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Wälzlagerung für Walzendruckmaschinen Bei Walzendruckmaschinen sind
im allgemeinen ,die Wellenzapfen der Druckwalzen in Gleitlagern gelagert. Dies gestattet
aber nur eine geringe Druckgeschwindigkeit, wobei angesichts .des hohen Anpressungsdruckes
von bits. zu 3 t pro. Lager häufig eine zu starke Erhitzung der Lagerschalen, ungenügende
Schmierung und demzufolge schwere Beschädigung der Lagerschalen eintritt. Außerdem
wird .durch den starken seitlichen Druck der Seitenrapportierung die Lebensdauer
der aus Bronizeguß bestehenden Gleltlaggerschalen stark herabgesetzt. Es ist schon
wiederholt versucht worden, die Gleitlager an Walzendruckmaschinen durch Wälzlager
zu ersetzen. Diese Versuche scheiterten jedoch an den außerordentlich beschränkten
Raumverhältnissen zwischen Lagerkopf und Wellenzapfen, insbesondere im Hinblick
auf die Seitenrapportierung.
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Es sind zwar schon Lagerungen für Druckwalzen von Walzendruckmaschinen
mit Rollen oder Nadellagern bekanntgeworden. Diese bekannten Ausführungsformen haben
aber noch erhebliche Mängel. Beiden berei-is ibekannten Ausführungsformen sind die
Nadellager innerhalb des Lagerkopfes angeordnet und erfordern deshalb eine besondere
konstruktive Ausbildung des Lagerkopfes, während es Ziel und Zweck der Erfindung
ist, eine Wälzlagerung für Walzendruckmaschinen zu schaffen, die den nachträglichen
Einbau an Maschinen, die bisher mit Gleitlagern. :ausgerüstet waren, ermöglicht,
wobei
-die alten Lagerköpfe und die Seitenrappor= tierung beibehalten wenden kann.
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Außerdem haben die ibei denbekannten Ausführungsdormen verwendeten
-Nadellager ,den Nachteil, daß sich die Rollen vor allem bei größerem Lagerdruck
etwas schräg zur Wellenachse einstellen und durch diese Tendenz zur Schrägstellung
ein rascher Verschleiß an ,den Rollenhälsen und den Führungen der Rollenkäfige eintritt,
was wiederum einen entsprechend raschen und großen Verschleiß der Nadellager selbst
zur Folge hat.
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Ferner wird bei den. bekannten Ausführungsformen von der Seitenrapportierung
der Druck auf das zur Übertragung desselben erforderliche Axialkugellager einseitig
ausgeübt, was wiederum e inen unzulässigen, einseitigen Druck auf die Rollen und
Käfige der Wälzlager zur Folge hat.
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Diese Lagerbauarten haben sich daher in der Praxis nicht bewährt und
sind wieder durch Gleitlager ersetzt worden.
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Ein -weiterer Nachteil der bekannten Lager bfestellt ferner darin,
daß diese nach oben vollkommen offen sind und daher starker Verschmutzung und dem
Eindringen von, Waschflüssigkeit beim Waschen der Druclawalzen ausgesetzt sind.
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Die erfindungsgemäße neue Lagerung unterscheidet sich von diesen bisher
bekannten Anordnungen im wesentlichen dadurch, daß die Wälzlager außerhalb des Lagerkopfes
in zwei beidseitig über den Lagerkopf hinausragenden übereinandergeschobenen Lagerhülsen
angeordnet werden, von denen die innere auf dem Wellenzapfen sitizt und die äußere
in einer .an Stelle der bisherigen Gleitlagerschale angeordneten dünnen Stahlschale
ruht, die durch die Seitenrapportierung axial verschiebbar ist.
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Das innere Wälzlager besteht aus einem von dien @,agerhülsen aufgenommenen
Kegelrollenläger; das äußere Wälzlager bildet ein zwei- oder mehrreihibes Rollenlager,
dessen Rollen .unmittelbar zwischen den als Wälzlagerringe ausgebildeten Lagerhülsen
angeordnet sind.
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Durch .diese Anordnung der Wälzlager außerhalb -des Lagerkopfes wird
eine stabile und einwandfreie Wälzlagerung geschaffen, die alle vorgeschriebenen
Nachteile,der (bisher bekannten Ausführungs-formen restlos beseitigt.
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Mit der neuen Bauart ist es möglich, in einifacher und einwandfreier
Weise die große Zahl der vorhandenen und in der Anschaffung sehr teuren Walzendruckmaschinen
mit Wälzlagern auszurüsten, wobei die Seitenrapportierung unverändert beibehalten
wird, so daß keine Änderung der Be-,dienungsanördnung und Bedienungsweise erforderlich,
ist. -Die .erfindungsgemäße neue Wälzlagerung - gestattet eine wesentlich höhere
Drehzahl-unid.damit Druckgesch-,vindigkeit und setzt den Energieaufwand auf weniger
als die Hälfte des bisherigen Energiebedarfs herab.
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Die neue Wälzlagerung bedarf keiner Kühlung und auch keiner ständigenWartung
,für die Schmierung, so daß unnötige Betriebspausen vermieden werden. -Durch die-vollkommen
geschlossene Bauart ist sie :gegen Verschmutzung und Eindringen von Waschflüssigkeit
(bestens geschützt und braucht nur-. in- großen. Zeitabständen (etwa halbjährlich),
wie bei Wälzlagern üblich, einmal geschmiert. zu werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt.
