DE3844262C2 - Fahrbare Sprühdüsenvorrichtung für Gesenkschmierung - Google Patents
Fahrbare Sprühdüsenvorrichtung für GesenkschmierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fahrbare oder mobile Sprüh
düsenvorrichtung zum Aufsprühen eines Schmiermittels auf
die Oberflächen von Gesenken in einer Gesenk- oder Schmiede
presse. Insbesondere betrifft die Erfindung eine fahrbare
Sprühdüsenvorrichtung, die in zeitlicher Abstimmung mit der
Betätigung eines Pressenstempels zu arbeiten vermag, um
eine Schmiermittelsprühdüse in den und aus dem Zwischen
raum zwischen auseinandergefahrenen oberen und unteren
Gesenkteilen zu bewegen.
Bei beispielsweise einer Schmiedepresse ist es bekannt,
ein fließfähiges Gemisch aus einem Schmiermittel und Druck
luft auf die Oberflächen von Gesenkteilen zu sprühen, bevor
ein Werkstück zwischen die Gesenk teile eingebracht wird,
um das leichte Trennen des Schmiedestücks aus der Presse
zu ermöglichen und zudem die Gesenkteile zu kühlen und zu
reinigen. Eine typische, für diesen Zweck eingesetzte
Sprühdüsenvorrichtung weist eine Anzahl von Schmiermittel-
Düsen an der einen Seite eines Schmiermittel-Speiserohrs
auf. Diese Düsen sind in den und aus dem Zwischenraum
zwischen oberen und unteren Gesenkteilen bewegbar, um ein
fließfähiges, Schmiermittel enthaltendes Gemisch gleich
zeitig auf die Oberflächen mehrerer Gesenkteile aufzusprühen.
Eine typische bisherige Vorrichtung zum Einführen und
anschließenden Herausführen von Schmiermittel-Düsen in
den bzw. aus dem Zwischenraum zwischen oberen und unteren
Gesenkteilen verwendet einen Wagen, der ein Schmiermittel-
Rohr trägt, das an seinem Ende mit den Düsen versehen und
mittels eines pneumatischen oder hydraulischen Stelltriebs
(hin- und hergehend) in den bzw. aus dem Zwischenraum be
wegbar ist. Wahlweise ist gemäß der JP-60-40943 A und der JP-60-5945 A das Schmiermittel-Rohr über einen
Kurvenmechanismus mit der Antriebswelle einer Vorschub
einrichtung verbunden, so daß es durch
diese Antriebswelle in den Zwischenraum einführbar und
aus ihm herausziehbar ist.
Die herkömmlichen Vorrichtungen, die einen mittels eines
hydraulischen oder pneumatischen Stelltriebs verfahrbaren
Wagen oder den durch die Antriebswelle der Vorschubein
richtung angetriebenen Kurvenmechanismus verwenden, be
nötigen allgemein eine lange Betätigungszeit von
1,5-2 s für die Durchführung eines Arbeitszyklus der
Düsen, d. h. für eine Pendelbewegung mit einem Vorwärtshub
und einem Rückwärtshub zum Einführen zwischen die Gesenk
teile bzw. zum Herausführen aus ihnen. In den letzten
Jahren ist die Arbeitsgeschwindigkeit von Pressen im
Hinblick auf höhere Produktionsleistung ständig erhöht
worden, so daß die Düsen nur während einer so kurzen Zeit
im Zwischenraum zwischen den getrennten oberen und unteren
Gesenkteilen verbleiben können, daß das Schmiermittel nicht
in einer zur Erzielung der vorgesehenen Wirkungen aus
reichend großen Menge zugeführt werden kann.
