DE89911C - - Google Patents

Info

Publication number
DE89911C
DE89911C DENDAT89911D DE89911DA DE89911C DE 89911 C DE89911 C DE 89911C DE NDAT89911 D DENDAT89911 D DE NDAT89911D DE 89911D A DE89911D A DE 89911DA DE 89911 C DE89911 C DE 89911C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
phenol
amidonaphthol
diaz
brown
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT89911D
Other languages
English (en)
Publication of DE89911C publication Critical patent/DE89911C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/38Trisazo dyes ot the type
    • C09B35/40Trisazo dyes ot the type the component K being a dihydroxy or polyhydroxy compound

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.W
Die im Jahre 1866 von Griefs (Liebig's Ann. 137) beobachtete Eigenschaft des Phenols, sich mit 2 Mol. Diazoverbindung zu Disazofarbstoffen zu vereinigen, hat bis jetzt eine technische Verwerthung nicht gefunden; in der That zeigen die Ausfärbungen der durch Einwirkung von 2 Mol. einfacher Diazoverbindungen auf ι Mol. Phenol entstehenden Farbstoffe eine so geringe Beständigkeit gegen die Einwirkung selbst schwacher Alkalien, dafs ihre Anwendung in der Färberei ganz aufser Frage kommt.
Es hat sich nun gezeigt, dafs man unter Benutzung der obenerwähnten Eigenschaft des Phenols zu werthvollen braunen Baumwollazofarbstoffen gelangen kann. Läfst man nämlich auf einen Monoazofarbstoff des Phenols in alkalischer Lösung 1 Mol. diazotirtes Benzidin oder einen Abkömmling desselben einwirken, so greift die eine der beiden Diazograppen in Orthostellung zum Hydroxyl des Phenolazofarbstoffes ein und es bildet sich ein Zwischenproduct, welches die Fähigkeit besitzt, sich mit Amidonaphtolsulfosäuren zu werthvollen Trisazofarbstoffen vereinigen zu lassen. Die auf diese Weise gewonnenen Trisazofarbstoffe zeichnen sich vor den entsprechenden Disazofarbstoffen, d. h. vor denen, bei welchen das Phenol nur einmal, und zwar direct mit dem Tetrazokörper verkuppelt ist, durch gröfsere Spül- und Seifenechtheit aus. Bemerkenswerth ist, dafs man bei der Darstellung der neuen Farbstoffe nicht den umgekehrten Weg einschlagen kann,. indem man zuerst das Zwischenproduct aus Tetrazoverbindung und Amidonaphtolsulfosäure herstellt und dieses dann mit dem Phenolmonoazofarbstoff weiter vereinigt; die freie Diazogruppe dieser Zwischenproducte aus Tetrazoverbindung und Amidonaphtolsulfosäure vermag nicht mehr in das Phenol einzugreifen, wenn dieses bereits in Parastellung zum Hydroxyl eine Azogruppe enthält.
Beispiel 1:
In eine auf die übliche Weise bereitete Tetrazolösung aus 1,84 kg Benzidin läfst man eine Lösung von 2,48 kg Naphtalin-a-azo-Phenol, 0,4 kg Aetznatron und 2,5 kg Soda in der nöthigen Menge Wasser unter kräftigem Rühren zufliefsen; es bildet sich sofort ein Zwischenproduct. von dunkelbrauner Farbe, welches vollkommen unlöslich ist. Wenn in der Flüssigkeit kein Tetrazodiphenyl mehr nachweisbar ist, läfst man eine Lösung von 3,3 kg amidonaphtoldisulfosaurem Natron des Patentes Nr. 53023 und 2 kg Soda in der erforderlichen Menge Wasser hinzufliefsen. Die dunkelbraune Farbe des Zwischenproductes geht jetzt allmälig in eine rothbraune über, indem sich der gewünschte Farbstoff bildet; dieser bleibt jedoch vollständig ungelöst. Nach mehrstündigem Rühren erwärmt man noch einige Zeit auf 50 bis 6o° und filtrirt den Niederschlag ab. Der Farbstoff bildet getrocknet ein schwarzes metallisch glänzendes Pulver, welches in kaltem W'asser wenig, in heifsem jedoch bei Abwesenheit von fällenden Salzen
