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Spritzwaffe Die Erfindung geht dahin, die im Gaskampfe verwendeten
Stoffe in ihrer ursprünglichen flüssigen Form auf die kampfunfähig zu machende Person
zu bringen, damit diese auf die Dauer und auch nach Ortswechsel unter Gas gehalten
wird. Ein dünner Strahl der stark flüchtigen Flüssigkeit soll aus einer Entfernung
von einigen Schritten zweckmäßig auf den oberen Teil der Brust gespritzt werden.
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Es gibt nun allerdings schon pistolenförmige Spritzen, welche die
Flüssigkeitsladung unmittelbar in einem zusammendrückbaren Behälter enthalten. Diese
sind aber für die im Gaskampfe verwendeten Stoffe nicht geeignet, denn erstens vermögen
die für den elastischen Behälter in Betracht kommenden Baustoffe eine andauernde
Berührung mit den äußerst aktiven Flüssigkeiten nicht zu vertragen und zweitens
müssen diese Flüssigkeiten wegen ihrer hohen Flüchtigkeit und starker Reizwirkung
vollkommen luftdicht eingeschlossen gehalten werden.
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Bei der Erfindung wird nun eine Phiole mit derartiger Flüssigkeit
in dem in bekannter Weise zusammendrückbaren elastischen Behälter eingeschlossen,
so daß sie beim Zusammendrücken dieses Behälters zerstört und gleichzeitig ihre
Flüssigkeit aus dem Behälter herausgespritzt wird.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele dargestellt.
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Abb. i und z zeigen die einfachste Ausführung ohne Gehäuse im Längen-
bzw. Querschnitt. Abb. 3 und q. zeigen eine Ausführung mit Gehäuse und Drücker im
Schnitt bzw. Vorderansicht.
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Abb. 5 und 6 sind ähnliche Darstellungen einer weiteren Ausführung,
und Abb. 7 zeigt einen Gummiknüppel mit der Vorrichtung nach Abb. 5 und 6 als Handhabe.
In der Ausführung nach Abb. i und ?'ist ein Beutel 8 aus weichem Paragummi mit seinem
rohrförmigen Fortsatz g auf das heberförmige Rohr io aus Hartgummi gezogen. Der
Bausch ii am Rohr io sichert eine haltbare und luftdichte Verbindung. Das freie
Ende des Rohrs io ist zu einer Düse ausgebildet, das andere Ende mündet in einer
gewissen Entfernung vom Boden des Beutels B. Die Flüssigkeit, durch deren Verflüchtigung
der Gegner kampfunfähig gemacht werden soll, ist in der Phiole ia luftdicht eingeschlossen,
die mit einer Einbuchtung 13 zur Aufnahme des Rohrs io versehen ist, damit der Beutel
von der Phiole möglichst ausgefüllt werden kann.
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Diese Ausführungsform der Spritzwaffe nach Abb. i und ? wird durch
Zusammendrücken des Beutels unmittelbar mit der Hand betätigt. Gegebenenfalls wird
die Phiole vorerst durch Anschlagen des Beutels gegen einen harten Gegenstand angebrochen.
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Während die soeben beschriebene Ausführung hauptsächlich für den Gebrauch
im Hause geeignet ist, ähnelt die Ausführung nach Abb. 3 und q. einer Taschenpistole.
Der Gummibeutel 8 ist hier durch einen Gununistöpsel g' abgeschlossen. Eine exzentrische
Bohrung im
Stöpsel dient zur Einführung des Rohrs To, das hier aus
Weichgummi besteht und mit einer besonderen Düse 14 o. dgl. aus Metall oder Gummi
ausgerüstet ist. Die Oberfläche der Phiole 12 ist mit einem durchlässigen Gewebe
15 beklebt, dessen zusammengefaßter Rand zwischen dem Stöpsel g' und dem Beutelrand
eingeklemmt ist. Der Gummibeutel 8 ist in eine Metä,llhülse 16 eingepaßt, auf deren
oberes offenes Ende eine Metallkappe 17 aufgesetzt ist, die mit einem Rohrstutzen
18 zur Aufnahme der Düse 14 und des anschließenden Teiles des Rohrs To versehen
ist. Durch eine seitliche Öffnung ig der Hülse 16 ist das nach oben umgebogene Ende
2o des Drückers 21 zwischen -die Seitenwandungen der Metallhülse 16 und des Gummibeutels
8 eingeführt. Das andere Ende des L-förmigen Drückers 21 umfaßt mit einer Gabel
22 den Rohrstutzen 18. Die Öffnung des Gabelschlitzes ist etwas verengt, so daß
die federnden Gabelzinken eine einfache und leicht lösliche Gelenkverbindung ergeben.
Bei 24 ist am Drücker 21 eine Klappe 23 angelenkt, die breiter als die Öffnung ig
ist, so daß die Klappe von der voll gezeichneten Stellung in die strichpunktierte
gebracht werden muß, um den Drücker 21 in das Innere der Hülse 16 hineindrücken
zu können.
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Die Klappe 23 bildet somit eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes
Abdrücken der Pistole. Wird der Drücker 21 nach Aufrichten der Klappe 23 kräftig
abgezogen, so wird durch den umgebogenen Fortsatz 2o des Drückers die Phiole eingebrochen
und gleichzeitig der untere Teil des Beutels 8 eingedrückt, und demzufolge schießt
die Flüssigkeit aus der feinen Düsenöffnung in einem dünnen Strahl mit beträchtlicher
Geschwindigkeit heraus. Zur Verminderung des schädlichen Raumes kann der Luftraum
über der Phiole mit einer unhygroskopischen plastischen Masse o. dgl. ausgefüllt
werden. Das Rohr 1S gestattet nach einiger Übung ein ziemlich gutes Zielen.
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Durch die Beklebung der Phiole mit dem Ge-,vebe 15 wird verhindert,
daß die ganze Phiole in Stücke zerfällt und die Bruchstücke sich im unteren Teil
des Beutels ansammeln. Außerdem verhindert das Gewebe als Seiher, daß die Düse oder
das Rohr To durch Splitter der Phiole verstopft wird. Durch die Befestigung des
Gewebes 15 am oberen Ende des Beutels 8 wird vermieden, daß der obere Teil der Phiole
nach. Zerstörung des unteren Teiles hinabfällt. Die elastische Rückwirkung des Gummibeutels
führt den abgezogenen Drücker nach Loslassen desselben sofort in die Ruhelage zurück,
und an die Stelle der ausgespritzten geringen Menge Flüssigkeit tritt Luft ein,
so daß die Pistole sofort wieder schußbereit ist.
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In der Ausführung nach Abb. 5 bis 7 ist das Rohr 18 an einer beiderseits
offenen Verlängerung 17' der Hülse 16 ausgebildet, die z. B. zur Aufnahme eines
Gummiknüppels 25 nach Abb.7 dienen kann. Bei dieser Abbildung ist der Drücker 21'
an einem den Rohrstutzen 18 umfassenden und an der Verlängerung 17' der Hülse 16
befestigten Bügel 26 angelenkt. Als Sicherung gegen unbeabsichtigtes Eindrücken
des Drückers dient ein drehbares Bodenstück27 der Hülse 16, das .nur an einem Teile
seines Umfanges so hoch reicht, daß es in der gezeichneten Drehlage den Drücker
hemmt.