DE90019C - - Google Patents

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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L19/00Apparatus or local circuits for step-by-step systems

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Transmission Devices (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Drucktelegraph mit Handkurbel-Antrieb.
Patentirt im Deutschen Reiche vom i. Februar 1895 ab.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einem Drucktelegraphen und bezweckt, die gleichzeitige Hin- und Herbeförderung einer oder mehrerer Depeschen auf einer einzigen Linie zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke sind auf der mit Rufklingel ausgestatteten Aufgabe- und Empfangsstation Geber und Empfänger auf einer isolirten Grundplatte angeordnet und der Stromschlufs wird durch Umdrehung einer Kurbel über einer die Schriftzeichen tragenden Scheibe erzielt. Die Kurbel setzt dabei ein in einem bestimmten Verhältnifs stehendes Zahngetriebe in Bewegung und hierdurch wird, je nach dem mehr oder weniger grofsen Kreistheil, um welchen die Kurbel gedreht wird, eine mehr oder weniger öftere Schliefsung und Unterbrechung eines elektrischen Stromes herbeigeführt. Um nun eine sofortige Rückantwort zu ermöglichen, braucht beim Geber nur die Kurbel auf eine bestimmte Ausgangsstellung zurückgeführt zu werden. Auf der Empfangsstation wird beim Stromschlufs auf der Aufgabestation ein Elektromagnet erregt, ein Sperrrad ausgelöst und ein Typenrad in Umdrehung versetzt, welches der Umdrehung der Kurbel auf der Aufgabestation entsprechend gedreht wird. Natürlich müssen Kurbel und Typenrad vor Beginn genau auf den Ausgangspunkt eingestellt sein, was leicht bewirkt werden kann. Gleichzeitig mit der Umdrehung des Typenrades erfolgt die Umdrehung einer Rolle, welche den die Zeichen aufnehmenden Papierstreifen liefert.
Um eine Controle zu haben, wird die Depesche sowohl auf der Aufgabe-, wie auf der Empfangsstation gedruckt. Die Intensität des Stromes wird, je nach der Gröfse der Strecke, welche er zu durchlaufen hat, durch Einschaltung entsprechender Widerstandsrollen regulirt.
In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. ι den Aufgabeapparat in Vorderansicht, Fig. 2 im Horizontalschnitt und
Fig. 3 im Verticalschnitt.
Fig. 4 dagegen stellt den Stromunterbrechungshebel dar und
Fig. 5 ist eine Rückansicht des Rheostaten.
In den Fig. 6 bis 10 ist der Empfangsapparat, sowie Theile desselben veranschaulicht, und zwar stellt
Fig. 6 den Empfangsapparat in Ansicht dar, während
Fig. 7 die Innenseite desselben und
Fig. 8 einen Querschnitt durch Fig. 7 wiedergiebt.
Fig. 9 ist die Ansicht des Apparates von der Vorderseite und
Fig. ίο die Rückansicht des Typenrades.
Fig. 11 veranschaulicht die Verbindung mehrerer Geber- und Empfängera'pparate durch eine einzige Leitung, um mit einer solchen mehrere Depeschen gleichzeitig befördern zu können. Der Leitungsdraht von der linken Klemme des links befindlichen Apparates führt zur Elektricitätsquelle und von der rechten
Klemme des rechts ersichtlichen Apparates zur Erde (Erdrückleitung).
Der Erfindungsgegenstand umfafst auf jeder Station einen Aufgabe- und einen Empfangsapparat.
Aufgabeapparat.
Der Aufgabeapparat A B (Fig. i) besteht aus einem Metallkasten A1 B B1 A, welcher eine in zwei Reihen von je achtundzwanzig gleichen, mit Zeichen und Buchstaben versehenen Theilen getheilte Scheibe aus demselben Metall trägt. Die erste Zeichenreihe wird von den Buchstaben des Alphabets gebildet, von einem dem Zwischenraum eines Buchstabens entsprechenden leeren Zahlenfeld, einem die Ruhelage und die Erdleitung für die Thätigkeit des Empfängers derselben Station anzeigenden Kreuz und einem weiteren Buchstabenfeld, was alles zusammen achtundzwanzig gleiche Theile ergiebt. Die zweite Reihe besteht aus den zehn Grundzahlen und achtzehn Interpunktions- oder sonstigen Zeichen.
