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Stahlbeton-Fertigbauteil Die Erfindung betrifft ein Fertigbauteil,
welches unabhängig von der Witterung und der Jahreszeit in geschlossenen Räumen
fabrikmäßig hergestellt und in kurzer Frist an der Baustelle fertig montiert werden
kann. Derartig genormte Bauteile aus Stähl und Stahlbeton sind bereits in verschiedenen
Ausführungsformen bekannt. Sie ermöglichen die Aufführung fertiger Bauten in kurzer
Frist bei verhältnismäßig geringen Herstellungskosten. Diese bekannten Bauteile
sind aber in der Regel verhältnismäßig schwer und nur für Dauerbauten geeignet;
für Behelfsbauten, aber auch im Dauerwohnhausbau, besonders im Siedlungsbau verwendet
man vielfach statt ihrer den Baustoff Holz, der den Vorzug leichter Bearheitbarkeit,
insbesondere Nagelbarkeit, und bruchfreier Beförderungsmöglichkeit besitzt. Die
starke Inanspruchnahme der Waldbestände und der zunehmende Bedarf an Holz für die
Zellstoffindustrie und andere Zwecke zwingen aber zu einer möglichst weitgehenden
Einsparung an Bauholz.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Fertigbauteil, welches die Vorteile
des Holz-Skelettbaues und des Stahlbeton-Skelettbaues vereinigt, leicht bearbeitbar,
insbesondere
nagelbar ist und gegenüber gleichwertigen Bauteilen des Holzbaues eine Holzersparnis
von etwa 6o bis 70% des Gesamtbedarfes ermöglicht.
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Erfindungsgemäß sind bei dem Bauteil vier außenliegendeHolzlei,sten
mit dem Stahlbewehrungsgerippe starr verbunden.
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Es ist zwar ein Balken bekanntgeworden, der aus Stahlbeton im Verbund
mit zwei Kanthölzern besteht, die oben und unten angesetzt sind. Dieser Balken hat,
abgesehen davon, daß die Verbundwirkung zweifelhaft erscheint, den Nachteil, daß
die Stahlbewehrungsstäbe wegen der beiderseitig angesetzten Kanthölzer einen unverhältnismäßig
großen Abstand von den Randfasern des Balkens haben und somit statisch nur ungenügend
wirksam werden können. Dagegen ermöglicht die erfindungsgemäße Ausbildung des. Balkens
mit vier Holzleisten eine einwandfreie Verbindung des Holzes mit dem Stahlbewehrungsgerippe
sowie die Anordnung der Hauptbewehrungsstäbe zwischen den Holzleisten in Randnähe.
Die Tragfähigkeit eines Balkens nach der Erfindung ist daher eine wesentlich bessere.
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Die stählernen Verbindungsstäbe zwischen den einzelnen Holzleisten
werden mit diesen beispielsweise durch Nägel oder Schrauben verbunden, welche durch
ösenartige Erweiterungen oder Bohrungen der Stäbe gesteckt werden. Statt dessen
können die Verbindungsstäbe auch nach Art von Krampen mit umgeschlagenen Enden in
den Holzleisten befestigt sein. Auch die in der Bautechnik vielfach verwendeten
Klammern, gedrehter Rödeldraht und andere Hilfsmittel können zur Verbindung der
Stahlstäbe mit den Holzleisten verwendet werden. Durch Bügel, wie sie die Stahlbetonvorschriften
verlangen, werden die Verbindungsstäbe, die Holzleisten und die Hauptbewe'hrungsstäbe
zu einem gitterartigen steifen Körper verbunden.
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Diese neuen Bauteile aus Holz und Stahlbeton können als Träger, als
Stützen oder als beliebige tragende Bauteile ausgebildet sein. Vorzugsweise besitzen
sie rechteckigen Grundquerschnitt mit in den Ecken oder auch in, der Mitte der einzelnen
Seiten angeordneten Holzleisten. Im ersten Fall kamt die Außenfläche des Betons
zwischen je zwei benachbarten Leisten deren. Außenfläche gegenüber etwas vertieft
liegen, wodurch einerseits der Aufwand an Beton verringert und zugleich die Möglichkeit
geboten wird, diese Aussparungen bzw. die an ihnen vorstehenden Absätze der Eckleisten
zur Aufnahme und Abstützung von Füllkörpern, Einschubbrettern, Einlage von elektrischer
Installation od. dgl. zu verwenden.
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Für den Behelfs- bzw. Barackenbau können an den einzelnen Teilen entsprechend
den Zapfenlöchern beim Holzbau Zapfenlöcher ausgespart werden. Das Zusammensetzen
der Teile erfolgt wie beim Holzbau.
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Einige Ausführungsbeispiele von Bauteilen nach der Erfindung sind
in der Zeichnung in schematischer Form dargestellt, ohne daß dadurch die Vielzahl
der möglichen Ausführungs- und Anwendungsformen des Erfindungsgedahkens erschöpft
ist.
