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Fotografische Kamera zum Aufzeichnen des zeitlichen Ablaufes von kurzzeitigen
Bewegungsvorgängen Die Erfin.düng betrifft eine fotografische Kamera zum Aufzeichpen
des zeitlichen, Ablaufes von kurzzeitigen Bewegungsvorgängen. Bei solchen Kameras
ist es bekannt, eine abnehmbare Kassette vorzusehen, in der eine drehbare Registriertrommel
hinter einer Schlitzblende angeordnet ist. Eine solche Kamera ist vorgeschlagen
worden, um .die Bewegungen eines Lichtstrahles, der über einen schwenkbaren Spiegel
geleitet wird, in -Form einer Kurve aufzuzeichnen.
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Um die Anwendbarkeit einer solchen Kamera auf die Aufzeichnung von
in beliebigen Richtungen erfolgenden Bewegungen zu erweitern, sind gemäß der Erfindung
die Verbindung zwischen .der Kamera und der Kassette und die Mittel zum Befestigen
der Kassette so ausgebildet, daß trotz bereits erfolgter Ausrichtung der Kamera
auf eine längliche Marke des Objektes, von der jeweils nur ein durch die Schlitzblende
begrenzter kleiner Teil aufgezeichnet wird, eine Anpassung des Gerätes an,die Richtung
der aufzuzeichnenden Bewegung durch eine unbegrenzt mögliche Drehung -der Kassette
mit Schlitzblende und Reigistriertrommel um die optische Achse der Kamera erfolgen
kann.
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Eine in dieser Weise ausgebildcte Kamera vereinigt in sich folgende
Vorteile: Die Schlitzblende kann dicht an den Schichtträger
herangebracht
werden, so daß sich eine scharfe Begrenzung des jeweils wiederzugebenden Abschnittes
der aufzuzeichnenden :Marke ergibt. Die konstruktive Ausbildung des Verschlusses,
der bei abgenommener Kassette das Eindringen von Licht in den Kassetteninnenraum
verhindern muß, wird weitgehend vereinfacht. Die Kamera kann ohne weiteres auf einem
ge-vöhulichen Stativ befestigt werden und läßt sich auf einfachste Weise allen Bewegungsrichtungen
von Maschinen- oder Apparateteilen (Hebel, Zahnräder, Kontaktfedern usw.) anpassen,
ohne daß es eines komplizierten, Drehungen der Kamera nach allen Seiten zulassenden
Stativkopfes bedarf. Ein einmaliges Ausrichten der Kamera genügt auch in den Fällen
für mehrere Aufnahmen, in denen nacheinander eine Aufzeichnung verschiedener Komponenten
komplizierter zusammengesetzter Bewegungen erfolgen soll.
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Es ist zwar bereits eine fotografische Kamera bekanntgeworden, die
mit einem drehbar angebrachten Träger für mehrere Kassetten und einer Mattscheibe
versehen ist. Bei der bekannten Kamera befand sich jedoch die Drebachse dieses Kassettenträgers
außerhalb der Bildfläche und die Drehung diente dazu, wahlweise die eine oder die
andere der Kassetten oder auch die Mattscheibe- in nie Bereitschaftsstellung zu
bringen. Bei Spiegelreflexkameras mit rechteckigem B.il,dfeld ist es auch bekanntgeworden,
den eine Mattscheibe oder eine Kassette aufnehmenden., fest mit der Kamera verbundenen
Rahmen um 9o° drehbar anzubringen, um jederzeit von Aufnahmen im Hochformat auf
solche im Querformat und umgekehrt übergehen zu können. Weiterhin hat man bei Vergrößerungsapparaten
schon drehbare Negativhalter vorgesehen, um das Negativ in die gewünschtj, Lage
bringen zu können.
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Ein anderes bekanntes fotografisches Gerät, ein Ballistograph, dient
dem Bestimmen der Anfangsgeschwindigkeit von Artilleriegeschossen. Mit ihm wird
eine Reihe von Bildern des fliegenden Geschosses aufgenommen. Hierzu wird das Gerät
so ausgerichtet, daß mehrere in kurzen Zeitabständen aufgenommene Bilder des Geschosses,
in -der Bewegungsrichtung des Geschosses gegeneinander versetzt, innerhalb einer
langgestreckten schmalen Bildfeldblende liegen, um auf einem quer zur Längsausdehnung
.der Blende gleichförmig an dieser vorbeibewegten Film aufgezeichnet zu -,verden.