Bei einer anderen, z. B. aus der US-PS 4 520 643 oder der DE 32 30 095 C2 bekannten
Vorrichtung der Art, bei welcher die Schmiermittel-Düsen
einrichtung gegen einen Stempel andrückt und mit
diesem mitgeführt wird, kann bei Hochgeschwindigkeitsbe
trieb der Presse die Düseneinrichtung vom Stempel wegge
schoben werden, so daß die Düseneinrichtung der Bewegung
des Stempels nicht zu folgen vermag. Die Beschleunigung
der Düseneinrichtung ist daher auf eine solche Größe be
grenzt, daß die Düseneinrichtung einwandfrei der Bewegung
zu folgen vermag. Demzufolge ist dabei ein Hochgeschwindig
keitsbetrieb der Schmiedepresse nicht möglich. Hierbei
ist es aber wünschenswert, die Schmiedezeit einer Heiß
schmiedepresse möglichst zu verkürzen, um einen Verschleiß
an den Gesenken zu vermeiden. Eine erhöhte Arbeitsge
schwindigkeit von Pressen wirft aber Probleme auf, wie
falsche Zeittaktsteuerung des Düsenbetriebs in bezug auf
den Arbeitstakt der Gesenkteile, die sich bei wiederholter
Betätigung der Presse noch verstärkt, oder Unmöglichkeit
der Verwendung herkömmlicher Sprühdüsen aufgrund der
Fehlanpassung der Arbeitstakte der Sprüdüsen und der
Presse.
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer fahr
baren Sprühdüsenvorrichtung zum Aufsprühen eines Schmier
mittels auf die Oberflächen von Gesenken oder Gesenkteilen,
die zuverlässig in zeitlicher Abstimmung mit dem Betrieb
des Pressenstempels zu arbeiten vermag und
deren Arbeitsgeschwindigkeit so hoch ist, daß die Sprüh
düsen ausreichend lange im Sprühzwischenraum verweilen
können, um eine ausreichend große Schmiermittelmenge auf
zusprühen.
Diese Aufgabe wird bei einer fahrbaren Sprühdüsenvorrichtung
zum Aufsprühen eines Schmiermittels auf die Oberfläche von
auseinandergefahrenen Gesenkteilen in einer Schmiedepresse
erfindungsgemäß gelöst durch eine an ihrem oberen Ende über
eine Schwenkachse mit einem Rahmen oder Gerüst der
Schmiedepresse verbundenen Hebeleinheit, die in ihrem
Mittelbereich mit einem Pressenstempel der Schmiede
presse so verbunden ist, daß sie in Abhängigkeit von der
lotrechten Hubbewegung des Pressenstempels um die
Schwenkachse herum schwingt, ein am unteren Ende der
Hebeleinheit angebrachtes Leitelement mit einem sich in
Längsrichtung der Hebeleinheit erstreckenden Leitab
schnitt, einen waagerechten Träger, der waagerecht
verschiebbar von einem Wagen getragen wird und eine am
Leitabschnitt des Leitelements angreifende Rolle trägt,
und eine vom Ende des waagerechten Trägers getragene
verschiebbare (mobile) Sprühdüse, wobei der waagerechte
Träger in Abhängigkeit von der lotrechten Hubbewegung
des Pressenstempels waagerecht verschiebbar ist, um die
Sprühdüse in den und aus dem Zwischenraum zwischen den
(auseinandergefahrenen) Gesenkteilen der Schmiedepresse
zu bewegen, wobei die Rolle am Leitabschnitt des Leit
elements angreift.
In weiterer Ausgestaltung kennzeichnet sich die Erfindung
dadurch, daß die Hebeleinheit einen schwenkbar mit dem Rahmen
oder Gerüst der Schmiedepresse verbundenen ersten Hebel,
einen mit dem unteren Ende des ersten Hebels verbundenen
zweiten Hebel und eine Streckeinrichtung zum Halten des
zweiten Hebels in einem (gerade) gestreckten Zustand in
bezug auf den ersten Hebel, wenn das auf den zweiten
Hebel einwirkende Drehmoment unter einer vorbestimmten
Größe liegt, aufweist. Die bewegbare (fahrbare oder mobile)
Sprühdüsenvorrichtung ist schwenkbar am einen Ende eines
waagerechten Trägerelements angebracht und so ausgelegt,
daß sie in einer waagerechten Stellung gehalten wird,
sofern sie nicht mit einem eine vorbestimmte Drehmoment
größe übersteigenden Drehmoment beaufschlagt wird. Bei
dieser Anordnung bleiben die die Hebeleinheit bildenden
