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Anordnung der Verriegelungen bei Drehverteilern u. dgl. in Speicher-
und Förderanlagen Für die Durchführung der Verriegelungsschaltungen - von Drehverteilern
u. dgl. in Speicheranlagen wurden bisher Türkontakte verwendet, die entsprechend
der jeweiligen Ausführung des Verteilers angeordnet wurden. In der Regel sind aber
zur Eingrenzung jeder Stellung des Drehverteilers zwei Türkontakte erforderlich.
Es hat sich schon bei verhältnismäßig kleiner Speicherleistung gezeigt, daß diese
Ausführungsform nicht zweckmäßig ist und bei Speichern größerer Leistung nicht angewandt
werden kann, weil einerseits der Platz für die Unterbringung der Türkontakte nicht
vorhanden ist, andererseits die Montage und der Leitungsaufwand ungewöhnlich große
Werte erreichen.
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Nimmt man beispielsweise an, daß der Drehverteiler einer Speicheranlage
zwölf Stellungen besitzt, so sind insgesamt vierundzwanzig Türkontakte erforderlich.
Für je zwei Türkontakte müssen drei Leitungen vorgesehen sein, die zu dem Steuerpult
führen, das sich zumeist im Erdgeschoß befindet. Insgesamt sind also zur Verriegelung
sechsunddreißig Leitungen erforderlich, die durch sämtliche Stockwerke der Speicheranlage
geführt werden müssen.
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Eine erhebliche Ersparnis an Verbindungsleitungen und an Montagekosten
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß am Drehverteiler zwei Wahlschalter angeordnet
sind, von denen der eine in Abhängigkeit vom Drehverteiler, der andere durch Fernsteuerung
in Abhängigkeit von der auf der Überwachungstafel eingestellten Wegstellung verstellt
wird, und daß ein Betätigungs- oder Verriegelungsstromkreis nur dann zustandekommt,
wenn beide Wahlschalter übereinstimmende Stellung haben. Dabei wird also von dem
Grundgedanken der Speicherverriegelung ausgegangen, wonach ein Stromkreis für die
Betätigung nur dann geschlossen sein darf, wenn die am Drehverteiler eingestellte
Stellung mit der auf der Überwachungstafel
eingestellten Stellung
übereinstimmt. Wird am Drehverteiler ein Wahlschalter angeordnet, dessen Verstellung
in Abhängigkeit vom Drehverteiler erfolgt, und mit diesem Wahlschalter ein zweiter
Wahlschalter unmittelbar zusammengebaut, dessen Stellung jedoch durch Fernsteuerung
in Ahhängigl:eit von der auf der Überwachungstafel eingestellten Wegstellung eingestellt
wird, so werden sämtliche Verbindungen zwischen den Wahlschaltern auf ein Mindestmaß
herabgesetzt. Es ist hierbei gleichgültig, durch welche Mittel der Wahlschalter
vom Drehverteiler bewegt wird. Notwendig ist nur, daß der Wahlschalter, der etwa
nach Art eines Flachbahnanlassers, eines Selbstanschlußwählers o. dgl. ausgebildet
ist, durch solche Mittel mit dem Drehverteiler verbunden ist, die eine genaue Stellungsübertragung
gewährleisten. Als solche Mittel können Ketten, gelochte Bänder und Zahnräder angesehen
werden. Es ist auch gleichgültig, wie der andere Wahlschalter von der Überwachungstafel
aus verstellt wird und ob die Verstellung dieses ferngesteuerten Wahlschalters etwa
gleichzeitig im Sinne einer Fernverstellung des Drehverteilers wirkt.
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In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt Abb. z ein Prinzipschaltbild der Anlage. Abb. 2, 3 und
4 zeigen Ausführungsformen für den Zusammenbau der beiden Wahlschalter.
