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Gehäuseförderer mit zwischen zwei endlosen Laschenketten angeordneten
Mitnehmerblechen
D.ie Erfin;dung betrifft einen Gehäuseförderer mit zwei an dessen
Seitenwänden geführten endlosen Laschenketten, zwischen denen Mitnehmerbleche zuim
Fördern des Gutes angeordnet sind.
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Bei den ,bekannten Ausführungsformen eines solchen Gehäuseförderers
gleiten die Laschenketten im Innern des geschlossenen Gehäuses auf dem Boden des
Troges bzw. auf Schleißleisten. Das in das Gehäuse aufgegebene Fördergut liegt auf
dem Boden desselben und wird durch die an den Laschen oder Gelenkbolzen befestigten
Mitnehmenbl,eche, auch Kratzer genannt, zu der Abgabestelle geleitet.
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Der Kraftbedarf für die Bewegungen der Förderkette auf den Schleißleisten
ist durch die zu über windenden Reibungswiderstände und dadurch, daß die Schleißleisten
nicht geschmiert werden können, sehr groß. Auch ist der Verschleiß an den Ketten
und Schleißleisten ziemlich groß. Um den Verschleiß geringer zu halten, hat man
die Fördergeschwindigkeit auf o,25 mJs herabgesetzt, womit die Förderleistung begrenzt
ist. Die geringe Kettengeschwindigkeit erfordert ein Antriebsgetriebe mit hoher
Untersetzung, was zu teuren Getrieben führt.
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Ein weiterer Nachteil solcher Gehäuseförderer ist, daß sie bei Leerlauf
und bei geringer Füllung mit Fördergut sehr laut arbeiten.
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Trotz dieser Nachteile werden derartige Gehäuseförderer insbesondere
in Brikettfabrilken verwendet, weil das Fördergut in allseitig geschlossenen Gehäusen
bewegt wird, die sich durch Anschluß an eine Entstaubungsanlage leicht bei und entlüften
lassen. Auch lassen sich mit diesen Gehäuse-
förderern neben der
eigentlichen Förderung noch zusätzliche Aufgaben, z. B. die Verteilung oder das
Sammeln von Fördergut, .in einfacher Weise durchführen Es ist bereits bekannt, bei
Kettenförderern mit Fördergefäßen an den Ketten Laufrollen anzuordnen, die auf Schienen
geführt werden. Eine solche Lagerung der Förderkette ist bei Geihäuseförderern mit
Kratzern nicht anwendbar, weil das Fördergut auf die Schienen fallen würde, so daß
eine einwandfreie Führung der Laufrollen auf den Schienen nicht gesichert ist.
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Man hat deshalb bei einem bekannten Gehäuseförderer, bei dem die
Mitnehlmerbleche mittels in das Fördergut hinabreichender Tragarme an einem in der
Mitte des trogförimigen Gehäuses geführten Drahtseil oder Spezialriemen aufgehängt
sind, dieses Zugmittel sowie die zugehörigen seitlichen Laufrollen und Führungsschienen
oberhalb des Fördergutstromes angeordnet. Dadurch wird zwar ein Verschmutzen der
Laufrollen vermieden. Der gesamte Raum oberhalb der Führungs.sch.ienen geht dabei
jedoch für die Trogfüllung verloren. Außerdem greilfen die das Fördergut bewegenden
Mitnethmerbleche an dem Zugmittel mit einem langen Hebelarm an, der der Höhe der
Trogfüllung entspricht, wodu.rch das nachgiebige Zugmittel ungleichmäßig und in
erheblichem Maße auf Biegung beansprucht wird. Ferner ist bei dieser bekannten Ausführung
ein Verschleiß der Mitnehmerbleche und ,des Trogboden nicht zu vermeiden, weil das
Zugmittel zwischen Iden im großen Abstand angeordneten Laufrollen durchhängt und
somit die Mitnehmerbleche auf dem Trogboden schleifen.
