DE3600199C2 - Verfahren zum Ermitteln optischer Fehler in Scheiben aus transparentem Material - Google Patents
Verfahren zum Ermitteln optischer Fehler in Scheiben aus transparentem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Verfahren ist aus der DE-OS 23 10 763 bekannt.
Gemäß ECE-Regl. No. 43, Bundesgesetzblatt Teil II, No. 5, vom 12.02.1981, erfolgt
die Qualitätsprüfung von Verglasungswerkstoffen unter Anwendung eines Verfahrens
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, bei dem mittels eines Projektors mit
einem Rasterdiapositiv durch die jeweils zu prüfende Scheibe ein Raster auf eine
Projektionsfläche projiziert und mittels einer Auswerteschablone Unterschiede des
Rasters in Durchstrahlungsrichtung hinter der zu prüfenden Scheibe gegenüber dem
emittierten Raster erfaßt werden. Mit diesem Verfahren läßt sich zwar die optische
Verzerrung, also die örtlich unterschiedliche Ablenkung, die ein auf die zu prüfende
Scheibe auftreffender Lichtstrahl erfährt, erfassen, jedoch ist die Empfindlichkeit
dieses Verfahrens begrenzt. Insbesondere ist es schwer, kleinere Fehler schnell zu
erkennen, und auch die quantitative Auswertung bereitet Schwierigkeiten.
Ähnlich ist das aus der DE-OS 23 10 763 bekannte Verfahren zu
bewerten, das in zeitaufwendiger Weise mit zwei nacheinander
hergestellten Aufnahmen, nämlich unter Verwendung einer fehler
freien Testscheibe und des Prüflings, arbeitet.
Aus Scientific American, Mai 1963, Seiten 54 bis 63,
ist die Verwendung der Moir´technik zum Testen von
Linsen bekannt. Eine eventuelle Verzeichnung äußert sich, wie
dort angegeben, durch Verbiegungen der Moir´linien. Hinweise auf
die Ermittlung optischen Fehler speziell in Scheiben, die im Ge
gensatz zu Linsen parallele Oberflächen besitzen, finden sich
dort nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 unter Beibehalt des vorteilhaften geringen apparativen Auf
wands so auszubilden, daß auch kleinere Fehler der zu prüfenden Scheibe schnell
erkennbar sind und die quantitative Auswertung keine Schwierigkeiten macht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merk
malen des Patentanspruchs 1, vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens beschrei
ben die Unteransprüche.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß es ein Prinzip
verwendet, das in der Meßtechnik zur Lösung anderer Aufgaben, nämlich zur Ver
messung der Oberflächengestalt fester Körper, zur Spannungsmessung, zur Erfassung
von Verformungen fester Körper und zur Erfassung kleiner Relativbewegungen im
Rahmen numerischer Steuerungen für Werkzeugmaschinen bereits erprobt wurde.
Bekanntlich treten Moir´-Effekte, also Moir´streifen, bei der Überlagerung von ein
ander ähnelnden optischen Strichstrukturen auf. Zwei parallele Strichraster mit
unterschiedlichen Abständen bilden in ihrer Überlagerung ein sogenanntes Frequenz-
Moir´, d. h. Moir´streifen mit einem Streifenabstand, der von den Strichabständen
der beiden Linienraster abhängt. Überlagert man zwei Strichraster mit gleichen
Strichabständen, aber so, daß die beiden Raster einen kleinen Winkel miteinander
einschließen, so ergibt sich ein Winkel-Moir´, dessen Streifen senkrecht auf der
Winkelhalbierenden des Winkels zwischen den einzelnen Gitterstrichen steht. Ein
wichtiger Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß für kleine Winkel oder
kleine Differenzen in den Strichabständen die Moir´streifen wesentlich größere Ab
stände als die Rasterstriche haben, also eine hohe Empfindlichkeit gewährleistet ist.
Dieser an sich bekannte Effekt wird nun bei der Erfindung zur Erfassung optischer
Fehler in Scheiben aus transparentem Material ausgenutzt, indem durch die zu prü
fende Scheibe gleichsam die Abbildungsverhältnisse für den von einem Projektor
ausgehenden projizierten Strahl entsprechend den optischen Eigenschaften und damit
auch entsprechend den optischen Fehlern der jeweiligen Scheibe beeinflußt werden.
Vor jeder Messung wird man einen Nullabgleich vornehmen. Dieser kann durch Aus
richtung der beiden Strichraster relativ zueinander in der Weise erfolgen, daß bei
identischen Rastern sich keine Moir´streifen zeigen, also die Abstände zwischen den
Moir´streifen unendlich groß sind. Bewirkt die zu prüfende Scheibe dann eine Änderung
des Abbildungsmaßstabs, so ergibt sich ein Frequenz-Moir´, bei durch die
Scheibe hervorgerufenen Winkeländerungen dagegen ein Winkel-Moir´. Im allgemei
nen Fall werden sich beide Effekte überlagern.
