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Federnder Fußboden Es sind federnde Fußböden bekannt, bei denen die
Federung durch biegsame stabförmige Tragteile bewerkstelligt wird, die den Fußboden
punktweise unterstützen und das Gewicht desselben auf Punkte der Tragteile derart
übertragen wird, daß die elastische Durchbiegung dieser Punkte die erwünschte Federung
.des Fußbodens ergibt.
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Die Erfindung betrifft einen solchen Fußboden, bei welchem die den
Fußboden unmittelbar tragende Unterlage, z. B. Lagerhölzer oder -balken oder die
Fußbodenplatte selbst, durch federnde Tragteile unterstützt ist, die aus im wesentlichen
parallel zur Fußbodenfläche und in einiger Entfernung voneinander angeordneten Balken
oder ähnlichen stangenförmigen Trägern bestehen, die unter dem Gewicht des Fußbodens
auf Biegung beansprucht werden. Solche federnden Fußböden haben sich besonders für
Turnsäle, Tanzsäle, Sporthallen u. dgl. bewährt, bei denen der Boden stellenweise
auftretenden dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt wird und seine Federung (nebst
dem angenehmen Gefühl) für den Benutzer, insbesondere den Tänzer usw., eine beträchtliche
Schonung der Beine und Füße herbeiführt, die u. a. bewirkt, daß eine Ermüdung viel
später eintritt, als es sonst der Fall ist. Wenn aber der Boden für gewöhnliche
Versammlungszwecke benutzt wird, bei denen die Belastung pro Quadratmeter außergewöhnlich
groß ist, hat eine Federung des Bodens nicht dieselbe Bedeutung wie beim gewöhnlichen
Gebrauch, und um bei solcher außergewöhnlich
großen Beanspruchung
eine Überbelastung der federnden Tragteile zu vermeiden, ist es zweckmäßig, die
Durchbiegung derselben in solcher Weise zu begrenzen, daß sie sich zwar beim gewöhnlichen
Gebrauch des Fußbodens frei durchbiegen können, aber bei außergewöhnlich großer
Belastung nur bis zu einer gewissen Grenze nachgeben.
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Es wäre natürlich möglich, unter den einzelnen federnden Tragteilen
einfach Klötze vorzusehen, die auf dem Fundament ruhen und deren Oberfläche einen
der zulässigen Durchbiegung des federnden Tragteiles entsprechenden Abstand von
der Unterseite des federnden Tragteiles haben, so daß bei Erreichung dieser Durchbiegung
die überschüssige Belastung des federnden Tragteiles unmittelbar in die Klötzeübergeführtwürde.
Es istabereineschwierige und zusätzliche Arbeit, solche Klötze anzubringen. Vielmehr
ist es vorzuziehen, daß der Aufbau des Fußbodens und seiner Abstützung derart ist,
daß die erwünschte Begrenzung der Durchbiegung ohne zusätzliche Begrenzungs- oder
Stoppanordnungen wirksam wird. Die Erfindung betrifft einen Fußboden mit einem solchen
Aufbau.
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Erfindungsgemäß erstrecken sich die Lagerhölzer oder -balken des Fußbodens
bzw. die Fußbodenplatte oder -bretter selbst über die die federnden Tragteile tragenden
Unterlagen in einem Abstand hinweg, welcher der beim normalen Gebrauch des Fußbodens
maximal auftretenden Durchbiegung der genannten federnden Tragteile entspricht,
derart, daß bei außergewöhnlich großer Durehbiegung der Tragteile die Lagerhölzer
öder -balken bzw. die Fußbodenplatte oder -bretter außer von den genannten Tragteilen
bzw., was die Fußbodenplatte allein betrifft, den Lagerhölzern oder -balken zusätzlich
noch von den erwähnten Unterlagen unmittelbar abgestützt werden.
