DE136424C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zum Antriebe des Papierstreifens für Morsetelegraphen,
bei welchen die Uebertragung eines Morseschriftzeichens mit Hülfe einer Morsestriche
und -punkte tragenden Stromschlufsscheibe oder dergl. bewirkt wird, über welche
sowohl an der Gebe- wie Empfangsstelle ein Stromschlufszeiger schleift, der beim Niederdrücken
einer Taste durch ein dadurch beim Geber und Empfänger gleichzeitig elektromagnetisch
ausgelöstes Uhrwerk gedreht wird und dabei die Stromschlüsse bezw. den Anschlufs
der Linienleitung an den Empfangsapparat vermittelt.
Die Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dafs von der den Stromschlufszeiger tragenden
Uhrwerksachse aus der Antrieb für die das Abrollen des Papierstreifens besorgende Walze
zwangläufig bewirkt wird, so dafs bei jedem Umlauf des Zeigers eine ganz bestimmte Länge
des Papierstreifens für ein Morseschriftzeichen abgewickelt wird, wobei die den Papierstreifen
abwickelnde Walze entweder starr mit der Welle des Stromschlufszeigers oder dergl. verbunden
sein kann oder von dieser WTelle durch ein Räderwerk angetrieben wird, welches gleichzeitig
die Drehung der Farbwalze für die Schriftzeichen bewirkt.
Im ersteren Falle sind, falls die Einrichtung für die absatzweise Mehrfachtelegraphie benutzt
werden soll, auf der Welle des Stromschlufszeigers oder dergl. mehrere Räder fest angeordnet,
welche nur theilweise, und zwar derart zu einander versetzt gezahnt sind, dafs sie
nur während der Zeit, während welcher der jeweilige Empfangsapparat an die Linie angeschlossen
ist, mit den ihnen entsprechenden, an der einen Seite gezahnten Walzen zwecks Abwickeins des Papierstreifens in Eingriff gelangen.
Auf der beiliegenden .Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt:
Fig. ι in schematischer Weise die Anordnung des Empfängers an beiden Endstellen bei ein-,
fächern Hintelegraphiren.
Fig. 2 stellt die Seitenansicht des Empfängers dar.
Fig. 3 und 4 zeigen in Seitenansicht und schaubildlicher Darstellung die Einrichtung,
welche das zeitweise Abrollen des Papierstreifens beim Niederdrücken der einen oder
anderen Taste bewirkt.
Fig. 5 verbildlicht in schematischer Weise die Anordnung des Empfängers an beiden Endstellen
beim absatzweisen Vielfachtelegraphiren und
Fig. 6 und 7 zeigen die bezügliche Anordnung zum Abrollen des Papierstreifens in schaubildlicher
Darstellung, während
Fig. 8 in schematischer Weise die Einrichtung zum absatzweisen Telegraphiren nach
entgegengesetzten Richtungen andeutet.
Fig. 9 veranschaulicht eine als Beispiel dienende Art der Ausführung der entsendeten
Morseschrift.
.A und B sind die zwei in Betracht kommenden Endstellen. WW... sind je eine stillstehende
Scheibe mit verschiedenen Metallbelegen. Der Stromschlufszeiger ^ sitzt starr
auf der Achse x, welche sich nach der Auslösung eines in Fig. 2 dargestellten Laufwerkes
dreht. Dieses Laufwerk kann auch.
benutzt werden bei Verwendung einer Walze, wo nicht der Zeiger, sondern diese selbst sich
mitdreht.
