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Gebäckfüllmaschine Zum Füllen von Gebäckstücken, z. B. sogenanniter
Berliner Pfannkuchen oder Ballen mit Marmelade od. dgl., bedient man sich einer
Füllmaschine, die das Füllgut unter Druck in das Gebäckstück einführt. Diese. Maschinen
sind in verschiedenen Bauarten in Gebrauch, die sämtlich für Handbetrieb eingerichtet
und! deren Füllgutabteiler meistens mit eiinem einzigem Füllrohr versehen sind,
auf die das Gebäckstück von Hand: aufgesteckt wirdi. Diese bekannten Maschinen schreiben
aber dürch ihre Konstruktion eine bestimmte Arbeitsweise vor, und zwar derart, daß
man die eine Hand ständig für den Betrieb der Maschine benötigt, so d'aß man zum
Aufschieben der Gebäckstücke auf das Füllrohr, zu ihrem Halten während, des Füllvorganges
sowie zum Abnehmens der gefüllten Gebäckstücke nur die andere Hand verfügbar hat.
Diese .Bedienungsweise der bekannten Maschine ist somit sehr umständlich und' zeitraubend.
Hieran ändert sich aber auch dann nichts, wenn man einte! andere Maschine von bereits
bekannter Bauart verwendet, bei der mehrere Füllgutabteiler mit je einem Füllrohr
und einem gemeinsamen Harndkurbelantrieb vorgesehen; sind; denn, auch hier muß man
mit beiden; Händen laufend unterschiedliche Arbeitsgänge verrichten, dpa man nur
die eine Hand, für das. Aufstecken und zum Hakten des Gebäckstückes; auf dem Füllrohr
während des Füllens sowie zum Abnehmen nach dem Füllen verfügbar hat, während man
die andere Hand ständig für den Antrieb der Maschine benötigt.
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Demgegenüber bezweckt die Erfindung, die! Ge_ bäckfüllmaschnne derart
zu gestalten, daß ihre B.edienung grundlegend vereinfacht und damit ihr-, Leistung
erheblich gesteigert wird. Dies wird erfinduingsgemäß grundsätzlich dadurch erzielt,
daß die Maschine mit zwei Füllrohren zum gleichzeitigen Füllen von zwei Gebäckstücken
und das
oder die Vorschuborgane für dass Füllgut mit einem Antrieb
ausgestattet werden, der mit dem Oberschenkel, dem Knie, dem Fuß oder den gleichzeitig
die beiden Gebäckstücke haltenden Händen bzw. den Unterarmen betätigt werden kann.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Gebäckfüllmaschine ermöglicht eine
Arbeitsweise, bei der man beide Hände frei hat zum Aufstecken, Halten und Abnehmen
der Gebäckstücke während des FüllvoTganges, so, daß sich eine rhythmische und kon@
tinuierliche, also ununterbrochene durchlaufende Handhabung ergibt, bei der man
mit beiden Händen die glichen Bewegungen ausführt und gleichzeitig stets zwei Gebäckstücke
füllt, ohne: daß man wie bisher jedesmal die eine Hand zur Bestätigung des Füllgutvoxschubes
benötigt. Es leuchtet ein, daß mit der Maschine nach der Erfindung eine erhebliche
Zeit- und Arbeitsersparnisi und damit eine entsprechende Leistungssteigerung erzielt
wird, die sich um so, nachhaltiger auswirkt, als, es häufig darauf ankommt, große
Mengen von Gebäckstücken zu füllen.
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Da sich die, Erfindung auf die Anbringung von zwei statt bisher nur
eines Füllrohres und auf die Ausbildung des Antriebes beschränkt, führte sie zu
der weiteren günstigen Wirkung, daß eine grundsätzliche Änderung der gebräuchlichen
Füllmaschinen insbesondere in ihrem Vorschuborgan. als solchem entfällt, und daß
somit die Erfindung bei diesen sämtlichen Maschinen angewendet werden kann. Dies
zeigen auch die Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes, die im nachstehenden
an Hand der Zeichnung erläutert sind: und diel Anwendung des Erfindungsgedankens
bei Gebäckfüllmaschinen verschiedener Bauarten zeigen.