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Im Bergbau. ist es bekannt, als Streckenfördermittel Stahlplattenbänder
zu benutzen und diese wie bei Bandförderern über ortsfest am Traggerüst angeorldnete
Tragrollen zu führen. Hierbei hängt das Plattenband zwischen den Tragrollen durch.
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Diesem Nachteil begegnete man dadurch, daß man statt der ortsfesten
Rollen an den Ketten oder Platten derFörderbänder in bestimmten Abständen Laufrollen
befestigt hat, die auf Schienen oder Profileisen laufen, und indem man die Kurzplattenbänder
durch an den Kettenlaschen vorgesehene Au-' sätze od. dgl. in sich abgesteift hat,
wodurch ein Durchbiegen der Bänder zwischen den Laufrollen verhindert wird. Bei
diesen bekannten Förderern handelt es. sich nicht um solche, die für das Fördern
des Gutes in allseitig geschlossenen trog£örlmigen Gehäusen geeignet sind, au.f
die sich die Erfindung bezieht, sondern um Förderer, bei dienen das Fördergut auf
einer durchgehenden, bewegten, durch gelenkig miteinander verbundene Platten gebildeten
ebenen Fläche getragen und gefördert wird. Bei derartigen Einrichtungen befindet
sich d'as Fördergut niemals unterhalb der Ebene der Förderelemente. Es können deshalb
bei ihnen die eingangs geschil'derten, bei Gehäusef,örderern beobachteten Schwierigkeiten,
deren Beseitigung Aufgabe der Erfindung ist, nicht auftreten.
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Ferner ist ein Kratz und Bremsförderer für Td,en Untertagebau bekannt,
dessen Förderrinne au.s gelenkig gekuppelten Rutschenschässen besteht, in denen
zwei endlose, die Kratzer tragende Seile an den Gelenkstellen über ortsfeste Rollen
geführt sind, die paarweise auf einer durchgehenden Achse sitzen. Die Rollen dienen
dazu, den Seilen in Anpassung an die uneben verlaufende Förderstrecke eine entsprechende
Richtung zu geben. Da an den Knickstellen die Rollen teils unter teils über den
Bändern angeordnet sind, weisen auch die Kratzer bleche im Verhältnis zur Breite
nur eine geringe Höhe auf. Andernfalls wäre nämlich ihre Bewegung dicht über die
durchgehenden Rollenachsen hinweg bzw. unter ihnen hindurch nicht möglich. Ferner
sind die Seile auf der Länge der Rutschenschüsse nicht durch Tragrollen unter'stützt,
so daß die Kratzer auf .dem Rutschenboden schleifen. Dieser bekannte Eratzförderer
ist demnach z. B. für die besonderen fördertechnischen Aufgaben in Brikettfabriken
nicht verwendbar.
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Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Gehäuseförderer
mit zwei an dessen Seitenwänden geführten endlosen Laschenketten, zwischen denen
Mitnehmerhleche zum Fördern des Gutes angeordnet sind, hinsichtlich der Förderleistung,
Wirkungsweise und Wartung wesentlich zu verbesseren. Das wird erfindungsgemäß. dadurch
erreicht, daß die Laschenketten über Tragrollen laufen, die mittels Achsstummel
an den Gehäusewänden gelagert sind, und daß an benachbarten Laschen an sich bekannte
Ansätze vorgesehen sind, die sich in der Strecklage der Laschen zur Vermeidung des
Dufchhängens der Trume gegenseitig abstützen und beim. Umlauf der Kette um die Umlenkscheiben
voneinander lösen. Der Abstand der Tragrollen beträgt dabei ein Mehrfaches der Kettenteilung.
Ferner werden die Tragrollen für das Fördertrum vorteilhaft in der Nähe des Gehäusebodens
gelagert. Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß die Tragrollen
von Flanschen getragen werden, die an der Außenseite der Gehäusewand befestigt werden.
