch ein Fadenführungsorgan der rotierenden Kreuzspule zuführbar ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Störungen des Spulenaufbaus und Qualitätsminderungen während der Hochlauf- beziehungsweise Beschleunigungsphase zu verhindern.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung eine Einrichtung zur Verkleinerung des Fadenkreuzungswinkels während der Hochlauf- beziehungsweise Beschleunigungsphase der Kreuzspule gegenüber dem nach Beenden der Beschleunigungsphase für den Wickelbetrieb vorgesehenen Fadenkreuzungswinkel der Kreuzspule vorgesehen. Bisher war es üblich, während der Hochlaufphase den gleichen Fadenkreuzungswinkel wie für den Wickelbetrieb vorzusehen oder dem Fadenkreuzungswinkel keine Beachtung zu schenken.

Die Erfindung bringt unter anderem den Vorteil, daß ein Sanftanlauf der Wickelvorrichtung auch dann möglich wird, wenn als Fadenführungsorgane mit Fadenmitnehmern bestückte Riemensysteme verwendet werden. Gerade in diesen Fällen hat die Erfindung sehr zur qualitativen Verbesserung des Wickelergebnisses beigetragen.

In Weiterbildung der Erfindung ist an einer Wickelvorrichtung für Kreuzspulen, bei der der aufeuwickelnde Faden mit einer entlang der Kreuzspule operierenden steuerbaren Fadenchangiervorrichtung der rotierenden Kreuzspule zuführbar ist, die Einrichtung zur Steuerung der Changiergeschwindigkeit der Fadenchangiervorrichtung während der Hochlaufphase in Abhängigkeit von der Hochlaufcharakteristik der Kreuzspule ausgebildet mit der Maßgabe, daß das während der Hochlaufphase vorhandene Spulverhältnis zumindest anfangs größer ist als das für den Wickelbetrieb nach Beenden der Hochlaufphase vorgesehene Spulverhältnis.

Vorteilhaft verkleinert die Einrichtung während der Hochlaufphase das vergrößerte Spulverhältnis nach und nach, bis es spätestens am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Spulverhältnis entspricht oder nahekommt. Der Effekt ist hierbei besser und eine abrupte Änderung des Spulverhältnisses wird vermieden.

Alternativ verkleinert die Einrichtung während der Hochlaufphase das vergrößerte Spulverhältnis bis unter das für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs am Ende des Hochlaufs vorgesehene Spulverhältnis und vergrößert es dann wieder, bis es spätestens am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Spulverhältnis entspricht oder nahekommt. Der Effekt ist hierbei unter bestimmten Voraussetzungen hinsichtlich Fadenmaterial, Spultrommelrauhigkeit und Spulbedingungen besser.

In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einrichtung den Start der Fadenchangiervorrichtung erst nach dem Start des Kreuzspulen-hochlaufs freigibt. Die Changierung setzt mit einer kleinen Verzögerung ein, und dies kommt dem Spulenaufbau insofern zugute, als die ersten Windungen vom Spulenrand ferngehalten werden, so daß sie an der Kreuzspule keine «Failfäden» bilden können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist zeichnerisch dargestellt. Anhand dieses Ausführungsbeispiels wird die Erfindung noch näher beschrieben und erläutert,

Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der in Fig. 1 eingezeichneten Linie II/II.

Fig. 3 zeigt ein Diagramm des Verlaufs des Spul-verhältnisses während der Hochlaufphase.

Fig. 4 zeigt ein anderes Diagramm des Verlaufs des Spulverhältnisses während der Hochlaufphase.

Fig. 1 zeigt lediglich Teile einer insgesamt mit 1 bezeichneten Kreuzspulen 2 herstellenden Maschine, In einem stationären Maschinengestell 3 ist die Welle 4 einer Antriebswatze 5 in Richtung des Pfeils 6 rotierbar gelagert. Sie treibt durch Friktion die Kreuzspule 2 an. Ein schwenkbar aufgehängter Spulenrahmen 7, T trägt rotierbar die Hülse 8 der Kreuzspule 2, die in Richtung des Pfeils 9 (Fig. 2) rotiert.