Um das Ausrichten des Gerätes zu ermöglichen, war die bekannte Einrichtung unreine
vertikale und um eine horizontale Ach: e drehbar angebracht. Die geringere Ausdehnung
der Bildfeldblende ergab sich dabei mit Rücksicht auf einen, möglichst geringen
Filmverbrauch trotz einer hohen Bildzahl. Eine eigentliche Schlitzblende, deren
öffnung so schmal ist, daß eine sie kreuzende helle Linie jeweils die Aufzeichnung
eines Punktes ergibt, ist hier nicht vorhanden. Ebenso weist dieses Gerät keine
Kassette auf.
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Die gemäß der Erfindung ausgebildete Kai mera ermöglicht die Durchführung
eines ebenfalls zur Erfindung gehörenden -\'er fahrens zum Aufzeichnen von kurzzeitigen
Bewegungsvorgängen,welches darin besteht, daß vor Beginn der Aufnahme auf dem Gegenstand,
dessen Bewegung aufzuzeichnen ist. eine schmale, längliche, einen Kontrast gegenüber
ihrer Umgebung aufweisende Fläche (Strichmarke, Reflex an einer Kante od. dgl.)
angebracht oder ausgewählt und die Richtung der Schlitzblende gegenüber der Richtung
der aufzuzeichnenden Bewegung eingestellt wird. Fällt die aufzuzeichnende Bewegung
im wesentlichen in eine bestimmte Richtung, so wird die Schlitzblende und die Drehachse
der Registriertrommel zweckmäßig parallel zur aufzuzeichnenden Bewegung eingestellt.
Ist dagegen eine in mehreren Richtungen erfolgende Bewegung aufzuzeichnen, so wird
vorteilhaft die Schlitzblende und die Drehachse der Registriertrommel um einen bestimmten
Winkel schräg zur Hauptrichtung der aufzuzeichnenden Bewegung eingestellt.
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Weitere Merkmale der Erfindung und eines mit dem Erfindungsgegenstand
auszuübenden Verfahrens ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
und den Patentansprüchen. Es zeigt Abb. i eine schematische Darstellung einer Aufzeichnungseinrichtung
gemäß der Erfindung, Abb.2 eine Seitenansicht einer Kamera hierfür, Abb. - a eine
Einzelheit hierzu, Abb. 3 eine Ansicht derselben Kamera von der Stirnseite her gesehen,
Abb. d., 5, 6 eine Kassette für diese Kamera in Stirnansicht bei abgeklapptem Deckel,
in einem senkrechten und einem waagerechten Schnitt, Abb. 7 einen Deckel dieser
Kassette von der Innenseite her gesehen, Abb. 8 eine Seitenansicht hierzu, Abb.9
und io Außenansichten der Kassette, Abb. i i und 12 die Registriertrommel i» einem
axialen Schnitt und in Seitenansicht. Abb. 13 eine Einzelheit der Kassette, Abb.
t-. eine abgeänderte Aufzeichnungseinrichtung schematisch dargestellt, Abb. 15 ein
Schaltbild hierfür, Abb. 16 und 17 mit der Einrichtung gewonnene Aufzeichnungen.
In
Abb. i ist als Gegenstand, dessen Bewegung aufgezeichnet werden soll, ein einarmiger
Hebel dargestellt. Auf diesem Hebel, der in Richtung der eingezeichneten Pfeile
eine hin und her schwingende Bewegung ausführen möge, isst eine Strichmarke :2 angebracht,
deren Längsrichtung etwa senkrecht zur Bewegung des Teiiles i steht. Die, Strichmarke
kann durch Aufbringen einer hellen Linie auf dunklem Untergrund oder besser durch
Befestigen eines kurzen blanken Drahtstückes hergestellt werden. Das Drahtstück
hat dabei gegenüber der Strichmarke den Vorteil, daß bei Beleuchtung des zu untersuchenden
Teiles ein schmaler heller Reflex in Richtung einer Mantellinie des Drahtes entsteht,
der eine sehr genaue Aufzeichnung ermöglicht. Mit 3 ist eine Lichtduelle, beispielsweise
eine Bogenl.ampe, und; mixt 3a ein Kondiensoir bezeichnet, der einen hellen Lichtfleck
auf -den zu untersuchenden Teil wirft.