Im Mittelpunkt der Scheibe ist auf einem Drehzapfen N1 eine über die Scheibe drehbare Kurbel M gelagert. Bei ihrer Umdrehung nimmt die letztere ein metallenes Winkelrad RR1 (Fig. 2 und 3) mit, welches im Innern der Büchse vorgesehen ist und welches seine Umdrehung auf ein Treibrad P überträgt, dessen Zähne derart getheilt sein müssen, dafs das Treibrad eine vollständige Umdrehung macht, während die das Winkelrad R bewegende Kurbel den Raum von zwei Buchstaben durchläuft, so dafs also das Treibrad, während das dasselbe antreibende Rad eine Umdrehung macht, vierzehnmal sich dreht.
Auf der in Lagern bbl (Fig. 2) ruhenden Achse aa} des Treibrades b ist eine Inductionsspule B'2 angeordnet, welche sich zwischen den Armen dreier Reihen von vermittelst Schrauben ν vl befestigten Magnetstäben A2A3A4 dreht. Durch die Rotation der Spule B2 werden zwei Inductionsströme erzeugt, welche, indem sie sich auf einen Collector C1 sammeln, auf dem letzteren durch zwei Metallbürsten L L1 abgenommen und in eine Sammelbatterie übergeführt werden, von welcher aus der eine oder der andere von ihnen beliebig direct in die Leitung geführt werden kann. Würde eine gröfsere elektromotorische Kraft gefordert, so würde man jede gewünschte Intensität dadurch erzielen können, dafs man die Geschwindigkeit der Inductionsspule B2 durch Hülfszahnräder entsprechend vervielfachte.
Auf der die Inductionsspule tragenden Achse ist (Fig. ι und 4) ein mit einem Halsring versehenes Excenter X angeordnet, welches einen durch einen Träger / gehaltenen, um eine Achse O schwingenden Hebel S in Bewegung versetzt, mit welchem der positive Pol der Entladungsklemmen der Sammelbatterie communicirt. An seinem freien Ende trägt der Hebel eine Stahllamelle Z, die abwechselnd bald gegen die eine oder die andere der beiden Klemmschrauben FF1 stöfst, von welchen die eine F1 in directer Verbindung mit der Streckenleitung, die andere F mit der positiven Klemmschraube steht, um den Strom in die Sammelbatterie Y (Fig. 1) einzuführen.
Die letztere ist von bekannter Zusammensetzung. Die eine Elektrode steht mit der einen Metallbürste L bezw. mit der positiven Klemmschraube in Verbindung, die zweite Elektrode dagegen mit der anderen Metallbürste L1. Durch Verbindung der Elektroden mit dem Empfänger durch eine Nebenleitung wird ein Theil des in der Sammelbatterie vorhandenen Stromes zur Abwickelung des Papierstreifens verwendet, während der durch die Hauptleitung gehende Stromtheil die Bethätigung des Typenrades bewirkt.
Infolge dessen wird, sobald die Kurbel M (Fig. ι und 3), welche das Ganze in Thätigkeit versetzt, z. B. zehn Scheibentheile durchläuft, das Ende Z des Hebels (Fig. 4) fünfmal die Klemmschraube F\ und fünfmal die Klemmschraube F berühren, so dafs der Stromkreis mit dem Elektromagneten des Empfängers fünfmal geschlossen und fünfmal unterbrochen wird.
Auf der Rückseite des Geberapparates ist ein Widerstand KK1 (Fig. 3 und 5) vorgesehen, vermittelst dessen die Stromintensita't entsprechend der vom Strom zu durchlaufenden Strecke regulirt werden kann. Der Widerstand wird, durch zwölf Widerstandsrollen gebildet, welche der Entfernungsverschiedenheit von fünf zu fünf Kilometern annäherungsweise entsprechend in Bezug auf Dicke und Länge der Spulendrähte verschieden sind.
Die Stromregulirung erfolgt augenblicklich vermittelst eines Commutators J (Fig. 6), welcher beliebig über zwölf verschiedene, von einander getrennte Metallplatten für die zwölf Spulen hinweggeführt werden kann.