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Hierdurch wird nicht nur eine Entlastung der federnden Tragteile erzielt
im Vergleich zu einem Aufbau ohne Begrenzung der Durchbiegung, sondern es wird auch
die wirksame Spannweite von anderen auf Biegung beanspruchten Teilendes Fußbodens
vermindert, wenn die Durchbiegung ihren kritischen Wert erreicht hat, weshalb diese
Teile nur der diesem Wert bzw. der unter ihm liegenden entsprechenden Belastung
mit ihrer tatsächlichen Spannweite widerstehen sollen, wogegen sie bei größerer
Belastung eine kleinere wirksame Spannweite und entsprechend größere Widerstandsfähigkeit
aufweisen. Dies ermöglicht eine Verringerung der Abmessungen solcher Teile und eine
entsprechende Kostenersparnis, und ferner wird hierdurch eine größere Freiheit in
den gegenseitigen Abmessungen der verschiedenen Teile der Konstruktion erreicht
zugunsten der Federung des Fußbodens.
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Bei einer bevorzugten Ausführung des Fußbodens gemäß der Erfindung
sind die als federnde Tragteile dienenden Bohlen parallel zu den Lagerhölzern angeordnet,
von denen sie durch Abstandklötze getrennt sind, deren Dicke der Durchbiegung der
federnden Tragbohlen bei den beim normalen Gebrauch des Fußbodens auftretenden Maximalbeanspruchungen
entspricht, wobei die Abstandsklötze innerhalb der Spannweite der einzelnen Bohlen,
z. B. in Feldmitte, angebracht sind. Zweckmäßig sind g1 äß der Erfindung sogenannteTretkissen,wiez.B.
I#ötze oder Latten, auf den die federnden Tragteile tragenden Unterlagen angeordnet
für die Lagerhölzer bzw. die Fußbodenplatte oder -bretter, wodurch natürlich .der
Abstand zwischen diesen und den genannten Unterlagen um die Dicke der Tretkissen
vergrößert wird.
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Im Falle, daß die federnden Tragteile an einer durchgehenden frei
gespannten Balkenlage befestigt werden, können gemäß der Erfindung die als federnde
Tragteile dienenden Bohlen so weit unter der Oberseite der tragenden Balken oder
von auf den einzelnen Ballten angebrachten Leisten liegen, daß derAbstand zwischen
den Balken bzw. der Oberseite der Leisten und der Unterseite der Fußbodenplatte
oder -bretterder beim normalen Gebrauch des Fußbodens auftretenden maximalen Durchbiegung
entspricht.
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Die Erfindung betrifft ferner noch eine besondere Auskragung der federnden
Unterlagen über ihre Stützen hinaus, wodurch es ermöglicht wird, eine große Federungsbewegung
des Fußbodens mit einer hohen Tragfähigkeit zu vereinigen, wie es bei einem Fußboden,
der zeitweise sehr hohen statischen Belastungen ausgesetzt wird, wünschenswert ist.
Solche Unterlagen sind an Hand der unten beschriebenen Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
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Einige Ausführungsbeispiele eines Fußbodens gemäß der Erfindung sind
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Teil einer auf Pfeilern ruhenden
federnden Fußbodenkonstruktion von oben gesehen, bei welchem die Fußbodenbretter
teilweise entfernt sind, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch dieselbe nach der
Linie II-II in Fig. i, Fig.3 einen entsprechenden Schnitt nach der Linie III-III
in Fig. i, Fig. q. teilweise eine weitere, auf einer durchgehendenBalkenlage ruhendeFußbodenkonstruktion
von oben gesehen, Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch -dieselbe nach der Linie
V-V in Fig. ¢, Fig. 6 einen senkrecht zum Lagerbalken gelegten Schnitt durch einen
Fußboden, der von Klötzen auf einem Betonfundament getragen wird und mit einer besonderen
Auskragung der federnden Tragteile über ihre Stützen hinaus versehen ist, Fig. 7
einen Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6, Fig. 8 einendem in Fig. 6 gezeigten
entsprechenden Schnit bei einer anderen Ausführung, und Fig.9 einen senkrechten
Schnitt parallel zu den Lagerbalken durch einen Fußboden, bei dem die federnden
Tragteile sich parallel zu den Lagerbalken erstrecken und unter diesen angeordnet
sind.