Hebelelemente, das waagerechte Trägerelement und die ver
schiebbare Sprühdüse auch dann in einem sicheren Zustand,
wenn eine unerwartete äußere Kraft auf sie einwirkt.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der Er
findung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer fahrbaren Sprühdüsenvor
richtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine Vorderansicht im Schnitt längs der Linie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnitt
ansicht eines an einem ersten Hebelelement vorge
sehenen Zylinders,
Fig. 4 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittan
sicht einer an einem zweiten Hebelelement vorge
sehenen Zylindervorrichtung und eines am Ende
einer Kolbenstange der Zylindervorrichtung be
festigten Gabelendes oder -stücks,
Fig. 5 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittan
sicht des in Fig. 4 mit B bezeichneten Abschnitts,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Vorderan
sicht des in Fig. 2 mit C bezeichneten Abschnitts,
im Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 1,
Fig. 8 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt
längs der Linie VIII-VIII in Fig. 1,
Fig. 9 einen in vergrößertem Maßstab gehaltenen Schnitt
längs der Linie IX-IX in Fig. 1,
Fig. 10 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Aufsicht
auf den in Fig. 1 mit A bezeichneten Abschnitt,
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI in Fig. 10
und
Fig. 12 einen Schnitt längs der Linie XII-XII in Fig. 11.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform weist
einen ersten, im wesentlichen T-förmigen Hebel 1 auf. Die
beiden Enden eines waagerechten, trägerartigen Abschnitts
des T-förmigen Hebels 1 sind schwenkbar mit Halterungen 2
verbunden, die mittels Schwenkbolzen 3 mit einem Rahmen 50
einer Schmiedepresse verbunden sind. Der erste Hebel 1
ist in einem Mittelbereich desselben nahe seines oberen
Endes mittels eines Schwenkbolzens 7 mit einem Lenker 4
verbunden, dessen oberes Ende mittels eines Schwenkbolzens 5
mit einer an einem Pressenstempel 51 befestigten Halterung 6
verbunden ist. Gemäß Fig. 2 ist das untere Ende des ersten
Hebels 1 gegabelt, wobei in diesen Gabelteil ein zweiter
Hebel 8 eingesetzt ist, der in seinem Mittelbereich mittels
eines Schwenkbolzens 41 schwenkbar mit dem unteren Ende des
ersten Hebels 1 verbunden ist.
Fig. 3 veranschaulicht in vergrößerter Schnittdarstellung
den oberen Endabschnitt eines zweiten Hebels und einen mit
diesem in Eingriff stehenden Zylinderabschnitt. Fig. 4 ver
anschaulicht in vergrößerter Schnittdarstellung einen durch
das untere Ende des zweiten Hebels 8 gebildeten Gabelende-
Leitabschnitt. Fig. 5 zeigt in vergrößerter Schnittdar
stellung den in Fig. 4 mit B bezeichneten Abschnitt. Ge
mäß den Fig. 1 und 3 ist das obere Ende des zweiten Hebels 8
- in Seitenansicht gesehen - im wesentlichen kreisbogen
förmig ausgebildet, wobei in der Oberkante des oberen Endes
des zweiten Hebels eine V-förmige Ausnehmung ausgebildet
ist. Letztere nimmt eine Rolle 43 auf, die von einem Ende
einer Kolbenstange 18 des Zylinderabschnitts 22 am ersten
Hebel 1 getragen wird.
Ein Kolben und die Kolbenstange 18 sind unter Zwischenfügung
von O-Ringen mit Abdichtung im Zylinderabschnitt 22 geführt.
Der Zylinderabschnitt 22 ist durch eine Stirnplatte 20 ver
schlossen, so daß er eine geschlossene Kammer bildet, in
welche von einer Pneumatik- oder Druckluftquelle her über
ein pneumatisches Ventil oder Druckluftventil 53 ein Druck
mittel einführbar ist. Wie noch näher erläutert werden
wird, greift das untere Ende des zweiten Hebels 8 über ein
Gabelstück (Gabelende) 13 an einer Rolle 15 an, die mit
einem waagerechten Träger 16 verbunden ist.