Während der Signalgebung ist die Erdleitung der Station vollständig unterbrochen und der Empfänger vermag dem Geber zu antworten, sobald die Kurbel des letzteren auf das Kreuz (der Ruhe- oder Erdleitung, Fig. 1) eingestellt ist. Wenn sich die Kurbel M durch ihr Eigengewicht auf die einen federnden Commutator bildende Lamelle . N senkt, wird ein Contact gebildet und der Ankunftsstrom kann durch denselben hindurchpassiren. Sobald die Kurbel emporgehoben wird, streckt sich die Feder wieder und der Contact wird unterbrochen. Die Feder bildet mithin einen selbstthätigen Commutator, da sie selbstthätig ihre Lage verändert.
Der Empfänger.
: Der Empfänger besteht aus einem Kasten (Fig. 6), welcher in seinem oberen Theile bei D D1 (Fig. 7) mit einem Uhrwerk ausgestattet ist, vermittelst dessen eine Achse s (Fig. 7 und 8) bethätigt wird, welche ein Typenrad t (Fig. 8 und 9) trägt. Auf der Mitte der Achse s sitzt weiter ein mit vierzehn Zähnen ausgestattetes Sperrrad r, dessen Umdrehung dadurch unterbrochen wird, dafs zwei Sperrklinken cc1 durch eine oscillirende Bewegung abwechselnd vor allen Zähnen des Rades r vorübergeführt werden. Diese Sperrklinken sitzen auf einer Achse d, welche vermittelst eines in eine Gabel f eingreifenden Stiftes e in Schwingung versetzt wird. Der Stift e sitzt an einem Stück n, welches wiederum bei m an einem bei h um eine Achse schwingenden Stück weichen Eisens ρ sitzt. Das letztere ist als Armatur vor einem Elektromagneten E E, angeordnet, der den Strom von der nächsten Station empfängt. Die Bewegung des Stückes η wird durch zwei Schrauben g g regulirt.
Das eine Wirkungsende des Elektromagneten steht mit der Stromleitung, das andere mit der Erdleitung in Verbindung.
Sobald durch den Elektromagneten Strom hindurchgeschickt wird, zieht derselbe die Armatur ρ an., die Bewegung wird auf den Stift e übertragen, dadurch die Achse d, sowie die Sperrklinken c c1 in Schwingung versetzt, ivelche letzteren Tour für Tour einen Zahn des Sperrrades r freigeben und mit dem nächsten in Eingriff treten, so dafs also, sobald die beiden Sperrklinken eine halbe Umdrehung des Zwischenraumes zwischen jedem Zahn des Rades r ausführen, dieselbe Wirkung auf das Typenrad t ausgeübt wird, welches auf diese Weise um einen Abschnitt vorwärts schreitet. Indem das Sperrrad r um die Hälfte eines Zwischenraumes zwischen zwei Zähnen gedreht wird, wird dagegen das Typenrad um ein Zeichen vorwärts bewegt.
Sobald Stromunterbrechung eintritt, wird die Armatur ρ durch den Elektromagneten nicht mehr angezogen und kehrt infolge dessen unter Mitwirkung einer beliebig regulirbaren, entgegenwirkenden Feder i in ihre Ausgangsstellung zurück.
Diese entgegenwirkende Feder i wird von der Vorderseite des Apparates bei q vermittelst eines ausgenutheten (Zylinders G regulirt, in dessen Nuth eine Verbindungsstange T eingreift, welche bei U derart schwingend aufgehängt ist, dafs beim Vor- und Zurückschieben dieser Verbindungsstange vom Cylinder G aus der Druck der Feder i in vollständiger Weise regulirt und durch Vermittelung dieser Feder das Stück ρ beim Zurückkehren in seine Stellung eine zur ersteren umgekehrte Bewegung ausführt und das Typenrad noch um ein weiteres Zeichen vorwärts bewegt wird.
Angenommen, die gebende Person schiebe die Kurbel M um acht Zeichen nach vorwärts, so wird nach dem Vorhergesagten der Strom viermal fortgeleitet und viermal unterbrochen, derart, dafs das Typenrad , des Empfangsapparates gleichfalls um acht Zeichen vorwärts bewegt wird.
