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Schaltung zur Steuerung periodisch sich wiederholender Vorgänge Zum
Verwiegen von Schüttgütern sind Schüttgutwaagen bekannt, die folgendermaßen arbeiten:
Durch einen Elektromotor wird eine Rüttelschurre bewegt, die das Schüttgut gleichmäßig
in ein Gefäß befördert. Dieses Gefäß ist mit einem Waagesystem derart gekuppelt,
daß es sich nach Erreichen eines bestimmten Füllgewichtes selbsttätig entleert und
dabei ein Zählwerk betätigt. Es ist nun oft notwendig, Schüttgüter in einem bestimmten
Gewichtsverhältnis miteinander zu vermischen, z. B. verschiedene Kohlensorten oder
die einzelnen Grundstoffe des Betons.
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Die Erfindung bezweckt, solche Mischungen mit wählbarem Verhältnis
in einfacher Weise auf elektrischem Wege zu bewirken, wobei sie auch auf Vorgänge
ähnlicher Gebiete angewendet werden kann. Sie besteht darin, daß die Schaltung zur
Steuerung zweier periodisch sich wiederholender Vorgänge dadurch bewirkt wird, daß
ein bei Beginn oder Beendigung jedes Vorganges der einen Art betätigter Hilfsschalter
die Schaltwalze eines elektrisch betriebenen Schrittschaltwerkes um einen Schritt
weiterschaltet, wobei die Schaltwalze eine Mehrzahl derartiger Kontaktfolgen aufweist,
daß bei einer bestimmten Anzahl von Schritten immer nur einmal eine nachgeschaltete
Vereinigung von Schaltrelais für den Vorgang der zweiten Art betätigt wird. Die
so entstehenden Verhältnisse zwischen der Zahl der Vorgänge .der einen Art und derjenigen
der anderen Art sind durch einen Wählschalter einstellbar. Durch die getroffene
.Schaltanordnung wird also bewirkt, daß beispielsweise einer genau bestimmten Anzahl
von Entleerungen einer Schüttgutwaage jeweils nur eine Entleerung
der
zweiten Waage entspricht, und zwar unabhängig davon, ob .die Füllzeit der zweiten
Waage kleiner oder größer ist als bei der ersten Waage. Da sich die Füllgewichte
beider Waagen verändern lassen, ist es möglich, beliebige Mischungsverhältnisse
zu erzielen.
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In 'der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zum Mischen
verschiedener Kohlensorten in einer schematischen Schaltung dargestellt.
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Wegen der schlechten Qualität von Braunkohle muß oft Steinkohle daruntergemischt
werden. Zur Mischung werden Waagen verwendet, von denen die Waage W I dauernd durchläuft,
während die Waage W II nur nach jedem zweiten, dritten usw. _ Ausleeren der Waage
W I einmal eingeschaltet wird und nur so lange läuft, bis sie einmal ausgeleert
hat. Mit der Waage W I ist ein Hilfskontakt A derart gekuppelt, .daß er bei Beginn
oder Beendigung jeder Entleerung geschlossen wird. Dadurch fließt ein Strom von
der Spannungsquelle über die Magnetspule eines ,Schrittschaltwerkes S und schaltet
dieses um einen Schritt weiter. (Schrittschaltwerke bestehen im wesentlichen aus
einer Schaltwalze, die das Schließen oder Öffnen von Stromkreisen bewirkt, und einem
Magneten, der mittels eines Klinkenwerkes die.Schaltwalze jeweils um einen Schritt
weiterdreht.) Im Ausführungsbeispiel sind je Umdrehung der Schaltwalze zwölf Schritte
(I bis XII) vorgesehen, sie besitzt fünf Nockenreihen mit verschiedener Nockenanordnung.
Die Nocken betätigen,Schalter i bis -5, durch die in .der jeweiligen Reihe ein Steuerstromkreis
geschlossen wird. Die Unterbrechung dieses .Stromkreises erfolgt durch Öffnen der
Schalter i bis 5 mittels nicht dargestellter Federn bei der Weiterbewegung der Nocken.
Die .Anordnung ,der Nocken auf der Schaltwalze ist, derart, daß in .der ersten Reihe
der Schalter i bei einem Schaltschritt geschlossen und bei den übrigen elf Schaltschritten
offen ist. Der .Schalter 2 ist bei dem ersten und siebenten Schaltschritt geschlossen
und bei den übrigen Schaltschritten offen. Der Schalter 3 ist bei dem ersten, fünften
und neunten Schaltschritt geschlossen, bei den übrigen Schaltschritten offen usw.