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Die Tragrollen können gegen Verschmutzen gesichert werden, indem
sie mittel:s stehender Schutzbleche gegen das Gehäuseinnere abgedeckt werden.
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Außerdem ist es zweckmäßig, die Tragrollen nach oben durch mit den
stehenden Schutzblechen verbundene Bleche abzudecken, welche Durchtrittsöffnungen
für den oberen Teil tder Tragrollen aufweisen.
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Durch den mit der rollenden Reibung verbundenen geringeren Kraftbedarf
für den Antrieb und den geringen Verschleiß kann die Fördergeschwindigkeit des Gehäuseförderers
nach der Erfindung erhöht werden, so daß teure Antrieb getriebe in Wegfall kommen.
Ferner können die Ketten leichter ausgebildet werden. Durch die Verwendung von seitlich
auf Acih,ss.tummeln gelagerten ortsfesten Tragrollen anxStelle von Laufrollen kann
auf anoden Innenseiten der Gehäusewände durchlaufende Führungsschienen und auf baulich
hinderliche durchtgehende Rollenachsen verzichtet werden.
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Dadurch, daß die Ketten nicht nach unten durchhängen können, ist es
ausreichend, ,daß wenige
Tragrollen au!f der Förderlänge verwendet
werden.
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Außerdem wird durch die Kettenabsteifung der Verschleiß in den Gelenken
vermindert.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß
die Tragrollen während des Betriebes von außen abgeschmiert und ausgewechselt werden
können.
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Die Tragrollen können auch dadurch noch gegen ein Verschmutzen geschützt
werden, daß die Füllhöhe geringer ist als der Abstand der Rollen yom Gehäuseboden.
Die geringere Füllmenge wird dabei durch die höhere Fördergeschwindigkeit ausgeglichen,
so daß das Fördergehäuse trotzdem bei gleicher Förderleistung wesentlich kleinere
Abmessungen aufweist als die bekannten Gehäuseförderer. Der Gehäuseförderer nach
der Erfindung ist also bei gleicher Förderleistung gegenüber den bekannten leichter,
billiger im Antrieb und im Verschleiß und hat einen geringeren Raumbedarf.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. I eine Förderkette in.Seitenansicht, Abb. 2 eine Förderkette in Draufsicht,
Abb. 3 eine Förderkette in vergrößerter perspektivischer An.sicht, Abb. 4 einen
senkrechten Querschnitt durch den Gehäuseförderer, Abb. 5 einen Schnitt nach der
LinieA-B' in Abb. 4, Abb. 6 in vergrößertem Maßstab einen senkrechten Querschnitt
durch die untere Rollenlagerung nach Abb. 4, Abb. 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Gehäuseförderers im senkrechten Querschnitt, Abb. 8 in vergrößertem Maßstab
einen senkrechten Querschnitt durch die untere Rollenlagerung nach Abb. 7 und Abb.
g eine Ansicht in Richtung des Pfeiles O der Abb. 8.
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Nach Abb. I besteht die Förderkette aus gelenkig miteinander verbundenen
Laschen c und c¹, wobei die Gelenkbolzen n verlängert sind und die beiden seitlichen
Ketten miteinander verbinden. Hierdurch können an den Gelenkbolzen n die Mitnehmerbleche
m befestigt werden. Bei den Ausführungsbeispielen nach Abb. 2 und 3 sind die Mitnehmerbleche
rn unabhängig von den Gelenkbolzen n angeordnet und an den Laschen ct angeschweißt.
Zur Unterstützung der Förderkette dienen in größeren Abständen an den Wänden b des
trogförmigen Gehäuses angeordnete Tragrollen t, deren Abstand voneinander ein Mehrfaches
der Kettenteilung beträgt.
