DE90164C

DE90164C -

Info

Publication number: DE90164C
Application number: DENDAT90164D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Juni 1896 ab.

Vorliegender Erfindungsgegenstand bezweckt, einen beim Betriebe elektrischer Bahnen oft auftretenden Uebelstand zu beseitigen, welcher sich durch zeitweise Stockungen äufserst unangenehm bemerkbar macht. Die Ursache hiervon ist, dafs die an den oberirdischen Leitungen entlanggeführten Schleifcontacte, Rollen oder dergl. leicht ausspringen und die Stromzuleitung unterbrechen, was nach Ansicht des Erfinders darauf zurückzuführen ist, dafs die bis jetzt gebräuchlichen , die Zuleitungsdrähte in der Schwebe haltenden Querdrähte infolge ihrer unmittelbaren Verbindung mit denselben nur Contactrollen mit flacher Nuth oder Gabeln mit flachen Einschnitten zu verwenden gestattet.

Durch vorliegende Erfindung wird es dagegen möglich, Contactrollen oder Gabeln mit derartig tiefen Nuthen bezw. Einschnitten zu verwenden, dafs ein Abspringen vollständig ausgeschlossen erscheint. Aufserdem soll durch diese Einrichtung das Funkenbilden fast vollständig beseitigt werden.

In der Zeichnung zeigt:

Fig. ι eine Oberansicht,

Fig. 2 eine Seitenansicht,

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie x-x der Fig. 2,

Fig. 4 eine Ansicht nach Pfeil P der Fig. i.

Eine drehbare Flügelscheibe α wird in ihrem Mittelpunkt unterhalb einer an den Enden mit Oesen versehenen Platte b leicht drehbar gelagert. Die Lagerung dieser Flügelscheibe geschieht in einem gewissen Abstande von der Platte b, und zwar kann dieser Abstand gesichert werden durch Zwischenlegen eines Ringes, durch die Anordnung einer Nabe an der Platte b oder einer eben solchen an der Flügelscheibe a. Auf der Zeichnung ist die Nabe an der Platte b angeordnet. Der Zuleitungsdraht ruht direct lose auf der Flügelscheibe und wird so durch die von den Oesen der Platte b ausgehenden, an Pfeilern gespannt befestigten Drähte in der Schwebe gehalten.

Die drehbaren Träger können auf der Strecke in geeigneten Abständen zweckmäfsig zu zweien vorgesehen sein, und zwar versetzt angeordnet, so dafs der Zuleitungsdraht e zwischen den Naben oder Ringen^/¹ hindurchgeht. Die Flügel der Flügelscheiben α sind an den Enden abwärts gebogen. Passirt nun eine Contactrolle oder Gabel die Träger, dann werden die Flügelscheiben gedreht und die nächst folgenden Flügel legen sich wieder unter den Zuleitungsdraht, was durch die gebogene Gestaltung der Flügel in leichter Weise geschehen kann. Ein Abgleiten des Zuleitungsdrahtes e ^ von den Flügeln ist vollständig ausgeschlossen, da eine seitliche Bewegung desselben nur bis an die Nabe des einen oder des anderen Trägers erfolgen kann. Infolge des Abstandes zwischen der Flügelscheibe α und der Platte b ist es möglich, den Einschnitt der Gontactgabel entsprechend tiefer zu gestalten, und zwar desto tiefer, je höher die Nabe oder der zwischen beiden Theilen befindliche Ring ist. Da immer

zwei Träger kurz hinter einander angeordnet sind, ist die Unterstützung der Zuleitungsdrähte eine vollkommen sichere.

Claims

Patent-Anspruch:

Drehbarer Träger für Stromzuleitungsdrähte bei elektrischen Bahnen, gekennzeichnet durch den Draht mittels ihrer Flügel unterstützende Flügelscheiben (a), welche unterhalb durch gespannte Querdrähte (d) in der Höhe gehaltener Platten (b) oder Bügel derartig lose drehbar gelagert sind, dafs die Flügelscheiben (a) durch die. mit dem Leitungsdraht in Contact stehende Rolle oder Gabel leicht gedreht und -daher leicht passirt werden können, während über dem Leitungsdraht ein genügend freier Raum geschaffen ist, um über den Draht hervorstehende Theile des Schleifcontactes bequem durchzulassen, zum Zwecke, Contactrollen oder Gabeln mit derartig tiefer Nuth (bezw. tiefem Einschnitt) in Anwendung kommen zu lassen,, dafs ein Abspringen derselben von der Leitung unmöglich wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.