DE901370C

DE901370C - Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff fuer Papier und Pappe

Info

Publication number: DE901370C
Application number: DEM8890A
Authority: DE
Inventors: Boris Von Kruglewsky; Emil Mecke
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-11-09
Filing date: 1951-03-16
Publication date: 1955-04-21
Also published as: DE887730C

Description

Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff für Papier und Pappe Zusatz zum Patent 883 330 Das Hauptpatent hat ein Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff: für Papier und Pappe zum Gegenstand, nach dem Pansendung in bei der Zellstoffherstellung üblicher Weise mechanisch und chemisch behandelt wird. Es wurde nun gefunden, daß sich die Zellstoffausbeute aus dem im Pansendung befindlichen Stroh erheblich steigern läßt, wenn die im Tiermagen stattfindende Aufschließung der Strohfaser dadurch verlängert wird, daß der Pansendung im Beisein der in ihm befindlichen Eigenfeuchtigkeit in gehöriger Menge etwa q. bis 6 Wochen gelagert und dadurch unter Eigenentwicklung von Wärme einer Selbstgärung unterworfen wird. Dabei wird das im Stroh befindliche Protein gelöst, so daß nur noch eine lose Verbindung der Strohfaser mit dem Protein besteht. Das abgelagerte Gargut braucht dann nur noch mittels eines Mahl-oder Quetschganges aufgelockert zu werden, um in üblicher Weise für die Herstellung von Papier oder Pappe weiterbehandelt zu werden.
Dank des Lager- und Gärprozesses bleibt die Faser auch nach dem mechanischen Mahl- bzw. Quetschgang erhalten, weil das Gut ja nur aufgelockert und nicht wie bisher bis zum letzten Rest gemahlen zu werden braucht. Von besonderer Bedeutung ist, daß bei Durchführung des Verfahrens die lästigen Spelzen restlos aufgeschlossen werden.
Beim Auflockern des Gargutes ist darauf zu achten, daß sein Feuchtigkeitsgehalt, bevor das Gut in den Stoffauflauf gelangt, nicht unter ro°/o sinkt, da dann das gelöste Protein bekanntlich wieder trocknen würde. Der Gärprozeß bzw. die Lagerzeit des Pausendungs kann dadurch beschleunigt werden, daß dem Gut noch eine Säure- oder Alkalilösung, z. B. eine Natronlösung, von etwa o,5 bis i % im Verhältnis zur vorhandenen Gesamtfeuchtigkeit zugesetzt wird. Dabei hat sich gezeigt, daß sich dieses Gärverfahren auch auf Stroh anwenden läßt, indem gehäckseltes oder sonstwie aufgerissenes Stroh im Beisein von etwa 3o bis 5o % Feuchtigkeit und von etwa 0,5 bis i % (bezogen auf die Feuchtigkeit) Säure- oder Alkalilösung gelagert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff für Papier und Pappe aus Pausendung nach Patent 887 73o, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer der im Tiermagen stattgefundenen Aufschließung der Strohfaser nach Entnahme aus dem Magen dadurch verlängert -wird, daß das Gut im Beisein seiner Eigenfeuchtigkeit in gehöriger Menge gelagert und unter Eigenervt-Wicklung von Wärme einer Selbstgärung unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gärungsprozeß im Beisein einer Säure- oder Alkalilösung von etwa o,5 bis i % im Verhältnis zum Feuchtigkeitsgehalt des Lagergutes stattfindet.
3. Die Verwendung von zerrissenem Stroh oder anderem vegetablem Faserstoff im Beisein von etwa 3o bis 5o% Feuchtigkeit für das Verfahren nach Anspruch i und 2. Das Patent 901 370 ist durch Verzicht auf das Hauptpatent 887 730 selbständig geworden.