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Wählwerk, insbesondere für Fernschreibempfänger Zur Auswertung von
Kombinationen, z. B. Loch-und Impulskombinationen, werden Wählwerke benutzt, bei
denen beispielsweise jedem Kombinationselement ein Wählglied zugeordnet ist. Derartige
Wählwerke werden beispielsweise in der Telegrafentechnik und der Lochkartentechnik
bei Sendern und Empfängern, bei Lochgeräten und Auswertgeräten verwendet. Bei Fernschreibern
ist das Fünferalphabet üblich, zu ,dessen Auswertung fünf Wählglieder erforderlich
sind.
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Bisher «-ar die Anordnung der einzelnen Kombinationen im Wählwerk
mehr oder weniger willkürlich, d. h. die einzelnen Kombinationen folgten bei einer
Abtastung des Wählwerkes in beliebiger Folge aufeinander. Untersuchungen haben ergeben,
daß durch eine bestimmte Anordnung .der Kombinationen im Wählwerk erhebliche Ersparnisse
erzielt werden können. Gemäß der Erfindung geschieht dies durch eine derartige Verzahnung
der einzelnen Wählglieder, daß im Wählwerk die in bezug auf die Wertigkeit der Kombinationselemente
sich spiegelbildlich entsprechenden Kombinationen nebeneinanderliegen.
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Durch eine derartige Anordnung der Kombinationen kann die Zahl der
Einschnitte in den Wählgliedern erheblich herabgesetzt werden, so daß der Bearbeitungsvorgang
geringeren Aufwand erfordert. Unter gewissen Umständen, die sich bei der nachstehenden
Erläuterung ergeben werden, läßt sich auch noch ein Zeitgewinn für den Suchvorgang
erreichen und dadurch die Arbeitssicherheit beträchtlich erhöhen.
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Die Erfindung ist anwendbar bei Geräten, bei denen jeder Kombination
ein besonderes Einfallglied,
beispielsweise ein Zugstab beim Fernschreibempfänger,
zugeordnet ist. Mit besonderem Vorteil kann sie aber bei Geräten angewendet werden,
bei denen sie durch ein einziges Suchglied, beispielsweise beim Empfänger durch
-eine innerhalb von Wählringen umlaufende Suchklinke, abgetastet werden.
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Weitere wesentliche Merkmale der Erfindung sind auch aus der nachstehenden
Beschreibung zu erkennen, bei der an Hand von Fig. i der bisher bekannte Aufbau
eines derartigen Wählwerkes und dessen Nachteile erläutert werden. Die Fig. 2 und
3 zeigen je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In der Fig. i ist das bei Fernschreibern übliche Wählwerk dargestellt.
Die Wählschienen sind gestreckt angenommen. Die Figur kann aber auch als Abwicklung
.eines Wählwerkes aufgefaßt werden, dessen Wählglieder aus innen verzahnten Wählringen
bestehen. Die Wählschienen oder Wählringe i bis 5 besitzen Einschnitte derart, daß
bei Einstellung einer bestimmten Kombination an einer Stelle eine alle fünf Wählglieder
durchlaufende Nut entsteht. Sollen durch. die Wählglieder. beispielsweise die Buchstaben
des Alphabetes ausgewählt werden, so entstehen beim Fünferalphabet die dargestellten
Wählglieder und das abgewickelt dargestellte Typenrad 7 mit den eingezeichneten
Buchstaben. Das Kombinationsbild des Wählwerkes zeigt, daß die Kombinationen willkürlich
aufeinanderfolgen, ohne daß sie nach irgendwelchen Gesichtspunkten geordnet sind.
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Bei dem dargestellten Wählwerk ergibt sich noch eine weitere Schwierigkeit.
Es folgt nämlich auf jede Einfallsteile Eo, E2, E4 ... E5o eine Ausweichstelle
A i, <=I3, A5 ... A49. Die Ausweichstellen A i bis
A49 entsprechen beispielsweise bei Geräten mit einem geraden Wählschienensatz den
Stellen zwischen den Zugstangen, in die die Wählschienenteile beim Wählvorgang ausweichen.
Jede Wählschiene wird bekanntlich um einen kleinen Betrag bei ihrer Einstellung
verschoben.. Um diesen kleinen Betrag müssen auch die Zugstäbe und damit die Einfallsteilen
voneinander entfernt sein. Nimmt man nun an, daß durch-Verschiebung des Wählgliedes
i nach links der Buchstabe V an der Einfallsteile E io ausgewählt wird, so wird
das durch die dicke strichpunktierte Linie gekennzeichnete Wählglied einfallen bzw.
eine umlaufende Suchklinke an dieser Stelle festgehalten. Durch die Verschiebung
der Wählschiene i wird nun an der Ausweichstelle A32, die auch durch eine strichpunktierte
Linie gekennzeichnet ist, eine weitere Lücke entstehen. Bei einem umlaufenden Abtastglied
würde dieses auch an dieser Stelle einfallen können. Um dies zu verhindern, muß
bei Geräten, bei denen nur ein.Abtastglied vorgesehen ist, ein Sperring 6 vorgesehen
sein, der regelmäßig geteilt ist und der alle Ausweichstellen gegen den Einfall
der Suchklinke sperrt.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wählwerkes ist in Fig.