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Es zeigt Fig. i die Stirnansicht eines Wälzlagers einer Walzendruckmaschine,
Fig.2 einen senkrechten Längsschnitt durch diese Wälzlagerung nach Linie II-II der
Fg. i. In der Zeichnung ist mit i die Weile bzw. der Wellenzapfen einer bei 2 angedeuteten
Druckwal2-e bezeichnet. Zur Lagerung dieses Wellenzapfens i war bisher eine starke
Bronzelagerschale vorg°-sehen, die in .dem LagerkoPf 3 ruhte und die längs verschiebbar
angeordnet war, d. h. durch die Spindel ,4 zur Seitenrapportierung in Richtung A
verschoben werden :konnte, um damit die Druckwalze 2 in Längsrichtung genau einzustellen.
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Zum Einbau der neuen Wälzlagerung wird die Gleitlaberschale entfernt,
der Lagerkopf 3 etwas nachgearbeitet und :an Stelle der Gleitlagerschale eine dünne
halbzylindrische Stahlschale 5 in den Lagerkopf 3 eingelegt. An diese Stahlschale
5 i-st unten der übliche schwalbenschwanoförmi@ge Block 6 angeschweißt, mit dem
die Lagerschale 5 im Lagerkopf 3 geführt ist. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann mittels
der Spindel 4, die gegen den Block 6 drückt, die Stahlschale 5 in -Richtung A zur
Seitenrapportierung verschoben werden.
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Es sind -ferner zwei beidseitig über die Stahlschale 5 hinausragende
Übereinandergeschobene Lagerhülsen 7 und 8 vorgesehen. Die innere Lagerhüls-e--ist.
auf den Wellenzapfen i geschoben. Die äußere Lagerhülse- ruht in .der Stahlschale
5. Da sich-infolge der sehr hohen Lagerdrücke die Welle i etwas -durchbiegt, so
ist die äußere Lagerhülse, wie aus Fig. 2 ersichtlich; im Bereich ider Stahlschale
5 gallig, so daß sie nur bei a in der Mitte der Stahlschale aufruht, also. bei einer
Durchbiegung -der Welle i keinerlei Zwang auf die Lagerung bzw. die Wälzlager ausgeübt
wird.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind in dem kleinen zur Verfügung
stehenden Raum zwischen Stahlschale 5 und Welle i nur .die verhältnismäßig dünnwandigen
Lagerhülsen 7 und 8 angeordnet, während- die eigentlichen Lager, nämlich die Wälzlager,
außerhalb :der Stahlscha;le 5 angeordnet sind. Das innere, d. h. zwischen Stahlschale
und Druckwalze 2 angeordnete Wälzlager besteht aus einem Kogelrollenlager io. Dieses
Lager ist in die Lagerhülsen :7 und 8 eingebaut. Zu diesem Zweck ist die Hülse 8
mit einer topfartigen Erweiterung m versehen, während die innere Hülse 7 einen Stirnflansch
12 aufweist, der ;sich gegen die Druckwalze 2 lebest. Es ist ersichtlich, daß bei
der Einstellung der Seitenrapportierung ,der von der Spindel 4 in Richtung A ausgeübten
Druck über die Lagerschale 5 auf den Hülsenteil I i und über
das
Kegelrollenl.ager 1o und den Stirnflansch 12 einwandfrei auf die Druckwalze übertragen
wird. Nach Fig. 2 stützt sich hierbei die Stahlschale 5, die nur eine Stärke von
etwa 6 bis 8 mm hat, .mit dem schmalen Bund 13 gegen den Hülsenteil i i, so daß
damit bei der Durch@bdegung der Welle i die Reibung vermindert und eine Klemmung
vermieden wird..
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist a:uf dem äußeren Ende des Wellenzapfens
i ein dreireihiges Rollenlager vorgesehen, .dessen Rollen 14 unmittelbar zwischen
den hier als Wälzlagerringen 15 und 16 ausgebildeten Lagerhülsen angeordnet sind.
Durch diese Lagerausbildung ist einWälzla:ger geschaffen., das geeignet ist, einen
hohen. Lagerdruck aufzunehmen, und das einen sehr geringen Außendurchmesser aufweist.
Nur :durch diese besondere Lagerausbildung kann die Seitenrapportierung 4. beibehalten
werden.
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Ferner ist gemäß Fig. 2 noch am äußeren Ende der Lagerhülsen ein axiales
Kugellager 17 angeordnet, das von, einer auf -der inneren, Lagerhülse aufgeschraubten.
Ringmutter 18 nebst Gegenmutter 1p gehalten wird. Durch diese Ringmutter r8 ,verden
die Hülsen 7 und 8 nebst Wälzlager zu einer Einheit verbunden, die bequem auf den.
Lagerzapfen i aufschiebbar ist. Außerdem ist esmöglich, mittels der Ringmutter 18
das axiale Spiel des Kegelrollenlagers 1o genau einzustellen bzw. nach.-zustellen,
wobei das Lager i i eine einwandfreie Axiallagerung gewährleistet.
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Aus der Zeichnung sind,die Wirkungsweise und die Vorteile der neuen
Lagerung ohne weiteres zu erkennen. Der Umbau kann ohne langwierige Vorarbeiten
unter Beibehaltung der Lagerköpfe 3 und der Szeiten:rapportierung .4 vorgenommen.
werden, wobei das in die Lagerhülsen 7 und 8 eingebaute Wälzlagersystem auf die
Lagerzapfen i aufgeschoben und dann, in die Stahlschale 5 eingelegt wird. j Die
Wälzlagerung :b-edarf keiner weiteren Schmierung und keiner ständigen Wartung.