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Preßstempel zur Herstellung von Preßglasfüßen für elektrische Entladungsröhren
Zusatz zum Patent 857 662 Gegenstand des Patents 857 662 ist ein einen festen Unterstempel
und einen beweglichen Oberstempel enthaltendes Preßwerkzeug zur Herstellung von
Preßglasfüßen für elektrische Entladungsgefäße, dessen Oberstempel aus einem :den
Preßglasfuß formenden Kolben und einem - diesen eng umschließenden, in axialer Richtung
verschiebbaren Mantel zusammengesetzt ist, welch letzterer durch eine Feder gegen
den Unterstempel gepreßt wird, der einen kegelstumpfförmigen Rand aufweist, welcher
auf einen ebensolchen Rand des Unterstempels paßt. Die vorliegende Erfindung hat
eine solche Ausbildung eines nach diesem Grundgedanken hergestellten Preßwerkzeuges
zum Gegenstand; daß die Nacharbeit der abgenutzten Preßflächen erleichtert und vereinfacht
wird Gemäß der Erfindung wird,die die Unterseite des Preßglasfußes formende ebene
Stirnfläche des Unterstempels über den Rand des Preßglasfußes hinaus verlängert
und der mit dem Unterstempel zusammenarbeitende Teil des Mantels stufenförmig abgesetzt,.
so daß er einerseits eine auf -der Stirnseite des Unterstempels aufsitzende Kante
und andererseits eine an der zylindrischen Außenfläche des Unterstempels geführte
Zylinderfläche aufweist. Die Stirnfläche des Unterstempels wird von den die Erweichung
der zu pressenden Glasmasse bewirkenden Flammen bestrichen und von ihnen angegriffen,
so daß sie von Zeit zu Zeit nachgearbeitet werden muß. Die Nacharbeit ist beider
eben beschriebenen Ausbildung des Werkzeuges denkbar einfach und beschränkt sich
auf das Abdrehen oder Schleifen einer
einzigen und noch dazu ebenen
Fläche, nämlich,der Stirnfläche des Unterstempels, auf den der Mantel des Oberstempels
ohne weiteres wieder paßt.
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Wenn hingegen die zusammenarbeitenden Paßflächen des Unterstempels
und des Mantels konisch ausgebildet sind, wie in ,dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents
angegeben ist, so muß außer der ebenen Stirnfläche des Unterstempels auch mindestens
die konische Preßfläche des Unterstempels nachgearbeitet werden. Dabei ergibt sich
die Schwierigkeit, daß sich sowohl beim Nacharbeiten der Stirnfläche als auch beim
Abdrehen der konischen Paßfläche der Randdurchmesser der ebenen Stirnfläche, welcher
dort,den Durchmesser des Preßglasfußes bestimmt, ändert. Diese Erschwerung fällt
beim Gegenstand der vorliegenden Erfindung weg.
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Ein Ausführungsbeispiel des@Erflndungsgedankens ist in ähnlicher Form
wie im Hauptpatent in der Zeichnung dargestellt. Die linke Hälfte des Bildes zeigt,die
Stellung des Preßwerkzeuges vor Beginn, die rechte Hälfte nach Beendigung des Arbeitsgangs.
Der Unterstempel i besteht aus einem zylindrischen Metallkörper mit einer die Formung
der Unterseite des Preßglasfußes bewirkenden ebenen Stirnfläche 2, in der sich Bohrungen
4 befinden, durch welche die Einschmelzstifte 5 hindurchgesteckt sind. Der Unterstempel
ist zweckmäßig hohl und innen mit einem beweglichen Kolben 6 ausgestattet, der als
Widerlager für die Einschmelzstifte und zum Auswerfen des fertigen Preßglasfußes
dient. Das Glas, aus welchem der Preßglasfuß geformt werden soll, wird beispielsweise
in Form von Perlen ;7 oder Glasröhrchen, die über die Einschmelzstifte geschoben
sind, in das Preßwerkzeug eingebracht und in an sich bekannter Weise durch in Richtung
des Pfeils 8 wirkende Gebläseflammen, .die rings um den Unterstempel herum angeordnet
sind, zum Schmelzen gebracht. Sobald das Glas bildsam geworden ist, wird derOberstempel
auf denUnterstempelaufgesetzt.
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Der Oberstempel besteht aus dem Kern 9, der an der Unterseite entsprechend
der gewünschten Form des Preßglasfußes ausgearbeitet und mit Bohrungen 1o für die
Einschmelzstifte und diese umgebenden Dichtungskegel versehen ist. Der Kern ist
von einem Mantel ii umschlossen, der im Gleitsitz an der Außenseite des Kerns geführt
ist und von einer Schraubenfeder 13 nach unten gedrückt wird, soweit der Anschlag
14 es zuläßt. Der mit dem Unterstempel i zusammenarbeitende Teil des Mantels ist
stufenförmig abgesetzt. Hierdurch entsteht eine zylindrische Führungsfläche 16,
welche sich über die zylindrische Seitenfläche 17 des Unterstempels schieben läßt,
und eine ringförmige Kante 18, welche der ebenen Stirnfläche :2 des Unterstempels
angepaßt ist und den Außendurchmesser des Preßglasfußes begrenzt. Die von der Kante
18 sich nach außen erstreckende Fläche i9 erhält zweckmäßig durch Hinterdrehen einen
schräg nach oben führenden Verlauf, um einen sauberen Abschluß des vom Glas auszufüllenden
Raumes durch die Kante 18 zu gewährleisten. Bei derAbwärtsbewegungdes Oberstempels
setzt zuerst der Mantel i1 auf den Unterstempel i auf. Um das Fassendes Unterstempels
durch den Oberstempel zu erleichtern., ist entweder der Unterstempel mit einer konischen
Abschrägung 2o oder der innere Rand des Mantels mit einer punktiert eingezeichneten
Abschrägung 2,1 versehen. Der Mantel wird durch die Feder i 3 fest gegen den Unterstempel
gedrückt, so daß die Kante 18 auf der Stirnfläche :2 aufliegt und der Innenraum
des Preßwerkzeuges seitlich abgeschlossen wird. Durch die weitere Abwärtsbewegung
des Kerns 9 wird schließlich aus der Glasmasse der Preßglasfuß 15 geformt.
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Die Preßfläche des Unterstempels wird von den Gebläseflammen angegriffen
und muß von Zeit zu Zeit nachgearbeitet werden. Zu diesem Zweck braucht lediglich
die ebene Stirnfläche 2 abgeschliffen zu werden. Auf eine genaue Einhaltung des
Randdurchmessers, an welchem die Abschrägung2o beginnt, kommt es nicht an, da dieser
Teil nichts mit der Formung des Preßglasfußes zu tun hat. Wenn eine Abnutzung der
Kante 18 festgestellt werden sollte, läßt sich auch dieser Teil des Preßwerkzeuges
leicht nacharbeiten, indem die Konusfläche i9 ein wenig weiter abgedreht wird. Im
übrigen weist die beschriebene Einxichtung sämtliche Vorzüge auf, welche für den
Gegenstand des Hauptpatents geltend gemacht worden sind.