Stehen die Kurbel des Ausgabeapparates und das Typenrad des Empfangsapparates zu Beginn der Operation auf demselben Zeichen ein, so werden auch die folgenden Zeichen vollständig übereinstimmen und, falls eine .Nichtübereinstimmung eintreten sollte, so kann das Typenrad des Empfangsapparates immer unmittelbar auf das Kreuz, d. h. auf den Ausgangspunkt zurückgeführt werden, und zwar einfach durch Aufdrücken auf den Knopf j (Fig. 7). Dadurch wird nämlich das Querstück k k1 .gesenkt, welches die Sperrklinken mitnimmt und das Rad r, sowie das Typenrad vermittelst eines besonderen Einschnittes / genau vor dem Kreuz zum Stillstand bringt. Sobald das geschehen, kehren sowohl das Querstück k k1, als auch die beiden Sperrklinken c cl unter der Wirkung der grofsen Feder Xx in ihre Ausgangsstellung zurück.
Auf der Achse des ■ Typenrades ist weiter ein gewöhnliches, mit vierzehn Zähnen ausgestattetes und mit einem mit Zähnen besetzten Stirnrad u in Eingriff stehendes Zahnrad 0 angeordnet (Fig. 8), und auf der Achse des ersteren, des Stirnrades u, sitzt, mit demselben nicht drehbar, ein grofses Sperrrad Q. (Fig. 7), welches vierzehn Zähne trägt, von welchen, dreizehn ausgeschnitten, einer dagegen voll ist, so dafs das Rad Q. sich zweimal dreht, während das Rad r nur eine Umdrehung macht.
Dieses Sperrrad Q. setzt einen selbstthätig wirkenden Stromschlufshebel V in Wirkung, welcher um eine Achse y schwingt und im Ruhezustande des Apparates, wie in Fig. 7 gezeigt, immer auf den vollen Zahn zu stehen kommt.
Beim Festhalten des Typenrades tritt Folgendes ein:
Auf der Achse des Uhrfedergehäuses ist ein Zahnrad \ (Fig. 8) angeordnet, welches durch eine zum Aufziehen des Apparates dienende Sperrklinke d1 zurückgehalten wird. Durch dieses Zahnrad ■{ wird ein Uhrwerk in Thätigkeit versetzt, in welchem ein volles, mit einem Einschnitt il versehenes Rad C1 angeordnet ist, das auf einander folgend bei jeder halben Umdrehung durch die Daumen eines Ankers r1 f1 zum Stillstand gebracht wird. Auf der Achse des Ankers ist nach dem Innern des Mechanismus zu eine Kurbel m1 angeordnet, welche beim Schwingen des Ankers die Freigabe des
Einschnittrades C1 bei jeder halben Umdrehung vermittelt.
Am Ende und nach der Vorderseite des Apparates zu ist auf der Achse des Einschnittrades ein Excenter D2 (Fig. 8 und 9) angeordnet, welches eine hinter dem Typenrad an der Innenfläche des Apparates angeordnete Verbindungsstange e1 bethätigt. Die letztere versetzt einen Hebel -3Γ2 in Schwingung, auf welchem eine kleine Rolle p1. befestigt ist, welche das Papierband durch eins der Zeichen des Typenrades auf seiner Innenseite bedrucken läfst.
Auf demselben Hebel X2 ist eine Schaltklinke gl (Fig. 9) angeordnet, welche durch Eingriff in die Einschnitte eines Schaltrades f1 dieses letztere in Umdrehung versetzt. Da weiter das Papierband zwischen dem Schaltrad f1 und einer Druckrolle xl hindurchgeht, so wird es bei jeder Abwä'rtsschwingung des Excenters um eine dem Zwischenraum eines Buchstabens entsprechende Strecke mitgenommen. Um die Rückwärtsbewegung des Rades f1 zu verhindern, ist eine zweite Sperrklinke Z1 vorgesehen, welche, durch eine Feder ^1 bethätigt, das Rad f1 in seiner Stellung festhält.
Bei der Aufwärtsbewegung desselben Excenters wird das auf einer Vorrathswalze K2 (Fig. 9) aufgewickelte Papierband um den Raum eines Buchstabens mitgenommen.
Das über die Führungswalze W geleitete Papierband schlägt gleichzeitig gegen die Typen an. Auf dem Typenrad reibt beständig eine Farbwalze Q.1, welche auf ihrem Umfang mit einem mit Oelfarbe getränkten Filzstreifen umgeben ist, um die Drucktypen mit der erforderlichen Feuchtigkeit zu versehen.