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Damit die endlose Förderkette weder im Untertrum noch i.m Obertrum
nach unten durchhängen kann, sind an den Laschen c Ansätze a und an den Laschen
cl Ansätze a1 vorgesehen, die sich in der Strecklage der Laschen gegenseitig abstützen
und dadurch die Kette steif hal.ten, während sie sich ,beim Umlauf der Kette um
die Um:lenkscheibe d voneinander lösen. Durch Abb. 3, in der j.e eine Tragrolle
t für das Ober- und Untertrum sowie eine Umlenkscheibe d durch strichpunktierte
Kreise angedeutet sind, ist dieses Zusammenwirken der Laschenansätze a und a1 veranschaulicht.
Zwischen zwei Tragrollen t im Ober- oder Untertrum oder, wie Abb. 3 zeigt, zwischen
einer Tragrolle t und der Umlenkscheibe d wirken demnach IdieLaschen c und c1 wie
ein starres Stück.
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Nach Abb. 4 bis 6 ist die Tragrolle t mittels eines Nadellagers tl
auf einem Achsstummel z angeordnet. An der Außenseite der Gehäusewand b ist ein
Flansch f angeschraubt, der den Achsstummell z trägt. Eine Öffnung in der tGehäusewandJ
b gestattet das Einsetzen der Tragrolle t von außen. Die Tragrolle t ist gegefrüber
dem Flansch f mittels einer Labyrinthdichtung t2 abgedichtet. Zur Schmierung des
Lagers tt und des Labyrinthes t2 ist im Achsstummel z eine Bohrung zu vorgesehen,
durch ,die von der Außenseite der Gehäusewand b das Schmiermittel in das Innere
der Tragrolle t gedrückt wird.
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Um ein Verschmutzen der Tragrollen t dadurch d.as Fördergut zu verhindern,
sind sie nach oben durch schräge Schutzbleche 11 abgedeckt, welche Durchtrittsöffnungen
12 für den oberen Teil der Trag rollen aufweisen, während zur Abdichtung der Tragrollen
gegen das Gehäuseinnere stehende Schutzbleche I dienen, die mit den Schutzblechen
11 verbunden sind.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 4 das Untertrum der
endlosen Ketten als Fördertrum und das Obertrum als Leertrum dient, werden bei dem
Ausführungsbeispiel nach Abb. 7 sowohl das Untertrum ats auch das Obertrum als Fördertrum
verwendet. Das Obertrum wird dabei über einen zusätzlich angeordneten trogförmfgeu
Zwischenboden geführt. Außerdem sind in diesem Fall die Mituehmerbleche m oberhalb
und unterhalb der Gelen!kbolzen n oder Laschen cl angeordnet.
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Nach Abb. 7 und S. haben die Tragrollen t einen größeren Durchmesser
als diejenigen nach Abb. 4 bis 6 und sind mittels der Kugellager ts auf den Achsstuimmelnz
gelagert. Der Achsstummel z besteht mit dem Flansch je aus einem Stück. Innerhalb
der Tragrolle t ist eine Labyrinthdichtung t4 angeordnet, welche eine Abdichtung
gegenüber dem Achsstummel bewirkt. Als Schutz gegen das Verschmutzes der Tragrollen
t dient das parallel zur Gebäusewand angeordnete senkrechte Blech 1, das z. B. ,durch
Stehtbollzen mit der IGehäusewand b verbunden sein kann.
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Die Schutzbleche I bzw. It können entweder für jede Tragrolle t vorgesehen
stein (Abb. 2 links) oder auch über die ganze Länge des Gehäuses .durchlaufen (Abb.
2 rechts). Sie reichen im Untertrum nicht bis zum Boden des Gehäuses, so daß zwischen
der Unterkante der Schutzbleche I und dem Gehäuseboden die seitlich vorspringenden
Kratzer k der Mitnehmerbleche hin durchgeführt werden können, die.das in den Raum
unterhalb der Tragrollen t eindringende Fördergut mitnehmen.