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Bei der in Fig. i bis 3 dargestellten Konstruktion sind gemauerte
oder gegossene Pfeiler 2 auf
einer Betonunterlage angebracht, auf
welchen Bohlen oder Bretter 3 ruhen, die als federnde Tragteile für den Fußboden
dienen, indem die Fußbodenbalken q., die die Fußbodenbretter 5 tragen, in der Mitte
der Bohlen 3 mittels Abstandsklötzen6 unterstützt sind. Wenn die Federbohle 3 bei
Belastung eine genügend große Durchbiegung erfährt, wird der Fußbodenbalken q. unmittelbar
auf dem über den Pfeilern 2 gelegenen Teil der Bohle 3 aufliegen und solcherweise
diese entlasten, da der Balken ,4 bei der weiteren Durchbiegung der Federbohle als
kontinuierlicher Träger wirkt. Anstatt unmittelbar auf der Federbohle aufzuliegen,
kann der Fußbodenbalken 4 auf einem auf dem Pfeiler 2 angebrachten Kissen 7 z. B.
aus weicher Fiberplatte aufliegen.
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Da, wie bekannt, dünne Bohlen oder Bretter eine wesentlich größere
Durchbiegung als dickere Holzdimensionen zulassen, ohne überbelastet zu werden,
kann bei der beschriebenen Konstruktion erzielt werden, daß der Fußbodenbalken q.,
wenn er von Pfeiler zu Pfeiler aufliegt, eine beträchtliche Belastung aufnehmen
kann, ohne daß die Federbohle 3, die ja die der vergrößerten Durchbiegung entsprechende
Belastung aufnimmt, hierdurch überbeansprucht wird. Es entsteht somit eine gegenseitige
Entlastung, wodurch es möglich wird, die Dimensionen der Fußbodenbalken q. kleiner
zu wählen, als wenn diese Balken allein die Belastung von Pfeiler bis zu Pfeiler
tragen sollten wie bei gewöhnlichen Fußböden.
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Anstatt das Gewicht des Fußbodens auf dieFederbohlen 3 in der Mitte
von deren Spannweite zu übertragen, kann man die Klötze 6 an anderen Stellen der
Federbohlen, z. B. in den Viertelpunkten, anbringen.
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In Fig. 4 und 5 ist eine gewöhnliche Balkenlage mit einer Zwischendecke
gezeigt, die aus frei tragenden Balken 8, Stakhölzern 9 auf Latten io und einer
an der Unterseite der Balkenlage angebrachten Putzschalung i i besteht. In den Balkenzwischenräumen
sind an der Seite der Balken Latten 12 angenagelt, auf welche quer gehende Bohlen
oder Bretter 13 angebracht sind, die als federnde Tragteile für die Fußbodenhölzer
14. dienen, auf welchen die Dielen 15 angebracht sind.
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Die Verlegung der Federbohlen 13 der Höhe nach und die Dicke der Dielen
15 sind so aufeinander abgestimmt, daß zwischen den Balken 8 und den Dielen 15 ein
der zulässigen Federungsbewegung des Fußbodens entsprechender Abstand entsteht.
Sobald die Durchbiegung des Federbrettes 13 die dadurch bestimmte Größe erreicht,
werden die Dielen unmittelbar auf den Balken 8 aufliegen und während der weiteren
Belastung das Federbrett entlasten, indem sie frei von Balken bis zu Balken tragen.
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Auch bei dieser Konstruktion verteilt sich die Belastung, wenn sie
besonders groß ist, auf die Federbohle 13 unddie auf dieser ruhende Fußbodenkonstruktion,
von der ein Teil der Belastung unmittelbar in die feste Unterlage übergeführt wird.
Da die Spannweite der Dielen auf die Hälfte reduziert wird, wenn sie bei besonders
großer Belastung auf den Balken anstoßen, können sie dünner als sonst zulässig gemacht
werden.
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Oben auf den Balken 8 kann ein Streifen aus Fieberplatte od. dgl.
angeordnet sein, um die mögliche Stoßwirkung, wenn die Dielen auf die Balken auftreffen,
zu mildern.