Wie aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, ist in den zweiten
Hebel 8 eine Zylinderanordnung oder -vorrichtung 9 einbe
zogen, die einen Zylinderraum 9', einen in letzterem
geführten und einen Kolbenstangenabschnitt 10' aufweisenden
Kolben 10 sowie eine einen im wesentlichen quadratischen
Querschnitt aufweisende, rohrförmige Gabelstückführung 11
umfaßt, die mit dem unteren Ende des Zylinderraums ver
bunden ist und auch als Abdeckung für den Kolbenstangenab
schnitt 10' dient. Zwischen den Kolben 10 und den zweiten
Hebel 8 ist ein O-Ring eingefügt, während eine einen Y-förmi
gen Querschnitt aufweisende Dichtungspackung 12 zwischen
den Kolbenstangenabschnitt 10' und die Gabelstückführung 11
eingefügt ist, so daß die Zwischenräume zwischen diesen
Elementen entsprechend abgedichtet sind. In den Zylinder
raum 9' ist von einer Pneumatikdruck- oder Druckluftquelle
54 her über ein Ventil 55 Druckmittel einführbar. Das
Gabelende oder -stück 13 ist an seinem unteren Ende ge
gabelt und an seinem oberen Ende mittels Schraub-Bolzen 13'
am unteren Ende des Kolbenstangenabschnitts 10' befestigt,
so daß es in den Raum im Inneren der Gabelstückführung 11
hinein und aus diesem Raum herausbewegbar ist.
Fig. 7 veranschaulicht insbesondere den waagerechten Trä
ger 16 und einen Mechanismus zur Führung desselben. Weitere
Details der Anordnung sind in den Fig. 8 und 9 dargestellt.
Ein Wagen 37 trägt den langgestreckten waagerechten Träger 16,
der einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist.
Der waagerechte Träger 16 wird vom Wagen 37 so getragen,
daß er waagerecht (geradlinig) auf die Gesenkteile der
Schmiedepresse zu und von ihnen hinweg bewegbar ist, wobei
er an seinen Ober- und Unterseiten sowie an linker und
rechter Seite durch Leitrollen 24, 26 geführt wird. Gemäß
Fig. 7 sitzen die Leitrollen 24 jeweils auf einer Welle
27, während je eine Leitrolle 26 auf einer Welle 28 sitzt.
Diese Wellen 27 und 28 sind jeweils in einer am Rahmen
des Wagens 37 befestigten Lagereinheit 25 gelagert.
Gemäß den Fig. 4, 8 und 9 ist der zweite Hebel 8 in den
Rahmen des waagerechten Trägers 16 eingesetzt. An den
Innenflächen des waagerechten Trägers 16 sind mittels
Schraubbolzen 16' nach unten ragende Halterungen 14 be
festigt, die einen Bolzen 17 zur drehbaren Lagerung einer
Rolle 15 tragen. Die Rolle 15 greift in den gegabelten Ab
schnitt des Gabelstücks 13 so ein, daß sie zusammen mit
dem waagerechten Träger 16 unter der Führung durch das
Gabelstück waagerecht mitbewegbar ist.
Fig. 10 veranschaulicht in vergrößerter Aufsicht den in
Fig. 1 mit A bezeichneten Abschnitt, d. h. die Verbindung
zwischen dem waagerechten Träger 16 und einer bewegbaren
bzw. mobilen Sprühdüse 32. Fig. 11 veranschaulicht die An
ordnung nach Fig. 10 im Schnitt längs der Linie XI-XI in
Fig. 10. Halterungen 34 und 29 sind z. B. mittels Schraub
bolzen an dem der Schmiedepresse benachbarten Ende des
waagerechten Trägers 16 befestigt. Die eine Halterung 34
trägt zwei einander gegenüberstehende Zapfen oder Bolzen 34'.
Eine im wesentlichen mondförmige Trag-Halterung 35 ist auf
die Bolzen 34' von deren Unterseite her aufgesetzt. Ein
über eine Halterung 32a am unteren Abschnitt der Sprühdüse 32
angebrachter Sitz 32c ist auf die Bolzen 34' aufgesetzt; ge
mäß den Fig. 11 und 12 ist ein Schraubbolzen 35', der von
der Unterseite her in eine Schraubenbohrung in der Trag-
Halterung 35 eingeführt ist, in den Sitz 32c der Sprühdüse
32 eingeschraubt, so daß die Sprühdüse durch den waage
rechten Träger 16 über die Zapfen bzw. Bolzen 34' schwenk
bar getragen wird. Die andere Halterung 39 trägt über
einen Schwenkbolzen 31 eine Andruckplatte 30. Das hintere
Ende der Sprühdüse 32 ist gemäß Fig. 11 T-förmig ausge
bildet. Der T-förmige Abschnitt 32b der Sprühdüse 32 ist
zwischen der Andruckplatte 30 und der Halterung 29 ver
spannt. Die Andruckplatte 30 wird über einen Bolzen 19
durch einen Andruck- oder Vorbelastungsmechanismus nach
unten gedrängt, der neben dem Bolzen 19 eine Feder 38,
einen Federsitz 33 und eine auf den Bolzen 19 aufge
schraubte Mutter 19' aufweist. Wie aus diesen Figuren
hervorgeht, ist die Feder 38 zwischen der Halterung 29
und dem am einen Ende des Bolzens 19 vorgesehenen Feder
sitz 33 gespannt.