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In Abb. r bezeichnet r das Schüttrohr des Drehverteilers, mit dem
der Kontaktarm z des Wahlschalters W@ gekuppelt ist. Der Kontaktarm bewegt sich
bei Verstellung des Drehverteilers über einer Kontaktbank. Den einzelnen Kontakten
dieser Bank sind entsprechende Kontakte des anderen Wahlschalters Ti-3 gegenübergestellt,
dessen Kontaktarin 3 durch Fernsteuerung von der Überwachungstafel .I verstellt
wird. Wird auf dieser Überwachungstafel, die eine symbolische Nachbildung der Speicheranlage
enthält, der Förderweg durch Verstellung von verschiebbaren Svinbolen eingestellt,
so werden etwa mit Hilfe einer gezahnten Stange 5 entsprechende Impulse auf eines
von zwei Fortschaltwerken 6 bziG. 7 gegeben. Der Kontaktarm 3 wird also je nach
dem Sinn der Verstellung auf der Überwachungstafel uni eine entsprechende Anzahl
von Schritten vor- bzw. zurückgestellt. Eine Betätigungs-bzw. Verriegelungsleitung,
die über die beiden Wahlschalter t1'2 und Tl'3 verläuft, ist nur dann geschlossen,
wenn beide Kontaktarme übereinstimmende Stellungen haben.
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Der Impulsgeber .I, 5 der VTherwachungstafel ist nur schematisch angedeutet,
er kann durch jeden anderen Impulsgeber, z. B. auch eine Wählerscheibe, ersetzt
werden. Es muß lediglich die Möglichkeit vorgesehen sein, daß die beiden Bewegungsrichtungen
voneinander unterschieden werden, und der Impulsgeber muß in der zuletzt eingestellten
Stellung stehenbleiben. Die Ausführung der beiden Wahlschalter und ihr Zusammenbau
kann «-eiter vereinfacht werden, und zwar derart, daß beide Kontaktarme auf den
gleichen Kontakt arbeiten. In A bb. z ist mit z der vom Drehverteiler verstellte
Kontaktarm. mit 3 der durch Fernsteuerung verstellte Kontaktarm bezeichnet. Die
Kontaktarme liegen von beiden Seiten auf Kontaktstücken auf, die wie bei einem Anlasser
bzw. Zellenschalter ringförmig aneinandergereiht sind.
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Die festen Gegenkontakte .4 nach Abb. z können schließlich vermieden
werden, wenn der Zusammenbau der beiden @\'ahlschalter g äß vorgenommen wird. -Auch
einz Abb- 3
hier bezeichnet z den Kontaktarm, der vom Drehverteiler verstellt
wird, 3 den Kontaktarm, der durch Fernsteuerung verstellt wird. Die beiden Kontaktarme
greifen in der gezeichneten Weise ineinander, so daß feste Gegenkontakte überhaupt
vermieden sind.
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Bei diesen Ausführungsformen sind allerclings bewegliche Zuleitungen
und Schleifbürsten zu den Kontakten erforderlich. Man kann jedoch die Anordnung
auch gemäß Abb. d. ausführen, bei der bewegliche Zuleitungen überhaupt vermieden
sind. Diese Anordnung bietet auch den Vorteil, daß sie vollständig staubdicht gekapselt
werden kann. Von dem Drehverteiler wird eine Scheibe z bewegt, die an einer Stelle
ihres Umfanges eine Kerbe besitzt. Durch Fernsteuerung wird ein Hebel 3 verstellt,
an dessen freiem Ende ein doppelarmiger Hebel .1 angeordnet ist. Dieser doppelarmige
Hebel trägt an einem Ende eine Rolle 5, die auf dem Umfang der Scheibe z abrollt,
und an dein anderen Ende eine Kontaktbürste 6. Der Hebel .I ist durch eine Feder
; mit dem Hebel 3 verbunden. Wird an der Überwachungstafel ein bestimmter Förderweg
eingestellt, so bewegt sich infolge der vorgesehenen Fernsteuerung der Hebel 3 einschließlich
des Hebels d in die entsprechende Stellung. Gleichzeitig damit oder im Anschluß
daran wird der Drehverteiler verstellt, und zwar dreht sich nunmehr die Scheibe
2 so lange, bis die Rolle 5 in die Kerbe einfällt. Bei dieser Bewegung wird das
Kontaktstück 6 nach außen bewegt und überbrückt zwei nebeneinanderliegende Schleifringe
8 und stellt dadurch die Betätigungs- bzw. Verriegelungsleitung her. Diese Schleifringe
besitzen jedoch im Gegensatz zu den üblichen Schleifringen keine beweglichen Zuleitungen.