Der zu der Kreuzspule 2 aufgewickelte Faden 10 wird von einem hier nicht dargestellten Lieferelement, beispielsweise einem Spinnkops, abgezogen. Er durchläuft dann eine insgesamt mit 11 bezeichnete Fadenchangiervorrichtung, umschlingt teilweise die Antriebswalze 5 und läuft dann auf die Kreuzspule 2 auf, wie es insbesondere Fig. 2 zeigt.

Die Fadenchangiervorrichtung 11 ist auf einem Geräterahmen 12 angeordnet. Der Geräterahmen 12 hat die Form einer Platte, an deren vertikalen Enden auf der Rückseite Lager 13 und 14 für den Geräterahmen 12 angeordnet sind. Die Lager 13 und 14 sitzen auf zwei Führungsstangen 16 und 17. Die Führungsstangen 16 und 17 liegen waagerecht übereinander und sind am Maschinengestell 3 befestigt. Die Richtung der Fadentraverslerung beziehungsweise -changierung ist durch einen Doppelpfeil 18 bezeichnet.

Die Fadenchangiervorrichtung 11 besitzt ein Zugmittelgetriebe 19 mit einem Zugmittel 20 in Gestalt eines endlosen Riemens, der über Leitrollen 21 bis 25 geführt und durch eine Antriebsrolle 26 angetrieben ist.

Die Leitrollen 21 bis 25 sind auf Achsen 27 bis 31 gelagert. Die Achsen sind mit dem Geräterahmen 12 verbunden. Die Antriebsrolle 26 ist auf der Welle 32 eines Elektromotors 33 befestigt. Der Elektromotor 33 ist mit seinem Flansch 34 an der Rückseite des Geräterahmens 12 befestigt.

Die Rollen sind so angeordnet, daß das Zugmittel 20 im Bereich der Traversierung ein in Traversier-richtung von links nach rechts bewegbares erstes Zugmitteltrum 20' und ein in Traverslergegenrichtung von rechts nach links bewegbares Zugmitteltrum 20" bildet.

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Ein an seiner Vorderkante konkav konturiertes Fadenleitblech 35 ist zum Lauf des Fadens 10 senkrecht am Geräterahmen 12 so angebracht, daß es an den durch strichpunktierte Linien bezeichneten Enden 36 und 37 der Traversierung den Faden 10 so weit anhebt, daß er von dem Fadenmitnehmer beispielsweise des in Traversiergegenrichtung laufenden Trums 20", beispielsweise von dem Fadenmitnehmer 38, abgehoben und kurz darauf durch einen Fadenmitnehmer des in Traversierrichtung von links nach rechts laufenden Trums 20', beispielsweise durch den Fadenmitnehmer 39, mitgenommen und nunmehr in Traversierrichtung von links nach rechts bis zum rechten Ende 37 der Traversierung mitgenommen wird, wo der Fadenmitnehmer 39 dann den Faden verliert, der daraufhin von dem nächstfolgenden Fadenmitnehmer 40 mitgenommen wird. Die Fadenmitnehmer 38 bis 40 sind gleichmäßig über die Länge des Zugmittels 20 verteilt angeordnet. Sie bestehen aus nach vorn vorragenden Erhebungen des Zugmitteis 20, die eine jeweils gegen den Faden gerichtete steile Flanke aufweisen. Die Flanken der Fadenmitnehmer sind durch Metallhülsen armiert und somit gegen Verschleiß geschützt.

