CH691903A5 - Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen. - Google Patents

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CH691903A5
CH691903A5 CH00950/97A CH95097A CH691903A5 CH 691903 A5 CH691903 A5 CH 691903A5 CH 00950/97 A CH00950/97 A CH 00950/97A CH 95097 A CH95097 A CH 95097A CH 691903 A5 CH691903 A5 CH 691903A5
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Karsten Simon
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    • B65H54/00Winding, coiling, or depositing filamentary material
    • B65H54/02Winding and traversing material on to reels, bobbins, tubes, or like package cores or formers
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H2701/00Handled material; Storage means
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    • B65H2701/31Textiles threads or artificial strands of filaments

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Winding Filamentary Materials (AREA)

Description


  



  Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln von Kreuzspulen entsprechend dem Oberbegriff des ersten Anspruchs. 



  Als Bildwicklungen werden Störungen im Aufbau des Garnkörpers an der Kreuzspule bezeichnet, bei denen der Faden mehrmals an der gleichen oder an benachbarten Stelle auf dem Spulumfang abgelegt wird und zu bandartigen Fadenlagen führt. Bildwicklungen treten immer dann auf, wenn das Windungsverhältnis, das ist die Anzahl der Spulenumdrehungen zur Anzahl der Doppelhübe der Fadenverlegung, aus ganzen Zahlen gebildet wird. Aus diesem Grund gibt es beim Wickeln einer Kreuzspule mehrere Windungsverhältnisbereiche, in denen Bildwicklungen auftreten. Bildwicklungen müssen vermieden werden, weil sie das Abwickeln der Kreuzspulen erheblich stören. Durch den inhomogenen Aufbau der Garnlagen können beispielsweise beim Abspulen komplette Garnlagen von der Spulenoberfläche gerissen werden.

   Bildwickel können vermieden werden, wenn insbesondere in bildwickelgefährlichen Bereichen der Windungsverhältnisse Einfluss auf das Windungsverhältnis genommen wird. 



  Aus der CH-PS 215 637 ist eine Kreuzspulmaschine bekannt, deren Kreuzspulen durch Reibwalzen angetrieben werden. Ein Zahnradgetriebe mit einem vorgegebenen Übersetzungsverhältnis verbindet den Antrieb der Kreuzspulen mit dem Antrieb eines Fadenführers. Die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule schwankt beständig zwischen einem Höchst- und einem Tiefstwert, während sich die Hubzahl des Fadenführers im umgekehrten Verhältnis verkleinert oder vergrössert. 



  Ein festes Getriebe ist konstruktiv aufwändig. Bei Änderung der Spulengeometrie oder der Spulgeschwindigkeit müssen zur Änderung der Getriebeübersetzung entsprechende Zahnräder bereitgehalten werden. 



  Ein Ausführungsbeispiel mit elektronischer Regelung ist aus der DE 2 534 239 C2 bekannt. Bei getrennten motorischen Antrieben der Fadenführer und der die Kreuzspulen antreibenden Wickelwalzen sind die beiden Motoren durch ein elektronisches Getriebe miteinander verbunden. Die Drehzahl der Fadenführer-Antriebsvorrichtung kann zwecks Bildstörung periodisch beliebig verändert werden, wobei aber die resultierende Wickelgeschwindigkeit konstant bleibt. 



  Aus der DE 4 337 891 A1 ist ein Verfahren zum Aufspulen von Fäden, die mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt werden, in Form einer wilden Kreuzwicklung bekannt, wobei zur Vermeidung von Bildwicklungen eine nicht-periodische Veränderung der Changiergeschwindigkeit (nicht-periodische Wobbelkurve) erfolgt. Die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit, bei denen jeweils eine Umschaltung von einer Beschleunigung auf eine Verzögerung und umgekehrt erfolgt (Umkehrpunkte der Wobbelkurve) und die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten der Wobbelkurve werden mittels eines Rechners innerhalb vorgegebener Grenzen verändert. 



  Solche Störeinrichtungen erfordern einen hohen regelungstechnischen Aufwand zur Koordinierung der Antriebe von Wickelwelle und Fadenführer, um die resultierende Wickelgeschwindigkeit des Fadens konstant zu halten. 



  Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen vorzustellen. 



  Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss mithilfe der kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beansprucht. 



