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Verfahren zur Herstellung von ß-Alkoxyaldehyden Gegenstand der Erfindung
ist ein Verfahren zur Herstellung von ß-Alkoxyaldehyden.
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Es ist bekannt, daß ß-Alkoxyaldehyde durch die Umsetzung von u-ß-ungesättigten
Aldehyden mit gesättigten aliphatischen Alkoholen bei niedrigen Temperaturen in
einem alkalischen Medium gebildet werden. Die Trennung der in diesem Verfahren gebildeten
ß-Alltoxyaldehyde von dem benutzten Überschuß an Alkohol wurde jedoch als unmöglich
angesehen, so daß sie nicht isoliert und infolgedessen ihre Eigenschaften nicht
festgestellt werden konnten. Nur in der letzten Vergangenheit gelang es Schultz
und Wagner (Angewandte Chemie 6a (195o), S.105 bis 116) einige dieser Aldehyde in
reiner Form zu isolieren, nachdem sie dieselben nach einer verschiedenen Methode
dargestellt hatten. Die Autoren legen in der gleichen Veröffentlichung dar, daß
die Ausbeute an Alkoxyaldehyd, wenn die Darstellung nach der oben beschriebenen
Methode vorgenommen wird, infolge der überaus großen Empfindlichkeit von Acrolein
gegenüber Alkali nur ungefähr 2o °/o der Theorie betrug und so unbefriedigend war,
daß diese Methode für praktische Zwecke unbrauchbar ist. Sie schlagen daher vor,
daß man sich für die technische Erzeugung der ß-Alkoxyaldehyde eines Zweistuf enverfahrens
bedient, dessen erste in der Umwandlung des ungesättigten Aldehyds in ß-Alkoxyacetale
und die zweite in der Hydrolyse der besagten Acetale in die freien ß-Alkoxyaldehyde
besteht.
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Es wurde nun gefunden, daß ß-Alkoxyaldehyde in hohen Ausbeuten und
mit guten Wirksamkeiten, berechnet auf die benutzten ungesättigten Aldehyde, und
in hohen Konzentrationen sich herstellen lassen und daß das Verfahren sogar die
Gewinnung der gewünschten Alkoxyaldehyde in reinem Zustande gestattet,
wenn
man das Verhältnis des ungesättigten Aldehyds zum Alkohol während der ganzen Kondensationsreaktion
so einrichtet, daß der Alkohol in beträchtlichem Überschuß über den Aldehyd ist,
und die anfallende Reaktionsmischung zur Gewinnung der erzeugten ß-Alkoxyaldehyde
unter ganz besonderen und eng begrenzten Bedingungen destilliert.
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Erfindungsgemäß ist das Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von
ß-A lkoxyaldehyden daher dadurch gekennzeichnet, daß man a-ß-ungesättigte Aldehyde
mit unverzweigten Kohlenstoffketten in Gegenwart geringer Mengen Alkali mit primären
niedrigen aliphatischen Alkoholen umsetzt, das Verhältnis von Alkohol zu Aldehyd
während der Reaktion so wählt, daß der Alliohol während der Kondensation in beträchtlichem
Überschuß über den Aldehyd ist, die anfallende Reaktionsmischung auf einen p.H Wert
von 6,5 bis 7,5 neutralisiert und den gebildeten Alkoxyaldehyd durch sehr schnelle
Destillation konzentriert, derart, daß die zu destillierende Mischung mit den beheizten
Oberflächen des Verdampfers weniger als 2o Minuten in Berührung bleibt. Zweckmäßig
ist die Berührungszeit weniger als =o Minuten.
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Als a-ß-ungesättigte Aldehyde können beispielsweise Aerolein und Crotonaldehyd
und als primäre aliphatische niedrigere Alkohole vorzugsweise Methylalkohol, Äthylalkohol,
n-Propylalkohol und n-Butylalkohol angewendet werden.
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Das Verhältnis von Aldehyd zu Alkohol wird weitgehend von der Art
des Aldehyds beeinflußt. So ist beispielsweise das vorteilhafte Verhältnis für Aerolein
i Mol auf 6 Mole Alkohol oder mehr. Bei Crotonaldehyd kann man zweckmäßig ein etwas
geringeres Verhältnis z. B. i Mol auf 4 bis 5 Mole Alkohol mit gutem Erfolg zur
Anwendung bringen. Bis zu einem gewissen Grade hängt das Verhältnis des Aldehydes
zum Alkohol auch von der Wirksamkeit der Kühlvorrichtung ab, mit Hilfe derer die
bei der stark exothermischen Reaktion frei werdende Wärme aus der Reaktionsmischung
abgeführt wird.