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Fig. i zeigt einen Querschnitt durch einen Deckenbalken, Fig. 2 in
größerem Maßstab in isometrischer Darstellung die Befestigung der Verbindungsstäbe,
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Verbindungsstab, Fig.4 eine andere Art der Befestigungen;
die Fig. 5 bis 7 zeigen verschiedene Toilquerschnitte durch Decken, Fig. 8 als Deckenbalken
verlegte Träger in isometrischer Darstellung, Fig. 9 einen Deckenbalken in Seitenansicht,
Fig. io ünd i i Querschnitte durch zwei verschiedene Formen von Stützen.
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Fig. 12 eine Stütze nach Fig. i i in isometrischer Darstellung.
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Der Deckenbalken nach den Fig. 1, 2 und 5 bis 8 besteht im wesentlichen
aus den vier Eckleisten i aus Holz, den diese verbindenden Stahlstäben 2 und den
Bügeln 3, durch welche die Stäbe zu einem gitterartigen Körper mit festen Abständen
verbunden werden. Das Gitterwerk ist mit Beton 4 derart ausgegossen, daß an den
beiden Längsseiten des Trägers die Holzleisten Absätze 5 bilden. Die in der Längsrichtung
liegenden Hauptbewehrungsstäbe aus Rundstahl 6 richten sich nach den statischen
Forderungen.
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Die ebenfalls aus Rundstahl bestehenden Verbindungsstäbe 2 besitzen
nahe ihren beiden Enden ösenartige Durchbrechungen, beispielsweise Aufweitungen
oder Bohrungen 7. Sie werden durch vorgebohrte Löcher der Leisten i gesteckt, worauf
durch die Ösen 7 Nägel 8 getrieben werden.
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Statt der in Fig. 2 -dargestellten Befestigung können gemäß Fig. 4
auch Verbindungsstäbe 9 verwendet werden, welche an ihren äußeren Enden io nach
Art von Krampen umgeschlagen und dadurch mit den Leisten i verbunden werden. Fig.
4 zeigt zugleich auch ein anderes Ausführungsbeispiel für die Gestaltung der Bügel
i i, welche in diesem Fall aus verwundenem Flachstahl gebildet sind.
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Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Decke mit Deckenbalken nach
Fig. i, bei welcher Hohlsteine 12 auf die Absätze 5 der unteren Leisten i aufgelegt
sind. Der Raum zwischen den Hohlsteinen und den Trägern ist mit Schwerbeton 13 ausgefüllt.
Unterhalb der Träger ist eine Putzdecke 14 an die Leisten angenagelt. Indem freien
Raum 15 zwischen Hohlsteinen und Putzdecke können Leitungen beliebiger Art verlegt
werden, während auf den oberen. Leisten des Gitterwerkes nach Auffüllung mit einem
Füll- oder Dämmaterial ig ein Holzfußboden 16 direkt aufgelegt werden kann, ohne
daß hierzu die sonst üblichen Lagerhölzer verlegt werden müssen.
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Fig. 6 zeigt eine ähnliche Deckenbauart, bei welcher die Hohlsteine
17 mit ihrer Unterkante bis zur Unterkante der Balken reichen und einen direkten
Putzauftrag 18 ermöglichen.
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Fig. 7 zeigt eine Deckenart wie Fig. 6, doch haben hier die Deckensteine
die Höhe der Balken,
so daß ein Estrich i9° mit einem Linoleumbelag
20 oder ein Plattenbelag direkt verlegt werden kann.
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Fig. 8 zeigt den Aufbau einer Decke nach Art von Fig. 5.
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Fig. 9 einen Längsbalken gemäß der Erfindung, der mit Aussparungen
25 versehen ist, durch welche das Gewicht des Balken" insbesondere zum Zwecke leichter
Beförderung, verringert wird. Zugleich bieten diese Aussparungen die Möglichkeit,
stählerne Verteilungsstäbe in der Druckschicht der Querträger durchzustecken; ferner
kann beim Einbetonieren der Druckschicht des Querträgers der Beton durch diese Aussparungen
hindurchfließen, wodurch eine einheitliche Deckenplatte gebildet wird, welche sich
über das ganze Bauwerk erstreckt.
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Ähnlich wie die Balken sind die Stützen nach den Fig. io bis 12 aufgebaut.
Bei den Ausführungs-1>eispielen nach den Fig. i i und 12 befinden sich die Holzleisten
26 in den Ecken des Stützenquerschnittes, während Fig. io eine Ausführungsform zeigt,
bei welcher die Leisten 27 in der Mitte der Querschnittseiten liegen. Die Anordnung
der Verbindungsstäbe 2 und der Bügel 3 ist ähnlich wie bei den Balkenquerschnitten.
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Bei den Beispielen nach Fig. io bis 12 sind Bewehrungsstäbe 28 vorgesehen,
die gemäß Fig. i i und 12 noch .durch Bügel 29 verstärkt sind.