  Das erfindungsgemässe Verfahren ist anwendbar in allen Spuleinrichtungen, in denen getrennte Antriebe für Fadenführer und Wickelwalzen vorgesehen sind. Ein solches Antriebskonzept kann beispielsweise bei Offenend-Spinnmaschinen mit einer Vielzahl von Spinnstellen vorgesehen sein, deren Spuleinrichtungen zentral angetrieben werden. Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch an jeder Spuleinrichtung angewendet werden, bei dem jeder Fadenführer und jede Wickelwalze einen Einzelantrieb aufweist. 



  Die Erfindung ist unabhängig von der Bauart der Fadenführer anwendbar, beispielsweise bei mittels Kehrgewindewalzen geführten Fadenführern, bei Flügelfadenführern oder bei Fadenführern, die mittels einer hin- und hergehenden Stange bewegt werden. 



  Der Aufbau der Steuerung der Antriebsmotoren zur Abstimmung der Umfanggeschwindigkeit der Wickelwalzen und der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ist einfach. Bei den jeweiligen Antriebsmotoren müssen die Drehzahlen, insbesondere die periodischen, gegensinnigen Drehzahlschwankungen um einen vorgegebenen Mittelwert, aufeinander abgestimmt werden. Der Antriebsmotor für die Wickelwalzen und der Antriebsmotor für die Fadenführer läuft jeweils in einem Drehzahlbereich mit einer vorgegebenen oberen und mit einer vorgegebenen unteren Grenze. Die Drehzahlbereiche sind, wie bekannt, auf den jeweiligen Anwendungsfall in Abhängigkeit von den Garnparametern einstellbar. Der so genannte Bildstörhub, das ist der Unterschied zwischen der eingestellten höchsten und tiefsten Changiergeschwindigkeit, wird in der Regel bei je etwa 5% Abweichung von einem Mittelwert eingestellt.

   Möglich ist eine Einstellung in einem Bereich von etwa 1% bis 20%. Weiterhin einstellbar sind die Drehzahländerungen der Wickelwalzen pro Zeiteinheit und die Änderung der Changiergeschwindigkeit pro Zeiteinheit, wobei diese Einstellung über die Einstellung der Drehzahl des Antriebsmotors der Fadenführer erfolgt. Die gegenläufigen Änderungen der Geschwindigkeiten sollten so aufeinander abgestimmt sein, dass die resultierende Wickelgeschwindigkeit konstant gehalten wird und so ein Einfluss der Bildstörung auf den Anspannverzug vermieden wird. 



  Erfindungsgemäss wird entweder die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen oder die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer als so genannte Leitgrösse gewählt. Nach ihrem Verlauf richtet sich der Verlauf der anderen Geschwindigkeit. Um die andere Geschwindigkeit zu steuern und dadurch eine wirkungsvolle Bildstörung herbeizuführen, ist erfindungsgemäss nur ein Signal erforderlich, das in Abhängigkeit des Verlaufs der Leitgrösse generiert wird.

   Ist beispielsweise die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Drehzahl der Wickelwalzen die Leitgrösse, wird jedesmal dann, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen und damit ihre Drehzahl einen der vorgegebenen Höchst- oder Tiefstwerte erreicht hat und ihre Geschwindigkeitsänderung gegensinnig einsetzt, ein Signal generiert, durch das der Antrieb der Fadenführer angesteuert wird, die Changiergeschwindigkeit ebenfalls gegensinnig zu ändern. Die gegenläufigen Geschwindigkeitsänderungen müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass die Fadenlaufgeschwindigkeit konstant bleibt. 



  Die Änderung der Leitgrösse zwischen ihren Höchst- und Tiefstwerten kann beliebig erfolgen. Die Kurve der jeweiligen Geschwindigkeitsänderung kann beispielsweise einen nahezu linearen Verlauf mit unterschiedlichen Steigungen aufweisen, sodass die Grenzwerte in ungleichmässigen Zeitabständen erreicht werden. Die Kurve kann aber auch stetige Steigungsänderungen oder Knickpunkte aufweisen. Es ist denkbar, eine solche Steuerung der Leitgrösse durch einen Zufallsgenerator vornehmen zu lassen. 



