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Ortsbeweglicher Baugrubenverbau aus Beton- oder Eisenbetonformstücken
Bei dem auch als Baugrubenaussteifung bezeichneten Baugrubenverbau bestehen ganz
bestimmte Vorschriften, durch die ein Einstürzen der Baugrubenwände unter allen
Umständen verhütet werden soll. Die senkrechten Baugrubenwände werden mit Steifbohlen
ausgekleidet, die in Längsrichtung der Baugrube dicht übereinanderliegen und eine
bestimmte Länge haben. Neben jedem Stoß und ferner mindestens noch in der Mitte
der Bohlen müssen senkrechte Brustbohlen eingesetzt werden, und zischen je zwei
einander gegenüberliegende Brustbohlen ist eine Steife einzusetzen.
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Für den Baugrubenverbau findet bisher fast ausschließlich Holz Verwendung.
Dieser Baustoff leidet nun selbst dann, wenn nur eine ganz ausgesuchte Ware benutzt
wird, unter dem Mangel, daß nur geringe Möglichkeit besteht, genau gleichmäßige
Hölzer zu erhalten, daß das Holz einem verhältnismäßig schnellen Verschleiß unterliegt
und daß außerdem vielfach auf der Baustelle die passend zugeschnittenen Bohlen trotz
ihres Wertes für andere, untergeordnete Zwecke nutzbar gemacht und zerschnitten
und anderweitig verbraucht werden. Damit gehen sie ihrem eigentlichen Zweck verloren.
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Es ist nun bereits vorgeschlagen worden; die Steifbohlen eines Baugrubenverbaues
aus Beton zu fertigen. Damit sind aber die Mängel, die dem bisher gebräuchlichen
Baugrubenverbau anhaften, noch nicht beseitigt, und deswegen ist erfindungsgemäß
der Weg beschritten worden, den gesamten Baugrubenverbau aus Beton zu fertigen und
hierbei den Vorteil auszunutzen, daß bei Beton im Gegensatz zu Holz die Möglichkeit
besteht, die Formen der einzelnen Bauteile den Bedürfnissen anzupassen, durch entsprechende
Querschnittswahl Stücke von hohem Widerstandsmoment und geringem Gewicht zu schaffen
und
eine weitere Gewichtsverminderung dadurch zu erzielen, daß der Beton einen Zusatz
von Leichtbaustoffen erhält. Für die
Erhöhung des Widerstandsmoments bei |
gleichzeitiger Verminderung des Gewichts., |
es auch förderlich, wenn Eisenbeton Anwi |
dang findet, bei dem die Armierung entweder in bekannter Weise aus vorgespannten
Stahldrähten oder aus dünnwandigem Bandstahl bzw. dein im Baugewerbe bekannten Drahtgewebe
(Baustahlgewebe) besteht. Eine solche Armierung ist auch besonders des--wegen vorteilhaft,
weil die einzelnen Bauteile auf den Baustellen unsanft behandelt werden und daher
unter Umständen nicht durch-den statischen Druck inl Baugrubenverbau, sondern durch
dynamische Beanspruchungen Schaden nehmen.
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Aus deni Beton «-erden null zunächst in bekannter Weise Steifbohlen
gefertigt, die an die Stelle der bisher für den Grubenverhau benutzten Holzbohlen
treten. Es wird vorteilhaft sein, geringere Baulängen zu verwenden, als sie bisher
üblich sind, so daß sich diese Bohlen bequemer handhaben lassen. Wegen ihrer größeren
Genauigkeit dürfte es ferner angängig sein, auf die bisherige Vorschrift zu verzichten,
da?) an Jeder Stoßstelle die einzelne Stoßkante durch einen Steifenbock abgestützt
werden inuß. Man wird vielmehr genau über den Stoß_ Betonbrustbohlen legen und diese
dann in ihrer Lage durch Betonstreifen sichern, die zweckmäßig aus röhrenförmigen
Hohlkörpern bestehen. Die Brustbohlen werden zweckmäßig in ihrer ganzen Länge all
der den Bohlen zugekehrten Seite mit einem Steg voll rechteckigem Querschnitt versehen,
und die Enden der Bohlen legen sich dann gegen diesen Steg und- werden dadurch in
besonders guter Weise in ihrer Lage gehalten.
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Wenn im Gegensatz zu dein bisher üblichen Eintreiben der Holzsteifen
die Steifen gegenüber den Brustbohlen finit Keilen festgelegt werden sollen, so
bestellt die -Möglichkeit, entweder zwei Keile voll entgegengesetzter Seite zwischen
Steifenbock und Brustbohle einzusetzen, oder es kann die Brustbohle voll vornherein
mit einer Abschrägung versehen werden, die mit der Flucht der Bohle einen Winkel
bildet, so daß dann nur noch ein einziger Keil erforderlich ist.
