DE19628402A1 - Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen - Google Patents
Verfahren zur Vermeidung von BildwicklungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verfahren zur Vermeidung von
Bildwicklungen beim Wickeln von Kreuzspulen entsprechend dem
Oberbegriff des ersten Anspruchs.
Als Bildwicklungen werden Störungen im Aufbau des Garnkörpers an
der Kreuzspule bezeichnet, bei denen der Faden mehrmals an der
gleichen oder an benachbarten Stelle auf dem Spulumfang abgelegt
wird und zu bandartigen Fadenlagen führt. Bildwicklungen treten
immer dann auf, wenn das Windungsverhältnis, das ist die Anzahl
der Spulenumdrehungen zur Anzahl der Doppelhübe der
Fadenverlegung, aus ganzen Zahlen gebildet wird. Aus diesem Grund
gibt es beim Wickeln einer Kreuzspule mehrere
Windungsverhältnisbereiche, in denen Bildwicklungen auftreten.
Bildwicklungen müssen vermieden werden, weil sie das Abwickeln der
Kreuzspulen erheblich stören. Durch den inhomogenen Aufbau der
Garnlagen können beispielsweise beim Abspulen komplette Garnlagen
von der Spulenoberfläche gerissen werden. Bildwickel können
vermieden werden, wenn insbesondere in bildwickelgefährlichen
Bereichen der Windungsverhältnisse Einfluß auf das
Windungsverhältnis genommen wird.
Aus der CH-PS 215 637 ist eine Kreuzspulmaschine bekannt, deren
Kreuzspulen durch Reibwalzen angetrieben werden. Ein
Zahnradgetriebe mit einem vorgegebenen Übersetzungsverhältnis
verbindet den Antrieb der Kreuzspulen mit dem Antrieb eines
Fadenführers. Die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelspule
schwankt beständig zwischen einem Höchst- und einem Tiefstwert,
während sich die Hubzahl des Fadenführers im umgekehrten
Verhältnis verkleinert oder vergrößert.
Ein festes Getriebe ist konstruktiv aufwendig. Bei Änderung der
Spulengeometrie oder der Spulgeschwindigkeit müssen zur Änderung
der Getriebeübersetzung entsprechende Zahnräder bereitgehalten
werden.
Ein Ausführungsbeispiel mit elektronischer Regelung ist aus der
DE 25 34 239 C2 bekannt. Bei getrennten motorischen Antrieben der
Fadenführer und der die Kreuzspulen antreibenden Wickelwalzen sind
die beiden Motoren durch ein elektronisches Getriebe miteinander
verbunden. Die Drehzahl der Fadenführer-Antriebsvorrichtung kann
zwecks Bildstörung periodisch beliebig verändert werden, wobei
aber die resultierende Wickelgeschwindigkeit konstant bleibt.
Aus der DE 43 37 891 A1 ist ein Verfahren zum Aufspulen von Fäden,
die mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt werden, in Form einer
wilden Kreuzwicklung bekannt, wobei zur Vermeidung von
Bildwicklungen eine nicht-periodische Veränderung der
Changiergeschwindigkeit (nicht-periodische Wobbelkurve) erfolgt.
Die Maximal- und Minimalwerte der Changiergeschwindigkeit, bei
denen jeweils eine Umschaltung von einer Beschleunigung auf eine
Verzögerung und umgekehrt erfolgt (Umkehrpunkte der Wobbelkurve)
und die Zeitintervalle zwischen den Umkehrpunkten der Wobbelkurve
werden mittels eines Rechners innerhalb vorgegebener Grenzen
verändert.
Solche Störeinrichtungen erfordern einen hohen
regelungstechnischen Aufwand zur Koordinierung der Antriebe von
Wickelwelle und Fadenführer, um die resultierende
Wickelgeschwindigkeit des Fadens konstant zu halten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren
zur Vermeidung von Bildwicklungen vorzustellen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit Hilfe der
kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
beansprucht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar in allen
Spuleinrichtungen, in denen getrennte Antriebe für Fadenführer und
Wickelwalzen vorgesehen sind. Ein solches Antriebskonzept kann
beispielsweise bei Offenend-Spinnmaschinen mit einer Vielzahl von
Spinnstellen vorgesehen sein, deren Spuleinrichtungen zentral
angetrieben werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch an
jeder Spuleinrichtung angewendet werden, bei dem jeder Fadenführer
und jede Wickelwalze einen Einzelantrieb aufweist.
