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Walzwerk. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2.
Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Schweden vom 1d.. März i923
beansprucht. Die Erfindung betrifft ein Walzwerk, bei welchem die radial wirkenden
Kräfte von selbsteinstellenden Wälzlagern aufgenommen werden.
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Die Erfindung bezweckt insbesondere, ein solches Walzwerk derart auszubilden,
daß die Walzenlager allen achsialen Bewegungen, seien sie gewollt oder ungewollt,
in einwandfreier Weise folgen können, ohne daß eine gleitende Reibung oder eine
Veränderung des Walzachsenabstandes eintritt. Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung
dadurch erreicht, daß die Lagergehäuse mit Bezug auf ihre Widerlager derart ausgebildet
sind, daß sie an ihrem Umfange so rollen, pendeln oder schwingen, daß die Mittelpunkte
der Wälzlager sich nur in Achsrichtung der Walzen bewegen und diese somit ihren
Achsenabstand nicht verändern können.
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Eine Möglichkeit, dieses Bewegungsgesetz auszuführen, besteht darin,
daß die Lagergehäuse an den zur Widerlage bestimmten Stellen mit zylindrischen Flächen
ausgestat-. tet sind, deren Zylinderachsen die Walzenachse schneiden und die auf
entsprechend ausgebildeten Widerlagerplatten abrollen. Um ein Gleiten der Rollflächen
auf dem Widerlager ohne Beeinträchtigung der Rollbewegung zu verhindern, sind gemäß
der Erfindung zwischen den Widerlagern und den Rollflächen der Lagergehäuse besondere
Sperrmittel, z. B. Zapfen, vorgesehen, die zwar ein Rollen, Gleiten oder Pendeln
der Rollflächen öegcnüber den Stützflächen gestatten, jeder gleitenden Bewegung
der beiden Teile gegeneinander aber unmittelbaren Widerstand entgegensetzen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Abb. t eine Endansicht eines Walzenstuhls, von der rechten Seite der Abb.2
gesehen, Abb. 2 ein Stuhlpaar mit eingesetzten Walzen, teils in Seitenansicht, teils
im mittleren Längsschnitt, Abb. 3 eine Aufsicht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Walzwerk als Duowerk
eingerichtet. Die Walzenlager sind in bekannter Weise zwischen senkrechten Führungen
der Lagerstühle i, z verschiebbar angeordnet. Die Lagergehäuse 3 der unteren Walzenlager
ruhen unten seitlich auf Platten 4 oder ähnlichen Teilen, die von in den Lagerstühlen
.eingesetzten Lagerplatten 5 getragen werden. Die untere Stützfläche der Platten
q. ist zylindrisch (siehe Radius x in Abb. 2). Von der Mitte der
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lindrischen Fläche ragt nach unten ein verjüngter Zapfen 6, der in ein
entsprechendes Loch der Lagerplatte 5 eintritt. Da die Lager selbsteinstellend sind,
kann also das Lagergehäuse 3 mit dem darin eingesetzten, inwendig kugeligen äußeren
Lagerring 7 auf der Lagerplatte 5 rollen bzw. wiegen, wobei der Mittelpunkt des
Lagers sich achsial verschiebt. Dadurch werden die Lager der Walzenzapfen praktisch
vom Achsialdruck befreit und daher nur dem berechneten Radialdruck ausgesetzt, weshalb
ihre Abmessungen herabgedrückt werden können, ein Umstand, der bei Walzwerken, wo
im allgemeinen der Raum streng begrenzt ist, von großer Bedeutung ist. Zur weiteren
Raumersparnis können die einander zugekehrten Teile der Lagergehäuse, ein oberer,
3, und ein unterer, 8, abgeschnitten sein, so daß die äußeren Lagerringe hier freiliegen,
wie rechts in Abb. 2 gezeigt ist. Ferner können die Walzenzapfen 9 an der Sitzfläche
des inneren Laufringes kegelig ausgebildet werden. Diese Ausbildung läßt eine Verstärkung
der Abmessungen der inneren Lagerringe r o ohne Schwächung der Walzenzapfen zu.
