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Straßenlaterne Durch die neuerliche Entwicklung der Luftangriffwaffen
sind die Anforderungen an den Luftschutz wesentlich gesteigert worden. Als Luftschutzbeleuchtung
darf nunmehr nur ein dem sogenannten Verdunkelungsgrad I entsprechender blauer Lichtschein
zur Anwendung gelangen, der in senkrechter Richtung, vor allen Dingen nach oben,
also dem Flieger unsichtbar bleiben muß und welcher in waagerechter Richtung sich
auf nur weniger als 5oo m verbreiten kann, d. h. darüber hinaus verschwindet, und
dessen Sichtbarkeit durch etwaige Rückstrahlung nach oben, soweit sich diese in
gewissen Fällen nicht ganz vermeiden läßt, höchstens 300 m betragen darf.
Eine Verbreitung des blauen Lichtes ohne unmittelbare Strahlenwirkung soll nicht
so erfolgen dürfen, daß die von der Lichtquelle ausgehenden Strahlen unter Hindurchgang
durch den blauen Glaskörper unmittelbar weitergesendet werden, d. h. die Lichtquelle
selbst soll von außen nicht erblickt werden können. Die Lichtquelle ist sonst auf
etwa -.ooo m sichtbar.
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Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, durch eine besondere Ausgestaltung
der Leuchten diesen Anforderungen in einer den wirtschaftlichen Wert solcher Lampen
nicht oder kaum verteuernden Weise und in einer technisch vollkommenen Art gerecht
zu werden.
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Man hat zwar schon früher Handlaternen und Straßenlaternen mit farbigen
Glashüllen versehen, um dadurch Verkehrsanzeigen zu geben oder lediglich eine Abschwächung
der Lichtstärke herbeizuführen. Man hat auch schon Lampen für Lichtbildmeßzwecke
gebaut, bei welchen nur ein Teil der leuchtenden Flamme nach außen hin wirksam wird,
wobei aber dieser sichtbare Flammenteil in seiner natürlichen weit sichtbaren Leuchtkraft
erscheint. Auch Blendlaternen sind bekanntlich schon gebaut worden, bei denen die
von einem Glasrohr umgebene Flamme von einem fernrohrartig verschiebbaren undurchsichtigen
Rohr mehr oder weniger verdeckt werden kann. Um dabei an den Docht der Lampe herankommen
-zu können, sitzt das Glasrohr auf einem mit einer Griffstange versehenen
Ring auf, dessen unterer sich auf den Brennstoffbehälter aufstützender Rand gezackt
ist, um der Verbrennungsduft den Zutritt zur Flamme zu gestatten.
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Durch alle diese bekannten Einrichtungen werden aber die strengen
Anforderungen des neuzeitlichen Luftschutzes nicht oder nicht ausreichend erfüllt.
Dies wird vielmehr durch die vorliegende Erfindung in vollkommenem Maße dadurch
erreicht, daß eine an dem Laternenkörper mittels Einhängev orrichtung leicht lösbar
anzubringende, lichtundurchlässige Hülle und ein sich daran lichtdicht anschließender
Blauglaskörper angeordnet sind, welch letzterer nach unten durch eine die Frischluftzufuhr
gestattende Blende vollkommen abgeblendet ist.
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Infolge dieser an jeder vorhandenen Straßenlaterne anzubringenden
Einrichtung
ist das aus dem Blauglaskörper austretende Licht ein
zerstreut wirkendes Licht, welches sich höchstens bis zu 5oo m waagerecht ausbreitet
und dabei genügend erkennbar ist, um, als Notleuchte und Verkehrsrichtungsanzeig@rzu
dienen. Die Erfindung, läßt sich insbesdn@; fiere auch für stehendes und hängendes
Gäs-. glühlicht, aber auch für Laternen mit elektrischen Glühlampen sowohl für Außen-
wie Innenlampen als auch für Handlampen u. dgl. anwenden. Bei der Anwendungl an
Stehlichtlampen ist noch in Verbindung mit dem Ergänzungsgerät ein blauer Rückstrahler
oberhalb des Bläuglaskörpers angeordnet, um das nach oben ausstrahlende Licht der
Leuchtquelle als waagerecht wirkendes blaues Licht mitv erwenden zu können.
