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Elektrische Leuchtkerze oder Glühlampe Elektrische Leuchtkerzen sind
an sich bekannt. Man empfindet bei ihnen als Nachteil, daß sie ihrem Vorbild, der
Stearin- oder Wachskerze, deswegen nur unvollkommen ähneln, weil bei diesen die
lichtgebende Flamme gewissermaßen lebt, weil sie sich bewegt und flackert, während
die elektrische Lichtquelle eine vollkommen ruhige Lage hat.
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Es ist fernerhin bekannt, durch die aufsteigende Heißluft der mit
Flamme brennenden Kerzen einen Schifirm zu drehen.
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Die Überlegenheit der elektrischen Beleuchtungskerze gegenüber den
abbrennenden Kerzen liegt einerseibsi in der praktisch unbegrenzten Brenndäuer und
andererseits in der Beseitigung jeglicher Brandgefahr, weshalb für den Christbaum
die elektrischen Kerzen in weitem Umfang Anwendung finden. Durch die Erfindung erhalten
die elektrischen Leuchtkerzen gewissermaßen Leben, indem auch hier das Flackern
und die Bewegungen des Lichtes, wie bei Abschmelzkerzen mit offener Flamme nachgeahmt
werden.
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Eine elektrische Leuchtkerze oder Glühbirne ist gemäß der Erfindung
gekennzeichnet durch einen nach Einschalten der elektrischen Kerze sich drehenden
oder schaukelnden Schirm oder, allgemein gesagt, durch sich bewegende Flächen mit
wechselnder Lichtdurchlässigkeit, wechselnder Strahlung odeir Farbe. Esi kann über
der Kerzen--spitze ein Schirm gelagerte sein, der durch den aufsteigenden Warmluftstrom
in Drehungen oder ins Schaukeln versetzt wird. Die sich bewegenden Teile können:
auch im Innern der elektrischen Kerze
mit Gasfüllung angebracht
sein: Ferner ist es möglich, durch elektrodynamische oder elektrostatische Wirkungen
zu erreichen, daß sich der Schirm bewegt, um die gewünschte Unruhe in.die Lichtausstrahlungen
zu tragen.
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Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, welche nur Ausführungsbeispiele
der Erfindung zeigt ohne Anspruch auf vollständige Wiedergabe aller Ausführungsformen
der Erfindung.
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Fig. i zeigt schematisch die Kerzenleuchte i mit dem Gewindesockel
2. Im Innern liegt bei, 3 der Glühfaden. Die oberste, Spitze ¢ des Kerzenkörpers
ist ausgezogen und dient als Stützlager, für eine aufgesetzte Kappe 5, welche den
Schiinn 6 trägt. Der Schirm 6 kann beispielsweise unregelmäßig ausgeschnitten sein,
wie durch die Linie 7 angedeutet ist, oder auch auf andere Weise eine Unregelmäßigkeit
der über seine Fläche verteilten Lichtdurchlässigkeit besitzen; auch können die
Farben wechseln in regelmäßiger und unregelmäßiiger Form. Die Kappe 5 besitzt für
den Durchtritt der entlang der Kerze aufströmenden Luft Öffnungen;, welche durch
schräg gestellte Fahnen so überdeckt sind, daß durch den Luftstrom eine Drehung
des Schirmes 6 entsteht.
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In der Fig. 2 ist ein Schirm io im Innern des Kerzenkörpers i angeordnet.
Es! handelt such dabei um eine gasgefüllte Lampe, die durch Anbringung eines. unten;
und oben offenen Rohres i i eine erhöhte Gaszirkulation im Innern aufweist. Die
Gaszirkulation iist durch Pfeile angedeutet. Das, Rohr i i wirkt wie ein Kamin,
die Heizspirale 13 sitzt am oberen Ende des, Kamins. Das z,i;rkul:i'ereinde Gas
steigt an schrägen Leitflächen 14 und 15 vorbei, die propellerähnlich gezeichnet
sind. Durch den Gasstrom wird der Schirm io gedreht.
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Die Drehung kann auch elektrodynamilsch erzeugt werden, wie in Fig.
3 schematisch erläutert ist. Ferner ist 16 der zu drehende Schirm, welcher auf einer
Spitze 17 gelagert ist. Der Schirm weist auf seinem unteren Rand einen metallischen
Ring 18, beispielsweise aus Aluminium oder auch aus anderem genügend hitzebeständigem
Blech, auf. Die Zuleitungen zu dem Glühdraht ig führen über zwei Spulen 2o und 21.
die unbeweglich angeordnet sind und zur Verstärkung ihres Magnetfeldes, mi't einem
Bündel Eisendraht gefüllt sein können. Die Spulen sind nicht so angeordnet, daß
ihre Achsen eine gerade Linie Milden, sondern sie stehen: im Winkel zueinander.