ziemlich löslich ist.
stichig braun an.
Baumwolle färbt er violett-
Beispiel 2:
1,8+ kg Benzidin wird auf die übliche Weise tetrazotirt und zu dieser Lösung eine solche von
3 kg ρ - oxyazobenzolsulfosaurem Natron und
4 kg Soda in der nöthigen Menge Wasser unter kräftigem Rühren einfliefsen gelassen. Man bemerkt zuerst die Ausscheidung von hellgelber p-Oxyazobenzolsulfosäure, dann aber, wenn die Flüssigkeit bei weiterem Eingiefsen alkalisch wird, entsteht das gewünschte Zwischenproduct als dunkelbrauner Niederschlag. Man lä'fst die Temperatur des Gemisches langsam auf 200 steigen und prüft von Zeit zu Zeit auf etwa noch vorhandenes Tetrazodiphenyl. Wenn solches nicht mehr nachweisbar ist, la'fst man eine Lösung von 2,50 kg Amidonaphtolsulfosäure G und 2 kg Soda in der nöthigen Menge Wasser hinzufliefsen. Nach
einstündigem Rühren erwärmt man langsam auf 50 bis 6o°. Ein grofser Theil des Farbstoffes geht hierbei in Lösung; durch Aussalzen in der Wärme erhält man ihn in leicht filtrirbarer Form. Getrocknet bildet der Farbstoff ein grauschwarzes Pulver, welches in warmem Wasser gut mit röthlichbrauner Farbe löslich ist. Auf Baumwolle gefärbt, liefert er ein Braun von schöner Nuance.
Die Farbstoffe enthalten eine diazotirbare Amidogruppe und lassen sich daher auf der Faser diazotiren und weiter mit kuppelungsfähigen Substanzen vereinigen, wodurch eine erhebliche Steigerung der Intensität und der Echtheit bewirkt wird.
Die Darstellung der entsprechenden Tolidinfarbstoffe geschieht in ganz analoger Weise; sie sind in ihren Eigenschaften den Benzidinfarbstoffen sehr ähnlich.
Die nachstehende Tabelle giebt eine Charakteristik der dargestellten Producte:
Aussehen
des
festen
Farbstoffs
Farbe der
wässerigen
Lösung
Nach
Zusatz von
Ammoniak
Farbe der
Lösung
in concen-
trirter
Schwefel-
. säure
Nach dem
Verdünnen
mit
Wasser
Färbung
auf
Baumwolle
Benzidin +
( Phenol + diaz.
ί ( α - Naphtylamin
j Amidonaphtoldisulfo-
( säure
(Patent Nr. 53023)
Grau
schwarzes
metall
glänzendes
Pulver
Braunroth Unverändert Indigoblau Grauvioletter
Niederschlag
Stumpfes
Braun
Benzidin +
ί Phenol + diaz. SuI-
( fanilsäure
Amidonaphtolsulfo
säure G
Grau
schwarzes
Pulver
Röthlich-
braun
Bräunlich
roth
Röthlichblau Röthlich
brauner
Niederschlag
Orangebraun
Benzidin +
( Phenol + diaz. SuI-
( ( fanilsäure
j Amidonaphtoldisulfo-
( säure
(Patent Nr. 53023)
Grau
schwarzes
Pulver
Rothbraun Bräunlich
roth
Röthlichblau Röthlich
brauner
Niederschlag
Orangebraun
Tolidin +
[ Phenol + diaz. SuI-
( ( fanilsäure
< Amidonaphtolsulfo-
( säure G
Grau-
schwarzes
Pulver
Braun Rothbraun Graublau Röthlich
brauner
Niederschlag
Trübes
Braun
Tolidin +
( Phenol + diaz. SuI-
ί ( fanilsäure
'< Amidonaphtoldisulfo-
( säure
(Patent Nr. 53023)
Grau
schwarzes
