-
Photographischer Verschluß Zusatz zum Patent 757 982 Die- Erfindung
betrifft eine weitere Ausbildung des im Patent 757 962 beschriebenen photographischen
Verschlusses, bei welchem zur Sperrung des Lichtdurchlasses zwei Polarisationsfilter
dienen, von. denen mindestens eines gegenüber .dem anderen beweglich, zweckmäßig
in seiner Ebene verdrehbar ist. Diese Steuerungsmöglichkeit des Lichtdurchlasses
mittels zweier .beweglicher Polarisationsfilter und insbesondere die dabei bestehende
bekannte Tatsache, daß die Menge des durchgelassenen Lichtes von der jeweiligen
gegenseitigen Stellung der Filter abhängig ist, wenden im vorliegenden Falle dazu
benutzt, einen photographischen VeTschluß zu schaffen, mit welchem ohne Beeinflussung
,der Ablaufgeschwindigkeit seiner bewegten Teile, also ohne Anwendung versteilba@rer
Hemmwerke od. dgl., Belichtungen .durchgeführt werden können, die bisher nur :durch
Erzeugung verschiedener Ablaufgeschwindigkeiten möglich waren. Diese Wirkung wind
erfindungsgemäß dadurch erreicht, dafi d(ie
Größe der relativen
Bewegung oder Verdrehung der Polarisationsfilter :gegeneinander willkürlich veränderbar
.ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Weise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i .die Ansicht eines erfindungsgemäßen
Verschlusses im Ruhezustand, ;ebb. 2 :diesen Verschluß von der Seite gesehen, _@bb.
3 den erfindungsgemäßen Verschluß im gespannten Zustand und Abb. 4. und 5 diesen
Verschluß während- seines Ablaufes,- wobei in Abb. 5 ein anderer Belichtungswert
eingestellt ist. Gemäß Abb. i sind in einem nicht näher dargestellten Lichtbildaufnahm.egerät
zwei scheibenförmige Polarisationsfilter 9o und 92 in entsprechender axialer Entfernung
und sich gegenseitig überdeckend angeordnet, wobei ihre .gemeinsame Mittelachse
94 mit der :optischen Achse Öes Aufnahmegerätes zusammenfällt. Die Anordnung der
beiden Filter ist weiter eine solche, daß das Filter 9o um die Achse 94 gedreht
werden kann, während das Filter 92 unverdrehbar im Aufnahmegerät gelagert ,ist.
Das Filter 9o ist zum Zweck seiner Verdrehung in einer ringförmigen Fassung 96 gehalten,
die an ihrem Umfang zwei Ansätze 98 und ioo aufweist. An dem Ansatz ioo greift eine
Zugfeder 102 an und versucht :die Fassung 96 und damit das Filter 9a im Uhrzeigersinn
zu verdrehen, bis der Ansatz ioo an einem Anschlag ioq. zum Anliegen kommt (Abb.
i). Gleichachsig mit den beiden Filtern :ist in einer ans Abb. 2 ersichtlichen Lage
ein verdreh-barer Spannring io6 angeordnet, der einen Handgriff io8 aufweist. An
diesem Handgriff greift eine gegenüber der Feder 102 stärkere Zugfeder ii-o an und
versucht den Ring io6 gegen den Uhrzeigers.inn zu ve:rdrehen, bis der Griff i o8
an einem Anschlag i 12 anliegt. An der einen Seite :des Ringes io6 ist eine zweiarmige
Klinke -bei 116 ,drehbar gelagert. Diese Klinke legt sich, wieAbb. i zeigt, unter
d!er Wirkung einer Feder i 18 mit einem hakenförmigen Ende i 2o gegen .den Umfang
der Fassung 96; der andere Arm der Klinke weist eine Schrägiflä:che 122 auf. Schließlich
ist :am Umfang des Ringes io6 noch ein Ansatz 12q. vorgesehen, hinter den sich bei
gespanntem Verschluß,das hakenförmige Ende einer Auslöseklinke 126 legt, die unter
der Wirkung einer Feder 128 steht.