Zu der Spule 2o ist ein kleiner Kondensator 22 parallel geschaltet, um eine Phasenverschiebung
zu erzeugen. Dadurch erhält der Schirm 16 bzw. der leitende Rimg 18 bei Anschluß
der Kerze an Wechselstrom ein Drehmoment.
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Statt einer Verdrehung des Schirmes ist es auch möglich, den Schirm
schaukeln] zu lassen. Dieses ist in Fig. 4 an einem Beispiel erläutert. i ist ein
Teil des Kerzenkörpers. In seinem Innern liegt der Glühdraht 3. Der Glühdraht ist
von einem Schirm 25 umgeben, welcher auf einer Spitze 26 gelagert ist. Der
Schirm besitzt einen oberen Teil 28 aus Blech, und da die tragende Spitze
26 durch eine Leitung 27 müt dem einen Ende des Glühfadens, 3 verbunden ist, befindet
sich also der Schirm bzw. ein oberer Metallteil auf dem Potential eines Glühdrahtendes.
Auf einer Seite ist nun ein Kondensator aus einer Platte 2g und einer zweiten Platte
30 gebildet. Die Platte 30 ist fest angeordnet und steht über einem
Hochohm-vvidersta.nd. 31 mit dem anderen Ende, des Glühdrahtes 3 in Verbindung.
Die Platte 2g ist an, der Kappe 28 angebracht oder kann auch von der Platte 28 selbst
dargestellt werden.
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Das Geeicht des Schirmes ist so, ausgeglichen, daß sich die Kondensatorplatten
29 und 30 voneinander zu entfernen trachten. Sobald die Kerze an ein Gleichstromnetz
angeschlossen wird, lädt sich der Kondensator 29, 3o langsam auf und steigert dadurch.
die Anziehungskraft zwischen den beiden: Platten, biss das mechanische Übergewicht
der anderen Schirmhälfte überwunden wird. Dann wird die Platte 29 angezogen bis,
zur Berührung mit der Platte 3o. Durch die Berührung geht die elektrostatische Anziehungskraft
verloren, und der Schirm kippt in die Anfangslage zurück, bis nach einiger Zeit
die Anziehungskraft zwischen den Platten 3o und 29 erneut ausreicht, den Schirm
aus der Ruhelage herauszuziehen.
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In den Fig. 3 und 4 sind der Kondensator 22 und der Ladewiderstand
31 in der Nähe des Glühfadens dargestellt. Sie können, aber statt dessen auch im
Sockel der Kerze untergebracht werden, wo, sie vor der Wärme besser geschützt sind.
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Die inFig. 3 dargeste116eAnordnung mit elektro, dynamischem Drehtrieb,
durch welchen der Schirm 16 in langsame Umdrehungen versetzt wird, kann in der Weise
abgewandelt werden, daß an Stelle zweier Spulen 2o und 21, die mit phasenverschobenen
Strömen gespeist werden, ein Drahtbündel mit einem sogenannten Schirmpol angewandt
wird, wie er zum Antrieb bei Ferraris-Instrumenten üblich ist. Es entfällt dabei
der zur PhasenveTschiebung dienende, in Fig. 3 vorgesehene Kondensator 22.
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Der Schirm io kann auch fehlen. Dann kann ein kleiner Propeller aus,
Quarzglas,, Metall, Glimmer oder einem sonst geeigneten Material durch Reflexion
die Lichtbahn ständig ändern. Das. Rohr i i kann auch fehlen, dann ist die Wirkung
nur geriinger. Die Leitungszuführungen können Widerstände 4o besitzen, die durch
zusätzliche Erwärmung die, Strömung vergrößern.
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Statt Hauben. oder Propeller können. auch Bänder oder Fäden aus Quarzglas
oder einem sonstigen genügend hitzebeständigen Stoff, wie z. B. Metall, benutzt
werden, welche eine glatte, gekörnte oder irgendwie vielflächig unebene Form oder
Oberfläche haben, oder schraubenflächig sind und dadurch sowohl die Reflexion als
auch die Pendelbewegungen oder Schaukelbewegungen vergrößern.. EinBeispiel für dieAnordnung
derartiger Bänder oder Fäden im Innern der Glühlampe ist in Fig. 5 wiedergegeben,
bei welcher die Grundform der in Fig. 2 dargestellten Glühlampe vorausgeseitzt ist.
i ist! die äußere Glühlampenhülle. i1 ist, das eingesetzte kaminartig wirkende Rohr.
13 ist
der Glühfadem. Im oberen Teil des Glühlampe@nkörpers i sind
hängend schaukelnde, reflektierende und gegebenenfalls auch farbige Bänder oder
Fäden 33 und 34 angebracht. In der Strömung im Innern der Glühlampe geraten diese
Gebilde im. schaukelnde und pendelnde Bewegungen und täuschen dadurch Bewegungen.
der Lichtquelle vor oder rufen sonstige Effekte durch Reflexion und Farbenwechsel
hervor.