Die Erfindung ist unabhängig von der Bauart der Fadenführer
anwendbar, beispielsweise bei mittels Kehrgewindewalzen geführten
Fadenführern, bei Flügelfadenführern oder bei Fadenführern, die
mittels einer hin- und hergehenden Stange bewegt werden.
Der Aufbau der Steuerung der Antriebsmotoren zur Abstimmung der
Umfanggeschwindigkeit der Wickelwalzen und der
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ist einfach. Bei den
jeweiligen Antriebsmotoren müssen die Drehzahlen, insbesondere die
periodischen, gegensinnigen Drehzahlschwankungen um einen
vorgegebenen Mittelwert, aufeinander abgestimmt werden. Der
Antriebsmotor für die Wickelwalzen und der Antriebsmotor für die
Fadenführer läuft jeweils in einem Drehzahlbereich mit einer
vorgegebenen oberen und mit einer vorgegebenen unteren Grenze. Die
Drehzahlbereiche sind, wie bekannt, auf den jeweiligen
Anwendungsfall in Abhängigkeit von den Garnparametern einstellbar.
Der sogenannte Bildstörhub, das ist der Unterschied zwischen der
eingestellten höchsten und tiefsten Changiergeschwindigkeit, wird
in der Regel bei je etwa 5% Abweichung von einem Mittelwert
eingestellt. Möglich ist eine Einstellung in einem Bereich von
etwa 1% bis 20%. Weiterhin einstellbar sind die
Drehzahländerungen der Wickelwalzen pro Zeiteinheit und die
Änderung der Changiergeschwindigkeit pro Zeiteinheit, wobei diese
Einstellung über die Einstellung der Drehzahl des Antriebsmotors
der Fadenführer erfolgt. Die gegenläufigen Änderungen der
Geschwindigkeiten sollten so aufeinander abgestimmt sein, daß die
resultierende Wickelgeschwindigkeit konstantgehalten wird und so
ein Einfluß der Bildstörung auf den Anspannverzug vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird entweder die Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen oder die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer als
sogenannte Leitgröße gewählt. Nach ihrem Verlauf richtet sich der
Verlauf der anderen Geschwindigkeit. Um die andere Geschwindigkeit
zu steuern und dadurch eine wirkungsvolle Bildstörung
herbeizuführen, ist erfindungsgemäß nur ein Signal erforderlich,
das in Abhängigkeit des Verlaufs der Leitgröße generiert wird. Ist
beispielsweise die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Drehzahl
der Wickelwalzen die Leitgröße, wird jedesmal dann, wenn die
Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen und damit ihre Drehzahl
einen der vorgegebenen Höchst- oder Tiefstwerte erreicht hat und
ihre Geschwindigkeitsänderung gegensinnig einsetzt, ein Signal
generiert, durch das der Antrieb der Fadenführer angesteuert wird,
die Changiergeschwindigkeit ebenfalls gegensinnig zu ändern. Die
gegenläufigen Geschwindigkeitsänderungen müssen so aufeinander
abgestimmt sein, daß die Fadenlaufgeschwindigkeit konstant bleibt.
Die Änderung der Leitgröße zwischen ihren Höchst- und Tiefstwerten
kann beliebig erfolgen. Die Kurve der jeweiligen
Geschwindigkeitsänderung kann beispielsweise einen nahezu linearen
Verlauf mit unterschiedlichen Steigungen aufweisen, so daß die
Grenzwerte in ungleichmäßigen Zeitabständen erreicht werden. Die
Kurve kann aber auch stetige Steigungsänderungen oder Knickpunkte
aufweisen. Es ist denkbar, eine solche Steuerung der Leitgröße
durch einen Zufallsgenerator vornehmen zu lassen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung folgt die Änderung der
Folgegröße proportional der Änderung der Leitgröße. In diesem Fall
erfolgt die Änderungen der Geschwindigkeiten stets gleichzeitig.
Die Änderungen können aber auch völlig willkürlich im Rahmen der
Abstimmung aufeinander erfolgen. So ist es durchaus denkbar, daß
die Folgegröße ihren Höchst- oder Tiefstwert noch nicht erreicht
hat, wenn durch die Leitgröße eine gegensinnige
Geschwindigkeitsänderung eingeleitet wird.
