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Deckenbalken Die Erfindung bezieht sich auf Deckenbalken und ist insbesondere
darauf gerichtet, eine werkstoffgünstige Ausbildung zu ermöglichen, was den Aufwand
an Holz, Eisen und Zement anlangt.
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Die althergebrachten Holzbalkendecken erfüllen namentlich im Wohnhausbau
ihren Zweck. Sie haben den Nachteil eines großen Holzverbrauches. Man rechnet für
Decke und Fußboden durchschnittlich mit einem Aufwand von o,o95 cbm Holz je Quadratmeter
Deckenfläche.
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Bei Eisenbetonrippendecken, welche sich ihrer erhöhten Tragfähigkeit
wegen vornehmlich für größere Bauten eignen, ist zwar der Holzverbrauch geringer.
Es werden aber immerhin für die Schalung, für den Fußboden und dessen Lagerhölzer
noch o,o45 cbm Holz je Quadratmeter Deckenfläche benötigt. Im übrigen wird für diese
Decken sehr viel Eisen und Zement gebraucht. Der durchschnittliche Aufwand beträgt
bei bekannten Decken ungefähr 6 bis 9 kg Eisen je Quadratmeter Deckenfläche.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine überraschende
Holz-, Eisen- und Zementersparnis erzielbar ist, wenn Deckenbalken Verwendung finden,
welche aus im Abstand übereinander angeordneten, parallelen Holzleisten und dazwischen
befindlicher Betonfüllung bestehen. Es wird also erfindungsgemäß von Deckenbalken
ausgegangen, welche aus mehreren Teilen gebildet und teilweise aus Holz, teilweise
aus Beton gefertigt sind. Damit die Holzleisten, für welche schmale Kanthölzer verwendbar
sind, und die Betonfüllung,
welche zweckvoll fabrikmäßig eingegossen
wird, eine gute Bindung aneinander aufweisen, sind die Holzleisten und die Betonfüllung
in Längsrichtung oder in Querrichtung oder in Längs- und Querrichtung gegen Verschiebung
durch vorspringende, in das Gegenstück einragende Teile gesichert. Die Berührungsflächen
dieser Sicherungsteile sind zweckmäßig in der Querrichtung geneigt, und zwar vorzugsweise
abwechselnd in der einen und anderen Richtung. Zur Erhöhung der Verbundwirkung können
die Holzleisten ferner durch eiserne Klammern miteinander verbunden sein, welche
tunlich beiderseits des Balkens angebracht und sich kreuzend in die Betonfüllung
eingebettet sind. Die letztere kann mit seitlichen, schulterartigen Absätzen zur
Auflagerung von Boden-, Füll- oder sonstigen Deckenkörpern versehen sein.
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Der Deckenbalken gemäß der Erfindung besteht aus in der Regel zwei
Kanthölzern und dazwischen eingebrachter Betonfüllung. Üblicherweise dürften Hölzer
von 5 X 7 bis 5 X 9 cm Querschnitt ausreichen. bie Betonfüllung macht einen erheblichen
Teil des bisherigen Holzverbrauches bei Vollholzbalken entbehrlich. Es sind für
eine Decke aus erfindungsgemäßen Balken zusammen mit dem Fußboden nur noch etwa
0,043 cbm Holz je Quadratmeter Deckenfläche erforderlich. Der Holzverbrauch ist
somit gegenüber einer Holzbalkendecke um die Hälfte vermindert. Er ist sogar noch
geringer als bei einer Eisenbetonrippendecke, gegenüber welcher der Vorteil hinzukommt,
daß, wenn die Holzleisten durch Eisenklammern miteinander verbunden werden, nur
ein Eisenverbrauch von ungefähr 400 g je Quadratmeter Deckenfläche gegeben ist,
während eine Eisenbetonrippendecke 6 bis 9 kg benötigt. Ein weiterer Vorzug der
Erfindung liegt darin, daß die Deckenbalken ein verhältnismäßig geringes Gewicht
besitzen, mithin die Tragteile weniger belastet sind, also entsprechend schwächer
ausgebildet werden können als bei Eisenbetonrippendecken.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden
Beschreibung der Zeichnung erläutert, welche die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i einen teilweisen Querschnitt durch eine Decke nach A-A der Fig.
a, Fig. a eine Seitenansicht eines Teiles eines Deckenbalkens in kleinerer Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt nach B-B der Fig. a, Fig. 4 einen Schnitt nach C-C der Fig.
z, Fig.5 einen Querschnitt durch eine Decke anderer Ausbildung.