Die Welle 4 wird durch einen Elektromotor 43 angetrieben. Wie bei dem Elektromotor 33 der Fadenchangiervorrichtung 11 handelt es sich um einen frequenzgesteuerten Motor. Während der Motor 33 durch eine Leitung 44 an einen Frequenzumrichter 42 angeschlossen ist, hat der Elektromotor 43 über eine Leitung 45 Verbindung mit einem Frequenzumrichter 41. Beide Frequenzumrichter 41 und 42 besitzen eine gemeinsame Steuereinrichtung 48, die durch eine Leitung 46 mit einem Sensor 49 verbunden ist. Der Sensor 49 spricht auf vier gleichmäßig um die Welle 4 herum verteilt angeordnete erhabene Marken 50 an, die beim Vorbeigang im Sensor 49 jeweils einen Impuis veranlassen. Die Impulse werden in der Steuereinrichtung 48 gezählt. Das Ergebnis spiegelt dann die Hochlaufcharakteristik der Welle 4, damit der Antriebswalze 5 und der auf der Antriebswalze 5 aufliegenden Kreuzspule 2 wider.

Der Steuereinrichtung 48 ist zur Steuerung des Motors 33 der Fadenchangiervorrichtung 11 ein Steuerprogramm gemäß Fig. 3 oder Fig. 4 eingeprägt. Dieses Steuerprogramm sieht vor, daß für den Wickelbetrieb nach Beenden der Hochlaufphase, das heißt bis zum Zeitpunkt t1, das Spulverhältnis 53 beziehungsweise 53' gelten soll. Dieses Spulverhältnis bleibt beim Wickeln einer Präzisionsspule konstant und wird beim Wickeln einer Kreuzspule mit wilder Wicklung im Lauf der Spulreise allmählich kleiner, was in den Fig. 3 und 4 aber nicht zur Darstellung kommt, weil während der Hochlaufphase von tO bis t1 nur eine Lage oder wenige Lagen gewickelt werden können, so daß das Spulverhältnis in dem betrachteten Zeitabschnitt als praktisch konstantbleibend angenommen werden darf.

Die Steuereinrichtung 48 ist zur Verwirklichung der Erfindung beispielsweise gemäß Fig. 3 so programmiert, daß die Changiergeschwindigkeit der Fadenchangiervorrichtung 11 während der Hochlaufphase in Abhängigkeit von der Hochlaufcharakteristik der Kreuzspule 2 ausgebildet ist mit der Maßgabe, daß das während der Hochlaufphase t1

bis t2 vorhandene Spulverhältnis 53 größer ist als das für den Wickelbetrieb nach Beenden der Hochlaufphase vorgesehene Spulverhältnis 52.

Würde diese Bedingung nicht bestehen, so wäre das Spulverhältnis während der in Betracht zu ziehenden Zeitspanne praktisch konstant, wie durch die waagerechte gestrichelte Linie in Fig. 3 angedeutet ist.

Zum Zeitpunkt tO ist das Spulverhältnis, das heißt die Anzahl der Spulenumdrehungen, pro Doppelhub der Fadenchangierung, über das nach dem Stand der Technik in vergleichbaren Fällen vorhandene Spulverhältnis 52 hinaus vergrößert. Es wird dann bis zum Zeitpunkt tl nach und nach verkleinert, bis es am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt t1 vorgesehenen Spulverhältnis 52 entspricht. Bei den Bezugsziffern 52 und 53 handelt es sich nicht um den numerischen Wert des Spulverhältnisses n/f.

Die Steuerung 48 kann alternativ zur Verwirklichung der Erfindung gemäß Fig. 4 so programmiert sein, daß die Changiergeschwindigkeit der Fadenchangiervorrichtung 11 während der Hochlaufphase In Abhängigkeit von der Hochlaufcharakteristik der Kreuzspule 2 ausgebildet ist mit der Maßgabe, daß das zunächst vergrößerte Spulverhältnis bis unter das für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs am Ende des Hochlaufs vorgesehene Spulverhältnis verkleinert und dann wieder vergrößert wird, bis es am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Spulverhältnis entspricht oder nahekommt.