In einer Weiterbildung der Erfindung kann die Folgegröße gegenüber
der Leitgröße gegensinnig so geändert werden, daß die Folgegröße
die ihr zugeordneten Höchst- oder Tiefstwerte bereits erreicht
hat, bevor die Leitgröße ihre Tiefst- oder Höchstwerte erreicht.
Die Folgegröße verharrt dann so lange auf ihrem erreichten Niveau,
bis daß die Änderung der Leitgröße gegensinnig zu ihrer vorherigen
Änderung beginnt.
Läuft beispielsweise die Änderung der Changiergeschwindigkeit
immer schneller ab als die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen, also deren Drehzahl, erreicht die
Changiergeschwindigkeit jeweils früher ihren vorgegebenen Höchst- oder
Tiefstwert als die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen.
Mit der erreichten Drehzahl für die höchsten oder tiefsten
Changiergeschwindigkeiten wird dann der Antriebsmotor der
Fadenführer so lange angetrieben, bis daß die Drehzahl der
wickelwalzen ebenfalls ihren vorgegebenen Grenzwert erreicht hat.
Erst dann beginnt die gegensinnige Drehzahländerung des
Antriebsmotors der Fadenführer, die so lange durchgeführt wird,
bis daß der nächste vorgegebene Grenzwert erreicht wird. Diese
Verweildauer sollte so kurz wie möglich gehalten werden, um die
Wickelgeschwindigkeit möglichst konstant zu halten.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine
regelungstechnisch einfache Maßnahme für den Fall vorgesehen, daß
aufgrund einer Störung die Beziehung zwischen der Leitgröße und
der Folgegröße verloren gegangen ist. In diesem Fall werden die
Leitgröße und die Folgegröße und damit die Drehzahl des Antriebs
der Wickelwalzen und die Drehzahl des Antriebs der Fadenführer
jeweils auf ihren Mittelwert eingestellt. Wenn beide Antriebe mit
der Drehzahl des vorgegebenen Mittelwerts laufen, wird
gleichzeitig die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen und die gegensinnige Änderung der
Changiergeschwindigkeit wieder eingeleitet. Die Synchronisation
der Einleitung der jeweils gegensinnigen
Geschwindigkeitsänderungen erfolgt dann, wenn die Leitgröße
erstmals den von ihr angestrebten Grenzwert erreicht hat.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der Antrieb
der Wickelwalzen und der Fadenführer jeweils mit Synchronmotoren.
Durch Vorgabe der antreibenden Drehfelder läßt sich vorteilhaft
jede gewünschte Drehzahländerung über die Zeit verwirklichen.
Anhand figürlicher Darstellungen wird die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Spuleinrichtung mit der erfindungsgemäßen Steuerung
und
Fig. 2 eine Gegenüberstellung der Verläufe der
Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen und der
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer.
In der Fig. 1 sind mit 1 mehrere nebeneinander angeordnete
Spuleinrichtungen bezeichnet, wie sie beispielsweise an einer
Offenend-Spinnmaschine anzutreffen sind. Die Spuleinrichtungen 1
werden nur andeutungsweise wiedergegeben durch die in
unterschiedlichen Bewicklungszuständen dargestellten Kreuzspulen
2, die jeweils auf einer Wickelwalze 3 aufliegen. Die Wickelwalzen
3 sind untereinander durch eine durchgehende Welle 4 miteinander
verbunden und werden gleichzeitig über diese angetrieben. Der
Antrieb der Welle 4 erfolgt mittels eines Motors 5.
Während sich die Wickelwalzen 3 in Pfeilrichtung 6 drehen und die
Kreuzspulen 2 antreiben, bewegen sich die vor den Kreuzspulen 2
stehenden Fadenführer 7 entsprechend dem Doppelpfeil 8 über die
Breite der Kreuzspule 2 hin und her und verlegen damit den Faden 9
in Kreuzlagen 10 auf die Spulenumfangsfläche. Alle Fadenführer 7
sind auf einer durchgehenden Fadenführerstange 11 angeordnet.
Mittels eines speziellen Getriebes 12 wird die über die Welle 13
gelieferte Drehbewegung des Motors 14 in eine Hin- und Herbewegung
umgewandelt.