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Die Decke gemäß Fig. i wird von einer Anzahl Balken a getragen. Diese
bestehen aus einer oberen Holzleiste b und einer unteren Holzleiste c sowie einer
zwischen die beiden Leisten eingelassenen Betonfüllung d. Die Leisten
b und c, welche von Kanthölzern gebildet sind, können durch Klammern e und
f zusammengehalten und gegenüber der Betonfüllung d verspannt sein. Die Klammern
sind auf beiden Seiten jedes Balkens angeordnet und mit ihren Halteschenkeln von
der Seite her in die Holzleisten b und c eingeschlagen. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
sind nicht U-förmige, sondern Z-förmige Klammern verwendet, so daß sie sich kreuzen
und in die Betonfüllung d bei deren Anbringung eingebettet werden.
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Um einen möglichst guten Verbund der Balkenteile zu gewährleisten,
insbesondere eine Verschiebung dieser Teile gegeneinander zuverlässig zu verhindern,
sind die Holzleisten b und c mit geeigneten Vorsprüngen oder Einsprüngen versehen,
so daß also die Holz- und Betonteile des Balkens rasten- und gegenrastenartig ineinander
eingreifen, gewissermaßen miteinander verzahnt sind. Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel
sind zu diesem Zweck Aussparungen g in den Holzleisten b und c vorgesehen. Diese
Aussparungen haben eine schräge obere bzw. untere Begrenzungsfläche, so daB die
beim Eingießen der Betonfüllung d sich bildenden Gegenrasten die Form von Keilen
h erhalten. Wie die Zeichnung zeigt, sind die Aussparungen g so eingebracht, daß
die Schrägfläche abwechselnd nach der einen und nach der anderen Seite geneigt,
die Keilrichtung der Sicherungskeile h mithin abwechselnd gegenläufig ist. Auf diese
Weise ist erreicht daß die Sicherungskeile auch in Querrichtung sichern. Sie erhöhen
außerdem die Seitensteifigkeit des ganzen Balkengebildes.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel sind die Sicherungskeile h mit
der Betonfüllung d eingegossen, also einstückig mit dieser. Die Keile können
gegebenenfalls nachträglich eingebracht werden, wodurch eine erhöhte Verspannung
zwischen den Balkenteilen erzielbar und ein etwaiges Schwindungsspiel zwischen diesen
Teilen ausgleichbar ist.
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Die Betonfüllung d kann mit schulterartigen seitlichen Absätzen i
versehen sein, welche zur Auflagerung von Zwischenboden k, Füllkörpern
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oder sonstigen Deckeneinsatzstücken dienen. Es empfiehlt sich, die Absätze
i in Abweichung von der zeichnerischen Darstellung schräg nach unten auszubilden.
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Der Zwischenboden k gemäß Fig. i kann aus Leichtbauplatten bestehen.
Auf ihm wird die übliche Füllung m aus Schlacke, Torf oder sonstigem geeignetem
Werkstoff angebracht. Die Fußbodenriemen n können unmittelbar, also ohne besondere
Lagerhölzer, auf den Oberleisten b der Deckenbalken befestigt werden. Sinngemäß
können an den Unterleisten c geeignete Putzträger, wie Rohrmatten, Lattenbeschläge
o. dgl., befestigt werden.
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Wie Fig. 5 zeigt, ist es aber auch möglich, an Stelle eines Zwischenbodens
einen Einsatzkörper o geeigneter Gestalt auf die Absätze i der Deckenbalken zu lagern.
Diese Füllkörper können aus Leichtbeton, Ton oder sonstigem geeignetem Baustoff
gebildet sein. Werden die Füllkörper, wie bei p gestrichelt angedeutet, mit seitlich
verbreitertem Fuß versehen, so ist die Herstellung einer fugenlosen Decke erleichtert.
Dieses Ziel ist durch entsprechende Gestaltung des Balkenfußes ebenfalls erreichbar.
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Bei der Verlegung der Decke gemäß Fig. i ist es
möglich,
die Balken durch Lattenkreuze q in ihrer Lage festzulegen und gegenseitig zu versteifen.
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In der Regel genügt die Verwendung von zwei Holzzügen mit dazwischen
befindlicher Betonfüllung. Es steht aber nichts im Wege, einen Balken aus mehr als
zwei Holzzügen und mehr als einer Betonfüllung herzustellen.