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Eine besondere Anwendung der Erfindung ist diejenige bei mehrflammigen
Aufsatzlaternen, wobei die Notbeleuchtung nur an der mittleren Gruppe bzw. an deren
einzigen Lichtquelle angeordnet wird, welche außerdem unterhalb der sie 'umgebenden
Weißbeleuchtungsgruppen angeordnet ist, damit sie auch im Notfalle, d. h. bei gleichzeitigem
Brennen mit den sie umgebenden 'Weißbeleuchtungskörpern, als Verkehrsrichtungslampe
wirkt.
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Zur Verhinderung des Austritts ungedämpfter (nicht blauer) Lichtstrahlen
nach unten ist unterhalb des Blauglaskörpers eine der an sich bekannten, die Frischluftzufuhr
gestattenden Abblendevorrichtung angeordnet.
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Durch die Erfindung wird der gewöhnliche Aufbau der verschiedenen
Beleuchtungskörper in keiner Weise gestört, so daß sie auch an allen für die Betriebssicherheit
der gewöhnlichen Lampen vorhandenen Maßnahmen beteiligt ist.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen
veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i eine: gemäß der Erfindung ausgerüstete Aufsatzstraßenlaterne,
Fig.2 die eine Hälfte des eingebauten Teiles in Ansicht, Fig.3 die andere Hälfte
zu Fig.2 im Längsschnitt, Fig. q. die Anwendung der Erfindung bei einer Stehlichtlampe,
Fig. 5 die Anwendung der Erfindung bei einer Handlaterne.
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Bei der Ausführung nach Fig. i handelt es sich um eine Straßenlaterne
mit Hängelicht. Hierbeii besteht die in den Fig. 2 und 3 im vergrößerten Maßstab
veranschaulichte Einbauzusammenstellung, welche vermittels umgebogener Blechlappen
i in an sich bekannter oder in sonst geeigneter Weise an dem Rückstrahler 2 befestigt
werden kann, aus einer undurchsichtigen, rohrförmigen Umhüllung 3, an welche sich
ein blaues Glasrohr q. anschließt, welches nach unten hin durch eine die Frischluftzufuhr
gestattende ,Blende 5 - abgeblendet ist. Diese Blende, w=elche aus einem durch eine
Zwischenplatte 6 'iii einen oberen und einen unteren Raum i, h und einen Ringraue
z g geteilt ist, ist zweckmäßig mit der Umhüllung 3 durch einige auf den Umfang
verteilte Stege io verbunden. Die Oberseite der Blende dient zweckmäßig gleichzeitig
als Auflager für die Blauglaskörper q.. Um einen Austritt von Lichtstrahlen um den
Blauglaskörper herum nach unten zu verhindern, ist eine Zwischenwand i i zwischen
diesem und der Umhüllung 3 angebracht.
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In F ig. a ist die Einrichtung der Erfindung bei einer Stehlichtlampe
dargestellt, und -die einzelnen Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen
wie bei den Fig. i bis 3. Der Blauglaskörper wird dabei verhältnismäßig lang ausgebildet
und mündet oben in einen blauen Rückstrahler 12, der entweder in der üblichen Weise
an dem Oberteil der Laterne angeordnet sein oder aber von dem blauen Glasrohr q,
getragen werden kann.
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Wenn die Laternen mit mehreren Gruppenbrennern versehen sind, werden
die den Blauglaskörper umgebenden hellen Brenner so hoch angeordnet bzw. dqr Blauglaskörper
so tief, daß er von dem ersteren nicht überstrahlt wird und deshalb auch als Anzeigelampe
dienen kann.
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Ebenso wie die Erfindung in Außenbeleuchtungskörpern mühelos und ohne
daß an der Bauart der Lampe wesentliche Änderungen vorzunehmen sind, angebracht
werden kann; kann dies an jeder beliebigen sonstigen Beleuchtungsanlage geschehen.
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In Fig. 5 ist die Anwendung der Erfindung bei einer an sich bekannten:
elektrischen tragbaren Straßenlaterne gezeigt, und zwar ist hier die Umhüllung 3
gleichzeitig als Träger für eine elektrische Stromquelle 13 und die mit ihr verbundene
Glühlampe 1.4 eingerichtet. An der Außenseite ist diel Umhüllung zweckmäßig mit
Aufhängern 15 für die Tragvorrichtung 16 versehen.
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Durch die vorliegende Erfindung wird die Schutzsicherheit gegen Fliegergefahr
ohne erhebliche Kosten erreicht, weil die neue Laternenausrüstung in seiner einfachen
Ausführung als Massenware billig herzustellen ist.