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In Abb. i und 2 ist in teilweisex im Schnitt gehaltener Seitenansicht
sowie in Oberansicht eine Gebäckfüllmaschine mit einem Füllkolben i dargestellt,
der in einem zylindrischen Gehäuse?, verschieblich gelagert ist, dessen Füllgutbehälter
mit 3 und dessen; Füllkopf mit 4 bezeichnet ,ist. Der Füllkopf ist mit zwei im Winkel
zueinander angeordneten Füllrohren 5, 6 versehen. Die mit Gewinde für einen unter
Federdruck stehenden verstellbaren Anschlag 8 versehene Kolbenstauget 7 endet in
einem Kopf g, in dem ein hauptsächlich nach unten sich erstreckender Hebel io schwenkbar
gelagert ist. Der Hebel io ist am oberen Ende mit einem Lenker i i verbunden, der
am Maschinengehäuse schwenkbar angreift, und trägt an seinem unteren Ende einen
waagerechten Griff 12. Zur Befestigung der Maschine an einem Tisch dient eine an
ihrem Gehäuse angebrachte Schraubzwinge 13, 14.
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Der die Maschine Bedienende stellt sich so hinter diese, daß der Griff
12, der erforderlichenfalls auch an einem Hebel io von größerer Länge als in Abb.
i dargestellt angebracht sein kann, etwa in Oberschenkelhöhe des Bedienenden liegt.
Dieser hat beide Hände frei, um mit ihnen gleichzeitig zwei Gebäckstücke auf die
Füllrohre 5 und 6 zu stecken und sie hier während des Füllens, festzuhalten. Nach
dem Aufstecken bewegt er durch Andruck mittels des Oberschenkels, gegen den Griff
12 den Hebel io im Sinn des Pfeiles x und bewirkt damit den Füllvorschub des Kolbens
i. Dieser Vorgang spielt sich. auch ohne längere Übung so schnell ab, daß man die
beiden Gebäckstücke nahezu im uiz mittelbaren Anschluß an dass Aufstecken, nunmehr
aber bereits mit der Füllung versehen, von den Rohrene 5 und 6 wieder abnehmen kann.
Beide Hände haben also unterbrechungslos lediglich die Bewegungen des Ergreifens
zweier Gebäckstücke, ihres Aufsteckens und Haltens während des. Füllers sowie des
Abnehmens! und wieder des Ergreifens, zweier neuer Gebäckstücke auszuführen, während
im geeigneten Zeitpunkt dieses Bewegungsablaufes der Füllvorschub durch eine kurze
Bewegung des. Oberschenkels bewirkt wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 zeigt in teilweise .im Schnitt
gehaltener Ober- bzw. Seitenansicht die Anwendung der Erfindung bei einer Doppelkolbenmaschine,
bei der zu jedem Zylinder ein besonderer Füllgutbehälter 15 und ein, getrenntes:
Füllrohr 16 bzw. 17 gehört und die zum Einbringen; zweier verschiedener Füllgutmass.en
in einstellbarer Mengenbemessung dient. Hierzu sind auf den mit Schraubengewinde
versehenen Kolbenstangen 18, ig unter Federdruck stehende Verstellmuttern 2o, 21
verschieblich angeordnet. Die Kolbenbewegung wird durch einen Mitnehmer 2: von flachem
rechteckigem Querschnitt bewirkt, der in einen Schlitz 23 (Abb: q:) jeder Kolbenstange
eingereiht und gegenüber der am weitesten auswärts. eingestellten Mutter 21 (Abb.