  In weiterer Ausgestaltung der Erfindung folgt die Änderung der Folgegrösse proportional der Änderung der Leitgrösse. In diesem Fall erfolgt die Änderung der Geschwindigkeiten stets gleichzeitig. Die Änderungen können aber auch völlig willkürlich im Rahmen der Abstimmung aufeinander erfolgen. So ist es durchaus denkbar, dass die Folgegrösse ihren Höchst- oder Tiefstwert noch nicht erreicht hat, wenn durch die Leitgrösse eine gegensinnige Geschwindigkeitsänderung eingeleitet wird. 



  In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Folgegrösse gegenüber der Leitgrösse gegensinnig so geändert werden, dass die Folgegrösse die ihr zugeordneten Höchst- oder Tiefstwerte bereits erreicht hat, bevor die Leitgrösse ihre Tiefst- oder Höchstwerte erreicht. Die Folgegrösse verharrt dann so lange auf ihrem erreichten Niveau, bis dass die Änderung der Leitgrösse gegensinnig zu ihrer vorherigen Änderung beginnt. 



  Läuft beispielsweise die Änderung der Changiergeschwindigkeit immer schneller ab als die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen, also deren Drehzahl, erreicht die Changiergeschwindigkeit jeweils früher ihren vorgegebenen Höchst- oder Tiefstwert als die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen. Mit der erreichten Drehzahl für die höchsten oder tiefsten Changiergeschwindigkeiten wird dann der Antriebsmotor der Fadenführer so lange angetrieben, bis dass die Drehzahl der Wickelwalzen ebenfalls ihren vorgegebenen Grenzwert erreicht hat. Erst dann beginnt die gegensinnige Drehzahländerung des Antriebsmotors der Fadenführer, die so lange durchgeführt wird, bis dass der nächste vorgegebene Grenzwert erreicht wird. Diese Verweildauer sollte so kurz wie möglich gehalten werden, um die Wickelgeschwindigkeit möglichst konstant zu halten. 



  In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine regelungstechnisch einfache Massnahme für den Fall vorgesehen, dass aufgrund einer Störung die Beziehung zwischen der Leitgrösse und der Folgegrösse verloren gegangen ist. In diesem Fall werden die Leitgrösse und die Folgegrösse und damit die Drehzahl des Antriebs der Wickelwalzen und die Drehzahl des Antriebs der Fadenführer jeweils auf ihren Mittelwert eingestellt. Wenn beide Antriebe mit der Drehzahl des vorgegebenen Mittelwerts laufen, wird gleichzeitig die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen und die gegensinnige Änderung der Changiergeschwindigkeit wieder eingeleitet. Die Synchronisation der Einleitung der jeweils gegensinnigen Geschwindigkeitsänderungen erfolgt dann, wenn die Leitgrösse erstmals den von ihr angestrebten Grenzwert erreicht hat. 



  In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der Antrieb der Wickelwalzen und der Fadenführer jeweils mit Synchronmotoren. Durch Vorgabe der antreibenden Drehfelder lässt sich vorteilhaft jede gewünschte Drehzahländerung über die Zeit verwirklichen. 



  Anhand figürlicher Darstellungen wird die Erfindung näher erläutert. 



  Es zeigen: 
 
   Fig. 1 eine Spuleinrichtung mit der erfindungsgemässen Steuerung und 
   Fig. 2 eine Gegenüberstellung der Verläufe der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen und der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer. 
 



  In der Fig. 1 sind mit 1 mehrere nebeneinander angeordnete Spuleinrichtungen bezeichnet, wie sie beispielsweise an einer Offenend-Spinnmaschine anzutreffen sind. Die Spuleinrichtungen 1 werden nur andeutungsweise wiedergegeben durch die in unterschiedlichen Bewicklungszuständen dargestellten Kreuzspulen 2, die jeweils auf einer Wickelwalze 3 aufliegen. Die Wickelwalzen 3 sind untereinander durch eine durchgehende Welle 4 miteinander verbunden und werden gleichzeitig über diese angetrieben. Der Antrieb der Welle 4 erfolgt mittels eines Motors 5. 



  Während sich die Wickelwalzen 3 in Pfeilrichtung 6 drehen und die Kreuzspulen 2 antreiben, bewegen sich die vor den Kreuzspulen 2 stehenden Fadenführer 7 entsprechend dem Doppelpfeil 8 über die Breite der Kreuzspule 2 hin und her und verlegen damit den Faden 9 in Kreuzlagen 10 auf die Spulenumfangsfläche. Alle Fadenführer 7 sind auf einer durchgehenden Fadenführerstange 11 angeordnet. Mittels eines speziellen Getriebes 12 wird die über die Welle 13 gelieferte Drehbewegung des Motors 14 in eine Hin- und Herbewegung umgewandelt. 



