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Vorrichtung zum Einziehen der Wickelungsdrähte in die Nuten elektrischer Maschinen.
Das Einziehen der Drähte in die geschlossenen oder halboffenen Nuten elektrischer Maschinen ist mangels geeigneter Einrichtungen bekanntlich sehr zeitraubend und infolgedessen kostspielig. Wird es von Hand gemacht, so sind hiezu viel Platz für den zu wickelnden Draht und in vielen Fällen zwei Arbeitkräfte erforderlich. Die Isolierung des Drahtes wird durch das Schleifen auf dem Boden und an den Wänden der Vorratskästen stark beansprucht und ist Beschädigungen ausgesetzt.
Es ist bereits versucht worden, das Durchziehen des Drahtes, nach dem Einziehen des Drahtendes von Hand, durch zwei Trommeln Z'l vollziehen, die beiderseits der zu bewickelnde Maschine angebracht und um 90'schwenkbar eingerichtet waren. Diese Vorrichtung erleichterte zwar das Durchziehen der Drähte, hatte aber verschiedene Nachteile, die z. B. in dem umständlichen Aufbau und Antrieb der ausgedehnt liegenden Vorrichtung und in dem Durchziehen des Drahtes durch jede Nut einzeln zu suchen sind.
Nach der Erfindung werden zum Durchziehen des von Hand in die Nut bzw. in zwei Nuten eingeführten Drahtes abwechselnd zwei'auf einer Seite der zu bewickclnden Maschine angeordnete Trommeln verwendet, die um 180'schwenkbar sind. Die Trommeln können drei Stellungen einnehmen ; jede der beiden Trommeln kann mit zur Achse der zu bewickelnde Maschine gleichlaufender Achse eingestellt und nach bei den Seiten um -900 gedreht und in jeder dieser drei Lagen selbsttätig festgestellt werden.
Die Anordnung der beiden Trommeln auf einer Säte der z 1 bewiokelnden Mnschine ermöglicht die Anbringung derselben auf einem gemeinsamen Gestell, vereinfacht ausserordentlich den Antrieb und macht es möglich, dass der Draht, wie bei dem Durchziehen von Hand, gleichzeitig dm eh zwei Nuten hin und zurückgezogen wird, wodurch ein jedesmaliges erneutes Durchziehen des Drahtes dnch jede einzelne Nut von Hand und durch die Trommeln erspart wird. Die beiden Trommeln werden abwechselnd durch denselben Antrieb, dessen Geschwindigkeit mechanisch oder elektiisch regelbar ist, in Bewegung gesetzt, wobei die aufhaspelnde Trommel jedesmal automatisch mit dem Antrieb gek ppelt, die abhaspelnde aber entkuppelt wird.
Die Drehzahl ist sowohl für verschiedene Drahtstärke im allgemeinen einstellbar als auch während des Durchziehen des Drahtes derart regelbar, dass beim Anfahren immer mit der kleinsten Geschwindigkeit angefangen wird, die selbständig oder willkürlich gesteigert wird. Die Trommeln sind zur besseren Auf-bzw. Abwicklung konisch ausgebildet. Konische Führungstrommeln, die beim Einbringen der Trommeln in die Aufhaspelstellung automatisch angepresst werden, ordnen die Windungen neben-
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halten und den Abzug der Drahtwindungen einzeln zu ermöglichen. Einzelheiten der Vorrichtung sind weiter unten an Hand eines Ausführungsbeispieles beschrieben.
In den Fig. 1 und 2 sind die beiden Trommeln mit Antrieb und Sperrvorrichtung in Seitenansicht und teilweise geschnittener Draufsicht dargestellt. Die Fig. 3 und 4 zeigen die selbsttätige Sperrvorrichtung, mittels deren die Trommeln in der seitlichen Lage festgehalten werden. Fig. 5 veranschaulicht die gesamte Vorrichtung mit der zu bewickelnde elektrischen Maschine im Grundriss. Fig. 6 die Lagerung der zu bewickelnden Maschine und Fig. 7 und 8 eine Füllnadelhaltevorrichtung.
Die Trommeln sind mit 1 und 2 bezeichnet ; sie sind auf Zapfen 3 gelagert und auf diesen lose drehbar. Der Antrieb beider Trommeln, sowie deren Aufbau ist vollständig gleich, es wird daher nur die Trommel 1 mit ihrem Antrieb beschrieben. Auf dem Zapfen. 3, der in dem Träger 4 befestigt ist, ist ferner
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schwenkung der Trommel 1 mit dem Träger 4 und dem Zahntrieb 5, 6, 7 um die Achse 9 aus der gezeichneten Lage um 900 wird der Träger 4 mit den ganzen an ihm befestigten Teilen durch die Ringe 11, 12 emporgehoben, wobei die Kegelräder 7, 8 in Eingriff kommen. Bringt man die Trommel wieder in die gezeichnete Lage, so erfolgt wieder eine Abwärtsbewegung der gesamten Schwenkvorrichtung, die durch die Feder 13 unterstützt bzw. (bei der Rolle 2) bewirkt wird.
Die Kegelräder 7, 8 kommen hiebei wieder aber Eingriff.