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Die die Bewegungsaufzeichnung bewirkende fotografische Kamera weisti
ein Objektiv 4 auf, .das die Strichmarke :2 über eine Schlitzblende 7 auf die innerhalb
einer Kassette 6 liegende Trommel 611 abbildet. Die Trommel 6a ist drehbar gelagert
und trägt auf ihrer Mantelfläche eine lichtempfindliche Schicht. Um das Gerät einstellen
zu können, ist die Kassette 6 gegen einte Mattscheibe 5 austauschbar.
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Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist an Hand der Abbildung leicht
verständlich. Infolge der Anordnung der Spaltblende 7 wird für jede Stellung des
Hebels, i ein Punkt auf dem Trommelumfang abgebildet und da die Trommel während
des Aufzeichnungsvorganges sich mit bestimmter Geschwindigkeit dreht, entsteht ein
die Bewegungen des Hebels i genau wiedergebendes Weg-Zeit-Diagramm. Die Kamera nach
Abb. 2 und 3 besteht aus einem mittleren Tragrohr io, in das ein das Objektiv i
i tragendes Rohr 12 eingeschoben ist. Ein weiteres Rohr 13 umschließt das Rohr io
und ist durch einen Zahnstangentrieb 1q.-15 zwecks Scharfstellung der Abbildung
gegenüber dem Objektiv verschiebbar.
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Die das Zahnrad 15 und den Einstellknopf 16 tragende Achse 17 ist
in einem Gestell i8 gelagert, das mit einem Ring i9 fest verbunden ist. An diesem
Ring ist,das obenerwähnte Tragrohr io befestigt, .das einerseits dem Objektivrohr
12 und andererseits dem Rohr 13 als Führung dient.
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Am Rohr 13 läßt sich wahlweise entweder der Tragkörper 2o einer mit
Lichtschutz 21 versehenen Mattscheibe oder die in den Abb. 4 bis i2 "dargestellte
Kassette befestigen. Zu diesem Zweck ist auf das Rohr 13 ein am Umfang mit einer
umlaufenden Nut 22a versehener Ring 22 aufgeschoben. In Abb. 2 a ist ein Schnitt
durch den Ring @22 dargestellt. Wie diese Abbildung zeigt, sind an diesem Ring an
zwei einander gegenüberliegenden Stellen Ausfräs@unaen in Breite der Nut 22d angebracht;
außerdem weist das Rohr 13 ebenfalls an zwei einander gegenüberliegenden Stellen
Einschnitte auf. In die Nut 221 des Ringes 22 ist eine im wesejitlichen U-förmig
gebogene Drahtfeder 23 eingelegt, deren Schenkel in der in Abb. 2a gezeigten gegenseitigen
Stellung des Ringes 22 und des Rohres 13 durch die Einschnitte dieses Rohres hindurchgreifen,
um den mit einem zylindrischen Fortsatz in das Rohr 13 eingreifenden Träger der
Mattscheibe oder der Kassette festzuhalten. Das geschieht durch Eingreifen der Schenkel
der Feder 23 in eine ringförmige Nut 2,.a des zylindrischen Fortsatzes 24 der Kassette
bzw. eines entsprechenden Ansatzes des @Mattscheibenträgers. Soll die ;Mattscheibe
oder Kassette abgeiiornm.:ri werden, so genügt es, den Ring 22 gegenüber dem Rohr
13 zu verdrehen, wobei die Schenkel der U-förmigen Feder 23 auseinandergespreizt
werden und den Mattscheibenträger bzw. die Kassette freigeben.
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Die beschriebene Anordnung erlaubt das Festlegen der Kassette in beliebigen
Stellungen gegenüber der Kamera bzw. gegenüber dem Objekt.
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Im folgenden wird an Hand der Abb. q. bis 13 eine mit der beschriebenen
Kamera zusammenwirkende Kassette erläutert. Das Kassettengehäuse besteht im wesentlichen
aus einem Rohrstück 25, das auf der einen Seite durch eine fest angebrachte Stirnwand
2,6 verschlossen ist, auf der anderen Seite dagegen einen Ring 27 trägt, der durch
ein Scharnier 28 mit einem ähnlichen Ring 29 des Kassettendeckels verbunden ist.