Die beiden Motoren 5 und 14 sollen im vorliegenden
Ausführungsbeispiel Synchronmotoren sein, die jeweils von einem
Frequenzumrichter 15 beziehungsweise 16 über die Leitungen 5a
beziehungsweise 14a gespeist werden. Die Frequenzumrichter 15 und
16 wiederum stehen zur Vorgabe von Drehfeldern jeweils über einen
Datenbus 15a beziehungsweise 16a mit dem Leitrechner der zentralen
Steuereinrichtung 17 in Verbindung. Die Parametereinstellung
erfolgt an der angedeuteten Eingabeeinrichtung 18. Zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können in die
Eingabeeinrichtung die Höchst- beziehungsweise Tiefstwerte der
Drehzahlen der Motoren 5 und 14 eingegeben werden. Damit werden
jeweils die Höchst- und Tiefstwerte der Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen 3 und die Höchst- und Tiefstwerte der
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer 7 festgelegt. Weiterhin
kann die jeweilige Änderung der Geschwindigkeiten vorgegeben
werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine der
beiden Geschwindigkeiten, entweder die Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen oder die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer, als
Leitgröße festgelegt. Der dem jeweiligen Antriebsmotor zugeordnete
Frequenzumrichter steuert dann, wenn der ihm zugeordnete Motor die
jeweils vorgegebenen Grenzwerte der Geschwindigkeiten erreicht
hat, mittels eines von ihm ausgelösten Signals über die Leitung 19
die gegensinnige Änderung der Folgegröße. Ist beispielsweise die
Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen 3 die Leitgröße, wird beim
Erreichen eines Höchst- oder Tiefstwerts der
Umfangsgeschwindigkeit der Frequenzumrichter 15 über die
Signalleitung 19 den Frequenzumrichter 16 des Motors 14 zum
Antrieb der Fadenführer 7 ansteuern, damit eine gegensinnige
Änderung der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer eingeleitet
wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit
Asynchronmotoren werden sowohl an der Antriebswelle 4 zum Antrieb
der Wickelwalzen 3 als auch an der Welle 13 zum Antrieb der
Fadenführerstange 11 die Umdrehungen pro Zeiteinheit mittels hier
nicht dargestellter, die Drehzahlen erfassender Sensoren
ermittelt. Über hier nicht dargestellte Steuerleitungen werden die
Signale zur Geschwindigkeitssynchronisation dem Rechner der
Steuereinrichtung zugeführt.
In der Fig. 2 sind der Verlauf der Umfangsgeschwindigkeit einer
Wickelwalze und die Changiergeschwindigkeit eines Fadenführers
jeweils über die Zeit aufgetragen. Den beiden Kurven zugeordnet
ist ein sogenanntes Impulsdiagramm. Dargestellt ist ein
Ausführungsbeispiel, bei dem die Wickelwalzen streng periodisch
ihre Umfangsgeschwindigkeit ändern und die Umfangsgeschwindigkeit
die Leitgröße ist. Beim Start der Spuleinrichtung zum Zeitpunkt
t = 0 wird die Umfangsgeschwindigkeit U, ausgehend von einem
Mittelwert Um, linear bis zu einem Höchstwert Uh gesteigert, den
sie in der Zeit u1 erreicht. Von da ab wird die Geschwindigkeit
gegensinnig geändert, so daß sie kontinuierlich, einem linearen
Verlauf folgend, abnimmt. Dabei erreicht sie nach der Zeit u2 den
Tiefstwert Ut. Dort erfolgt wiederum eine gegensinnige Änderung
der Umfangsgeschwindigkeit und die Drehzahl des Antriebsmotors der
Wickelwalzen und damit die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen
steigen linear an. Nach der Zeit u3 wird das zweite Mal der
Höchstwert Uh der Umfangsgeschwindigkeit erreicht, um danach
wiederum mit der gleichen Steigung wie zuvor gesenkt zu werden und
in der Zeit u4 dem Tiefstwert Ut zuzustreben. Die einzelnen
Zeitabschnitte u1, u2 und u3 sind aufgrund der streng periodischen
Änderung der Umfangsgeschwindigkeit alle gleich lang.