Das
Lagergehäuse ist derart ausgebildet, daß es am offenen Teile dicht an den Seiten
des Außenringes anliegt, so daß Lagergehäuse und Außenring zusammen ein geschlossenes
Gehäuse bilden, wodurch Eindringen von Staub und Austreten von Schmiermittel verhindert
bzw. erschwert werden.
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Die oberen Lagergehäuse 8 werden in üblicher Weise von Zuggelenken
ii (Abb. i) getragen, die unter der Wirkung von zeichnerisch nicht dargestellten
starken Federn die Lagergehäuse gegen eine mit einem Handhebel o. dgl. für die Einstellung
versehene mittlere Stellschraube 12 gedrückt halten. Der Einbau der oberen Walzenlager
8 ist im wesentlichen derselbe wie für die unteren Lager. insofern nämlich die oberen
Walzenlager oben gegen Platten 13 oder ähnliche Teile anliegen, die mit einer zylindrischen
Fläche, deren Achse die Walzenachse schneidet, auf entsprechenden Lagerzapfen 14
(die hier in der senkrechten Zentrallinie gelegen sind) rollen können.
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Die Walzenzapfen 9 sind an den Enden, wie gewöhnlich, als Kupplungszapfen
15 ausgebildet, die in entsprechend geformte Kupplungsmuffen 16 der
Antriebswelle eingreifen.
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Zur Aufnahme von Achsialdruck und Ermöglichung - einer genauen achsialen
Einstellung der Walzen sind gemäß der Erfindung besondere Lager angeordnet, und
zwar für jeden Walzenstuhl eins. In Abb.2 ist ein solches Lager links oben und rechts
unten, letzteres im mittleren Längsschnitt, gezeigt. In eine 'Eindrehung zwischen
dem kegeligen Teil 9 und dem Kupplungsstummel des Walzenzapfens ist ein geteilter
Ring 17 eingelegt, auf den eine von einem Lagergehäuse i g umschlossene Lagerbüchse
18 geschraubt ist. In das Lagergehäuse ist ein Wälzlager eingesetzt, zweckmäßig
ein gewöhnliches Radialkugellager, das indessen hier ausschließlich zur Aufnahme
von Achsialdruck dient. Das Lagergehäuse i 9 ist an den ,Seiten mit kugeligen Zapfen
20 (Abb. 3) versehen. Der eine dieser kugeligen Zapfen (links in Abb. 3) ist in
festen Lagern 21, 22 des Lagerstuhles i, der andere dagegen (rechts in Abb.3) in
einstellbaren Lagern 23, 24 gelagert. Die Lager 23, 2¢ sitzen auf dem - Schacht
25 einer in den Walzstuhl i oder einen mit ihm vereinigten Teil eingeschraubten
Schraube 26, die mittels Muttern 27, 28 in die gewünschte Lage eingestellt und gesichert
werden kann. Beim Einstellen der Lager 23, 24 schwingt also das Lagergehäuse i9
um den Mittelpunkt des fest gelagerten kugeligen Zapfens 20, wobei das Lagergehäuse
i g und der Außenring des darin eingesetzten Lagers im Verhältnis zu den auf dem
Walzenzapfen fest montierten Teil schwingen.
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Hierdurch wird eine genaue achsiale Einstellung der Walze ermöglicht,
bei welcher die Lagergehäuse 3 und 8 auf ihre Stützflächen q., 5 rollen.
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Ein wichtiger Vorteil der Erfindung liegt darin, daß jedes Achsiallager
ig auf eine auf dem Walzenzapfen zentrierte Hülse 18 angebracht ist, die derart
ausgebildet ist, daß die Kupplungsmuffe 16 zwischen diese Hülse und die Verlängerung
. des Walzenzapfens eingeschoben werden kann. Von besonderer Bedeutung ist auch
die Anordnung, daß die die Achsialdrücke aufnehmenden Einstellager als Radiallager
ausgeführt sind, da sie nach erfolgter Einstellung gleichzeitig mit den Achsialkräften
auch die horizontalen Radialkräfte der Walzen aufnehmen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt.
So kann z. B. das Lagergehäuse i g rollbar statt schwingbar oder es können die Lagergehäuse
3 und 8 schwingbar statt rollbar angeordnet sein. Durch die Anordnung der rollenden
Verbindung wird indessen der Vorteil erzielt, daß die Verschiebung der Walze genau
achsial erfolgt.