Gemäß Patentanspruch 3 kann der Nullabgleich aber auch so vorgenommen werden,
daß sich vor der eigentlichen Messung vorgegebene Moir´streifen einstellen, so daß
bei der Messung Veränderungen dieser vorgegebenen Streifen gleichsam als Meß
werte für die optischen Fehler bzw. die optische Qualität der Scheibe herangezogen
werden.
Für die visuelle Beurteilung der Scheibenqualität ist es zweckmäßig, gemäß Patent
anspruch 2 das projizierte Strichraster in zumindest zwei unterschiedliche Winkel
stellungen bezüglich des auf der Projektionsfläche angebrachten Rasters zu bringen,
da nur jeweils zu den Strichen des projizierten Rasters senkrechte Lichtablenkungen
in der zu prüfenden Scheibe leicht auswertbar erfaßt werden. Grundsätzlich ist es
aber auch möglich, auf diese Winkelverstellung zu verzichten; lokale Fehler führen
dann zu lokalen Frequenz-Moir´-Effekten, die grundsätzlich ebenfalls ausgewertet
werden können.
Die Zeichnung zeigt zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
Fig. 1 schematisch eine Meßvorrichtung und in,
Fig. 2 das Ergebnis einer Messung, d. h. ein Winkel-
Moir´ mit einer Fehlerzone.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so wird mittels des Diaprojektors 1 der ein Strich
raster enthaltende Strahl 2 durch die zu prüfende, in ihrer Einbaulage arretierte
Windschutzscheibe 3 auf die Projektionsfläche 4 projiziert, die ein dem projizierten
Raster 2 in ihrer Ebene entsprechendes Strichraster trägt. Durch die Überlagerung
der beiden Raster ergibt sich gemäß Fig. 2 auf der Projektionsfläche 4 das die opti
schen Eigenschaften der zu prüfenden Scheibe 3 enthaltende, insbesondere eine Aus
sage über örtliche Unterschiede dieser Eigenschaften gestattende Winkel-Moir´ 5
mit den durch die Fehlerzone 6 signifikant beeinflußten Moir´streifen 7.
Die Empfindlichkeit des Verfahrens wird deutlich, wenn man Zahlwerte betrachtet:
Nimmt man an, der Abstand zwischen Projektor 1 und Projektionsfläche 4 betrage
L = 8 m, der Abstand zwischen Scheibe 3 und Projektionsfläche 4 sei 1 = 2,30 m.
Dann erzeugt ein relativer Lichtablenkwinkel zwischen zwei Punkten der Scheibe 3
von nur 3′ eine Auslenkung des projizierten Strichrasters 2 auf der Projektionsflä
che 4 von 2 mm, wodurch der vorher, d. h. beim Nullabgleich, gerade Moir´streifen
an dieser Stelle um einen Streifenabstand, beispielsweise 4 cm, ausgelenkt wird.
Diese hohe Empfindlichkeit, die bereits eine aussagekräftige visuelle Prüfung ermög
licht, läßt sich, wie anhand Fig. 1 dargelegt, mit sehr geringem apparatetechnischen
Aufwand erzielen.
Claims (3)
1. Verfahren zum Ermitteln optischer Fehler in Scheiben aus transparentem Mate
rial, insbesondere Windschutzscheiben für Kraftfahrzeuge, wobei durch die je
weilige Scheibe ein Raster auf eine Projektionsfläche projiziert und Distorsionen
des projizierten Rasters zur Fehlerermittlung ausgewertet werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch die Projektion ein Strichraster (2) einem auf der Pro
jektionsfläche (4) angebrachten ebensolchen Raster zur Erzeugung von Moir´
streifen (7) überlagert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das projizierte Strich
raster (2) in mehrere unterschiedliche Winkelstellungen gedreht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Nullab
gleich vor Einbringen der jeweiligen Scheibe (3) die beiden Strichraster relativ
zueinander bewegt werden, bis vorgegebene Moir´streifen vorliegen.
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DE19863600199 Expired - Fee Related DE3600199C2 (de) | 1985-01-12 | 1986-01-07 | Verfahren zum Ermitteln optischer Fehler in Scheiben aus transparentem Material |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Families Citing this family (4)
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DE3937559A1 (de) * | 1989-09-02 | 1991-03-14 | Flachglas Ag | Verfahren zum ermitteln von optischen fehlern in scheiben aus einem transparenten material, insbesondere aus glas |
US5621520A (en) * | 1996-05-13 | 1997-04-15 | Northrop Grumman Corporation | Transparency inspection method for blurriness in vehicle windscreens with elastomeric liners |
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DE102013105570A1 (de) * | 2013-05-29 | 2014-12-04 | Isra Surface Vision Gmbh | Verfahren zur Bestimmung der Brechkraft eines transparenten Objekts sowie entsprechende Vorrichtung |
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1986
- 1986-01-07 DE DE19863600199 patent/DE3600199C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE19533043A1 (de) * | 1995-09-07 | 1997-03-13 | Laser Sorter Gmbh | Verfahren zur Sichtbarmachung von optisch verformenden Fehlern |
Also Published As
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DE3600199A1 (de) | 1986-07-17 |
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