Gemäß den Fig. 1 und 2 weist der Wagen 37 Räder 39 auf,
die auf Schienen 44 abzurollen vermögen, so daß der Wagen 37
längs der Schienen 44 verfahrbar ist. Der Wagen 37 ist im
Normalbetrieb der Vorrichtung mittels Schraubbolzen 37' an
einer Basis (44) festgelegt. Gemäß den Fig. 1 und 9 ist
am Wagen 37 in einer Stellung in der Nähe des waagerechten
Trägers 16 eine Zylinderanordnung oder -vorrichtung 45 vor
gesehen, die eine Kolbenstange 45" aufweist, deren Ende an
einem Endansatz 16" des waagerechten Trägers 16 anzugreifen
vermag.
Die Zylindervorrichtung 45 ist über ein Ventil 57 von
einer Druckluftquelle 56 her mit Druckmittel speisbar.
Die Arbeitsweise der fahrbaren Sprühdüsenvorrichtung ist
nachstehend in Verbindung mit dem Betrieb bzw. der Betätigung
einer Schmiedepresse, welcher diese Sprühdüsenvorrichtung
zugeordnet ist, beschrieben.
Bei der Herabfahrbewegung des Pressenstempels 51 senkt sich
ein Punkt a am Lenker 4 aufgrund der Bewegung der Halterung 6
in eine Stellung bzw. zu einem Punkt b, während sich ein
Punkt c, an welchem das andere Ende des Lenkers 4 mit dem
ersten Hebel 1 verbunden ist, in eine Stellung bzw. zu
einem Punkt d verlagert. Infolgedessen werden der erste
Hebel 1, der zweite Hebel 8 und das Gabelstück 13 um den
Schwenkbolzen 3 herum in in Fig. 1 gestrichelt eingezeichne
te Stellungen verschwenkt. Aufgrund der Schwenkbewegung des
gegabelten Abschnitts des Gabelstücks 13 wird dabei der
waagerechte Träger 16 mittels der Rolle 15 von der Schmiede
presse hinwegbewegt, wobei das Zentrum der Rolle 15, d. h.
der Punkt e, in eine Stellung f verlagert wird, so daß die
Sprühdüse 32 aus dem Gesenk herausbewegt wird. Beim Auf
wärtshub des Pressenstempels 51 findet die entgegenge
setzte Bewegungsfolge statt, so daß die Sprühdüse 32 in
den Zwischenraum zwischen den voneinander getrennten oberen
und unteren Gesenkteilen vorgeschoben wird und dabei die
Sprühdüse 32 über einen Schlauch 58 ein Schmiermittel auf
die Oberflächen von oberem und unterem Gesenkteil aufsprüht.
Der waagerechte Träger 26 und die Sprühdüse 32 werden dabei
in Abhängigkeit von der lotrechten Hubbewegung des Pressen
stempels nach links und rechts verschoben, so daß sie
während eines Hubtakts des Pressenstempels 51 einen Ar
beitszyklus oder -takt ausführen.
Bei der erfindungsgemäßen Sprühdüsenvorrichtung ist die
Sprühdüse 32 über den Lenkermechanismus wirkungsmäßig mit
dem Pressenstempel 51 verbunden. Wenn somit die Schmiede
presse intermittierend mit hoher Geschwindigkeit betätigt
wird, ist die Beschleunigung der Sprühdüse 32 nicht be
schränkt, so daß sie schnell bewegt werden kann. Dies be
deutet, daß während eines Arbeitszyklus die für die Einführ-
und Herausziehbewegung der Sprühdüse 32 in den Zwi
schenraum zwischen den Gesenkteilen erforderliche Zeit
verkürzt ist und damit die für das Aufsprühen des Schmier
mittels zur Verfügung stehende Zeitspanne verlängert wird,
wodurch die Schmierungs- und Abkühlzeit der Gesenkteile
so verlängert ist, daß die Schmiedepresse mit hoher Ge
schwindigkeit betrieben werden kann.