Die Ausrückung des Excenters vollzieht sich nun in folgender Weise:
Ist der selbstthätige Stromschlufshebel V (Fig. 7) auf den Ruhepunkt eingestellt, sobald das Typenrad auf dem Kreuz einsteht, und befindet sich der Stromschlufshebel in Berührung mit dem folgenden Zahn, so findet keinerlei Contact statt und das Excenter befindet sich dann in der in Fig. 9 in Aufsicht gezeigten Lage.
Wird das Sperrrad Q in Bewegung gesetzt, so bleibt der Stromschlufshebel V in der vorgenannten Stellung, so lange keine Unterbrechung stattfindet; sobald jedoch das Rad angehalten wird, greift der Daumen des Sfromschlufshebels in einen der Zähne des Sperrrades ein, wie dies in Fig. 7 bei V und Y in Aufsicht durch sfrichpunkrjrte Linien gezeigt ist, und es folgt daraus, dafs, wenn der Stromschlufshebel in Contact mit der auf dem Stück /3 vorgesehenen Schraube P tritt, der Stromlauf zwischen Stromschlufshebel und Schraube geschlossen wird und der Nebenstrom (von der Empfangsstation selbst aus) beim Durchgang durch die Windung des Elektromagneten C2 die Armatur J1 anzieht und dabei den Hebel J2 (Fig. 6 und 7) in Bewegung setzt, welcher dann vermittelst eines beweglichen Verticalstückes JB die Ankerkurbel m1 bethätigt und das Excenter, indem es sich um eine halbe Umdrehung dreht, den Papierstreifen gegen das Typenrad anschlägt.
Beim Wiederingangsetzen des Apparates schwingt die Ankerkurbel von neuem, indem der Elektromagnet C2 die Armatur J1 infolge der Contactunterbrechung durch den Stromschlufshebel V und der durch die Schraube V'2 regulirbaren Federwirkung freigiebt, worauf die Armatur und ihr Hebel auf den Ausgangspunkt zurückkehrt. Das Excenter macht dann eine weitere halbe Umdrehung und läfst demnach den Papierstreifen wiederum um den Raum eines Buchstabens vorgehen.
Das Typenrad.
Das Typenrad ist in derselben Weise zusammengesetzt, wie das Hughes'sche, d. h. es enthält römische Schriftzeichen eingravirt und druckt, entsprechend dem ihm ertheilten Antrieb, auf einander folgend und je nach Belieben bald Buchstaben, bald Ziffern und Interpunktionszeichen.
Der Antrieb findet je nachdem auf dem Buchstaben- oder Ziffernfeld statt. Zu diesem Zwecke ist auf der Rückseite des Rades tt (Fig. 10) durch Schrauben eine um eine Achse ul (Fig. 9) drehbare Messingscheibe s1 s1 befestigt. Auf der Achse ul ist weiter hinter der Scheibe.?1.?1 ein in seiner Mitte mit einem quadratischen Loch versehenes Stahlstück x3 unbeweglich und sich gegen die Messingscheibe s1.?1 an-, legend angeordnet.
Auf dem unteren Theil des Stückes x3 ist eine weitere Stahlscheibe r2 vorgesehen, welche um eine Achse yl schwingt und mit einem Loch versehen ist, durch welches der untere Theil des Stückes x3 hindurchgeführt ist. Bei jeder Schwingung der Scheibe r2 nach rechts oder nach links nimmt sie die Messingscheibe sl und das Typenrad mit, welches letztere dann eine halbe Umdrehung um seine Achse ausführt. Seine Verstellung wird durch zwei Einschnitte auf dem Stück ^2 regulirt, welches wiederum unter dem Einflüsse einer Feder ^3 steht. Hieraus folgt, dafs das Typenrad durch diese Einschnitte je nach den besonderen Umständen entweder auf dem Ziffernfeld oder auf dem Buchstabenfeld zurückgehalten wird.
Ist nämlich der Geberapparat auf das Bachstabenfeld eingestellt, so setzt sich das Excenter in Bewegung. Der Hebel X2 ist mit zwei Stofseisen n1 n2 versehen, von denen das eine rc2, indem es gegen das Stück r2 stöfst, das Buch- ·
stabenrad vorwärts bewegt, so dafs das Drucken der Depesche erfolgt.