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Eine geeignete Methode, den Alkohol im Überschuß über -den ungesättigten
Aldehyd zu halten, besteht darin, daß man den Aldehyd allmählich in den Alkohol,
welcher die passende Menge Alkali enthält, mit solcher Geschwindigkeit einfließen
läßt, wie der Aldehyd aufgebraucht wird, und zwar derart, daß nur i bis 2 Prozent
freier Aldehyd in der Reaktionsmischung vorhanden sind.
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Die Temperaturen in der Reaktionsmischung können innerhalb ziemlich
weiter Grenzen schwwiken. Sie hängen bis zu einem gewissen Grade von dem Verhältnis
von Alkohol zum Aldehyd ab, insofern als ein höheres Verhältnis gestattet, die Reaktion
bei höherer Temperatur auszuführen. Bei höheren Temperaturen nimmt jedoch die Wirksamkeit,
daß heißt die Umwandlung des ungesättigten Aldehyds in den gewünschten ß-Alkoxyaldehyd
allmählich ab. Dies läßt sich aus der folgenden Tabelle i ersehen, welche Versuche
mit Aerolein und Methylalkohol im molaren Verhältnis i : 6 bei verschiedenen Temperaturen,
aber sonst gleichen Bedingungen in Gegenwart von i g Natriumhydroxyd im Liter Reaktionsgemisch
wiedergibt. Unter Umwandlung sind die Mengen verbrauchten Aeroleins, unter Wirksamkeit
die Mengen Aerolein, welche in Methoxypropionaldehyd bei der Reaktion verwandelt
wurden, beide in Gewichtsprozenten ausgedrückt, verstanden.
Tabelle i |
Temperatur |
r5° I 200 I 25° 300 |
Umwandlung g6,2 94,9 94,8 92,5 |
Wirksamkeit . |
g=,2 86,7 85,8 |
77,6 |
Im allgemeinen haben Temperaturen zwischen -i5° und -E- 30° gute Ergebnisse gezeitigt.
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Unter den angegebenen Bedingungen wird das monomere Kondensationsprodukt
ß-Alkoxyaldehyd mit fast quantitativer Ausbeute gebildet. Dies ist um so überraschender,
als in der USA: Patentschrift 2 495 313 festgestellt worden ist, daß Aerolein selbst
in hohen Verhältnissen von Alkohol zu Aldehyd nur geringe Ausbeuten an monomeren
Alkoxyaldehyden liefert, während ein großer Anteil des Aeroleins in höhere Kondensationsprodukte
umgewandelt wird. Darüber hinaus kann das Kondensationsverfahren nach der Erfindung
von der Notwendigkeit der Anwendung einer sauerstofffreien Atmosphäre und der Anwesenheit
von Oxydationsverhinderungsmitteln absehen, welche nach der USA.-Patentschrift als
wichtig für die Erzeugung einer größeren Menge der monomeren Kondensationsprodukte
angesehen werden.
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Die folgende Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse, welche durch Abänderung
der Mengenverhältnisse zwischen Aerolein und Methylalkohol bei der Kondensationsreaktion
zur Erzeugung von ß-Methoxypropionaldehyd erhalten wurden.
Tabelle 2 |
Wirksamkeit |
Molverhältnis Aerolein, |
Methylalkohol: Aerolein verwandelt in |
Methoxypropionaldehyd |
3 : i 78,o |
5 : i 84,2 |
6,6: i 89,5 . |
8,25: i 97,5 |
=o : i ioo,o |
Als alkalisches Kondensationsmittel können die Hydroxyde oder die Alkoholate der
Alkalimetalle verwendet werden. Im letzteren Falle bedient man sich vorzugsweise
der Alkalialkoholate von denjenigen Alkoholen, welche für die Alkoxylierung angewendet
werden. Andere alkalische Kondensationsmittel sind beispielsweise die Hydroxyde
der alkalischen Erden, z. B. Bariumhydroxyd, ferner organische Basen, wie z. B.