? dargestellt. Es sind wiederum fünf Wählschienen oder Wählringe i bis 5 vorgesehen,
jedoch folgen nunmehr die Kombinationsbilder an den Einfallstellen spiegelbildlich
paarweise aufeinander. An der Einfallstelle Eo ist beispielsweise die Kombination
- -1- -h -I- -leingeschnitten. Ein Einfall der Suchklinke erfolgt beim Verschieben
der Wählschiene i nach links, abgedruckt wird der Buchstabe V. An der Einfallstelle
E i entsteht die spiegelbildliche Kombination ---, die dem Buchstaben E entspricht.
Diese Kombination wird gebildet durch Verschieben der Wählschienen 2 bis 5 nach
links. Zwischen je einem Kombinationspaar entsteht eine Ausweichstelle, an der ein
Druckvorgang nicht erfolgen kann. Es ergibt sich bei einer derartigen Anordnung
das in Fig. 2 dargestellte Bild der Wählglieder und des Typenrades. Die Ausweichstellen
sind schon durch die Verzahnung der Wählglieder ohne weiteres gesperrt, so daß auch
bei einer umlaufenden Suchklinke ein besonderer sechster Sperring nicht erforderlich
ist. Bei der gleichen Anzahl von Buchstaben hat die Anordnung nach Fig. 2 statt
64 Teilungen nur 48 Teilungen, und die in den Wählgliedern erforderlichen Einschnitte
verringern sich von 116 auf 76. Während bei der bekannten Anordnung im Durchschnitt
je Wählring etwa 24 Einschnitte und Sperrzähne vorhanden sind, sind es bei der Anordnung
der Fig. 2 nur etwa 15. Dadurch ergibt sich eine ganz erhebliche Ersparnis in der
Bearbeitung. Bei Geräten mit umlaufender Suchklinke kann außerdem entweder die Einfallzeit
der -Suchklinke etwa um 33'/o vergrößert werden oder aber der Durchmesser der Wählringe
um einen entsprechenden Betrag verkleinert werden. Die Anordnung der Typen, z. B.
der Zugstäbe, bei einem Typenhebelgerät oder der Buchstaben auf dem Typenrad ist
die in Fig. 2 dargestellte. Auf ein Paar von Buchstaben folgt eine Leerteilung.
Das Typenrad muß bei sonst gleicher Größe der Buchstaben um einen den Leerteilungen
entsprechenden -Betrag größeren Durchmesser haben.
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In der Fig. 3 ist nun eine Anordnung dargestellt, bei der zwischen
allen Buchstaben eine Leerteilung angeordnet ist wie in Fig. i. Die spiegelbildlichen
Schrittfolgen folgen wieder paarweise aufeinander, und es ergibt sich dadurch die
Teilung des Typenrades wie in Fig. 2. Abweichend von der Fig. 2 sind jedoch zwischen
allen Kombinationen Ausweichstellen vorgesehen, so daß sich eine regelmäßige Teilung
ergibt. Gegenüber der Anordnung nach Fig. i ergibt sich der geschilderte Vorteil
in bezug auf die Herstellung. Statt 11,6 Einschnitte sind nur 76 erforderlich, die
Teilung ist regelmäßig und das Typenrad dementsprechend auch regelmäßig geteilt.
Sein Durchmesser und damit sein Trägheitsmoment braucht nicht vergrößert zu werden.
Es lassen sich allerdings in bezug auf die Einfallzeit der Suchklinke die Vorteile,.
.die an Hand von Fig. 2 beschrieben wurden, nicht erreichen, jedoch ist der sechste
Sperring nicht erforderlich.
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Es ergeben sich also in der Fortbildung des Haupterfindungsgedankens
zwei Ausführungsmöglichkeiten, die beide wesentliche fabrikatorische Vorteile mit
sich bringen. Die Auswahl der einen
oder anderen Anordnung erfolgt
je nach den Zeitverhältnissen, die bei Auswertung der Kombinationen zur Verfügung
stehen. Bei Wählringgeräten kann die Anordnung nach Fig.2 Vorteile haben, und zwar
trotz des vergrößerten Typenrades. Sie ist auch bei Geräten anwendbar, bei denen
jeder Impulskombination ein Suchglied, beispielsweise eine Zugstange, für die Betätigung
eines Typenhebels zugeordnet ist. Die Zugstäbe müssen dann paarweise so angeordnet
werden wie die Buchstaben auf dem in Fig. 2 dargestellten Typenrad.