3) durch eine zweite Mutter 24 eingespannt ist. An einem Auge 25 des Mitnehmers
22 greift ein unten mit einem Griff 27 versehener Hebel 26 an, dessen oberes Ende:
durch einen am Gehäuse gelagerten Lenker 28
gehalten wird. Für die Bedienungsweise
dieser Maschine gilt das zu Abb. i und 2 Gesagte. Beim Vorschub des Mitnehmers 22
wird der auf der Stangen ig sitzende Füllkolben sofort, der andere Kolben hingegen
erst dann mitgenommen, nachdem der Mitnehmer 22 an. der Mutter 2o zur Anlage gekommen.
ist. Beie diesem einseitig beanspruchten Teil seines Vorschubwegesi wird der Mitnehmer
22 durch die Einspannung zwischen den Muttern. 21 und 24 dazu gezwungen, sich auch
hier parallel zu sich selbst, also ohne: Schrägstellung zu verschieben. Die Abb.4
stellt dabei einen außerhalb der Mitte des Zwillingssystems, und zwar nach der Seite
des Kolbensystems. 17 (Abb. 3) versetzten senkrechten Schnitt dar.
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Abb. 5 zeigt im Schrägbild ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Anwendung bei einer anderen Bauart der Gebäckfüllmaschine, und zwar bei einer
solchen, deren Füllgutvorschub,-einrichtung 30 senkrecht angeordnet ist und beim
Füllen mittels eines Hebels 31 nach unten gedrückt wird. Der Füllkopf 32 trägt zwei
schräg stehende, Füllrohre 33 zum gleichzeitigen Aufstecken zweier Gebäckstücke.
Am Hebel 31 greift ein Lenker 34 an, der andererseits, mit dem Arm 35 eines. Winkelhebels
verbunden ist. Dieser ist mit seinem Drehpunkt an der die Maschine z. B. auf einem
Arbei.ts-
Lisch festhaltenden Schraubenzwinge 37 gelagert und trägt
am Ende seines anderen Armes.36 einen Griff 38. Durch Andrücken des! Griffes! 38
im Sinn des Pfeiles y mittels des, Oberschenkels wird der, Hebel 31 nach
unten gedrückt und der Füllvorgang bewirkt, während man auch hier zum Aufstecken,
Halten und Abnehmen von gleichzeitig zwei Gebäckstücken beide Hände uniunterbrochen
zur Verfügung hat.
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Wie in Abb. 5 mit strichpunktierten Linien veranschaulicht, kann der
Antrieb in einfacher Weiset auch für Fußbetätigung ausgebildet werden. In diesem
Fall greift am Hebel 31 eine längs verstellbare Zugstange) 39 an, die bis,
auf den Fußboden herabgeführt ist und hier eine Platte 4o trägt, auf die man den
Fuß setzt und mit der man über die Stange 39 den Antriebshebel 13i herunterzieht.
Die Zugstange 39 kann zweckmäßig in einem Ansatz der Schraubzwinge 37 und erforderlichenfalls
zusätzlich in einer auf dem Fußboden befestigten Buchse 4i geführt werden:.
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Die Bauart der Maschine nach Abb. 5 ermöglicht es ferner, den Antrieb
für das gleichzeitige Füllens zweier Gebäckstücke mit den Händen zu betätigen. Hierzu
ist es nur erforderlich, den am Füllkopf angeordneten Teller so kräftig auszubilden,
daß er den Druck, den die beiden je ein Gebäcksitück in der Füllstellung haltenden
Hände etwa auf die mit a bezeichneten Stellern des Tellers ausüben, auf die Füllvorrichtung
30 überträgt. Hier braucht man also lediglich mit jeder Hand ein Gebäckstück
auf jedes der beiden Füllrohre 33 aufzustecken)- und dann mit den hierbei ohnehin
auf dem Teller bei a, a
aufliegenden Schmalflächen der Hände den Teller nach
unten zu drücken, um zwei Gebäckstücke gleichzeitig zu füllen, ohne mit den Händen
die Gebäckstücke loslassen zu müssen. In ähnlicher Weise kann man zum Herunterdrücken
der Füllvorrichtung die Unterarme verwenden; hierzu dient ein auf den Hebel 31 aufsetzbarer,
in strichpunktierten Linien dargestellter Doppelmitnehmer mit je einer Auflagefläche
für die beiden Unterarme, die den Hebel 31 herunterdrücken, während die Hände
die auf die Füllrohre 33 aufgesteckten Gebäckstücke halten.