Alkylamine und quaternäre Ammoniumhydroxyde, z. B. Tetramethylammoniumhydroxyd,
ebenso Pyridin u. dgl.
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Die Konzentration des alkalischen Kondensationsmittels in der Reaktionsmischung
kann innerhalb weiter Grenzen schwanken und hängt von einer Reihe von
Umständen
ab, von denen einige die besondere Art des benutzten Aldehyds und seine Konzentration
in der Reaktionsmischung, die Natur des Kondensationsmittels selbst, die während
der Kondensationsreaktion herrschende Temperatur und die Zeit sind, während welcher
die Reaktionsmischung im-Reaktionsgefäß verbleiben gelassen wird.
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Die Verweilzeit in dem Reaktionsgefäß andererseits wird durch die
Art und Weise beeinflußt, in welcher die Reaktion ausgeführt wird, nämlich ob absatzweise
oder in kontinuierlichem Betriebe. Je höher die' Konzentration des Kondensationsmittels
in der Reaktionsmischung ist, um so rascher geht die Reaktion selbst vonstatten.
Dadurch, daß man die Verweilzeit verlängert, neigen die erzeugten Alkoxyaldehyde
zu weiterer Reaktion mit vorhandenen Mengen des ungesättigten Aldehyds und dadurch
bedingter Bildung von höheren Kondensationsprodukten. Es ist wünschenswert, die
Reaktion in möglichst kurzerZeit zu beendigen. Da jedoch die Reaktion exothermisch
ist, hängt die Konzentration des alkalischen Kondensationsmittels, welches ungestraft
benutzt werden kann, ohne die größtmögliche Ausbeute an dem monomeren Produkt zu
beeinträchtigen, von der schleunigen Entfernung der durch die Reaktion entwickelten
Wärme und infolgedessen von der Wirksamkeit des Kühlungssystems ab. Eine sehr geeignete
Methode der Ausführung der Reaktion im Dauerbetrieb besteht darin, die Reaktionskomponenten
in das eine Ende eines in passender Weise gekühlten engen, röhrenförmigen Reaktionsgefäßes
einzuführen. Eine derartige Einrichtung gestattet eine sehr wirkungsvolle Abführung
der Wärme und ermöglicht damit, die Anwendung von hohen Konzentrationen des alkalischen
Kondensationsmittels und so die Reaktion innerhalb weniger Minuten zu beendigen.
Es wurde beispielsweise festgestellt, daß mit einem Reaktionsgefäß dieser Art, in
welchem- die Verweilzeit sich auf ungefähr 5 Minuten belief, eine Konzentration
von z. B. 5 g oder sogar noch mehr Alkalihydroxyd auf den Liter Reaktionsmischung
gute Ergebnisse lieferte.
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Eine andere geeignete Methode zur Ausführung der Alkoxylierung im
Dauerbetrieb besteht z. B. in der Verwendung eines topfartigen Reaktionsgefäßes,
welches mit einer Rührvorrichtung und einem Überlauf versehen ist. In dieses topfartige
Gefäß werden der ungesättigte Aldehyd und das Gemisch von Alkohol und alkalischem
Kondensationsmittel kontinuierlich eingeführt, während die Reaktionsmischung durch
die Überlaufvorrichtung abgeführt wird. Kühlschlangen für die wirksame Entfernung
der Reaktionswärme sind vorzusehen. In einer derartigen Vorrichtung mag die Verweilzeit
1/2 Stunde oder länger betragen. Die Konzentration des alkalischen Kondensationsmittels
in dem Reaktionsgemisch ist daher zweckmäßig weniger als z g auf den Liter Reaktionsgemisch,
wenn Alkalihydroxyd zur Anwendung gelangt.