Dieselbe Bewegung vollzieht sich in umgekehrtem Sinne durch den Schlagbolzen n1, sobald der Geberapparat auf das Ziffernfeld eingestellt wird. Infolge dessen wird das. einen Buchstaben oder eine Ziffer oder beide tragende Typenrad um genau die Hälfte des Zwischenraumes zwischen den Zähnen des Sperrrades r (um etwa 1Z66 des Typenradumfanges) sich drehen, wenn man dem letzteren eine Verschiebung um Y56 seines Umfanges in dem einen oder anderen Sinne ertheilt, wobei die Zeichen die Stelle der Buchstaben einnehmen, und umgekehrt.
Bisher wurde nur ein einziger Motor angenommen, von welchem zwei Mechanismen im umgekehrten Sinne angetrieben werden, der eine zur Bethätigung und Regulirung des Typenrades und der andere zum Drucken der Schriftzeichen, was den Apparat sowohl in Bezug auf seine Zusammensetzung wie auf seine Anordnung überhaupt bedeutend vereinfacht.
Man könnte jedoch auch zwei verschiedene Mechanismen anwenden, wenn es die Umstände erfordern würden.
Der Geber wie der Empfänger sind auf einer durch Glasstücke isolirten Grundplatte angeordnet, und eine vollständige Station besitzt, wie üblich, eine durch elektromagnetischen oder Batteriestrom bethätigte Ruf klingel, ein Galvanometer und einen Blitzableiter.
Zur Controle erfolgt das Niederschreiben der Depesche an der Aufgabe- und an der Empfangsstation.
Vorliegender Apparat gestattet weiter, gleichzeitig zwei oder mehrere Depeschen auf derselben Leitung zu befördern und zu empfangen. In Fig. 11 sind die beiden Geberapparate durch eine einzige Leitung verbunden gezeigt.
Durch Bethätigung des Geberapparates wird der Stromkreis bald geschlossen, bald unterbrochen. Sucht man nun die Schliefsungen und Unterbrechungen auszunutzen, so wird ein von einer elektromagnetischen Spule P1 aus bethätigter Selbstunterbrecher T1 unter der Wirkung eines Localstromes bald Contact zwischen den Punkten hi h1 und bald zwischen den Punkten h'2 h'2 bilden.
Die Contactpunkte h1 h1 entsprechen dem Geber zur Rechten, die Punkte h2 ti2 dem Geber zur Linken. Alle Ströme vereinigen sich bei ZA
Empfangsstation.
Nachdem der Strom die Leitung durchlaufen hat, kommt er am Theilungspunkte Z)3 an. Verfolgt man zunächst den von dem rechten Geber (Fig. 11) ausgehenden Strom, so durchläuft er zunächst die Wickelung eines eingeschalteten Elektromagneten J?1, gelangt dann zur Klemmschraube i'2, durchläuft den Empfänger rechts und entweicht dann zur Erde. Während seines Durchgangs stöfst der Elektromagnet den positiven Pol des Magneten bezw. Armatur K'2 ab und unterbricht den Stromverlauf zwischen den Punkten h1 h1, so dafs jedesmal, wenn der Strom nach der Empfangsstation rechts geschickt wird, die Empfangsstation links abgeschnitten ist, während, sobald die Empfängsstation rechts nicht mehr functionirt, die Station links in Thätigkeit tritt. Hieraus folgt, dafs, sobald in die Station rechts ein positiver Strom geschickt wird, dieser zur Erde abgeleitet wird, nachdem er diese Station durchlaufen hat. Wirkt die letztere nicht mehr, so durchströmt der positive Strom vom linken Theil der Batterie den Empfänger und geht, indem der Contact bei h3 h3 hergestellt wird, nach dem linken Geber und darauf zur Erde.

Claims (9)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ein Drucktelegraph, dadurch gekennzeichnet, dafs der Antrieb durch eine Handkurbel (M) des mit einem aus 28 in einander laufenden Abtheilungen gebildeten Zifferblatt .(A1B1) versehenen Gebers (A B) erfolgt, welcher mit einer kleinen, den zum Laden einer den Antriebsstrom liefernden Sammerbatterie (Y) dienenden, Strom erzeugenden elektromagnetischen Maschine (B) verbunden ist, derart, dafs der eine der Maschinenströme direct in die Leitung geschickt werden kann.