Die Trommel 1 ist mit dem Zahnrad 5 nicht starr verbunden, sondern mittels einer Schirpfkpplung, die aus der Lederscheibe 14, der Feder 15 und der Mutter 16 besteht. Bei zu starkem Z"g der Trommel, beim Hängenbleiben des Drahtes od. dgl., bleibt die Trommel stehen, ein Reissen des Drahtes, oder eine Be- schädigung der Vorrichtung wird infolgedessen vermieden. Am Vorderrand der Trommel ist die Klemme 17 angebracht, die so eingerichtet ist, dass bei ganz geringer Drehung der Flügelschraube der Draht eingeklemmt oder freigegeben wird. Unter der Klemme ist eine Blattfeder angeordnet, die bestrebt ist, die Klemmvorrichtung offen zu halten. Zum Festhalten des aufgehaspelten Drahtes dienen unterteilte Drahthalter 40, 41, die mittels Blattfedern 42 gegen die Trommel gedrückt werden.
Die Unterteilung der Drahthalter in einzelne Glieder hat den Zweck, beim Abwickeln des Drahtes jede Windung einzeln loszulassen und ein Abgleiten der übrigen Drahtwindungen von der Trommel zu verhindein. Die Drahthalter 40 sind an dem Träger 4 jeder Trommel befestigt und, mit dieser beweglich. Die Drahthalter 41 hingegen sind fest und werden nur beim Abwickeln des Drahtes benutzt.
Beiderseits der Welle 9 sind mit gefederten Bolzen 18 versehene, an den Wellen 20 befestigte Bügel 19 angeordnet, die mittels der Federn 21 in ihrer Mittellage gehalten werden. An den äusseren Enden der Wellen 20 sind Hebelarme 22 befestigt, die an ihren freien Enden die Führungstrommeln 2. 3 tragen, die selbsttätig gegen die in Aufhaspelstellung befindlichen Trommeln 1 oder 2 gepresst werden und die Drahtwindungen nebeneinander ordnen und festhalten. Wird z. B. die Trommel- ? in Richtung des Beschauers gedreht (Fig. 1), so drückt ihr Träger 4 gegen den Bolzen 18.
Der Bügel 19 erfährt eine kleine Aufwärtsbewegung und bewegt unter Vermittlung der Welle 20 den Hebelarm 22 ebenfalls aufwärts, wodurch die an letzterem befestigte (in Fig. 2 punktiert dargestellte) Führungstrommel 23 an die Trommel 1 gedrückt wird.
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Fusshebels erfolgt wieder sofortige Auskupplung und Bremsung. Ein Beispiel für die Wicklung wird weiter unten gegeben.
Die zu bewickelnde Maschine 52 wird vorteilhaft zwischen zwei Scheiben 61 eingespannt, die auf vier seitlich verschiebbaren Rollen 62 gelagert sind (Fig. 5 rechts und Fig. 6). Der die Maschine Bedienende wird hiedureh in die Lage gebracht, die Maschine 52 ohne Zuhilfenahme von Hilfskräften oder Hebevorrichtungen zu drehen. Vor dem Gehäuse 52 (Fig. 6) ist eine verstellbare Drahtführungseinrichtung 63 angebracht. Zur Verhinderung des Herausgleiten der in den Nuten steckenden Füllnadeln während des Durchziehen des Wioklungsdrahtes dient eine am Gehäuse befestigte (festgeklemmte), mit einem zur Durchführung des Drahtes bestimmten Schlitz versehene Vorrichtung, die in den Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Sie besteht aus zwei Metallklötzen 64,65, die gegeneinander in lotrechter Ebene beliebig verstellbar sind.
Die Teile 64,65 sind untereinander durch vier Streben 66 verbunden, die um Schrauben 67 in wagerechter und Bolzen 68 in lotrechter Ebene schwenkbar sind. Der Teil 64 ist an einem zur Befestigung der Vorrichtung dienenden Flacheisen 71 befestigt, während an dem Teil 65 ein Hartgummistück 69 angebracht ist, das mit einem Schlitz 70 versehen ist. Letzterer dient zur Durchführung des Drahtes, die Nadeln werden durch die neben und über dem Schlitz liegenden Teile 65,69 festgehalten. Nachstehend ist an Hand der Fig. 5 die Arbeitsweise der Vorrichtung beschrieben.
Nach Fig. 5 ist das Ende 58 des Wickeldrahtes in der Maschine 52 befestigt. Das freie Drahtende ist in seiner gesamten Länge um die Trommel 2 gewickelt worden. Hierauf ist die Trommel in die gezeichnete Lage gebracht, das Drahtende 59 aus seiner Klemme gelöst, durch die zwei Nuten gezogen, hiebei um die verstellbare Umlenkrolle 60 gelegt und in der Klemme der Trommel 1 befestigt worden. Es kann nun mit der Aufhaspelung des Drahtes auf die Trommel 1 begonnen werden. Der Draht wird hiebei von der als Magazintrommel wirkenden Trommel 2 abgezogen, bis er in seiner Gesamtlänge durch die beiden Nuten gezogen und auf die als Zugtrommel wirkende Trommel 1 gewickelt ist. Auf diese Weise wird der Draht Windung für Windung durch die Nuten gezogen, wobei er abwechselnd rechts-und linksherum auf die Trommeln aufgewickelt wird.
Man ist an dieses Ausführungsbeipiel nicht gebunden, sondern kann den Antrieb sowie die Einzelteile anders ausführen und anordnen.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Vorrichtung zum Einziehen der Wicklungsdrähte in die Nuten elektrischer Maschinen mittels zweier Trommeln, die abwechselnd als Zug-oder Magazinstrommeln dienen, dadurch gekennzeichnet, dass beide Trommeln auf einer Seite der zu. bewickelnde Maschine angeordnet sind, so dass der Draht gleichzeitig durch zwei Nuten gezogen werden kann.