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Nach Beendigung der Alkoxylierungsreaktion wird Säure zugesetzt, bis
der pH-Wert 6,5 bis 7,5 beträgt, um das alkalische Kondensationsmittel zu neutralisieren,
weitere Kondensation zu verhindern und die Gewinnung des Alkoxyaldehyds aus der
Reaktionsmischung zu ermöglichen. Die Konzentrierung und/oder Isolierung der Alkoxyaldehyde
aus den sich ergebenden Lösungen bringt jedoch selbst nach vorsichtiger Neutralisierung
Schwierigkeiten mit sich, da die Destillation gewöhnlich derart erhebliche Verluste
im Gefolge hat, daß sie den besonderen Vorteil einer fast vollkommenen Umwandlung
des Aldehyds unter erfindungsgemäßen spezifischen Bedingungen vollständig zunichte
machen würden. Es wurde aber gefunden, daß sich diese Schwierigkeiten in sehr einfacher
Weise überwinden lassen. Dies besteht darin, daß man das von der Kondensationsreaktion
kommende Produkt einer raschen Destillation unterzieht, wobei man die zu destillierende
Mischung weniger als 2o Minuten in Berührung mit den beheizten Oberflächen läßt,
zweckmäßigerweise sogar für weniger als ro Minuten, nachdem man vorher die Neutralisierung
innerhalb der engen und scharf begrenzten Werte des px von 6,5 bis 7,5 vorgenommen
hat. Für die Neutralisierung wird zweckmäßig Phosphorsäure benutzt und diese vorteilhaft
bei möglichst niedriger Temperatur durchgeführt. Die Anwendung von Phosphorsäure
ist deswegen zweckmäßig, weil ihre Salze eine in geeigneter Weise gepufferte Lösung
bilden. Andere Säuren, wie z. B. organische Säuren, beispielsweise Essigsäure, können
für den gleichen Zweck ebenfalls verwendet werden. Phosphorsäure hat jedoch noch
den besonderen Vorteil, daß die sich ergebenden Phosphate in der Alkohollösung nicht
sehr löslich sind, so daß ein Teil der Salze abfiltriert werden kann, ehe die Lösung
dem Verdampfer zugeführt wird.
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Die Destillation nach der Erfindung kann so ausgeführt werden, daß
man praktisch die gesamte flüssige Mischung vermittels der sogenannten geschlossenen
Destillation zur Verdampfung bringt. In diesem Falle umfaßt das Destillat alle diejenigen
Mengen Alkohol und ungesättigten Aldehyd, welche bei der Reaktion unverändert geblieben
sind, und ferner den erzeugten Alkoxyaldehyd, während die Salze und die höhersiedenden
Kondensationsprodukte als Rückstand verbleiben und miteinander am Fuße des Verdampfungsapparates
entfernt werden können. Als eine weitere Möglichkeit kann die Destillation derart
ausgeführt werden, daß man das von der Alkoxylierungsreaktion kommende Reaktionsprodukt
nach der Neutralisierung in eine Rektifizierkolonne einleitet, in welcher praktisch
nur der Alkohol und der unveränderte ungesättigte Aldehyd überdestilliert werden
-Und der gewünschte Alkoxyaldehyd mit den Salzen zurückbleibt und in Gestalt einer
Flüssigkeit am Boden der Rektifiziersäule abgezogen oder in Dampfform nahe dem Fuße
der Säule entfernt werden kann. Die Alkoxyaldehyddämpfe können dann kondensiert
werden und liefern ein Alkoxyaldehydprodukt von hoher Konzentration.
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Bei beiden Destillationsabarten ist es von Wichtigkeit, die Flüssigkeit
für möglichst kurze Zeit in Berührung mit den beheizten Oberflächen zu belassen.
2o Minuten sind die obere Grenze; es ist aber von Vorteil, diese Zeit auf zo Minuten
und weniger abzukürzen, wenn bei Atmosphärendruck gearbeitet wird. Verminderte Drucke
ermöglichen es, die Verweilzeiten etwas innerhalb der obengenannten Grenzen auszudehnen.
Kletterfilmverdampfer oder Verdampfer mit abfallendem Film lassen sich mit großem
Vorteil für die Destil-
Tation verwenden. In diesem Falle ist die
Verweilzeit -des Reaktionsproduktes in der beheizten Zone auf wenige Minuten oder
auch weniger beschränkt.
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Bei der Destillation braucht man nicht notwendigerweise den gesamten
flüchtigen Teil der Reaktionsmischung zu verdampfen. Zweckmäßigerweise destilliert
man z. B. ungefähr 95 bis 98 Prozent der Reaktionsmischung in dem Verdampfer
ab und benutzt die verbleibenden 5 bis 2 Prozent, um den Salzrückstand fortzuschwemmen.