Die Klaviaturen T T gleichen den bekannten, nur mit dem Unterschiede, dafs der erste
Stromschlufs, welcher beim Niederdrücken der Taste eintritt, die Freigabe des Laufwerkes
an beiden Endstellen bewirkt, und zwar wie folgt:
An beiden Endstellen befindet sich eine einzige Linienbatterie LjB, deren einer Pol an
Erde liegt, während der andere mit der Metallleiste e in Verbindung steht. Oberhalb dieser
Metallleiste e liegt unverrückt eine zweite Metallleiste h. Durch diese Metallleisten e h gehen
die Tasten abc... derart, dafs, wenn letztere
nicht niedergedrückt sind, keine metallische Verbindung zwischen den Leisten stattfindet,
weil z. B. die Stäbe abc... an ihrem unteren
seitlichen Theil bis zu ihrer als Stromschlufsfläche
dienenden unteren Stirnseite mit isolirendem Stoff (in der Zeichnung schwarz angedeutet)
überzogen sind.
Wird nun eine Taste, z. B. die mit α bezeichnete,
niedergedrückt, so verbindet sich erstens die Leiste e mit der metallischen Fläche
von a, zweitens vollzieht sich die metallische Verbindung von α mit a'2 b' und drittens endlich
ist, da α nunmehr mit e metallisch verbunden ist, nicht nur e mit ft, sondern auch
e mit den Belegen ar b' metallisch verbunden, so dafs der Weg für den Linienstrom aus
der Batterie LB über s bezw. a- b' frei ist.
Wird also die eine oder die andere Taste niedergedrückt, so streift der Metallstab der
Taste an beiden Leisten, so dafs dann der Strom von dem einen Pol nach e über h und
weiter geht. Von /; aus (Endstation A) setzt sich der Draht fort über den Schalter k. den
Elektromagneten C und über r zum Metallbelag s. Von hier aus findet eine weitere Fortpflanzung
des Stromes durch den Zeiger ^, Achse x, Leitung L nach Achse χ (Endstation B),
£, s, r, C, k,jy und Erde statt. Der Elektromagnet
C ist der Auslösungsmagnet für das die Achse χ in Drehung versetzende Laufwerk
(vergl. Fig. 2). Hieraus folgt, dafs, wenn eine Taste auf Station A niedergedrückt wird,
1. der Elektromagnet C auf beiden Endstationen
anspricht;
2. dafs das Laufwerk an beiden Endstationen ausgelöst wird und
3. dafs beide Zeiger ^ (bezw. beide Walzen) gleichzeitig in Drehung gerathen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen, dafs diese Auslösung nur dann erfolgt, wenn auf der Seite,
wo die Taste niedergedrückt wird, Batterie LB
bei k eingeschaltet und auf der anderen Seite die entsprechende Batterie, gleichfalls bei k,
ausgeschaltet ist. Ist die Verbindung zwischen h und e beim Niederdrücken einer Taste eine
nur vorübergehende (was hier nicht näher erläutert zu werden braucht), so kann die Drehung
des Zeigers ^ ^ auch bei weiterem Niederhalten
der Taste nur eine einmalige sein, weil die Drehung nur infolge des Ansprechens von C
wieder beginnen kann. Letzteres aber findet nur dann statt, wenn der Zeiger den Metallbelag
s berührt und die Leisten e h sich gleichfalls metallisch berühren, was bei oben gemachter
Voraussetzung nicht der Fall ist.
Fig. 2 zeigt näher, wie die Auslösung des Uhrwerkes infolge des Ansprechens des Elektromagneten
C vor sich geht.
Der Anker 3, 7 dreht sich um Achse 2 und dadurch tritt sowohl ein Stift bei 3 aus einem
Loch 21 des Rades 17, als auch ein Anschlagstück 4 aus den Stahlspeichen 5, 5 des Geschwindigkeitsreglers
8. Letzterer wird durch die Einstellvorrichtung 16, 15 derart regulirt,
dafs durch Drehen der Scheibe 16 der Zapfen bei 15 gegen die Platte 23 mehr oder weniger
hingehalten wird. Nach Vollendung einer Umdrehung der Scheibe 17 tritt der Stift bei 3 in
das Loch 21, da bei C, wie oben erklärt, nur dann Strom vorhanden ist, wenn eine Taste
nach Vollendung ~ der Drehung niedergedrückt wird. Zugleich tritt das Anschlagstück 4 in
die Speichen 5, so dafs das Laufwerk auf beiden Endstationen gleichzeitig sofort stillsteht.