Unter dem Geschwindigkeits-Zeit-Diagramm der Wickelwalze ist die
Änderung der Changiergeschwindigkeit der Fadenführer über die Zeit
aufgetragen. Die Changiergeschwindigkeit der Fadenführer schwankt,
ausgehend von einem Mittelwert Fm, zwischen einem Tiefstwert Ft
und einem Höchstwert Fh. Beim Start der Spuleinrichtung zum
Zeitpunkt t = 0 nimmt die Changiergeschwindigkeit des
Fadenführers, ausgehend von dem Mittelwert Fm, linear ab. Die
Änderung der Changiergeschwindigkeit erfolgt also gegensinnig zur
Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze. Die Änderung
der Changiergeschwindigkeit ist zeitlich so eingestellt, daß
jeweils die Grenzwerte Ft beziehungsweise Fh bereits erreicht
werden, bevor die Umfangsgeschwindigkeit ihre Grenzwerte erreicht.
Die Fadenführergeschwindigkeit erreicht also ihren unteren
Grenzwert Ft zum Zeitpunkt f1. Entsprechend der Erfindung werden
mit dieser Changiergeschwindigkeit die Fadenführer so lange
betrieben, bis daß nach der Zeit Tw die Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen ihren Höchstwert Uh erreicht hat. Oberhalb des
Geschwindigkeitsdiagramms der Wickelwalzen ist noch ein Diagramm
mit einer Impulsfolge i über die Zeit t aufgetragen. Es sind zwei
Arten der Impulsabgabe möglich. Entweder wird beim jeweiligen
Erreichen der Grenzwerte der Umfangsgeschwindigkeit ein Impuls von
der Steuereinrichtung abgegeben oder aber ein Impuls steht während
einer bestimmten Dauer zwischen zwei Grenzwerten an. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel ist eine Signal folge derart
gewählt, daß vom Startzeitpunkt Null bis zum Erreichen des
Höchstwertes der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen zum
Zeitpunkt i1 ein Impuls 1 ansteht. Sobald die gegensinnige
Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen in Richtung
auf einen Tiefstwert hin einsetzt, steht kein Impuls mehr an, was
als Signal für den Antrieb der Fadenführer dient, die
Changiergeschwindigkeit gegensinnig zur Umfangsgeschwindigkeit zu
ändern. Der Startzeitpunkt fi1 fällt damit mit dem Zeitpunkt
zusammen, wo die Umfangsgeschwindigkeit ihren Höchstwert Uh
erreicht hat. Die Zeit zwischen dem Zeitpunkt f1, in dem die
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ihren Tiefstwert erreicht
hat und dem Zeitpunkt fi1, an dem die gegensinnige Änderung der
Changiergeschwindigkeit einsetzt, ist als Wartezeit mit Tw
bezeichnet.
Ausgehend vom Zeitpunkt fi1 steigt die Changiergeschwindigkeit der
Fadenführer, bis daß sie zum Zeitpunkt f2 ihren Höchstwert Fh
erreicht. Dieser Zeitpunkt liegt exakt um die Zeitdauer Tw vor dem
Zeitpunkt u2, an dem die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen
ihren Tiefstwert Ut erreicht. Der Fadenführer changiert während
der Wartezeit Tw so lange mit der erreichten Höchstgeschwindigkeit
Fh, bis daß bei u2 die Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalze
wieder gesteigert wird. Ab diesem Zeitpunkt fi2 steht wieder der
Impuls 1 an. Das ist das Signal für den Antrieb der Fadenführer,
die Changiergeschwindigkeit gegensinnig zu ändern, das heißt, sie
in einem linearen Verlauf so zu verringern, bis daß wiederum der
Tiefstwert Ft erreicht wird. Dieser Zeitpunkt f3 liegt wiederum
exakt um die Zeitdauer Tw vor dem Zeitpunkt u3, in dem die
Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen zum zweiten Mal ihren
Höchstwert Uh erreicht. Zu diesem Zeitpunkt fi3 endet auch der
Impuls, i3, was für den Antrieb der Fadenführer wiederum das
Signal ist, die Changiergeschwindigkeit gegensinnig zu ändern,
also zu steigern, bis daß zum Zeitpunkt f4 zum zweiten Mal die
maximale Changiergeschwindigkeit Fh erreicht wird. Die
gegensinnigen Geschwindigkeitsänderungen setzen sich entsprechend
weiter fort.
Das vorliegende Ausführungsbeispiel zeigt einen periodischen
Wechsel der Umfangsgeschwindigkeiten der Wickelwalzen. Es ist aber
auch möglich. Die Steigungen des Geschwindigkeitsanstiegs
beziehungsweise des Geschwindigkeitsabfalls unterschiedlich zu
wählen. Im Hinblick auf die Spuldaten ist die
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer darauf abzustimmen.