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Es wurde festgestellt, daß die Temperatur, bei welcher die Destillation
vorgenommen wird, nicht kritisch ist. Dies kann aus der folgenden Tabelle 3 entnommen
werden, welche die Resultate wiedergibt, welche mit einer 25prozentigen Lösung von
Methoxypropionaldehyd in Methylalkohol erhalten wurden, wobei die Salze noch in
der Lösung anwesend waren.
Tabelle 3 |
Verweilzeit Gesamt- |
Temperatur Wiedergewinnung |
im Kessel im Kessel Methoxypropionaldehy d |
(Minuten) 0/0 |
82° 9,'5 94=6 |
95° 12,2 81,9 |
io8° ig,i 55,5 |
1i5° weniger als 3 97,6 |
Wenn das Destillat sowohl Alkohol wie den erzeugten alkoxylierten Aldehyd enthält,
kann die Trennung und Isolierung des Alkoxyaldehyds leicht durch Fraktionierung
erzielt werden, da die in dem Alkohol gelösten Alkoxyaldehyde verhältnismäßig beständig
sind. Infolgedessen wirkt selbst eine verlängerte Berührungszeit bei erhöhten Temperaturen
nicht wesentlich schädlich auf sie ein. Eine Abänderung des pu nach der sauren Seite
in dem zu fraktionierenden Destillat richtet praktisch ebenfall§ keinen Schaden
in bezug auf die Ausbeuten an reinem oder hochkonzentriertem Alkoxyaldehyd an. Die
Konzentrierung der Alkoxyaldehyde durch Fraktionierung der Lösung in Alkohol kann
daher auf irgendeine geeignete Weise vorgenommen werden. Dies geht aus Versuchen
hervor, welche mit einer ungefähr 2o- bis 25prozentigen Lösung von Methoxypropionaldehyd
in Methylalkohol angestellt wurden. Als diese bei einer Kesseltemperatur von iii°
und einer Verweilzeit im Kessel von 26 Minuten destilliert wurde, wurden insgesamt
94,2 % des Methoxypropionaldehyds wiedergewonnen. Bei der Destillation einer ähnlichen
Lösung, ehe jedoch die Salze entfernt waren, bei welcher die um ein geringes niedrigere
Temperatur von io8° zur Anwendung kam und die Verweilzeit sich auf etwa i9 Minuten
belief, betrug die gesamte Wiedergewinnung nur 55,5 °/o. Als andererseits eine Lösung
ähnlicher Zusammensetzung in Anwesenheit der Salze einer sehr raschen Destillation
bei 82° unterworfen wurde, bei welcher die Verweilzeit in dem Verdampfungsgefäß
nur 9,5 Minuten ausmachte, bei welcher aber der Alkoxyaldehyd zusammen mit dem Alkohol
aus dem Verdampfer entfernt und daraus als Dampf oben aus dem Verdampfer abgezogen
wurde, betrug die Wiedergewinnung ungefähr 94)/,. Die Fraktionierung des den Alkohol
enthaltenden Destillates kann beispielsweise derart ausgeführt werden, daß man die
Dämpfe von dem Verdampfer in eine Kolonne einführt, an dessen Kopf der Alkohol und
an dessen Fuß der Alkoxyaldehyd dauernd entnommen wird. Diese Fraktionierung wird
vorzugsweise bei Atmosphärendruck vorgenommen, da gefunden wurde, daß der erzeugte
Alkoxyaldehyd möglicherweise mit dem anwesenden Alkohol Hemiacetale bildet und daß
diese Hemiacetale in Aldehyd und Alkohol bei einer Temperatur aufgespalten werden,
welche vorherrscht, wenn die Destillation bei Atmosphärendruck geschieht, daß sie
jedoch beständig sind, wenn die Temperatur bei der Destillation durch Anwendung
von vermindertem Druck herabgesetzt wird.
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Der bei der Destillation wiedergewonnene überschüssige Alkohol enthält
etwas unveränderten ungesättigten Aldehyd und auch eine kleine Menge des erwünschten
Alkoxyaldehyds. Er mag daher ohne weitere Reinigung für neue Ansätze verwendet werden,
oder man kann ihn auch im Kreislauf zurückführen, wenn das Verfahren im Dauerbetrieb
durchgefühlt wird.