Nach bekannten Vorgängen bilden sich die das Morsezeichen erzeugenden Stromschlüsse
an der Scheibe bezw. Walze. Nach Fig. 1 wird mit Hülfe der Drähte, welche unterhalb
jeder Taste von den Belegen . der Scheibe W aus in metallische Verbindung mit der niedergedrückten
Taste, somit mit der Leiste e kommen, das Zustandekommen der das Morsezeichen
bildenden Stromstöfse bewirkt.
Auf der Scheibe W nehmen die vier Belege b' einen grofsen, vier Belege a2 dagegen
einen sehr kleinen Bogen ein. Aufserdem ist ein Belag 6 angeordnet, welcher beinahe einen
ganzen Kreis bildet. Alle diese Belege, der Belag s mit einbegriffen, werden bei der Drehung
des Zeigers ^ von den an demselben entsprechend angebrachten Bürsten gestreift. Die
Fig. ι berücksichtigt nur den Fall eines Hintelegraphirens; deshalb \vird der Belag 6 gleichzeitig
mit den anderen Belegen befahren. Vom Belag 6 aus führt ein Draht 18, welcher den
Empfangsapparat E umkreist, durch den Schalter k' (falls letzterer eingeschaltet ist) in die
Erde.
Von den Belegen b' a- gehen Drähte aus, welche gruppenweise mit ihren Enden dem
Untertheil der Tasten abc gegenüberliegen,
so dafs jede niedergedrückte Taste mit einer Gruppe von Drähten in Berührung kommt und
entsprechende Stromstöfse je nach der Länge und Lage der zugehörigen Belege erzeugt werden.
Unter der Taste α endigen daher zwei Drähte, wovon der eine mit dem ersten Belag d2, der
andere mit dem zweiten Belag b1 in Verbindung ist. Unter der Taste b endigen vier
Drähte, wovon der erste mit dem ersten Belag b1, die anderen mit dem zweiten, dritten
und vierten Belag a1 in Verbindung stehen. Unter der Taste c . endigen gleichfalls vier
isolirte Drähte (was in. der Zeichnung nicht angegeben ist), wovon der erste mit dem ersten
Belag ^1, der zweite mit dem zweiten Belag α2,
der dritte mit dem dritten Belag b' und der vierte mit dem vierten Belag a1 in metallischer Verbindung
steht. Verhält es sich nun wie die Fig. ι darstellt, so wird, wenn z. B. die Taste a
auf Station A niedergedrückt wird, Folgendes eintreten:
1. Es geräth an beiden Endstationen der Zeiger ^ in Drehung.
2. Beim Schleifen des Zeigers auf Belag a1
entsteht ein kurzer Stromstofs, welcher von LB aus über e, a2, ^, χ, L, χ (beim Empfänger B)
\ über den Belag 6, i8 um E und in die Erde
geht.
3. Beim weiteren Schleifen desselben Zeigers über Stück b' pflanzt sich ein längerer Stromstofs
gleichfalls nach B fort.
Durch diese kurzen und längeren Stromstöfse wird an der Empfangsvorrichlung E,
welche bisher als ein einfacher, in die Leitung 18 eingeschalteter Morseapparat angenommen wurde,
die Bildung des entsprechenden Morsezeichens hervorgerufen, falls der Papierstreifen sich
gleichmäfsig abrollt. Der Belag 6 nimmt aus dem Grunde einen weit gröfseren Bogen ein
als alle übrigen Belege zusammen, weil dadurch , selbst wenn die Zeiger \ \ (bezw. die
Walzen) sich nicht ganz synchron und gleichmäfsig drehen, kein Fehler in der Bildung der
Morsezeichen entstehen kann. Denn gesetzt z. B., dafs der Zeiger ^ auf der Endstation A
(Fig. 1) sich langsamer drehe als der Zeiger ^ auf der Station B, so befährt doch ersterer
immer die mit der niedergedrückten Taste metallisch verbundenen Belege in der Zeit, wo
letzterer bei B den Empfangsbelag 6 noch durchstreift, oder umgekehrt.