  2. 2. Bei dem in r. gekennzeichneten Drucktelegraphen die Verbindung der Spulenachse der Maschine mit einem Excenter (X), welches einen- mit der Entladungsklemmschraube (F1) der Sammelbatterie (Y) verbundenen Hebel (S) bethätigt und an seinem Ende eine Stahllamelle (Z) trägt, welche sich abwechselnd bald gegen die eine mit der Leitung, bald gegen die andere mit der Sammelbatterie verbundene Klemmschraube anlegt, derart, dafs in der Leitung auf einander folgend bald Stromschlufs, bald Stromunterbrechung eintritt.
  3. 3. Bei dem in 1. und 2. gekennzeichneten Druck telegraphen die Verbindung des Gebers mit einem federnden selbstthätigen Commutator (N), welcher, indem er sich unter dem Eigengewicht der Kurbel (M) in die Ruhelage senkt, die Verbindung der Leitung mit der Erde herstellt und dadurch gestattet, von der Empfangsstation der Geberstation zu antworten.
  4. 4. Bei dem in 1. bis 3. gekennzeichneten Drucktelegraphen ein Empfänger (D) mit Uhrwerksantrieb, bestehend aus einem Typenrad (t), dessen Achse (s) ein Sperrrad (r) mit 14 Zähnen trägt, in Verbindung mit zwei auf eine unter der Wirkung
    eines den Strom von der Geberstation empfangenden Elektromagneten in Schwingung versetzten Achse (d) sitzenden Sperrklinken (c C1J.
  5. 5. Bei dem in 1. bis 4. gekennzeichneten Drucktelegraphen die Verbindung des Typenrades (t) mit einem einen selbsttätigen schwingenden Stromschlufshebel (V) beeinflussenden Sperrrad (Q) vermittelst Zahnradübersetzung (ou).
  6. 6. Bei dem in 1. bis 5. gekennzeichneten Drucktelegraphen die Anordnung eines ein Uhrwerk beeinflussenden Sperrrades (\) auf der Achse des Federgehäuses und eines Rades (C1) mit einer Rast, welches bei jeder halben Umdrehung durch die Daumen eines Ankers (r1) angehalten wird, dessen Achse mit einer Kurbel (m1) versehen ist, welche den Anker (J1) eines den Nebenstrom von der Empfangsstation erhaltenden Elektromagneten (C2) in Schwingung versetzt.
  7. 7. Bei dem in 1. bis 6. gekennzeichneten Drucktelegraphen die Erzeugung des Typendrucks auf dem Papierstreifen' durch eine entsprechende Bewegung, welche dem die Papierwalze (-ρ1) tragenden Hebel (X1) vermittelst einer ein Excenter (D2) auf der Achse des Einschnittrades (C1) beeinflussenden Verbindungsstange (e1) mitgetheilt wird.
  8. 8. Bei dem in 1. bis 7. gekennzeichneten Drucktelegraphen die Anordnung einer ein Schaltrad (f1) in Thätigkeit setzenden Klinke (g1) auf dem Rollenträgerhebel (X2) derart, dafs die Klinke bei Beeinflussung des letzteren durch das Excenter (D'2) das Schaltrad dreht und das zwischen diesem und einer Druckrolle 1) hindurchgehende Papierband um eine dem Zwischenraum eines Buchstabens entsprechende Strecke mitnimmt.
  9. 9. Bei dem in i.bis 8.gekennzeichneten Drucktelegraphen die Anwendung des vorliegenden lelegraphischen Systems zur Uebertragung und Aufnahme zweier oder mehrerer Depeschen auf dem gleichen Drahte in der Weise, dafs zwei oder mehrere Geber durch eine einzige Leitung mit einander verbunden werden und ein von einem Elektromagneten (P1) beeinflufster Stromunterbrecher (T1), je nachdem ein positiver oder negativer Strom durch die Leitung geschickt wird, Stromschlufs mit dem rechten oder mit dem linken Geber (K1Ii1 bezw. h2 K2) bildet.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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