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Es wurde fernerhin gefunden, daß die Gegenwart von Kupfermetall oder
Siemens-Martin-Stahl in der Destillationsapparatur einen schädlichen Einfluß auf
die Ausbeute ausübt. Es ist daher zweckmäßig, diese Metalle beim Bau der Destillationsvorrichtung
auszuschließen. Mit Vorteil wird nichtrostender Stahl oder Aluminium für diesen
Zweck verwendet.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Beispiel i 23929 Rohacrolein (93,20/" rein, entsprechend 39,8 Mol) wurden
langsam unter Umrühren in ein i2 814 g Methylalkohol (4oo Mol) und 46,5 g (o,83
Mol) Kaliumhydroxyd als Katalysator enthaltendes Reaktionsgefäß einlaufen gelassen.
Die Geschwindigkeit des Zusatzes war eine solche, daß die Temperatur in der Reaktionsmischung
auf - 3° gehalten wurde. Die Konzentration des Acroleins in dem Reaktionsprodukt
überschritt nicht o,5 °/o. Nachdem praktisch das ganze Acrolein umgesetzt war, zeigte
die Analyse der Reaktionsmischung, daß 3330 g (3785 Mol) Methoxypropionaldehyd
gebildet worden waren. 32,0 g Acrolein blieben unverändert (o,95 Mol), was
einerUmwandlung von 97,7 °/o und einer Wirksamkeit von 97,4 °/u entsprach.
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Das Reaktionsprodukt wurde, während es sich noch bei der tiefen Temperatur
befand, mit Hilfe von wäßriger Phosphorsäure zu einem px von 6,9 neutralisiert und
dann durch ein Filter gegeben, wodurch die ausgefallenen Salze abfiltriert wurden.
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Ein Teil des Reaktionsproduktes, welcher 2oi2 g (22,88 Mol) Methoxypropionsäure
enthielt, wurde einem Kletterfilmverdampfer zugeführt, in welchem die Verweilzeit
sich auf nur wenige Sekunden belief. Der verdampfte Methylalkohol und Methoxypropionaldehyd
wurden in eine Rektifizierkolonne geleitet, während die hochsiedenden Produkte und
die Salze zurückgehalten und aus dem Verdampfer entfernt wurden.
Es
wurden =8g5 g (21,5q. Mol) konzentrierter Methoxypropionaldehyd gesammelt (85,5°/oig)
und aus dem Gefäß am Fuß der Fraktionierkolonne abgezogen, während Methylalkohol,
Aerolein und weitere z2 g Methoxypropionaldehyd (o,25 Mol) am Kopf der Kolonne übergingen.
Zusätzlich waren noch 39,6 g (o,45 Mol) Methoxypropionaldehyd in den hochsiedenden
Produkten enthalten, welche in dem Kletterverdampfer angefallen waren.
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Somit waren 94,2 0/a ß-Methoxypropionaldehyd als eine 85,5gewichtsprozentige
Lösung in Beimischung mit Wasser vom Fuß des Verdampfers und 1,2 Gewichtsprozent
als Destillat mit Methylalkohol vom Kopf erhalten worden. Die Gesamtwirksamkeit,
berechnet auf das angewandte Aerolein belief sich daher auf 97,3 °/n. Beispiel 2
1473 g Rohacrolein (95,1 °/;" entsprechend 25 Mol) wurden dauernd unter Umrühren
in ein mit einer Überlaufvorrichtung versehenes Gefäß aus Siemens-Martin-Stahl zusammen
mit 7940 g (248,4 MOI) Methylalkohol, welche 90,3 g Kaliumhydroxyd enthielten,
einlaufen gelassen, wobei die Temperatur der Reaktionsmischung auf - 9° gehalten
wurde. Die Verweilzeit des Reaktionsgemisches in dem Reaktionsgefäß betrug
15,5 Minuten. Die aus dem Gefäß überfließende Flüssigkeit wurde in einem
zweiten Gefäß mit einer Lösung von Essigsäure in Methylalkohol neutralisiert.
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Die anfallende Reaktionsmischung enthielt am Schluß 1905 g (21,63
MOI) Methoxypropionaldehyd und 38,4 g (o,69 Mol) unverändertes Aerolein. Die Um
wandlung des Aeroleins in Methoxypropionaldehyd war daher 97,3 °/o mit einer Wirksamkeit
von 89 °/o.