Die Art und Weise, wie die Empfangsvorrichtung selbsttätig mit der Drehung des
Zeigers (oder der Walze) in der Empfangsstation in Wirkung tritt, ferner, wie von beiden
Endstationen gleichzeitig telegraphirt werden kann, bezw. wie die betreffenden Empfangsvorrichtungen durch gleichzeitiges Niederdrücken
der Tasten an beiden Endstationen absatzweise ansprechen, und endlich, wie vielfach
hin- oder hin- und hertelegraphirt werden kann, und zwar so, dafs sich der Papierstreifen
nur dann abwickelt, wenn das dem betreffenden Empfangsapparat zukommende Zeichen eintrifft, ist folgende:
In den Fig. 3 und 4 ist der Vorgang des zeitweisen Abrollens des Papiers veranschaulicht,
sobald die eine oder die andere Taste niedergedrückt wird, In Fig. 4 ist die das
Abrollen bewirkende Walze ia mit der Drehachse
χ ■—· sowohl bei Anwendung einer die Morsezeichen führenden Walze w (wie in Fig. 4)
als bei Anwendung eines über die Scheibe W (Fig. ι und 2) sich drehenden Zeigers ^ —
starr verbunden. Die kleine Walze o>a (Fig· 4)
drückt gegen 2a und dadurch erfolgt in bekannter
Weise die Fortbewegung des Papiers ηα. Dreht sich nun die Walze w (Fig. 4) oder der
Zeiger ^ (Fig. 1), so schiebt sich das Papier 7"
bei jeder Drehung, ob dieselbe schnell oder langsam erfolgt, stets um ein dem Umfang der
Walze 2a entsprechendes Stück fort. Nach der Fig. 3 erfolgt diese Fortschiebung durch
das Eingreifen eines Zahnrades 10 des Uhrwerkes in ein mit der Walze 13 starr verbundenes
Zahnrad. Die Länge des fortgeschobenen Papierstreifens kann in beliebiger Weise durch Einsetzen entsprechender Räder
verändert werden. Das Rad 10 (Fig. 3) dreht sich um einen Bruchtheil seines Umfanges während
einer ganzen Drehung des Zeigers ^ in der Richtung des Pfeiles. Die Achse dieses
Rades führt eine Schnur, wodurch seine Bewegung auf eine Farbwalze 14, gleichfalls in
der Richtung des Pfeiles, übertragen wird. Der Anker des Elektromagneten E, welcher
(vergl. Fig. 2) in den an Belag 6 (vergl. Fig. 1)
angeschlossenen Draht 18 eingeschaltet ist, trägt links (Fig. 3) ein Rädchen 5", welches bei
seiner Ruhelage die Farbwalze 14 leicht berührt. Die Folge dieser Einrichtung ist, dafs,
wenn das Uhrwerk zu arbeiten beginnt, die Walze 14 in Drehung geräth, ehe sich ein
Stromstofs für das Morsezeichen bildet, wodurch auch das Rädchen ^a sich gleichfalls,
und zwar in der Richtung des Pfeiles, abrollt.
Durch diese Drehung färbt sich erstens das Rädchen 5", zweitens ist letzteres beim Eintreffen
des das Morsezeichen bildenden Stromstofses in Bewegungszustand, und zwar in der
Richtung des Papierstreifens. Wird daher der Anker 20 angezogen, so erfolgt der Druck
gegen das sich fortschiebende Papier derart, dafs die Reibung und der Widerstand ein beträchtlich
verminderter ist.