Falls aus irgendeinem Grund eine äußere Kraft auf die Sprüh
düse 32 einwirkt und dadurch die Links- und Rechtsbewegung
des waagerechten Trägers 16 behindert, wird das Gabel
stück 13 über die Halterung 14, die Rolle 15 und die
Welle 17 überlastet. In diesem Zustand wirkt auf den
zweiten Hebel 8 ein Drehmoment ein, das diesen Hebel 8 um
den Schwenkbolzen 41 herum zu verdrehen bestrebt ist. Dieses
Drehmoment überwindet die unter der Kraft der Kolbenstange
18 zwischen der Rolle 43 und der V-förmigen Ausnehmung 21
im oberen Ende des zweiten Hebels 8 wirkende tangentiale
Kraft, so daß die Kolbenstange 18 unter Freisetzung des
Hebels 8 aus der V-förmigen Ausnehmung 21 austritt. Durch
diese Anordnung wird ein wirksamer Schutz der Hebel 1 und 8
vor Bruch unter einer von außen einwirkenden Kraft ge
währleistet.
Wenn die Sprühdüse 32 aus irgendeinem Grund durch eine
äußere, gemäß Fig. 1 oder 11 abwärts wirkende Kraft über
lastet wird, wird die Sprühdüse 32 mit einem Drehmoment
beaufschlagt, das die Sprühdüse 32 um die Bolzen 34'
(vgl. Fig. 10 und 12) herum zu verdrehen bestrebt ist.
Dieses Drehmoment überwindet die die An
druckplatte 30 herabdrückende Kraft der Feder 38, so daß
die Andruckplatte 30 angehoben wird und der T-förmige
Abschnitt 32b der Sprühdüse 32 von der Andruckplatte 30
freikommt. Die abwärts wirkende Überlastungskraft wird
daher nicht auf den waagerechten Träger 16 übertragen. Erfindungsgemäß
wird damit eine Schutzfunktion realisiert,
durch welche der waagerechte Träger 16 und die verschieb
bare Sprühdüse 32 vor lotrechten und seitlichen Kräften
geschützt sind.
Wenn die fahrbare Sprühdüsenvorrichtung nicht benutzt
wird, wird Druckmittel an der Unterseite des Kolbens 10
in den Zylinder eingeleitet, so daß der Kolben 10 hoch
fährt. Das Gabelstück 13 wird dabei über einen Hub S
(vgl. Fig. 4) außer Eingriff mit der Rolle 15 hochge
fahren. Andererseits wird Druckmittel in den Zylinder
raum der neben der Schmiedepresse angeordneten Zylinder
vorrichtung 45 eingeleitet, so daß die betreffende Kolben
stange ausfährt. Infolgedessen legt sich das Ende der
Kolbenstange 45" an den Endansatz 16" des waagerechten
Trägers 16 an, so daß letzterer gemäß Fig. 1 nach links
gedrängt wird, wobei der Träger 16 durch einen am Wagen
vorgesehenen Anschlag 37" angehalten und damit die Sprüh
düse 32 in einem Abstand von der Schmiedepresse gehalten
wird.
Wenn an der Schmiedepresse Wartungsarbeiten durchgeführt
werden sollen, wird die fahrbare Sprühdüsenvorrichtung
auf vorstehend beschriebene Weise in den unwirksamen Zu
stand versetzt, worauf an der Unterseite der Kolbenstange 18
Druck eingeleitet und damit der zweite Hebel 8 freigegeben
wird. Sodann werden die Schraubbolzen 37' herausgedreht,
damit der Wagen 37 nach links in eine von der Schmiede
presse entfernte Stellung verfahren werden kann.
Die vorstehend beschriebene fahrbare Sprühdüsenvorrichtung
gemäß der Erfindung kann somit einwandfrei in zeitlicher
Abstimmung auf den Betrieb einer Schmiedepresse betrieben
werden. Dabei wird aufgrund der langen Hebelanordnung eine
hohe Betriebsgeschwindigkeit erzielt, so daß die Sprühdüse
während einer längeren Zeit im Zwischenraum zwischen den
Gesenkteilen verweilen und eine ausreichende Schmiermittel
menge auf die Gesenkteiloberflächen aufsprühen kann. Es ist
auch darauf hinzuweisen, daß ein Umschalten zwischen Ar
beits- und Ruhezustand der Sprühdüsenvorrichtung durch
einfache Betätigung eines Umschaltventils erfolgen kann.
