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Handfeuerlöscher, insbesondere für Kraftfahrzeuge Gegenstand der Erfindung
ist ein Hanüfeuerlöseher, der einfach ausgebildet, leicht und handlich ist und sich
daher insbesondere zur Mininahme in Fahrzeugen, wie Kraftfahrzeugen, Motorbooten
ad. @dgl., eignet, um beim Auftreten gefährlicher Brände, z. B. Vergaserbrände,
ein wirksames Löschmittel sofort zur Hand zu haben. Für solche einfachen Handfeuerlöscher
kommen die bei Löschgeräten größeren Ausmaßes gebräuchlichen Einrichtungen zur Erzeugung
eines besonderen Treibgases, welches die Ausschleuiderung der Löschflüssig1eit bewirkt,
nicht in Betracht, weil sie zu verwickelt sind; man benutzt vielmehr die schon bei
normaler Temperatureinsetzende Verdampfung des Löschmittels, z. B. Tetrachlorkohlenstoff,
um die Löschflüssigkeit beim Öffnen des Behälters durch den Überdrudk des über dem
Flüssigkeitsspiegel gebildeten Dampfpolsters auszutreiben. In diesem Falle besteht
der Feuerlöscher aus einem einfachen Metallbehälter mit eingesetztem Glasgefäß und
mit Spritzmundstück, welches die Lösthflüssig'keit in einem Strahle auf den Brandherd
zu leiten gestattet.
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Die bekannten Handlöschgeräte dieser Art haben nun aber den Nachteil,
daß -sie nur bei genügend hoher Außentemperatur wirksam sind. Bei niedriger, unterhalb
des Siedepunktes des Löschmittels liegender Temperatur, z. B. im Winter, versagen
sie,
weil sich dann im Innern des Behälters nicht der erforderliche Überdruck bildet;
unter solchen Umständen sickert die F'lüssig'keit aus dem Behälter nur in Tropfen
aus, was die bestimmungsmäßige Verwendung des Löschgerätes unmöglich macht.
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Zur Beseitigung dieses Mangels ;. hat man bereits vorgeschlagen, Metallbehälter
mit biegsamen Wandungen zu verwenden, um den Löschstrahl im gegebenen Fall durch
Zusammendrücken des Behälters erzeugen zu können. Es gibt aber kaum geeignete, d.
h. chemisch widerstandsfähige (Metalle für diesen Zweck; auch erfordert .das Zusammendrücken
eine verhältnismäßig große Handkraft, und es ist diaher unmöglich, den Behälterinhalt
in dieser Weisse er-.-schöpfend zu entleeren.
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Bei einem anderen bekannten Gerät ist der Löschmittel:behälter aus.
Gummihergestellt. Auch dias ist keine praktisch brauchbare Lösung. Gummi wird von,den
in Betracht kommenden Löschmitteln, wie beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff, aufgelöst.
Es kommt hinzu, daß die starke Dehnungsfähigkeit des Gummis ebenfalls störend wirken
würde; beim Zusammendrücken eines Teiles des Behälters würde sich der andere Teil
infolge des durch den kleinen Ausflußquerschnitt erzeugten Widerstandes aus--weiiten,
und es würde nicht möglich sein, die Ausflußgeschwi-ndiäokeit und somit die Schleuderweite
des Strahltes richtig zu beherrschen, also den Flüssigkeitsstrahl beständig genau
auf die Bran@dstelle lenken zu können.
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Bei denn Handfeuerlöschergemäß der Erfindung sind alle diese Nachteile
in einwandfreier Wleise vermieden. Die Aufgabe ist dadurch gelöst, diaß oder Behälter
aus Polyvinylalkohäl oder einemAbkömmling des Polyvinylälkohols, wie beispielsweise
Polyvinvlacetat, oder einem Mischstoff aus Polyvinyla.l#kohol und anderen ähnlichen
Poilyvinylderivaten besteht.
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Diese Stoffe werden von den gebräuchlichen Löschmitteln, wie Tetrachlorkohlenstoff,
chemisch nicht angegriffen; man bedarf daher keines Gliaseinsatzes oder einer anderen
schützendem Zwischenschicht. Weiterhin ist wesentlich, datß aus Polyvinylalkoho@l
und anderen Polyvinylderivaten sich Behälter herstellen lassen, deren Wandlung biegsam
und elastisch ist. Die W#aichheit und Biegsamkeit des Baustoffes, läßt sich dabei
unschwer auf Werte abstimmen, die zwischen den Werten für biegsame Metallwände und
für Weichgummnschichten Biegen. Man kann,den Behälter daher so ausbilden, daß er
mühelos mit der Hand vollkommen zusammenäe:drückt werden kann, während die Behälterwandung
gleichzeitig doch noch einen solchen Grad von Starrheit ausweist, daß .der auf eine
Stelle ausgeübte Fingerdruck sich auf die benachbartten Flächenteile überträgt und
,dabei insbesondere kenne unerwünschten Erweiterungen an anderen Stellen des Behälters
auftreten. Infolgedessen kann man die Löschflüssigkeit auch bei niedriger Temperatur
in einem kräftigen Strahl ausspritzen und die Reichweite des Strahles dabei durch
passende Druckaus-Übung genau regeln. Schließlich ist noch zu beachten, daß die
genannten Stoffe, im Gegenwitz zu Gummi, vollkommen gasdicht sind, niicht brüchig
werden und überhaupt keine Alterungserscheinuna n zeigen.
