DE694873C

DE694873C - Steuerung fuer elektrisch angetriebene Werkzeugmaschinen, insbesondere Fraesmaschinen

Info

Publication number: DE694873C
Application number: DE1936A0080839
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Max Hellwig
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1936-10-23
Filing date: 1936-10-23
Publication date: 1940-08-09

Description

Bei der Steuerung von Werkzeugmaschine«! kommt es häufig darauf, an, schnell von einem Arbeitsvorgang auf einen anderen überzugehen. Bei den bekannten Steuerungen muß der Arbeiter im Augenblick des Übergangs von 'einem Arbeitsvorgang auf einen anderen den für den neuem Arbeitsvorgang in Betracht kommenden Druckknopf oder Schaltier aus einer großen Anzahl von Druckknöpfen oder Schaltern auswählen 'und betätigen. Wenn die Umschaltung schnell vor sich gehen muß, kann es hierbei leicht z'u Irrtümern kommen. Ferner ist es bei der selbsttätigen Steuerung von Werkzeugmaschinen erwünscht, den Wechsel zwischen zwei Arbeitsvorgängen so schnell wie möglich vor sich gehen zu lassen.

Gegenstand der Erfindung ist eine Steuerung für elektrisch angetriebene Werkzeugmaschinen, bei der während 'eines Arbeitsvorganges bereits der nächste ausgewählt wird, ■ so daß im Augenblick des Wechsels von dem bisherigen auf den neuen Arbeitsvorgang nur noch ein Kommando zur Ausführung des bereits ausgewählten Arbeitsvorganges gegeben zu werden braucht. Die. Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Auswahl mehrerer verschiedenartiger Arbeitsvorgänge dienender, selbsttätig oder sowohl selbsttätig als auch von Hand einstellbarer Vorwähler während eines Arbeitsvorganges stromlos auf den nächsten Arbeitsvorgang voreimgestellt wird und der Wechsel von dem augenblicklich ablaufenden auf den neu ausgewählten Arbeitsvorgang durch einen einzigen für alle von dem Vorwähler einstellbarem Arbeitsvorgänge - gemeinsamen, vom Hand oder selbsttätig von der Maschine gesteuerten Befehlskontakt ausgelöst wird.

Zur Durchführung dieses Erfindungsgedankens sind die Erregierstromkreise der die Arbeitsvorgänge schaltenden Schütze über den Vorwähler und den Arbeitskpntakt eines Befehlschalters oder eines von dem Befehlschalter gesteuerten Zwischenrelais geführt. Die Schütze halten sich nach ihrer Erregung über

Haltestromkreise, die unabhängig von dem Vorwähler über einen Ruhekontakt des Befehlschalters bzw. des Zwischenrelais verlaufen, so daß der Vorwähler umgestellt werden kann, ohne den augenblicklich ablaufenden Arbeitsvorgang zu stören. Zum Übergang auf den neuen Arbeitsvorgang ist dann lediglich der Befehlschalter zu betätigen, wodurch der Haltestromkreis des bisher erregten ίο Schützes unterbrochen und* der durch dan Vorwähler vorbereitete Erregerstromkreis für das neu einzuschaltende Schütz geschlossen wird.

Die Arbeits- und Ruhekontakte des Befehlschalters oder des Zwischenrelais sind so ausgebildet, daß der Arbeitskontakt erst dann geöffnet wird, wenn der Ruhekontakt bereits geschlossen ist, so daß während des Überganges von der Ruhe- in die Arbeitslage vorübergehend beide Kontakte gleichzeitig geschlossen sind.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Anwendung auf die Steuerung einer Fräsmaschine dargestellt. Der Haupt- oder Fräsmotor wird durch das Schütz 2 geschaltet. Die Maschine besitzt außerdem ₄ einen Vorschubmotor, der durch die Umkehrschütze 3 und 4 gesteuert wird, die in der üblichen Weise durch Sperrkontakte gegenseitig (elektrisch verriegelt sind. Die in bekannter Weise die Motorstromkreise steuernden Hauptkontakte der Schütze 2, 3 und 4 sind der übersichtlicheren Darstellung halber nicht mitgezeichnet. Ferner ist ,noch ein Schütz 5 vorhanden, welches einen Elektromagneten steuert, der die Maschine von der Vorschubgeschwindigkeit auf die Eüganggeschwindigkeit mechanisch umschaltet. An der Steuerstromsicherung 1 ist über einen kleinen Transformator 8 ein Hilfsrelais 6 angeschlossen, welches durch einen für alle Arbeitsgänge gemeinsamen Befehlschalter 7 gesteuert wird. Die Einstellwalze bzw. der Vorwähler 9 kann sowohl von Hand gesteuert werden als auch selbsttätig von der Arbeitsmaschine durch Anschläge in jede ihrer Stellungen gedreht werden. Die Einstellwalze 9 hat die Stellungen o, Vr = Vorschub rechts, Er == Eilgang rechts, Vl = Vorschub links,. El = Eilgang links. Durch einen Hilfskontakt an den Vorschubumkehrschützen 3 und 4 wird das Hauptmotorschütz 2 stets mit eingeschaltet. Das Hauptmotorschütz 2 wird jedoch selbsttätig abgeschaltet, wenn das Eilgangschütz s eingeschaltet wird, da der Eilgang nur beim Leerhub, also bei stillstehendem Fräser, benutzt werden kann. ·