Weiterhin kann die Größe des Totraums, der für die Ver
bindung zwischen Sprühdüsenanordnung und Vorschubeinrich
tung nötig ist, aufgrund der linearen
Betätigung der Sprühdüsenanordnung verkleinert sein.
Darüber hinaus sind die Hebel 1 und 8, der waagerechte
Träger 16 und die verschiebbare Sprühdüse 32 sicher von
etwaigen, von außen einwirkenden Bruchkräften geschützt.
Claims (6)
1. Fahrbare Sprühdüsenvorrichtung zum Aufsprühen eines
Schmiermittels auf die Oberflächen von auseinandergefahrenen
Gesenkteilen in einer Schmiedepresse, gekennzeichnet durch
eine an ihrem oberen Ende über eine Schwenkachse mit einem
Rahmen (50) der Schmiedepresse verbundene Hebeleinheit, die
in ihrem Mittelbereich mit einem Pressenstempel (51) der
Schmiedepresse so verbunden ist, daß sie in Abhängigkeit von
der lotrechten Hubbewegung des Pressenstempels (51) um die
Schwenkachse herum schwingt, ein am unteren Ende der
Hebeleinheit angebrachtes Leitelement (13) mit einem sich in
Längsrichtung der Hebeleinheit erstreckenden Leitabschnitt,
einen waagerechten Träger (16), der waagerecht verschiebbar
von einem Wagen (37) getragen wird und eine am Leitabschnitt
des Leitelements (13) angreifende Rolle (15) trägt, und eine
vom Ende des waagerechten Trägers (16) getragene
verschiebbare Sprühdüse (32), wobei der waagerechte Träger
(16) in Abhängigkeit von der lotrechten Hubbewegung des
Pressenstempels (51) waagerecht verschiebbar ist, um die
Sprühdüse (32) in den und aus dem Zwischenraum zwischen den
Gesenkteilen der Schmiedepresse zu bewegen, wobei die Rolle
(15) am Leitabschnitt des Leitelements (13) angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hebeleinheit einen schwenkbar mit dem Rahmen (50) der
Schmiedepresse verbundenen ersten Hebel (1), einen mit dem
unteren Ende des ersten Hebels (1) verbundenen zweiten Hebel
(8) und eine Streckeinrichtung zum Halten des zweiten Hebels
(8) in einem gestreckten Zustand in bezug auf den ersten
Hebel (1), wenn das auf den zweiten Hebel (8) einwirkende
Drehmoment unter einer vorbestimmten Größe liegt, aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Hebel (8) in seinem Mittelbereich schwenkbar mit
dem unteren Ende des ersten Hebels (1) verbunden und an
seinem oberen Ende mit einem sektor- oder kreisbogenförmigen
Abschnitt versehen ist und daß die Streckeinrichtung eine im
Umfang des sektor- oder kreisbogenförmigen Abschnitts
ausgebildete V-förmige Ausnehmung (21) und einen am ersten
Hebel (1) befestigten Zylinder (22) mit einer Kolbenstange
(18), deren Ende in die V-förmige Ausnehmung (21) eingreift,
umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die verschiebbare Sprühdüse (32)
schwenkbar vom Ende des waagerechten Trägers (16) getragen
wird und daß weiterhin eine Einrichtung (30, 38) zum Halten
der Sprühdüse (32) in einer waagerechten Stellung, wenn das
auf die Sprühdüse (32) einwirkende Drehmoment unter einer
vorbestimmten Größe liegt, vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Leitelement ein nach unten ragendes,
die Rolle (15) drehbar aufnehmendes Gabelstück (13) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gabelstück (13) am unteren Ende der Hebeleinheit für
lotrechte Bewegung relativ zur Hebeleinheit angebracht ist.
Applications Claiming Priority (1)
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JP1987200823U JPH0444269Y2 (de) | 1987-12-30 | 1987-12-30 |
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DE3844262A1 DE3844262A1 (de) | 1989-07-13 |
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DE3844262A Expired - Fee Related DE3844262C2 (de) | 1987-12-30 | 1988-12-29 | Fahrbare Sprühdüsenvorrichtung für Gesenkschmierung |
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