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Die letztbeschriebene Konstruktion ist besonders zweckmäßig, wenn
ein bestehender fester Fußboden auf einer Balkenlage in einen federnden Fußboden
umgewandelt werden soll und die zur Verfügung stehende Konstruktionshöhe besonders
klein ist.
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Unter gewissen Umständen können einfach die Stakhölzer als Federbohlen
benutzt werden, indem in solchen Fällen gewöhnlich tragende Abstandsteile hineingeschoben
werden müssen, wie z. B. Latten oder Klötze.
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Es ergibt sich von selbst, daß anstatt der gezeigten einfachen Bohlen
oder Bretter andere federnde Tragteile verwendet werden können, wie einfache oder
zusammengesetzte Blattfedern oder metallische prismatische!Stangen, und auch Bohlen
und Bretter, die gegen die Enden hin der Dicke oder Breite nach verjüngt sind, werden
unter Umständen mit besonderem Erfolg verwendbar sein.
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Fig. 6 bis 9 zeigen Fußbodenkonstruktionen, bei denen die federnden
Tragteile eine große Federungsbewegung gestatten und zugleich eine sehr hohe Tragfähigkeit
aufweisen. Bei der in Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführung sind Fußbodenbretter 25
tragende Lagerbalken 24 von federnden Tragteilen unterstützt, die auf einer steifen
Betonplatte io angebracht sind und die aus Brettern 26 bestehen, die mit zwei überragenden
Enden 28 auf zwei Blöcken 27 gelagert sind und an ihren Enden zwei Abstandsklötze
29 tragen, die als Unterstützungen eines als frei aufliegender Balken angeordneten
Brettes 30 dienen, auf dessen Mitte der Lagerbalken 24 ruht. Bei der Belastung des
Fußbodens werden sich sowohl die Bretter 3o als auch die überragendenEnden 28 der
Bretter 26 durchbiegen. Die Dimensionen können so aufeinander abgestimmt sein, daß
diese zwei Bretter dieselben Beanspruchungen erfahren, oder das Brett 3o kann so
steif gewählt werden, daß die Federung des Fußbodens hauptsächlich von der Durchbiegung
der auskragenden Enden 28 bestimmt ist.
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Wenn ein frei aufliegender Balken mit einem auskragenden Ende von
solcher Länge, daß eine Belastung auf diesem dieselben Maximalspannungen verursacht
wie eine Belastung in der Mitte der Spannweite, in der beschriebenen Weise belastet
wird, ist, wie bekannt, die Durchbiegung bei Belastung des überragenden `Endes viel
größer als die bei Belastung in der Mitte der Spannweite. Es ist deshalb einleuchtend,
daß die gezeigte Ausführung des federnden Tragteiles eine große Nachgiebigkeit mit
großer Tragfähigkeit vereinigt. Wenn die Durchbiegung des Brettes 30 und
der auskragenden Enden 28 einen gewissen Wert erreicht hat, wird sich die Mitte
des Brettes 3o auf die Mitte des emporgebogenen Brettes 26 auflegen, wodurch eine
Entlastung bewirkt wird.
Die in Fig. 8 gezeigte Ausführung unterscheidet
sich von der in Fig. 6 und 7 gezeigten lediglich dadurch, daß die Bretter 3o der
einzelnen Tragteile durch ein durchgehendes Brett 31, das für sämtliche in einer
Reihe gelegenen Tragteile dient, ersetzt sind, wobei auf dem Brett 31 die Lagerbalken
24 ruhen, und zwar sowohl unmittelbar oberhalb der federnden Tragteile als auch
in den Zwischenräumen. Weiter sind die Blöcke 27 durch ein einziges Bohlenstück
32 ersetzt, an welches das Brett 26 genagelt ist, gegebenenfalls der ganzen Länge
nach, wodurch die Steifigkeit erhöht wird.
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In der Ausführung nach Fig. g sind die federnden Tragteile parallel
zu den Lagerbalken 24 unterhalb von diesen angeordnet, von welchen sie mittels Abstandsblöcken
16 getrennt sind.