Wie bemerkt, kann bei der Einrichtung nach Fig. 1 nur einfach hintelegraphirt werden,
und wenn von einer Sendestation aus telegraphirt wird, mufs der Elektromagnet C bei
k ein- und der Empfangsapparat E (Fig. 1 und 2) bei k' ausgeschaltet werden. Da nach
Vorschrift, wenn von einer Station aus nicht telegraphirt wird, k ausgeschaltet (bezw. mit
der Erde eingeschaltet) und k' eingeschaltet1' ist, so kann infolge des soeben Dargelegten in
einer Empfangsstation eine Depesche anlangen,
auch wenn Niemand zugegen ist. Werden auf Station A (Fig. ι und 2) die Tasten nacheinander
niedergedrückt, so vollenden die Zeiger oder die Walzen je eine ganze Drehung an beiden Endstationen, und in der Empfangsstation rollt sich aufserdem das Papier ab, indem gleichzeitig der Elektromagnet E das
Morsezeichen darauf abdrückt, welches den betreffenden, von dem Zeiger ^ in der Sendestation
befahrenen Belegen entspricht.
Sind nun aber die Belege wie Fig. 5 zeigt eingerichtet, so kann von einer Sendestation
aus vielfach (absatzweise) telegraphirt und von mehreren Empfangsapparaten empfangen werden,
und zwar ohne Mitwirkung einer empfangenden Person.
Je vier lange Belege b' und je vier kleine Belege a~, zu denen eine eigene Klaviatur gehört,
und je ein Ernpfangsbelag 6, dem ein Empfangsapparat entspricht, nehmen zusammen
einen bestimmten Bogen der Scheibe W ein. Im Falle der Anwendung einer sich drehenden
Walze (Fig. 4 und 6) nehmen die die Morsezeichen vorzeigenden Belege und die entsprechenden Empfangsbelege 6 (6, 6', 62)
einen gemeinsamen Bogen des Umfanges der Walze ein.
Sind in der Station, von welcher aus man gleichzeitig z. B. zwei Depeschen entsenden
will, die entsprechenden Empfangsapparate EE' aus- (Fig. 5) und der Auslösungsmagnet C eingeschaltet,
so kann mit Hülfe der Klaviaturen T und T' aus gleichzeitig depeschirt werden, indem
gleichzeitig bei der einen und der anderen Klaviatur die Tasten niedergedrückt werden. Die erste Belegreihe wird nur von
T' beeinflufst und kann nur die durch T' gegebenen Stromstöfse befördern, welche sich in
der Empfangsstation durch den betreffenden Belag 6 an dem entsprechenden Empfangsapparat E' wiedergeben. Gleichfalls kann nur
die zweite Belegreihe die mit T entsendeten Stromstöfse befördern, welche sich in der
Empfangsstation durch den betreffenden Belag 6 der zweiten Belegreihe an dem entsprechenden
Empfangsapparat E wiedergeben. In diesem Falle rollt sich an den Empfangsapparaten
der Papierstreifen nur dann ab, wenn die betreffende Belegreihe bezw. der Empfangsbelag befahren wird, wie aus den Fig. 6 und 7
ersichtlich ist. Die entsprechenden Walzen ia
sind in diesem Falle nicht starr mit der Achse x verbunden, sondern unterliegen der Wirkung
eines Rades e', welches starr mit der Achse χ verbunden ist. Dieses Rad e' ist nur zum Theil
gezahnt, und zwar bei jenem Segment, welches entweder den Umfangsbogen des entsprechenden
Belages 6 einnimmt (Fig. 6) oder mit der Walze ia in Eingriff kommt, wenn ^
den entsprechenden Belag 6 zu beschleifen beginnt. .
Die Walzen 2", welche mit einem Zahnrad in Verbindung stehen, können daher nur dann
in Drehung gerathen, wenn das gezahnte Segment des entsprechenden Rades e' eingreift,,
und schieben daher das Papier ηα nur so
lange fort, wie der entsprechende Empfangsbelag 6 an der entsprechenden Schleiffeder ^
vorbeikommt (Fig.6) bezw. vom Zeiger^· (Fig. 5)
befahren wird.