Der Kassettendeckel besteht aus einem kürzeren Rohrstück 30, das durch eine den
zylindrischen Fortsatz 24 tragende Platte 3, verschlossen ist. Ein auf einem
Fortsatz 29a des Ringes 29 um einen Bolzen 29b drehbarer U-förmiger Bügel
32 dient als Verschlruß des Kassettendeckel.s. Dieser Bügel greift mit Hilfe eines
bogenförm@igen Schlitzes 32a über einen am Ring 27 befestigten Stift 27a (Abb. 5).
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Im Rohrstück 26 der Kassette ist eine Achse 33 befestigt, auf die
mit Hilfe von Wälzlagern leicht drehbar die Trommel 34 für dien Registrierstreifen
aufgesetzt ist. Abb. i i und 12 zeigen diese Trommel für sich allein. In Abb. 12
sind zwei von außen her in die Trommel eingeschnittene, sich unter einem stumpfen
Winkel kreuzende Schlitze :34a 34b zu erkennen, in denen unter Vorspannung stehende
Federkämme 35 liegen. Abb. 4 zeigt, daß die Zungen :des einen Federkammes in
den
Lücken des anderen Federkammes liegen. Beide Federkämme dienen zum Festklemmen der
Enden des die fotografische Schicht tragenden Papierstreifens od. dgl.
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Die im folgenden beschriebene Einrichtung dient dazu, der Trommel
34 einen Bewegungsimpuls zu erteilen und diese Trommel nach dem Zurücklegen einer
vollen Umdrehung wieder anzuhalten. An der Trommel 34 ist seitlich eine Kurvenscheibe
36 befestigt, die auf dem größten Teil ihres Umfanges kreisrund ist und einen Nocken
36a aufweist. In der Ruhestellung der Trommel 34 liegt über dem Nocken 36a ein am
Hebel 37 befestigter Stift 37a. Der Hebel 37 ist um einen ortsfest gelagerten Bolzen
38 lose drehbar und steht unter der Wirkung einer Feder 39, die den Hebel
37 im Sinne des Uhrzeigers (Abb. 5) zu verdrehen sucht. tMit Hilfe einer
vorderen Umbiegung 37b (Abb. 6) stützt sich der Hebel 37 gewöhnlich gegen den auf
einer Stange 4o befestigten Ring 41 ab. Wird dagegen die Stange 4o durch Hineindrücken:
einer im Schutzrohr 42 angeordneten Taste 43 entgegen der Wirkung einer Feder44
verschoben, so gibt :der Ring 41 ,den Hebel 37 frei. Dieser Hebel schlägt jetzt
im Uhrzeigersinn aus (Abb. 5) und dabei gleitet sein Stift 37a auf der Schrägfläche
der Nase 36a entlang und versetzt hierbei die Trommel 34 in Umdrehung. Da die Trommel
34, wie erwähnt, mit Hilfe von Wälzlagern auf ,der Achse 33 gelagert ist, wird die
ihr erteilte Bewegung im wesentlichen mit konstanter Geschwindigkeit für eine volle
Umdrehung beibehalten.
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Um die Drehgeschwindigkeit der Trommel 34 in gewissen Grenzen verändern
zu können, ist die Üse 45, an der die Feder 39 mit einem Ende festgelegt ist, verstellbar
angeordnet. Wie Abb. 4 zeigt, befindet sich die Öse 45 am Ende eines einarmigen
Hebels 46 und dieser steht über einen Bolzen ,11.7 mit einem gleichzeitig als Zeiger
ausgebildeten Hebel 48 (Abb.9) in fester Verbindung. Durch die Verstellung des Hebels
48 gegenüber einer Skala -9 wird die Feder 39 mehr oder weniger stark gespannt,
um nach ihrer Freigabe der Trommel 34 eine höhere oder geringere Geschwindigkeit
zu erteilen.
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Um die Trommel 34 nach Vollendung einer vollen Umdrehung wieder stillzusetzen,
ist mit ihr eine weitere Nockentscheibe So fest verbunden. In der Bahn :des Nockens
dieser Scheibe liegt ein auf einem ortsfesten Bolzen 5 i lose drehbar gelagerter
Hebel 52, :den eine nicht dargestellte Feder nach dier Achse 33 hin zu versch-,venken
bestrebt ist.