Die als Vorwähler dienende Einstellwalze 9 kann beliebig verstellt werden, entweder von Ro Hand oder selbsttätig von der Arbeitsmaschine. Der am Vorwähler jeweils eingestellte Befehl wird aber erst durch Betätigen des Befehlskontaktes 7 durchgeführt. Der Befehlskontakt 7 kann vom Hand betätigt werden, aber auch selbsttätig durch die Arbeitsmaschine. Durch Betätigen des gleichen Befehlskontaktes 7 können daher ebenso viele Arbeitsvorgänge eingeschaltet werden, wie die Einstellwalze 9 Stellungen hat. Das sind in vorliegendem Fall fünf verschiedene Arbeitsvorgänge, einschließlich der Haltestellung o. Ermöglicht wird dies durch das Hilfsrelais 6, welches beim Betätigen des Befehlskontaktes 7 anzieht und hierbei durch öffnen des Haltestromkreises der Schütze "den bisher einge- stellten Arbeitsvorgang abschaltet und gleichzeitig durch Schließen seines Arbeitskontaktes über den Vorwähler 9 den neu eingestellten Arbeitsvorgang einschaltet. Nach Begiinn des neuen Arbeitsvorganges wird der Befehlskontakt 7 wieder geöffnet. Hierdurch fällt das Hilfsrelais 6 wieder ab und schließt den Haltestromkreis des Schützes für den neu eingestellten Arbeitsvorgang. Beim Abfallen öffnet das Relais 6 seinen Arbeitskontakt erst dann, wenn der Ruhekontakt geschlossen, ist. Nach dem Abfallen des Relais 6 ist die Arbeitsmaschine zum Umschalten auf einen neuen Arbeitsvorgang wieder betriebsbereit. Dieser wird vorbereitet und ausgeführt durch Verstellen des Vorwählers 9 und anschließendes Betätigen des Befehlskontaktes 7. Es können auch mehrere Befehlskointakte 7 zueinander parallel geschaltet sein, die an der Arbeitsmaschine an verschiedenen Stellen angebracht <).^ri sind, damit auch bei verschiedenen Arbeitsrichtungen, links, quer oder vertikal, alle am Vorwähler 9 einstellbaren Arbeitsvorgänge leicht ausgelöst werden können.

Die Anordnung des Vorwählers kann so getroffen sein, daß der Vorwähler zur Verstellung von Hand zwangsläufig von der Maschinenverstellung mechainisch entkuppelt wird, beispielsweise durch Herausbewegen aus dem Eingriff der Betätigungsknaggan.

An Stelle eines als Schaltwalze ausgebildeten Vorwählers kann dieser auch aus Schiebekontakten zusammengesetzt sein, so daß a« Stelle der Drehbewegung des Vorwählers eine Längsbewegung tritt. Ferner können auch mehrere Vorwähler vorgesehen sein, wobei für jeden ein Zwischenrelais mit zugehörigem Befehlskontakt vorhanden ist.

Claims

Patentansprüche: "5

i. Steuerung für elektrisch angetriebene Werkzeugmaschinen, insbesondere Fräsmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Auswahl mehrerer verschiedenartiger Arbeitsvorgänge dienender, selbsttätig oder sowohl selbsttätig als auch von

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Hand einstellbarer Vorwähler während eines Arbeitsvorganges stromlos auf den nächsten Arbeitsvorgang voreiingestellt wird und der Wechsel . von dem augenblicklich ablaufenden auf den neu ausgewählten Arbeitsvorgang durch einejn einzigen für alle von dem Vorwähler einstellbaren Arbeitsvorgänge gemeinsamein, von Hand oder selbsttätig vpn der Maschine gesteuerten Befehlskontakt ausgelöst wird.

• 2. Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregerstromkreise der die Arbeitsvorgänge schaltenden Schütze über den Vorwähler und den Arbeitskontakt des Befehlschalters oder eines von dem Befehlschalter gesteuerten Zwischenrelais geführt sind und die Haltestromkreise der Schütze unabhängig von dem Vorwähler über einen Ruhekontakt ao des Befehlschalters bzw. des Zwischenrelais verlaufen.

3. Steuerung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsund Ruhekontakte .des Befehlschalters bzw. des Zwischenrelais so ausgebildet sind, daß der Arbeitskontakt erst dann geöffmet wird, wenn der Ruhekontakt bereits geschlossen ist.

4. Steuerung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch, gekennzeichnet, daß der Vorwähler zur Verstellung von Hand zwangsläufig von der Maschinenverstellung mechanisch entkuppelt wird, beispielsweise durch Herausbewegen aus dem Eingriff der Betätigungsknaggen.

Hierzu 1 Blatt' Zeichnungen