Wie bei diesen Anordnungen eine absatzweise gleichzeitige Telegraphie nach entgegengesetzten
Richtungen stattfinden kann, ist aus Fig. 8 ersichtlich. Während bei der Endstation
/1 die Sendebelege b' a2 allein (ohne Empfangsbelag) ein Segment rechts einnehmen,
nimmt bei der Sendestation B der Empfangsbelag 6 allein ein diesem Segment entsprechendes
Segment gleichfalls rechts ein.
Umgekehrt verhält es sich links. In diesem Falle bedarf der Empfangsapparat E in beiden
Endstationen keines Umschalters. Die Auslösung der Uhrwerke an beiden Endstationen
wird nur in jener Endstation veranlafst, wo das Telegraphiren begonnen wird, z. B. in
Station A. Schaltet also der Telegraphist in A bei k ein und greift zu der Klaviatur, so
drehen sich ohne Weiteres in beiden Endstationen, Taste für Taste, die Zeiger, und der
Empfangsapparat E in Station B spricht an, während sein eigener Empfangsapparat E, falls
er allein hintelegraphirt bezw. falls in B beim Anbeginn jeder Drehung keine Taste niedergedrückt
wird, dabei schweigt.
Wenn aber während der Zeit, wo der Telegraphist in B die Depesche erhält, dieser gleichzeitig,
ohne das Hertelegraphiren zu unterbrechen, nach A telegraphiren will, so braucht
er nur, ohne eine Umschaltung an k vorzunehmen, gleichfalls die Taste niederzudrücken,
wobei er sich aber an das Tempo zu halten hat, welches ihm von A aus gegeben wird.
An dieser Stelle soll aber bemerkt werden, dais der Takt unabhängig von der zuerst
sendenden Hand gemacht werden kann, dadurch nämlich, dafs die Verbindung von C mit der Batterie L B zu einer unmittelbaren
gemacht wird.
In diesem Falle erfolgt bei Vollendung jeder Drehung, es sei des Zeigers ^ (Fig. 1, 2 und 3)
oder der Walze W (Fig. 4 und 6), eine Selbstunterbrechung, und zwar da, wo der Zapfen 3
(Fig. 2) in das etwas längliche Loch 21 eintritt, ehe sich der Stromschlufs bei 5 bildet,
so dafs jedesmal nach in beiden Endstationen erfolgter Unterbrechung die Bewegung von
selbst aufs Neue beginnt. Werden nun an beiden Endstationen gleichzeitig Tasten beim Anbeginn jeder Drehung niedergedrückt,
so bilden sich an beiden Endstationen ohne Weiteres während einer Drehung die anlangen-
den Morsezeichen, und zwar nach der Fig. 8 zuerst bei E in Station B und dann bei E in
Station A.
Zum Schlüsse wird hier bemerkt, dafs aus den vier grofsen Belegen b' und den vier
kleinen d2 aufser den Buchstaben, die damit auf Grund der Conventionellzeichen gegeben
werden, noch andere Zeichen, z. B. Zahlen, Interpunktionen u. s. w. (welche nach dem bisherigen Verfahren durch mehr als vier Stromstöfse
bezw. Theilzeichen dargestellt werden), dadurch gebildet werden können, dafs nicht
nur die Lage, sondern auch der Abstand der Theilzeichen (Punkt und Linie) berücksichtigt
wird. Wie schon hervorgehoben, rollt sich für jeden Buchstaben immer die gleiche Länge
des Papierstreifens ab und das Zeichen nimmt hiervon einen bestimmten Theil ein. Aufserdem
bilden sich die Striche, ob schnell oder langsam, immer in derselben Länge, ebenso
wie der Abstand zwischen den Theilzeichen, wenn dieselben unmittelbar auf einander folgen,
immer derselbe ist. Dies vorausgesetzt, kann ein geübtes Auge sofort z. B. einen Punkt und
einen Strich unmittelbar nach einander von einem Punkt und einem Strich mit einem
Zwischenraum, in welchen noch zwei andere Striche hineinkommen könnten, unterscheiden.