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Die Anordnung läßt sich aber - auch so wählen, daß auf eine Keilverwendung
überhaupt verzichtet wird, daß die Steifen in ihren beiden Stirnseiten eine Abrundung
erhalten und daß all den Brustbohlen vorgesehene Konsolen eine gleichartige Ausrundung
besitzen. Dann legt man das eine Ende der Steife voll oben in eine Konsole und bewegt
es in einer senkrechten Ebene so weit nach unten, bis es auf der gegenüberliegenden
Konsole zur Auflage kontnit. Die notwendige Klemmwirkung wird hier durch auf die
Konsole aufgebrachte .Ißyilagen erreicht.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegen- |
nd in mehreren Ausführungsformen bei- |
spielsweise veranschaulicht. Die |
Abb. 1 und 2 zeigen die grundsätzliche Ausführung des Baugrubenverbaues; in den
Abb.3 bis 5 ist in größerem Maßstab in Seitenansicht, Draufsicht mit teilweisem
Schnitt und Vorderansicht ein Teil des Baugrubenverbaues veranschaulicht; Abb.6
läßt in Seitenansicht eine weitere Ausführungsforen erkennen; Abb. 7 ist ein Schaubild
einer Steifbohle, und Abb. 8 zeigt verschiedene Querschnittsforinen einer Steifbohle.
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Aus den Abb. i und 2 ist zu entnehmen, daß in an sich bekannter Weise
die ausgeschachtete Baugrube an ihren senkrechten Wandungen zunächst mit Steifbohlen
a belegt wird, daß mit diesen Steifbohlen senkrechtsteliende Brustbohlen b in Eingriff
kommen und daß diese durch Steifen c gegeneinander abgestützt sind. Abweichend von
den bisher bestehenden Vorschriften liegt nach Abb. 2 eine Brustbohle unmittelbar
über den Stoßkanten der Längsbohlen a; es sind also all jedem Stoß bei einem Grubenaushub
nach :ebb. i zwei Brustbohlen und zwei Steifen erspart. Ini Interesse eitler besseren
Handhabung wird es sich vielfach empfehlen, den Bohlen a eine geringere Länge als
bisher zu geben, ohne daß dadurch die Verwendung einer größeren Zahl voll Brustbohlen
und Steifböcken notwendig wird.
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Aus den Abb. 3 und q ergibt sich, daß erfindungsgemäß die Brustbohlen
b mit Konsolen d versehen sind, auf -,welchen die Steifen eine Auflage finden. Die
Brustbohlen haben außerdem an ihrer Rückseite noch in der ganzen Länge einen Stege
erhalten, der den Längsbohlen a als Anlage dient.
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Aus den Abb. q und 5 ist zu ersehen, daß die Steifen aus Betonrohren
bestehen, die an ihren Enden durch Pfropfen f bzw. g verschlossen sind. Der Pfropfen
fliegt mit der Stirnseite der Steifen bündig, während der Pfropfen g die Stirnseite
überragt, um so eine Beschädigung unter allen Umständen zu vermeiden und den Druck
gut zu übertragen. Es wird sich empfehlen, die Pfropfen f und g aus hartem Holz
zu fertigen, da dieses gegen mechanische Beschädigungen widerstandsfähiger ist als
die verhältnismäßig geringe Wandstärke der rohrförmigen Steifen.
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Abb.5 läßt erkennen, daß der Pfropfen g an seinem überragenden Teil
quadratisch ausgebildet ist, wodurch sich der Vorteil ergibt,
daß
die Steife von vornherein eine feste Auflage auf der Konsole hat, also nicht von
letzterer herabrollen kann.
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Während bei der Anordnung nach Abb. 3 und dem oberen Teil der Abb.
q. zum Festlegen der Steifen zwei von entgegengesetzter Seite eingesetzte Keile
7a benutzt werden, hat nach dem unteren Teil der Abb. q. die Brustbohle selbst eine
Abschrägung erhalten, die mit der Flucht der Bohlen einen Winkel bildet. Dann kommt
man mit einem einzigen Keil da aus: Bei der Anordnung nach Abb. 6 sind mit den Steifen
c Köpfe i verbunden, die eine Abrundung besitzen. Die gleiche Abrundung weist die
Oberseite der Konsolen d auf, und demgemäß kann man hier die Steifen von oben zunächst
auf eine Konsole auflegen und sie dann in der angegebenen Pfeilrichtung nach unten
bewegen. Die notwendige Klemmwirkung wird durch Beilagen h erreicht.
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Im allgemeinen wird im Hinblick auf die Tatsache, daß von den Steifbohlen
für den Baugrubenverbau keine außergewöhnlich hohe, sondern nur eine dem vorhandenen
Erddruck entsprechende Festigkeit verlangt wird, im Interesse eines geringen Gewichts
der Weg beschritten werden, daß mit dem Beton leichtere Stoffe, z. B. Hüttenbims,
Kunstbims, Schlackenwolle, gemischt werden. Eine weitere Gewichtsverminderung läßt
sich auch dadurch erreichen, daß in den Bohlen Aussparungen vorgesehen werden, welche
deren Festigkeit nicht nennenswert beeinträchtigen.
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Abb. 7 zeigt schaubildlich eine Steifbohle a, die eine geringe Wandstärke
aufweist, aber in ihrer ganzen Länge einen Steg l besitzt, an den sich an den beiden
Enden der Bohle Leisten in anschließen, die als Auflage für die Brustbohlen b dienen.
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In Abb. 8 sind verschiedene O_uerschnittsprofile veranschaulicht,
die der Bohle ein hohes Widerstandsmoment bei geringem Gewicht geben bzw. ein Ineinanderfügen
der Bohlen nach Art einer Spundwand gestatten.