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Das erhaltene Produkt wurde dann destilliert und konzentriert, wie
dies in Beispiel 1 beschrieben worden ist. Vom unteren Ende der Destillationsvorrichtung
wurden 1752 g konzentrierter Methoxypropionaldehyd von einer Konzentration von g1,2
Gewichtsprozent (18,16 Mol) gewonnen. Weitere 84,5 g Methoxypropionaldehyd (1o,96
Mol) waren in dem Methylalkohol enthalten, welcher oben aus der Kolonne zusammen
mit 18,5 g unverändertem Aerolein (o,33 MOI) überdestillierte. Somit war die Gesamtwirksamkeit,
berechnet auf angewendetes Aerolein, 77,6 °/,3. Beispiel 3 Methylalkohol mit einem
Gehalt von 6,o g Kaliumhydroxyd im Liter und feuchter Crontonaldehyd (89,8 °/,)
wurden dauernd im Ausmaße von 21 beziehungsweise 1 1 in der Stunde in eine
30 m lange Rohrschlange aus Siemens-Martin-Stahl mit einem inneren Durchmesser
vor 3 mm eingeleitet. Die Schlange war in einem Salzwasserbad untergetaucht, welches
auf einer solchen Temperatur gehalten wurde, daß das dem anderen Ende der Schlange
entströmende Produkt -1° maß. Der in das Rohr eingeführte Methylalkohol war auf
- 5° vorgekühlt, ehe er sich mit dem Crotonaldehydstrom vereinigte. Die Verweilzeit
in der Schlange betrug 4 Minuten. Das die Schlange verlassende Produkt wurde durch
den kontinuierlichen Zusatz einer 25 °/oigen Lösung von Essigsäure in Methylalkohol
schwach angesäuert. Nach den 4 Minuten waren g2,7 °/o Crotonaldehyd umgesetzt und
in 3-Methoxybutyraldehyd umgewandelt worden.
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Das Verfahren wurde im gleichen Ausmaß 3 Stunden lang fortgesetzt.
Während dieser Zeit waren 61 Methylalkohol und 31 Crotonaldehyd eingeführt. Im ganzen
wurden 8,3 1 eines Reaktionsproduktes erhalten, welches 41,5 Gewichtsprozent 3-Methoxybutyraldehyd
und 2,3 °/o unveränderten Crotonaldehyd enthielt.
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Die so erhaltene Reaktionsmischung wurde in eine kontinuierliche Destilliervorrichtung
mit einem Verdampfergefäß von kleinem Fassungsvermögen geleitet, von welchem die
Destillation mit solcher Geschwindigkeit vor sich ging, daß die Verweilzeit in dem
Verdampfungsgefäß 11,7 Minuten betrug. Hierdurch wurde der Methoxybutyraldehyd auf
eine Konzentration von 72,5 Gewichtsprozent gebracht. 79,5 °/,; desselben wurden
am Fuß der Destilliervorrichtung gewonnen und 15,2 °/c aus dem Destillat, so daß
die Gesamtgewinnung sich auf 94,7 °/o belief, während 5,3 °/o als hochsiedender
Rückstand verlorengingen.