Dazu sind noch Beispiele aufgeführt. Im Diagramm der
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer ist gestrichelt der
Änderungsverlauf einer Changiergeschwindigkeit als Folgegröße
eingetragen, deren Änderung in Richtung auf ihren Tiefstwert
langsamer verläuft als die Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen. Die Umfangsgeschwindigkeit als Leitgröße hat bereits
ihren Grenzwert u1 erreicht, die Changiergeschwindigkeit erst den
Wert Fw. Aufgrund des Endes des Impulses i1 wird sie aber
gezwungen, sich gegensinnig zu ändern.
Strichpunktiert ist im Diagramm der Umfangsgeschwindigkeiten von
u2 aus ein Verlauf der Geschwindigkeitsänderungen eingetragen, der
sich von vorhergehenden Verlauf durch unterschiedliche Steigungen
in den Zeiträumen von u2 bis u′ und u′ bis u′′ und durch einen
Wendepunkt beim Durchlaufen der mittleren Geschwindigkeit Um
auszeichnet. Die Changiergeschwindigkeit als Folgegröße ändert
sich schneller. Sie erreicht ihren Grenzwert bereits zum Zeitpunkt
f′ und verharrt auf diesem Wert, bis daß sie durch das
Impulssignal i′ zum Zeitpunkt fi′ zur gegensinnigen Änderung
veranlaßt wird. Die Änderung der Changiergeschwindigkeit verläuft
anschließend so, daß sie ihren Höchstwert zum gleichen Zeitpunkt
fi′′ erreicht wie die Umfangsgeschwindigkeit ihren Tiefstwert zum
Zeitpunkt u′′. Durch das Impulssignal i′′ wird die
Changiergeschwindigkeit zum gegensinnigen Geschwindigkeitswechsel
veranlaßt.
Aus den Diagrammen ist ersichtlich, daß es zur Steuerung der
Folgegröße, im vorliegenden Ausführungsbeispiel die
Changiergeschwindigkeit, nur eines einzigen Signals bedarf. Dieses
Signal wird jeweils dadurch ausgelöst, daß die Leitgröße, im
vorliegenden Ausführungsbeispiel die Umfangsgeschwindigkeit der
Wickelwalzen, ihre jeweiligen Grenzwerte erreicht.
Claims (5)
1. Verfahren zur Vermeidung von Bildwicklungen beim Wickeln von
Fäden, die in wilden Kreuzwicklungen auf Kreuzspulen gewickelt
werden, wobei die Wickelwalzen und die Fadenführer mittels
eigener Antriebe angetrieben werden und die
Changiergeschwindigkeit der Fadenführer und die
Umfangsgeschwindigkeit der Wickelwalzen gegensinnig jeweils
zwischen vorgegebenen Höchst- und Tiefstwerten um einen
Mittelwert ständig geändert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der beiden Geschwindigkeiten als Leitgröße und die
jeweils andere Geschwindigkeit als Folgegröße des Verfahrens
gewählt wird und daß jeweils dann, wenn die Leitgröße einen
Höchst- oder Tiefstwert erreicht hat, mit Beginn ihrer
gegensinnigen Änderung ein Signal generiert wird, das die
gegensinnige Änderung der Folgegröße auslöst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folgegröße gegenüber der Leitgröße gegensinnig so geändert wird,
daß die Folgegröße die ihr zugeordneten Höchst- oder Tiefstwerte
bereits erreicht hat, bevor die Leitgröße ihre Tiefst- oder
Höchstwerte erreicht und daß die Folgegröße so lange auf ihrem
erreichten Niveau verharrt, bis daß die Änderung der Leitgröße
gegensinnig zu ihrer vorherigen Änderung beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Änderung der Leitgröße zwischen ihren Höchst- und
Tiefstwerten periodisch erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß dann, wenn aufgrund einer aufgetretenen
Störung die Beziehung zwischen der Leitgröße und der Folgegröße
verloren gegangen ist, die Leitgröße und die Folgegröße zunächst
jeweils auf ihren vorgegebenen Mittelwert eingestellt werden und
daß danach gleichzeitig mit der Änderung der Leitgröße die
gegensinnige Änderung der Folgegröße wieder eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb der Wickelwalzen und der Antrieb
der Fadenführer mit Synchronmotoren erfolgt.
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