  Die beiden Motoren 5 und 14 sollen im vorliegenden Ausführungsbeispiel Synchronmotoren sein, die jeweils von einem Frequenzumrichter 15 beziehungsweise 16 über die Leitungen 5a beziehungsweise 14a gespeist werden. Die Frequenzumrichter 15 und 16 wiederum stehen zur Vorgabe von Drehfeldern jeweils über einen Datenbus 15a beziehungsweise 16a mit dem Leitrechner der zentralen Steuereinrichtung 17 in Verbindung. Die Parametereinstellung erfolgt an der angedeuteten Eingabeeinrichtung 18. Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens können in die Eingabeeinrichtung die Höchst- beziehungsweise Tiefstwerte der Drehzahlen der Motoren 5 und 14 eingegeben werden. Damit werden jeweils die Höchst- und Tiefstwerte der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen 3 und die Höchst- und Tiefstwerte der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer 7 festgelegt.

   Weiterhin kann die jeweilige Änderung der Geschwindigkeiten vorgegeben werden. 



  Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird eine der beiden Geschwindigkeiten, entweder die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen oder die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer, als Leitgrösse festgelegt. Der dem jeweiligen Antriebsmotor zugeordnete Frequenzumrichter steuert dann, wenn der ihm zugeordnete Motor die jeweils vorgegebenen Grenzwerte der Geschwindigkeiten erreicht hat, mittels eines von ihm ausgelösten Signals über die Leitung 19 die gegensinnige Änderung der Folgegrösse.

   Ist beispielsweise die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen 3 die Leitgrösse, wird beim Erreichen eines Höchst- oder Tiefstwerts der Umfangsgeschwindigkeit der Frequenzumrichter 15 über die Signalleitung 19 den Frequenzumrichter 16 des Motors 14 zum Antrieb der Fadenführer 7 ansteuern, damit eine gegensinnige Änderung der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer eingeleitet wird. 



  Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens mit Asynchronmotoren werden sowohl an der Antriebswelle 4 zum Antrieb der Wickelwalzen 3 als auch an der Welle 13 zum Antrieb der Fadenführerstange 11 die Umdrehungen pro Zeiteinheit mittels hier nicht dargestellter, die Drehzahlen erfassender Sensoren ermittelt. Über hier nicht dargestellte Steuerleitungen werden die Signale zur Geschwindigkeitssynchronisation dem Rechner der Steuereinrichtung zugeführt. 



  In der Fig. 2 sind der Verlauf der Umfangsgeschwindigkeit einer Wickelwalze und die Changiergeschwindigkeit eines Fadenführers jeweils über die Zeit aufgetragen. Den beiden Kurven zugeordnet ist ein so genanntes Impulsdiagramm. Dargestellt ist ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Wickelwalzen streng periodisch ihre Umfangsgeschwindigkeit ändern und die Umfangsgeschwindigkeit die Leitgrösse ist. Beim Start der Spuleinrichtung zum Zeitpunkt t = 0 wird die Umfangsgeschwindigkeit U, ausgehend von einem Mittelwert Um, linear bis zu einem Höchstwert Uh gesteigert, den sie in der Zeit u1 erreicht. Von da ab wird die Geschwindigkeit gegensinnig geändert, sodass sie kontinuierlich, einem linearen Verlauf folgend, abnimmt. Dabei erreicht sie nach der Zeit u2 den Tiefstwert Ut.

   Dort erfolgt wiederum eine gegensinnige Änderung der Umfangsgeschwindigkeit, und die Drehzahl des Antriebsmotors der Wickelwalzen und damit die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen steigen linear an. Nach der Zeit u3 wird das zweite Mal der Höchstwert Uh der Umfangsgeschwindigkeit erreicht, um danach wiederum mit der gleichen Steigung wie zuvor gesenkt zu werden und in der Zeit u4 dem Tiefstwert Ut zuzustreben. Die einzelnen Zeitabschnitte u1, u2 und u3 sind aufgrund der streng periodischen Änderung der Umfangsgeschwindigkeit alle gleich lang. 



  Unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm der Wickelwalze ist die Änderung der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer über die Zeit aufgetragen. Die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer schwankt, ausgehend von einem Mittelwert Fm, zwischen einem Tiefstwert Ft und einem Höchstwert Fh. Beim Start der Spuleinrichtung zum Zeitpunkt t = 0 nimmt die Changiergeschwindigkeit des Fadenführers, ausgehend von dem Mittelwert Fm, linear ab. Die Änderung der Changiergeschwindigkeit erfolgt also gegensinnig zur Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze. Die Änderung der Changiergeschwindigkeit ist zeitlich so eingestellt, dass jeweils die Grenzwerte Ft beziehungsweise Fh bereits erreicht werden, bevor die Umfangsgeschwindigkeit ihre Grenzwerte erreicht. 



  Die Fadenführergeschwindigkeit erreicht also ihren unteren Grenzwert Ft zum Zeitpunkt f1. Entsprechend der Erfindung werden mit dieser Changiergeschwindigkeit die Fadenführer so lange betrieben, bis dass nach der Zeit Tw die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen ihren Höchstwert Uh erreicht hat. Oberhalb des Geschwindigkeitsdiagramms der Wickelwalzen ist noch ein Diagramm mit einer Impulsfolge i über die Zeit t aufgetragen. Es sind zwei Arten der Impulsabgabe möglich. Entweder wird beim jeweiligen Erreichen der Grenzwerte der Umfangsgeschwindigkeit ein Impuls von der Steuereinrichtung abgegeben oder aber ein Impuls steht während einer bestimmten Dauer zwischen zwei Grenzwerten an.

   Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine Signalfolge derart gewählt, dass vom Startzeitpunkt Null bis zum Erreichen des Höchstwertes der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen zum Zeitpunkt i1 ein Impuls 1 ansteht. Sobald die gegensinnige Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen in Richtung auf einen Tiefstwert hin einsetzt, steht kein Impuls mehr an, was als Signal für den Antrieb der Fadenführer dient, die Changiergeschwindigkeit gegensinnig zur Umfangsgeschwindigkeit zu ändern. Der Startzeitpunkt fi1 fällt damit mit dem Zeitpunkt zusammen, wo die Umfangsgeschwindigkeit ihren Höchstwert Uh erreicht hat.

   Die Zeit zwischen dem Zeitpunkt f1, in dem die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ihren Tiefstwert erreicht hat, und dem Zeitpunkt fi1, an dem die gegensinnige Änderung der Changiergeschwindigkeit einsetzt, ist als Wartezeit mit Tw bezeichnet. 



  Ausgehend vom Zeitpunkt fi1 steigt die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer, bis dass sie zum Zeitpunkt f2 ihren Höchstwert Fh erreicht. Dieser Zeitpunkt liegt exakt um die Zeitdauer Tw vor dem Zeitpunkt u2, an dem die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen ihren Tiefstwert Ut erreicht. Der Fadenführer changiert während der Wartezeit Tw so lange mit der erreichten Höchstgeschwindigkeit Fh, bis dass bei u2 die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze wieder gesteigert wird. Ab diesem Zeitpunkt fi2 steht wieder der Impuls 1 an. Das ist das Signal für den Antrieb der Fadenführer, die Changiergeschwindigkeit gegensinnig zu ändern, das heisst, sie in einem linearen Verlauf so zu verringern, bis dass wiederum der Tiefstwert Ft erreicht wird.

   Dieser Zeitpunkt f3 liegt wiederum exakt um die Zeitdauer Tw vor dem Zeitpunkt u3, in dem die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen zum zweiten Mal ihren Höchstwert Uh erreicht. Zu diesem Zeitpunkt fi3 endet auch der Impuls i3, was für den Antrieb der Fadenführer wiederum das Signal ist, die Changiergeschwindigkeit gegensinnig zu ändern, also zu steigern, bis dass zum Zeitpunkt f4 zum zweiten Mal die maximale Changiergeschwindigkeit Fh erreicht wird. Die gegensinnigen Geschwindigkeitsänderungen setzen sich entsprechend weiter fort. 



  Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt einen periodischen Wechsel der Umfangsgeschwindigkeiten der Wickelwalzen. Es ist aber auch möglich, die Steigungen des Geschwindigkeitsanstiegs beziehungsweise des Geschwindigkeitsabfalls unterschiedlich zu wählen. Im Hinblick auf die Spuldaten ist die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer darauf abzustimmen. 



  Dazu sind noch Beispiele aufgeführt. Im Diagramm der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ist gestrichelt der Änderungsverlauf einer Changiergeschwindigkeit als Folgegrösse eingetragen, deren Änderung in Richtung auf ihren Tiefstwert langsamer verläuft als die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen. Die Umfangsgeschwindigkeit als Leitgrösse hat bereits ihren Grenzwert u1 erreicht, die Changiergeschwindigkeit erst den Wert Fw. Aufgrund des Endes des Impulses i1 wird sie aber gezwungen, sich gegensinnig zu ändern. 



  Strichpunktiert ist im Diagramm der Umfangsgeschwindigkeiten von u2 aus ein Verlauf der Geschwindigkeitsänderungen eingetragen, der sich vom vorhergehenden Verlauf durch unterschiedliche Steigungen in den Zeiträumen von u2 bis u min  und u min bis u min  min  und durch einen Wendepunkt beim Durchlaufen der mittleren Geschwindigkeit Um auszeichnet. Die Changiergeschwindigkeit als Folgegrösse ändert sich schneller. Sie erreicht ihren Grenzwert bereits zum Zeitpunkt f min  und verharrt auf diesem Wert, bis dass sie durch das Impulssignal i min  zum Zeitpunkt fi min  zur gegensinnigen Änderung veranlasst wird. Die Änderung der Changiergeschwindigkeit verläuft anschliessend so, dass sie ihren Höchstwert zum gleichen Zeitpunkt fi min  min  erreicht wie die Umfangsgeschwindigkeit ihren Tiefstwert zum Zeitpunkt u min  min .

   Durch das Impulssignal i min  min  wird die Changiergeschwindigkeit zum gegensinnigen Geschwindigkeitswechsel veranlasst. 



  Aus den Diagrammen ist ersichtlich, dass es zur Steuerung der Folgegrösse, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Changiergeschwindigkeit, nur eines einzigen Signals bedarf. Dieses Signal wird jeweils dadurch ausgelöst, dass die Leitgrösse, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen, ihre jeweiligen Grenzwerte erreicht.

Claims (5)

1. Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln von Fäden, die in wilden Kreuzwicklungen auf Kreuzspulen gewickelt werden, wobei die Wickelwalzen und die Fadenführer mittels eigener Antriebe angetrieben werden und die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer und die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen gegensinnig jeweils zwischen vorgegebenen Höchst- und Tiefstwerten um einen vorgegebenen Mittelwert ständig geändert werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Geschwindigkeiten als Leitgrösse und die jeweils andere Geschwindigkeit als Folgegrösse des Verfahrens gewählt wird, wobei die Geschwindigkeiten in einer solchen Beziehung zueinander stehen, dass jeweils dann, wenn die Leitgrösse einen Höchst- oder Tiefstwert erreicht hat, mit Beginn ihrer gegensinnigen Änderung ein Signal generiert wird,
das die gegensinnige Änderung der Folgegrösse auslöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folgegrösse gegenüber der Leitgrösse gegensinnig so geändert wird, dass die Folgegrösse die ihr zugeordneten Höchst- oder Tiefstwerte bereits erreicht hat, bevor die Leitgrösse ihre Tiefst- oder Höchstwerte erreicht und dass die Folgegrösse so lange auf ihrem erreichten Wert verharrt, bis dass die Änderung der Leitgrösse gegensinnig zu ihrer vorherigen Änderung beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Leitgrösse zwischen ihren Höchst- und Tiefstwerten periodisch erfolgt.
4.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn aufgrund einer aufgetretenen Störung die Beziehung zwischen der Leitgrösse und der Folgegrösse verloren gegangen ist, die Leitgrösse und die Folgegrösse zunächst jeweils auf ihren vorgegebenen Mittelwert eingestellt werden und dass danach gleichzeitig mit der Änderung der Leitgrösse die gegensinnige Änderung der Folgegrösse wieder eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb der Wickelwalzen und der Antrieb der Fadenführer mit Synchronmotoren erfolgt.
CH00950/97A 1996-07-15 1997-04-23 Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen. CH691903A5 (de)

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