DE616999C

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Publication number: DE616999C
Application number: DENDAT616999D
Authority: DE

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 9. AUGUST 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42 d GRUPPE 3 25

R87717 lX\42d Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 18. Juli 1935

Ernst Raetsch in Berlin Verfahren zur photograpniscnen Aufzeichnung von Bewegungsvorgängen

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. April 1933 ab

Es sind Verfahren zur photographischen Aufzeichnung von Bewegungsvongängen bekannt, bei denen' die Bewegungen eines oder mehrerer heller Meßpurakte des zu untersuchenden Gegenstandes photographisch auf ein kontinuierlich laufendes lichtempfindliches Papier oder Filmband aufgezeichnet werden. Die Meßpunkte erscheinen dabei als fortlaufende Linien. Mit diesen bekannten Verfahren lassen sich jedoch nur Bewegungen eines Gegenstandes bzw. Punktes in einer Ebene darstellen.

Bekannt ist es ferner, zur Untersuchung des räumlichen und zeitlichen Verlaufes von Bewegungen kinematographische Aufnahmeapparate zu benutzen; hierzu ist aber eine recht komplizierte Apparatur notwendig.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, Bewegungsvorgänge, die in waagerechter wie

ao lotrechter oder beliebigen Richtungen im Raum verlaufen, aufzunehmen'. Dabei werden in einfacher Weise die aufgenommenen Bewegungen in ihre Komponenten zerlegt.

Gemäß der Erfindung werden mit einer an dem beweglichen Gegenstand angebrachten Blende, welche zwei zu der Längsrichtung des abbildenden Schlitzes senkrechte Schlitze und eine zwischen den beiden verlaufende, ebenfalls strichförmige und lichtdurchlässige Aussparung in Form einer geometrischen Linie besitzt, auf einem lichtempfindlichen Band Lichtlinien erzeugt. Es ist dann der gegenseitige Abstand der entstehenden drei Lichtlinien ein Maß für die Bewegungen des Körpers in zwei zueinander senkrechten Riehtungen.

Besonders eignen sich zur Durchführung des Verfahrens Blenden mit derart angeordneten Aussparungen, daß diese die Um,rißlinien eines Quadrates oder Reckteckes mit einer eingezeichneten Diagonale bilden (vgl. die Abb. 1 und 2). Diese Blättchen seien im folgenden Quadrat- oder Rechteckblenden genannt. Die Punkte a, b, c, d und e auf den Blenden Abb. 4 dienen zur KenntKchmachung der waagerechten Achse. Die Abmessungen der Blenden richten sich nach der Größe des aufzunehmenden Bewegungsvorganges. Die bei dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel benutzte Quadratblende wird durch ein Objektiv (Abb. 3)¹ auf dem Film abgebildet. Der Schlitz sei waagerecht gewählt, der Film auf einer waagerecht gelagerten Trommel aufgespannt.

Als Einstellage sei die Lage bezeichnet, bei der gerade der Abbildungsschlitz A-B mit der auf der Quadratblende angedeuteten Bezugsachse zusammenfällt (Abb. 4).

Es zeichnen sich dann auf dem Film die Punkte a, b, c, d und¹ e ab. Bei einer reinen waagerechten Bewegung erzeugen diese Punkte fünf parallele Linien (Abb. 5); bei einer reinen lotrechten Bewegung ergibt sich eine Aufzeichnung gemäß Abb. 6, und zwar werden durch die Punkte b und d zwei lotrechte Linien erzeugt, wogegen der Punkt c eine Kurve entsprechend der lotrechten Bewegung beschreibt. Die Punkte ο und e er-