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Abb. 6 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, das die Anwendung
des. Erfindungsgedankens bei einer Gebäckfüllmaschine zeigt, die von denjenigen
nach Abb. i und :2 grundsätzlich nur dadurch abweicht, daß das Antriebsgestänge
4a, 43 für den Füllkolben in einer waagerechten Ebene angeordnet ist. Auch diese
Maschine trägt einen Füllkopf mit zwei Füllrohren44 zum gleichzeitigen Füllen: zweier
Gebäckstücke. Am freien Ende des, Hebels, 43 greift ein Zugorgan 45 an, das über
eine Umlenkrolle 46 nach unten umgelenkt ist und hier, beispielsweise unter Einschaltung
einer Zugstange, :in gleicher oder ähnlicher Art wie in Abb. 5 mit einem Antrieb
für Fußbetätigung versehen ist.
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Die Ausführungsbeispiele nach Abb. 5 und 6 lassen ohne weiteres erkennen,
daß man auch die Gebäckfüllmaschine nach Abb. i bis 4, etwa unter Einfügung eines
an den Hebelre io (Abt. i) bzw. 26 (Abb.4) angreifenden Winkelhebels, mit einem
Fußantrieb gemäß Abb. 5 ausrüsten kann. Andererseits besteht auch die Möglichkeit,
die Maschine nach Abb. 6 für den Antrieb mittels des. Knies oder des Oberschenkels:
auszubilden, beispielsweise dadurch, daß man den senkrechten Strang des Zugorgans
45 zu dem Arm einest Winkelhebels führt, der entsprechend dann Winkelhebel 35, 36
der Abb. 5 ausgebildet und angeordnet ist!. Ebenso kann mang sowohl diesen als auch
den Fußantrieb derart ausbilden, daß er für die Maschinenbauart nach Abb.6, jedoch
in Doppelansfilluung (ähnlich derjenigen nach Abb. 3 und 4), geeignet ist.
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Während sich die bisherigen Ausführungsbeispiele das Erfindungsgegenstandesi
auf solche Gebückfüllmaschnen bezogen, die für den Füllgutvarschub mit einem bzw.
zwei Kolben ausgestattet sind, zeigt Abb. 7 die Anwendung des, Erfindungsgedankens
auf eine solche Bauart, bei der ein umlaufendes Füllgutvorschuborgan 47 vorgesehen
ist,, in dessen Gehäuse der Füllkopf 48 angebracht ist, der auch hier mit zwei Füllrohren
49 ausgestattet wird. Die Welle des Vorschuborgans 47 trägt ein Zahnrad 5o, in das
ein, Zahnrad 5 i eingreift, das starr mit einem Klinkenzahnrad 52 verbunden ist.
An dem zugehörigen, die Sperrklinke 53 tragenden Hebel 54 greift eine Zugstange
55 an, an deren Ende eine Platte 56 für den Fußantrieb gemäß Abb. 5 befestligt ist.
Statt dessen kann mit dem die Sperrklinke 53 tragenden Hebel 54 auch ein strichpunktiert
gezeichneter Hebel 57 starr verbunden sein, der an seinem Ende einen Griff
58 trägt, wodurch auch diese Füllmaschine für den Antrieb mit dem Oberschenkel eingerichtet
werden kann. In diesem Fall befestigt man die Maschine zweckmäßig nahe der Ecke
desi Arbeitstisches. Mit Rücksicht auf den begrenzten Hub der Zugstange 55 bzw.
dies Hebels 57 einerseits und den Winkel, den - dasi umlaufende Füllorgan 47 (das
zweckmäßig in Doppelausführung vorgesehen; ist) bei einem Füllvorgang zurückzulegen
hat, ist das Übersetzungsverhältnis Bier Zahnräder 50, 51 emtsprechend
groß gewählt.
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Diel Ausführung nach Abb. 7 kann unverändert huch bei einer Doppelfüllmaschine
(für zwei Füllgutarten) verwendet werden, bei der ein zweites Füllgehäuse vorgesehen
ist, dessen Füllorgan auf derselben Welle wie das oder die Füllorgane 47 und das:
Zahnrad 5o sitzt.