-
Wie Abb. 2 zeigt, ist zwischen den beiden Filtern 9o, 92 und gleichachsig
mit ihnen noch ein weiterer Drehring 13o angeordhet, der :einen Vorsprung 132 und
in dessen Nähe einen Anschlag 133 trägt. Der Vorsprung 132 rastet beim Verdrehen
des Ringes (mittels eines Handgriffes 134) in Einkerbungen 136 ein, die an einer
Skala 138 bei ,dien einzelnen Teilstrichenderselben vorgesehen sind. Die Teilstriche
dieser Skala bezeichnen Belichtungswerte, welche den mit den üblichen Belichtungszeiten
(z. B. 1/25, 1/5o, lhoo Sekunde usw.) bei den bekannten Verschlüssen erzielten :entsprechen.
In der Teilung der Skala 138 sind sowohl die Funktion, nach der sich der Lichtdurchlaß
in Abhängigkeit von der Relativbewegung der Filter vollzieht, als auch andere, die
Wirkungsweise des Verschlusses beeinflussende Faktaren (z. B. Ungleichförmigkeiten
in den Bewegungen des Filters 9o usw.) berücksichtigt.
-
Die Wirkungsweise des beschriebenen Verschlusses ist folgende: Im
Ruhezustand des Verschlusses (Abb. i) isst die Stellung des Filters 9o :durch .das
Anliegen des Fortsatzes ioo an !den Anschlag io,4 bestimmt. Bei dieser Stellung
stehen die Gefügeteile des Filters go im rechten Winkel zum Gefügeaufbau :des ortsfesten
Filters 92, so daß der Lichtdurchtritt :durch :den Ve:rschl.uß gesperrt .ist.
-
i Beim Spannen des Verschlusses wird der Ring io6 mittels des Handhebels
io8 gegen die Kraft der Feder i io vom Anschlag 112 weg dm Uhrzeigersinn so lange
bewegt, bis der Ansatz 124 hinter den Hakender Auslöse-klinke 126 zu liegen kommt
und der Spannring .dam;it in seiner neuen Stellung festgeh-alten wird (Abb. 3).
Beim Erreichen der Spannstellung fällt außerdem das hakenförmd:ge Ende i2o :der
zusammen mit dem Ring io6 bewegten doppelarmigen Klinke unter der Wirkung der Feder
i 18 hinter dem Ansatz 98 der Eilterfassung 96 ein. Die Lage des Filters 9o -gegenüber
:dem Filter 92 wurde :bim Spannvorgang nicht verändert, so ,daß der Verschluß seine
geschlossene Stellung beibehalten hat. Wird nun die Auslöseklinke 126 gegen die
Kraft der Feder 128 in Pfeilrichtung bewegt, so wird der Ansatz 12q. freigegeben
und der Ring io6 durch düe Verschlußfeder iio gegen den @h:rzeigersünrl verdreht.
Bei dieser Verdrehung wird über die Klinke i2o und den Ansatz 98 das -drehbar, :gelagerte
Filter 9ö unter Anspannung der gegenüber der Feder iio schwächeren Feder io2 mitgenommen.
Diese Verdrehung des Filters go zusammen mit dem Ring iö6 dauert so lange, bis die
Schrägfläche 122 der -bei 116 gelagerten Klinke andern in ihren Weg ragenden Anschlag
133 anstößt und an ihm entlang gleitet. Dabei wird die Klinke gegen die Kraft ihrer
Feder 118 verdreht und damit der Ansatz 98 der Filterfassung 96freigegeben en,(Abb.
q.). Während nun der Spannring i o6 seinen Weg biss zum Anliegendes Handgriffes
iö8 an den Anschlag 112 fortsetzt, wird -das Filter 9o durch die jetzt zur Wirkung
kommende Feder io2 im Uhrzeige:rs,inn ,in seine in Ab-b. i und 3 ,gezeigte zurückgeholt.