Pulver
Röthlich-
braun
Rothbraun Graublau Röthlich
brauner
Niederschlag
Trübes
Graubraun
Benzidin +
( Phenol + diaz.
ί ( . Naphtionsäure
< Amidonaphtolsulfo-
.( säure G
Grau
schwarzes
Pulver
Orangebraun Bräunlich
roth
Röthlichblau Röthlich
brauner
Niederschlag
Orangebraun
Aussehen
des
festen
Farbstoffs
Farbe der
wässerigen
Lösung
Nach
Zusatz von
Ammoniak
Farbe der
Lösung
in concen-
trirter
Schwefel
säure
Nach dem
Verdünnen
mit
Wasser
Färbung
auf
Baumwolle
Benzidin +
C Phenol + diaz.
ί ( Naphtionsäure
j Amidonaphtoldisulfo-
( säure
(Patent Nr. 53023)
Grau
schwarzes
Pulver
Röthlich-
braun
Bräunlich
roth
Röthlichblau Röthlich-
brauner
Niederschlag
Orangebraun
Tolidin +
( Phenol + diaz.
ί j Naphtionsäure
J Amidonaphtolsulfo-
( säure G
Grau
schwarzes
Pulver
Orangebraun Orangebraun Graulila Gelbbrauner
Niederschlag
Braun.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: Diamin (tetraz.) Verfahren zur Darstellung brauner directziehender BaumwollazofarbstofFe, charakterisirt durch das Schema
1. [Phenol -f" Diazoverbindung],
2. Amidonaphtolsulfosäure,
darin bestehend, dafs man ι Mol. Tetrazoverbindung mit ι Mol. eines Phenolmonoazofarbstoffs zu einem Zwischenproducte vereinigt und auf dieses dann weiter ι Mol. einer Amidonaphtolsulfosäure einwirken läfst.
Als besondere Ausführungsformen des unter i. geschützten Verfahrens folgende Combinationen:
Benzidin + [Ph<rno1 + diaz; a " Naphtylamin],
Amidonaphtoldisulfosäure (Patent Nr. 53023), """ [Phenol -j- diaz. Sulfanilsäure],
Amidonaphtolsulfosäure G, -~
[Phenol + diaz. Sulfanilsäure],
j Amidonaphtoldisulfosäure (Patent Nr. 53023), [Phenol -j- diaz. Sulfanilsäure],
Amidonaphtolsulfosäure G,
[Phenol + diaz. Sulfanilsäure],
( Amidonaphtoldisulfosäure (Patent Nr. 53023), -" [Phenol -j- diaz. Naphtionsäure],
Amidonaphtolsulfosäure G, """
[Phenol -j- diaz. Naphtionsäure],
Amidonaphtoldisulfosäure (Patent Nr. 53023), [Phenol ■+· diaz. Naphtionsäure],
Amidonaphtolsulfosäure G. ,
Tolidin Benzidin Tolidin
DENDAT89911D Active DE89911C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE89911C true DE89911C (de)

Family

ID=361683

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT89911D Active DE89911C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE89911C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE89911C (de)
DE65651C (de) Verfahren zur Darstellung von primären Disazo- und Tetrazofarbstoffen aus Amidonaphtoldisulfosäure
DE89285C (de)
DE168299C (de)
DE79816C (de)
DE86200C (de)
DE143897C (de)
DE88391C (de)
DE108634C (de)
DE65863C (de) Verfahren zur Darstellung eines braunen Azofarbstofles aus 1 Molekül Toluylendiaminsulfosäure und 1 Molekül m-Phenylendiamin
DE85389C (de)
DE91817C (de)
DE113931C (de)
DE74775C (de) Verfahren zur Darstellung von einfachen und gemischten Disazofarbstoffen der Congogruppe, welche Naphtylglycin als Componente enthalten
DE120048C (de)
DE124789C (de)
DE92469C (de)
DE128195C (de)
DE139287C (de)
DE78831C (de) Verfahren zur Darstellung von Disazofarbstoffen unter Anwendung von üi«: Acetnaphtylendiamin /J3 bezw. /?4sulfosäure
DE126802C (de)
DE109063C (de)
DE110619C (de)
DE101274C (de)
DE281448C (de)