DE898295C

DE898295C - Gegen grosse und ploetzliche Temperaturaenderungen widerstandsfaehiger keramischer Behaelter, insbesondere zum Herstellen kuenstlicher Edelsteine

Info

Publication number: DE898295C
Application number: DEC3057D
Authority: DE
Original assignee: Compagnie General dElectro Ceramique SA
Current assignee: Compagnie General dElectro Ceramique SA
Priority date: 1939-07-20
Filing date: 1939-07-20
Publication date: 1953-11-30
Also published as: BE440896A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen gegen große und plötzliche Temperaturänderungen widerstandsfähigen Behälter beliebiger Form aus keramischem Stoff, insbesondere zum Herstellen künstlicher Edelsteine.
Für derartige Behälter hat man schon keramische Stoffe sehr geringer Ausdehnung vorgeschlagen.
Solange solche Behälter leer sind, sind sie thermischen Beanspruchungen gegenüber, die beispielsweise einer Temperaturdifferenz von etwa 12000 entsprechen, gut widerstandsfähig. Werden aber die zu bearbeitenden festen Stoffe eingebracht, so ergibt sich eine erhebliche Unsymmetrie der Ausdehnung zwischen den einzelnen Teilen des Behälters, die durch die Wärmekapazität der eingeführten Stoffe bedingt ist. Der Boden und die zu erwärmenden Stoffe werden sich nämlich viel langsamer erwärmen als die übrigen Teile des Behälters.
Durch diese ungleichmäßige Wärmebelastung können Schäden im Behälter mit ihren weiteren Nachteilen entstehen.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, indem sie eine langsame Erwärmung der verschiedenen Teile des Behälters ermöglicht. Erreicht wird dies dadurch, daß die Wandung des Behälters keramisch derart ausgebildet ist, daß in ihr ein Luftpolster zurückgehalten wird, welches im Laufe des Wärmeaustausches langsam erneuert wird. Vorteilhaft besteht der Behälter aus zwei konzentrischen Schalen, die in einem Abstand voneinander liegend durch einen mit Löchern versehenen Rand miteinander verbunden sind.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Ansprüchen.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert, die einige Ausführungsbeispiele im Schnitt zeigt.
Fig. I ist ein theoretisches Schema der allgemeinen Ausführung der Erfindung. Der Behälter hat eine durch die beiden Flächen S und S' begrenzte Wandung. Zwischen diesen Flächen befindet sich eine Luftschicht, die als Wärmeübertrager zwischen ihnen dient, wobei die innere Fläche S in unmittelbarer Berührung mit dem zu erwärmenden Stoff steht, z. B. einem keramischen Stoff, der bei einer Temperatur, die I200 bis I3000 erreichen kann, gefrittet wird.
Der in Fig. 2 dargestellte Behälter gemäß der Erfindung besteht aus zwei konzentrischen Wannen 10 und iI. Die innere Wanne 10 ist mit Hilfe von Unterlagen oder Vorsprüngen 12 zentriert, die abnehmbar oder mit einer der beiden Wannen fest verbunden sein können.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 wird ebenfalls durch zwei konzentrische Wannen 10 und II aus keramischem Stoff gebildet. Diese Wannen sind miteinander durch ihren Rand 13 verbunden, der von Löchern 14 durchbrochen ist, um den freien Austritt oder Eintritt der Luft im Laufe des Wärmeaustausches zu ermöglichen.
Schließlich wird nach einer anderen, in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Erfindung eine Wanne I5 aus keramischem Stoff außen mit einer Schicht aus einem sehr porösen Stoff bedeckt, die durch keramische, miteinander beim Brennen verklebte Körner gebildet wird. Die Dicke dieser porösen Schicht kann 5 bis IO mm betragen.
Vorteilhafterweise kann man als keramischen Stoff für die,die Wandungen des Behälters bildenden Wannen ebenso wie für die poröse Schicht eine selbstglasierende, keramische Masse mit geringem Ausdehnungskoeffizienten verwenden; insbesondere können die Körner der porösen Schicht entweder ganz aus dieser selbstglasierenden Masse oder ans irgendeiner anderen keramischen Masse bestehen, wobei sie jedoch auf ihrer Oberfläche von einer Schicht einer selbstglasierenden Masse bedeckt sind.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Gegen große und- plötzliche Temperaturänderungen in seiner ganzen Masse widerstandsfähiger Behälter beliebiger Form aus keramischem Stoff, insbesondere zum Herstellen künstlicher Edelsteine, dadurch gekennzeichnet, daß seine Wandung keramisch derart ausgebildet ist, daß in ihr ein Luftpolster zurückgehalten wird, das im Laufe des Wärmeaustausches langsam erneuert wird.
2. Behälter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei konzentrischen Schalen gebildet ist, die in einem Abstand voneinander liegend durch einen mit Löchern versehenen Rand miteinander verbunden sind.
3. Behälter nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß er durch eine auf der Außenseite mit einem porösen, keramischen Stoff bedeckte Wanne gebildet wird.
4. Behälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der poröse, keramische Stoff durch Körner gebildet wird, die miteinander durch Brennen verklebt sind.
5. Behälter nach Anspruch I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer selbstglasierenden, keramischen Masse mit geringem Ausdehnungskoeffizienten besteht.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 3II OI7, 348 3ei6, 618084, 684 663 österreichische Patentschrift Nr. 103 938.