Das Gleiche gilt für zwei Striche mit einem Zwischenraum von zwei Strichen, für zwei
Punkte und einem Strich mit einem Zwischenraum von einem Strich u. s. w. Demnach
könnten z. B. die telegraphischen Schriftzeichen wie in Fig. 9 hergestellt werden, woraus ersichtlich
ist, dafs, während A aus einem Punkt und Strich, die Ziffer 1 aus Punkt, Abstand
und Strich besteht, gleichfalls, während Strich und Punkt den Buchstaben N bedeuten, Strich,
Abstand und Punkt die Ziffer 2 darstellt.
Die Entsendung dieser Zeichen (bei welchen aufser der Lage auch der Abstand zur Geltung
kommt) erfolgt dadurch, dafs die betreffende Taste, z. B. die mit 2 bezeichnete, die Verbindung
des ersten Belags b' ,(Fig. 1) und
des letzten a1 mit der Batterie L B vermittelt
u. s. w.
Uebrigens läfst sich auch die Bildung der in Gebrauch stehenden Zeichen mit mehr als
vier Theilzeichen dadurch herstellen, dafs die Scheibe W, anstatt mit vier langen Belegen b'
und vier kleinen a2, mit fünf oder sechs
gleichfalls langen und kleinen Belegen versehen wird.
Claims (5)
- Patent-Ansprüche:ι . Einrichtung zum Antriebe des Papierstreifens für Morsetelegraphen, bei welchen die Uebertragung eines Morseschriftzeichens mit Hülfe einer Morsestrich- und -punkte tragenden Stromschlufsscheibe oder dergl. geschieht, über welche sowohl an der Gebewie Empfangsstelle ein Stromschlufszeiger schleift, der beim Niederdrücken einer Taste durch ein dadurch beim Geber und Empfänger gleichzeitig elektromagnetisch ausgelöstes Uhrwerk gedreht wird und dabei die Stromschlüsse bezw. den Anschlufs der Linienleitung an den Empfangsapparat vermittelt, dadurch gekennzeichnet, dafs von derjenigen Uhrwerksachse aus, auf welcher der Stromschlufszeiger festsitzt, zwangläufig der Antrieb für die das Abrollen des Papierstreifens besorgende Walze bewirkt wird, so dafs bei jedem Umlauf des Zeigers, gleichgültig ob derselbe schnell oder langsam erfolgt, eine ganz bestimmte Länge des Papierstreifens für ein Morseschriftzeichen abgewickelt wird.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die den Papierstreifen abwickelnde Walze starr mit der Welle des Stromschlufszeigers oder dergl. verbunden ist.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dafs, falls dieselbe für die absatzweise Mehrfachtelegraphie benutzt werden soll, auf der Welle des Stromschlufszeigers oder dergl. mehrere Räder festsitzen, welche nur theilweise, und zwar derart zu einander versetzt gezahnt sind, dafs sie nur während der Zeit, während welcher der jeweilige Empfangsapparat an die Linie angeschlossen ist, mit den ihnen entsprechenden, an der einen Seite gezahnten Walzen zwecks Abwickeins des Papierstreifens in Eingriff gelangen.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die den. Papierstreifen abrollende Walze von der Welle des Stromschlufszeigers aus durch ein Räderwerk angetrieben wird.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4,- dadurch gekennzeichnet, dafs das Räderwerk auch die Drehung einer Färbwalze bewirkt, welche zur Einfärbung des die Schriftzeichen bildenden , am Schreibelektromagnetanker sitzenden Schreibrädchens dient.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE136424C true DE136424C (de) |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT136424D Active DE136424C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE136424C (de) |
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- DE DENDAT136424D patent/DE136424C/de active Active
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