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Es ist zwar schon bekannt, Polyvinylalliohol als Bannstoff für Zahnpastatüben
zu verwenden, jedoch sind die Anforderungen an einen Werkstoff für derartige Tuben
völlig andere als die Anforderungen, die an einen Werkstoff für Handfeuerlöscher
gestellt wendsen müssen, so daß aus der Eignung von Polwvinylalkohol für Zahrpastatuben
nicht auf die Eignung für Handfeuerlöscher geschlossen werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführung beispiel der Erfindung dargestellt.
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Der Handfeuerlöscher besteht aus einem beute]-oder tubenförmig gestalteten
Behälter a aus Polyvinylafkohol oder einem Polyvinylderivat, an dessen einem Ende
ein aus dem gleichen Werkstoff gebildetes Rohr- oder Schlauchstück b angebracht
ist; das letztere kann an dem freien Ende geschlossen sein, ist aber zweckmäßig
mit diesem auf ein kurzes, außen geschlossenes Mundstück c aus Cllus, Kunstharz
oder einem sonstigen leicht brechbaren Stoff aufgezogen, welches beispielsweise
bei d eingekerbt sein kann. Im Gebrauchsfalle braucht man also nur die Spitze des
Mundstücks bei d ab zu brechen und das .kurze Schlauchstück b -mit der einen Hand
auf die Brandstelle zu richten, während man gleichzeitig mit der anderen Hand auf
das e ntgegenbgesetzte Ende e des Behälters a einen Druck ausübt. Die in diesem
enthaltene Flüssigkeit wird dann auch bei Kälte, bei welcher kein Druckgas im Innern
des Behälters gebildet ist, in zusammenhängendem kräftigen Strahle ausgespritzt,
insbesondere wenn man den Innenraum des Behälters cr., sei es durch Zusammenquetschen
oder Zusammenrollen der Behälterwand, allmählich gleichmäßig verkleinert.
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Die Herstellung des neuen LöschgeTäte:s ist äußerst einfach und billig.
Polyvinylalkoho.l läßt sich unter Einwirkung von heißem Wasserdampf ähnlich wie
weißglühendes Metall zu einem einheitlichen Körper zusammenschweißen. Man braucht
also nur einen rahrförmigen Körper zu bilden, dessen Enden e und f zusammengedrückt
und in der angegebenen Weise durch eine Art Schweißvorgang geschlossen werden. In
das eine Ende f braucht man vorher nur dass,Schl@auchstür-k b einzufügen, welches
dann bei Bildung der Schweißnaht sich mit dem Behälter ca zu einem einheitlichen
Körper verbindet. Da der Werkstoff auch eine beträehtdiche Elastizität besitzt,
läßt sich das freie Ende des Schlauches b vollkommen dicht auf das Mundstück c aufziehen.
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Der Hanidtfene@rlö@scher nach der Erfindung hat außer der Eigenschaft,
daß er unabhängig von der Außentemperatur jederzeit betriebsfähig ist, noch weitere
Vorteile gegenüber den bekannten Löschgeräten ähnlicher Art. Er kann nach erfolgter
Entleerung ohne weiteres wieder gefüllt und von neuem benutzt werden, denn es genügt
in diesem Falle, das vorher abgebrochene kleine Mundstüc'k c durch
ein
neues zu ersetzen. Zu diesem Zweck braucht man also nur den Beutel- oder tubenförmigen
Behälter a zusammenzurollen, das freie Ende des Schlauches b in ein das Löschmitel
enthaltendes tsefäß zu tauchen und hierauf den Behälter wieder aufzurollen, wobei
er sich durch die Einsaugung der Flüssigkeit füllt; nach dein Füllen ist nur das
Ende .des Schlauchstückes b auf ein neues Mundstück c aufzuschieben, worauf der
Feuerlöscher wieder betriebsbereit ist. Bei den bekannten Feuerlöschern mit eingesetzter
Glasampulle ist es dagegen regelmäßig notwendig, :den ganzen Glaskörper nach einmaligem
Gebrauch durch einen neuen zu ersetzen, weil die abzubrechende Glesspitze mit der
Ampulle ein Stück bildet und das Anschmelzen einer neuen Verschlußispitze die hierfür
erforderlichen Kosten nicht lohnen würde.
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Ein anderer wesentlicher Vorteil des Erfindungsgegenstandes bes kht
noch in dem geringen Gewicht und der besonderen Hanidlichkeit des Behälters. Da
dieser nachgiebig ist und je nach dem Füllungsgrad sich ziemlich weitgehend verformen,
z. B. biegen oder flachdrücken, läßt, kann man ihn bequem in jeder noch so kleinen
Seitentasche dies Fahrzeugs, gegebenenfalls zusammen mit anderen Gegenständen unterbringen,
was ebenfalls bei iden gebräuchlichen starren Metallgeräten nicht immer möglich
ist. Er verursacht beim Fahren kein lästiges klapperndes Geräusch wie die letzteren,
auch kann es nicht vorkommen, daiß die aus verhältnismä,ß,ig dünnem Stoff bestehende
Tasche -des Fah,rzeugs durch das Löschgerät dumchgescheuert wird, was ebenfalls
bei den bekanniten ziemlich schweren H -anidilöschgeräten ein häufig beobachteter
Übelstand ist.