Eine Zentraleinheit 51 verbindet die beiden Frequenzumrichter 41, 42 und die Steuereinrichtung 48 miteinander und dient zugleich der Stromversorgung. Über eine Leitung 47 wird der Zentraleinheit 51 die Versorgungsspannung zugeführt.

Zu Wickelbeginn steuert die Zentraleinheit 51 den Frequenzumrichter 41 auf Hochlauf und dann auf Konstantlauf des Elektromotors 43. Der Sensor 49 erfaßt die Drehzahl der Welle 4, und die Steuereinrichtung 48 steuert den Frequenzumrichter 42 und damit den Elektromotor 33 der Fadenchangiervorrichtung 11 zum einen gemäß der Hochlaufcharakteristik der Kreuzspule 2, was für sich allein nach dem praktisch konstanten Spulverhältnis 52 geschehen würde. Sie steuert den Frequenzumrichter 42 jedoch bis zum Zeitpunkt t1 mit der Maßgabe, daß nach Fig. 3 oder 4 das gewünschte Spulverhäitnis 53 oder 53' erhalten wird.

Alternativ könnte die Steuereinrichtung 48 den Start der Fadenchangiervorrichtung 11 erst nach dem Start des Kreuzspulenhochlaufs, also später als zum Zeitpunkt tO, freigeben. Nach dieser Vorschrift würde beispielsweise eine Sekunde lang keine Changierung erfolgen, das heißt, das Spulverhältnis n/f würde erst gegen unendlich gehen und dann in das Spulverhältnis 53 beziehungsweise 53' übergehen.

Von Fall zu Fall kann es günstiger sein, die Drehzahl der Kreuzspule 2 nicht indirekt, sondern direkt zu messen.

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Claims

Patentansprüche

1. Wickelvorrichtung für Kreuzspulen, insbesondere mit wilder Wicklung, bei der der aufzuwickelnde Faden durch ein Fadenführungsorgan der rotierenden Kreuzspule zuführbar ist, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (41 bis 51) zur Verkleinerung des Fadenkreuzungswinkels während der Hochlauf- beziehungsweise Beschleunigungsphase der Kreuzspule (2) gegenüber dem nach Beenden der Beschleunigungsphase für den Wickelbetrieb vorgesehenen Fadenkreuzungswinkel der Kreuzspule (2).

2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1 mit einer entlang der Kreuzspule (2) operierenden, steuerbaren Fadenchangiervorrichtung (11), dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (41 bis 51) zur Steuerung der Changiergeschwindigkeit der Fadenchangiervorrichtung (11) während der Hochlaufphase in Abhängigkeit von der Hochlaufcharakteristik der Kreuzspufe (2) ausgebildet ist mit der Maßgabe, daß das während der Hochlaufphase (tO bis t1) vorhandene Spulverhältnis (53) zumindest anfangs größer ist als das für den Wickelbetrieb nach Beenden der Hochlaufphase (tO bis t1) vorgesehene Spulverhältnis (52).

3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (41 bis 51 ) während der Hochlaufphase das vergrößerte Spulverhältnis (53) nach und nach verkleinert, bis es spätestens am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Spulverhältnis (52) entspricht oder nahekommt.

4. Wickelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (41 bis 51) während der Hochlaufphase das vergrößerte Spulverhältnis (53) zügig bis unter das für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs am Ende des Hochiaufs vorgesehene Spulverhältnis (52) verkleinert und dann wieder vergrößert, bis es spätestens am Ende des Hochlaufs dem für die Betriebsgeschwindigkeit des Wickelvorgangs zu diesem Zeitpunkt vorgesehenen Spulverhältnis (52) entspricht oder nahekommt.

5. Wickelvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (41 bis 51) den Start der Fadenchangiervor-richtung (11) erst nach dem Start des Kreuzspulen-hochiaufs freigibt.

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