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Wie aus Abb. 13 ersichtlich ist, liegt der Nocken 5o11 der Nockenscheibe
So gewöhnlich in einer als Rast wirkenden Vertiefung 52a des Hebels 52. Beim Auslösen
der Anwurfvorrichtung (Hebel 37 mit Bolzen. 37a und Feder 39) gleitet der Nocken
5o11 aus dieser Rasi heraus und wird nach einer vollen Umdrehung wieder aufgefangen
und damit wird die Trommel 34 stillgesetzt.
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Der in Abb. 7 und 8 für sich dargestellte Deckel der Kassette weist
eine schlitzförmige Belichtungsöffnung 53 auf, die gewöhnlich durch einen Verschlußschieber
54 abgedeckt ist. Ein schmaler Spalt 55 im Schieber 5.4 dient als Blende bei der
Aufzeichnung des Bewegungsvorganges. Der Schieber 54 ist mit Hilfe von Schlitzen
56 und 57 und Bolzen 58 geführt und auf ihn wirkt eine Feder 59 ein, die :die Verschlußstellung
herzustellen versucht. Durch Druck auf eine Taste 6o (Abb. 6) läßt sich eine Stange
61 entgegen der Wirkung einer Feder 62 verschieben und dabei über einen kegelförmigen
Ansatz 63 am Rande der Stange 61, der bei der Verstellung der Stange 61 gegen eine
Schrägfläche 65 des Verschlusses 54 drückt, dieser Verschluß öffnen. Der Verschluß
54 trägt noch einen Ansatz 54a, dessen Abbiegung bei geschlossenem Kassettendeckel
in die Bahn einer Abbiegung des Hebels 52 hineinragt. Hierdurch wird erreicht, daß
die Stellung der Registriertrommel34 gesichert ist, solange nicht der Verschluß
geöffnet wurde.
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Die beschriebene Einrichtung wirkt in folgender Weise: Nachdem der
Träger 2o der Mattscheibe mit,dem Rohr 13 der Kamera in Verbindung gebracht ist,
erfolgt durchDrehen am Knopf 16 (Abb. 2 und 3) über Zahntrieb 15 und 14 zunächst
die Scharfstellung des Bildes der an dem noch ruhenden Gegenstand angebrachten Marke.
Durch Verdrehen des Ringes 22 gegenüber dem Rohr 13 wird nun der Träger 2o der Mattscheibe
freigegeben und an deren: Stelle die Kassette angesetzt, nachdem deren Regi-striertrommel
34 mit einem lichtempfindlichen Papierstreifen belegt wurde. Soll jetzt eine Aufnahme
eines rasch bewegten Gegenstandes gemacht werden, so ist zunächst die Taste 6o (Abb.
6 und 9) niederzudrücken, wodurch der Verschluß 54 in die Offenstellung gelangt.
Wird jetzt noch durch Niederdrücken der Taste 43 die Drehung der Registriertrommel
34 ausgelöst, so bildet dass Objektiv der Kamera alle Bewegungsphasen des aufzuzeiehnenden
Vorganges in Form einer Weg-Zeit-Kurve auf dem lichtempfindlichen Streifen ab.
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Mit der Aufnahme des Bewegungsvorganges kann gleichzeitig vorteilhaft
noch ein Zeitmaßstab dadurch aufgezeichnet werden. daß ein sich mit bestimmter Geschwindigkeit
bewegender ;Gegenstand, z. B. eine mit bekannter Frequenz. schwingende Feder. in
das Gesichtsfeld der Kamera gebracht wird. Hierfür eignet sich z. B. eine Blattfeder,
die
durch einen vom Netzstrom mit .der Frequenz 5o durchflossenen
Wechselstrom in Schwingung erhalten wird.
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Weiterhin empfiehlt es sich, bei Anwendung des Verfahrens gemäß der
Erfindung, außer der Bewegungsaufnahme noch eine Aufnahme der zu untersuchenden
Teile im Ruhezustand mit dem gleichen Abbildungsmaßstab herzustellen. Hierdurch
wird das Auswerten der Bewegungsaufnahmen wesentlich erleichtert.
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Die gleichzeitige Aufzeichnung von in verschiedenen Richtungen erfolgenden
Bewegungen mehrerer Teile ist mit der beschriebenen Einrichtung dann ohne weiteres
möglich, wenn,die Kassette so an die Kamera angesetzt wird, daß die Schlitzblende
55 zu jeder der Bewegungsrichtungen schräg steht. Die hierzu notwendige Stellung
der Kassette zur Kamera wird dabei zweckmäßig vor der Aufnahme mit Hilfe einer Skalenteilung
der Kamera ermittelt, mit der Marken sowohl am Mattscheibenträger als auch an der
Kassette zusammenwirken. Selbstverständlich ist die während der Aufnahme herrschende
Stellung der Schlitzblende 55 festzulegen, 'da deren Kenntnis für die Auswertung
der Aufzeichnung erforderlich ist.