Es entsprechen daher zwölf in die Schaltspule des :Schrittschaltwerkes hineingesandten
Impulsen bei Reihe i einem weitergegebenen Impuls, bei Reihe 2 zwei weitergegebenen
Impulsen, bei Reihe 3 drei weitergegebenen Impulsen usw. Es lassen sich somit folgende
Verhältnisse der Steuerimpulse herstellen: i : 12, i : 6, i : q., i : 3 und i ::2.
Welches Verhältnis in Frage kommt, wird mit dem Wahlschalter W eingestellt, mit
dem die Steuerspannung an die betreffende Nockenreihe gelegt werden kann. Mit dem
Schrittschaltwerk bzw. den Schaltern i bis 5 arbeiten ein Hilfsrelais B mit den
Hilfskontakten bi, bz und ein Relais C mit den Hilfskontakten cl, c2 zusammen.
Die Kontakte b1, b2 des Hilfsrelais B sind derart angeordnet, daß bei Spannungslosigkeit
der Spule des Hilfsrelais B Hilfskontakt b1 geschlossen und Hilfskontakt b2 geöffnet
ist. Steht das Hilfsrelais B unter Spannung, dann ist Hilfskontakt b1 geöffnet und
Hilfskontakt b2 geschlossen. Die Hilfskontakte cl, c2 des Relais C sind bei unter
Spannung stehendem Relais C geschlossen und bei spannungslosem Relais C geöffnet.
Das Relais C betätigt den Schalter des Motors für die Waage W II. Außerdem ist noch
ein Endschalter D vorgesehen, der im Steuerstromkreis des Relais C liegt. Bei geöffneten
Schaltern i bis 5 (wie dargestellt) ist der Hilfskontakt Dl geschlossen, und die
Hilfskontakte b2; cl und c2 sind geöffnet.
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Die Wirkungsweise der Schaltungsanordnung ist folgende: Die Waage
WI arbeitet dauernd und schaltet bei jeder Entleerung durch den Hilfskontakt A das
Schrittschaltwerk um einen Schritt weiter. Je nachdem, welche Nockenreihe der Schaltwalze
durch den Wahlschalter W eingestellt ist, wird nun nach- jedem elften; fünften,
dritten, zweiten oder ersten ,Schritt die Waage W II über einen der Schalter i bis
5 durch den betreffenden Nocken der Nockenreihe eingeschaltet. Dies geschieht dadurch,
daß beim Einschalten .des Steuerstromes das Relais C über den Hilfskontakt b1 Strom
erhalt und den Motor der Waage W II einschaltet. Die beiden Hilfskontakte cl und
c2 des Relais C werden dabei geschlossen. Durch den Hilfskontakt cl wird ein über
den Endschalter D gehender Hilfsstromkreis eingeschaltet, wodurch die Spule des
Relais C so lange unter Spannung bleibt, bis die Waage W II entleert hat und der
Endschalter D diesen Stromkreis unterbricht. Durch Hilfskontakt c2 des Relais C
wird die Spule des Hilfsrelais B an Spannung angelegt, so daß der Hilfskontakt b1
des Hilfsrelais B geöffnet und der Hilfskontakt b2 geschlossen wird. Der Anker des
Hilfsrelais B bleibt also so lange angezogen, bis das Schrittschaltwerk S um einen
Schritt weitergtdreht ist, auch wenn die Waage W II vorher ausgeleert hat und durch
Öffnen des Endschalters D und damit Ausschalten des Motors über das Relais C der
Hilfskontakt c2 geöffnet wurde. Durch den bei Betätigen des IHilfsrelais B geöffneten
Hilfskontakt b1 wird die ,Spule -des Relais C vom Schrittschaltwerk S abgeschaltet,
so daß das Relais C nach Entleeren der Waage WII nicht wieder eingeschaltet werden
kann; bevor das Schrittschaltwerk um einen Schritt weitergedreht: wurde. Die Zeitdauer
der Entleerung der Waage 971 ist daher unabhängig von der,der Waage WII.
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Die beschriebene Schaltung läßt sich überall dort anwenden, wo Vorgänge
Y in bestimmten Verhältnissen zu Vorgängen X gesteuert werden sollen, wobei die
Zeitdauer des Vorganges Y unabhängig von der Zeitdauer des Vorganges X ist.