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In einem Versuch, in welchem die Verweilzeit in dem Destillationsgefäß
von 11,7 Minuten auf 15 Minuten verlängert wurde, belief sich die Menge des erhaltenen
3-Methoxybutyraldehyds auf nur 70 °%. Bei einer Abkürzung der Verweilzeit in dem
Destilliergefäß auf 5,3 Minuten wurden dagegen 98,0 °/0 3-Methoxybutyraldehyd
gewonnen. Beispiel 4 Methylalkohol mit einem Gehalt von o,9 g Kaliumhydroxyd im
Liter und feuchter Crotonaldehyd wurden einem mit Rührwerk und Kühlschlange versehenen
Reaktionsgefäß aus Siemens-Martin-Stahl zugeführt. Die Zuleitungsgeschwindigkeit
war 21 Methylalkohol und 11 Crotonaldehyd in der Stunde. Das Reaktionsgefäß hatte
ein Überlaufrohr in solch einer Lage, daß die Reaktionskomponenten bei der angegebenen
Zulaufgeschwindigkeit 1o,6 Minuten in dem Gefäß verblieben. Der Überlauf dieses
Reaktionsgefäßes wurde auf den Boden eines zweiten Reaktionsgefäßes geleitet, in
welchem er, ohne umgerührt zu werden, 6o Minuten blieb. Die Temperatur wurde in
beiden Gefäßen auf 5° gehalten. Das das zweite Gefäß verlassende Produkt wurde mit
einer 3o°/aigen Lösung von Essigsäure in Methylalkohol angesäuert. In dem das erste
Reaktionsgefäß verlassenden Reaktionsgemisch waren 810/0 des zugeführten Crotonaldehyds
und in dem aus dem zweiten kommenden Gemisch waren 96,5 °/Q des dem ersten Gefäß
zugeführten Crotonaldehyds umgesetzt worden. Das Reaktionsprodukt enthielt 46,3
°/0 3-Methoxybutyraldehyd und 1,2 °/o unveränderten Crotonaldehyd. Das Reaktionsgemisch
wurde darauf, wie dies in Beispiel 3 beschrieben worden ist, destilliert und konzentriert.
Der Gehalt an 3-Methoxybutyraldehyd betrug 68,1 °/o, und die Wirksamkeit war 97,7
°/o. Die Aufenthaltzeit in dem Destillationsgefäß belief sich auf 9 Minuten. Beispiel
5 2211g Crotonaldehyd (go,1 Gewichtsprozent rein, das sind 28,42 MOI) wurden zu
13 310 g Athylalkohol, welcher 38,12 g Natriumhydroxyd enthielt, in einem mit Rührwerk
versehenen Reaktionsgefäß laufen
gelassen. Die Temperatur in der
Reaktionsmischung wurde auf - 5° gehalten. Nach Beendigung des Zulaufs von Crotonaldehyd
wurde die Reaktionsmischung noch eine weitere Stunde gerührt und dann durch den
Zusatz von Phosphorsäure in Äthylalkohol bis zu einem PH 7 neutralisiert.
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Das erhaltene Produkt wog 15 76o g und enthielt 2700 g Äthoxybutyraldehyd
zusammen mit iio g unveränderten Crotonaldehyd. Dies entsprach einer Umwandlung
von 94,7 % und einer Wirksamkeit von 86,4%.
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9840 g des bei der Kondensation erhaltenen Produktes wurden in einem
Kletterfilmverdampfer destilliert, in welchem die Verweilzeit nur wenige Sekunden
betrug. Die Dämpfe des Äthylalkohols und des Äthoxybutyraldehyds wurden in eine
Rektifizierkolonne geleitet und die hochsiedenden Produkte und die Salze in dem
Verdampfer zurückgehalten und daraus entfernt. 17o8 g Äthoxybutyraldehyd in einer
Konzentration von 85 Gewichtsprozent (entsprechend 125,3 M01) wurden gekühlt und
dem Gefäß am Fuß der Fraktionierkolonne entnommen. Unveränderter Äthylalko hol,
Crotonaldehyd und 31,3 g Äthoxybutyraldehyd (o,27 Mol) destillierten über. Eine
zusätzliche kleine Menge (1,31 Mol) Äthoxybutyraldehyd fand sich in den dem Filmverdampfer
entnommenen hochsiedenden Anteilen vor. Diese hochsiedenden Anteile wurden mit Äthylalkohol
verdünnt und abermals dem Kletterfihnverdampfer zugeführt, durch Fraktionierung
konzentriert und lieferten weitere o;92 Mol Äthoxybutyraldehyd.
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Somit wurden 92,6 % Äthoxybutyraldehyd als eine 85%ige Lösung von
der Basis der Fraktionierkolonne gewonnen, während 2,2 % mit dem Äthylalkohol überdestilliert
waren, welche mit demselben zur ersten Verfahrensstufe zurückgeführt werden können.
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Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn in den Beispielen das Kaliumhydroxyd
durch andere alkalische Kondensationsmittel, wie sie oben erwähnt worden sind, ersetzt
wurden. Der Ersatz der Alkohole durch äquivalente Mengen von n-Propylalkohol und
n-Butylalkohol lieferte die entsprechenden Alkoxyaldehyde in guten Ausbeuten.