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Bei der Aufzeichnung von Weg-Zeit-Kurven mechanisch bewegter Teile
ist es häufig erwünscht, gleichzeitig elektrische Vorgänge, die mit den mechanischen
Bewegungen in Zusammenhang stehen, auf demselben Blatt aufzuzeichnen. Dabei genügt
es in vielen Fällen, statt einer Stromkurve bestimmte Punkte derselben zeitlich
zu ermitteln, z. B. .den Augenblick des Einscheltens oder des Ausschalteis eines
Stromes. Eine Einrichtung, die diese Möglichkeiten bietet, ist in Abb. 14 schematisch
dargestellt, während, Abb. 15 ein Schaltschema hierzu zeigt.
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In Abb.- 14 ist mit 34 wieder die auf der Welle 33 lose drehbar gelagerte
Registriertrommel und mit 55 die Spaltblende bezeichnet. Neben der Spaltblende 55
ist im Innern der Kassette eine feine Metallspitze 66 isoliert angebracht, die dicht
über dem auf der Trommel 34 liegenden Registrierstreifen endet. Die Spitze 66 liegt
dabei genau in der Verlängerung des Spaltes 55. Diese Metallspitze steht, wie die
Abb. 15 erkennen läßt, mit der Sekundärwicklung eines Transformators 73 in Verbindung,
deren anderes Ende an die Kamera und .damit an die Regis.triertrommel 34 herangeführt
ist.
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Im Primärstromkreis des gleichen Transformators 73 liegt außer einer
Stromquelle 67 noch ein Unterbrecher 68, der beispielsweise durch eine Nackenscheibe
69, ein Relais od. dgl. gesteuert wird. Beim Schließen und besonders beim
Öffnen des Kontaktes 68 tritt an der Spitze 66 eine winzige Glimmentladung auf,
die auf -dem lichtempfindlichen Papierstreifen einen punkt- oder sternförmigen Lichteindruck
hinterläßt. Derartige Lichteindrücke sind in Abb. 16 dargestellt. Da diese Aufzeichnungen
von einem Wechselstrom herrühren, ergeben sich abwechselnd sternförmige und punktförmige
Lichteindrücke, je nachdem die positive oder die negative Halbwelle das Entstehen
der Glimmentladung verursacht.
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In Abb. 17 ist die mit der Einrichtung gemäß der Erfindung
gewonnene Aufzeichnung der mehrfach unterbrochenen Bewegung einer Weile dargestellt.
Die Spaltblende der Kamera stand dabei in Richtung der Welle, auf deren Ende ein
Schraubenrad befestigt war. Die schräg verlaufenden Linien rühren von den Kanten
der Zähne des Schraubenrades her. Die Neigung ,dieser Linien ist einerseits durch
die Geschwindigkeit der Welle, andererseits ,durch die Geschwindigkeit der Registriertrflmmel
bestimmt. Die sinusförmige Wellenlinie 7o bildet den Zeitmaßstab, der durch das
Aufnehmen einer schwingenden Feder entstanden ist, die durch einen von Wechselstrom
(5o Perioden) durchflossenen Magneten in Bewegung gehalten wurde. Bei 71 befindet
sich ein von einer Glimmentladung von .der Spitze 66 herrührender Punkt, der das
Öffnen eines Stromkreises andeutet, das beim Anhalten der Welle erfolgt. Der weitere
Verlauf ,der Aufzeichnung der Wellenbewegung läßt erkennen, daß die Welle zunächst
verzögert wird, trotzdem aber über ihre Endstellung hinausläuft, hierauf zurück-federt
und nach einer ganz geringen erneuten Vorwärtsbewegung in Ruhe kommt. Ein zweiter
Punkt bei 72 deutet die Öffnung des elektrischen Stromkreises an, wodurch die Bewegung
der Welle wieder freigegeben wird. Die Aufzeichnung der Wellenbewegung läßt das
allmähliche Anlaufen der Welle erkennen. Die hierfür notwendige Zeit betrug beim
Beispiel r r ms.