-
Wie sich aus vorstehendem ergibt, ist somit für die Größe der Verdrehung
des Filters 9o die jeweilige Stellung des Anschlages 133 maßgebend. Da andererseits
nach einem :bekannten physikalischen Gesetz bei Polarisationsfiltern die durchgelassene
Lichtmenge jeweils von der Größe der gegenseitigen Relativbewegung zweier Filter
abhängig iGt; ist es durch Verstellung des Anschlages 133 mittels des Handgriffes
134 möglich, die Lichtmenge, welche beim Ablauf des Verschlusseis zum Schichtträger
gelangt, willkürlich zu verändern, trotzdem die Ablaufgeschwindigkeit des Verschlusses
immer d :ie gleiche bleibt. Bei dem beschriebenen Ausführungsheispiel sind die Rasten
136 der Skala 138 so angeordnet, daß während der dadurch eingestellten Verdrehung
des Filters 9o die gleich:c
Lichtmenge durchgelassen wird wie bei
den üblichen Belichtungszeiten der bekannten Sektorenverschlüsse; bei den betreffenden
Rasten sind deshalb diese Belichtungszeiten angegeben, obwohl der Öffnungsvorgang
des neuen Verschlusses von dem der bekannten Verschlüsse grundsätzlich verschieden
:ist.
-
In den Abb. i, 3 und 4 ist z. B. der Verschluß bzw. der Anschlag 133
desselben auf eine Lichtmenge eingestellt, die derjenigen bei einer Belichtung mit
1/loo Sekunde entspricht. Infolge dieser Anschlagstellung wird das Filter 9o beim
Ablauf des Verschlusses vom Spannring i o6 nur so weit mitgenommen, daß seine Gefügeteile
am Ende der Öffnungsbewegung in einem spitzen Winkel zu den Gefügeteilen des feststehenden
Filters 92 stehen (s. Abb. 4).
-
I,m Gegensatz hierzu ist in Abb. 5 die Einstellung ,des Anschlages
133 auf die höchste Lichtmenge gezeigt, die in. vorliegendem Fall z. B. derjenigen
bei einer Belichtungszeit von 1/2s Sekunde entsprechen soll. Wie aus der Abbildung
zu entnehmen ist, wird hierbei das Filter 9o erst am Ende der Verdrehung des Ringers
io6 von diesem getrennt; die Verdrehung des Filters ist dabei so groß, d@aß seine
Gefügeteile gegenüber denjenigen des Filters 92 in Parallellage kommen, bei welcher,
wie bekannt, der größte Durchlässigkeitsgrad erreicht ist.
-
In der beschriebenen Weise können mit einem erfindungsgemäßen Verschluß
alle bisher durch Einstellung der Belichtungszeit erhaltenen Belichtungswerte erreicht
werden, ohne daß eine Änderung der Geschwindigkeit der bewegten Verschlußteile notwendig
,ist. Der Erfindungsgegenstand kann daher in einfacher Weise ohne irgendwelche geschwindigkeitsändernden
Mittel (wie z. B. verstellbare Hemmwerke) mit nur einer Ablaufgeschwindigkeit ausgebildet
werden.
-
Bei zusätzlicher Anordnung der im Verschlußbau für die Ausführung
von B- und T-Belichtungen allgemein bekannten und daher nicht näher gezeigten Mittel
ist es mit einem erfindungsgemäßen Verschluß ohne weiteres möglich, auch solche
Befichturngen durchzuführen.
-
Endlich sei erwähnt, daß eine Verkleinerung des Drehweges des Spannringes
1o6 .und der Filterbewegung um die Hälfte dadurch erreicht werden könnte, daß das
bei d Sem beschriebenen Ausführungsbeispiel unverdrehbare Filter 92 ebenfalls drehbar
angeordnet und durch geeignete Mittel so gesteuert wird, daß es ,sich bei Verdrehungen
des Filters 9o um den gleichen Betrag wie dieses, aber in umgekehrter Richtung bewegt.