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Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen von Metallfolienblättern in Tuben aus elastischen Kunststoffen mit geschlossenem Boden
Tuben zur Füllung mit fliessfähigen Materialien aller Art werden in steigendem Masse verwendet.
Seit Jahren befasst sich auch die Kunststoffindustrie mit der Herstellung von Tuben und hat unter anderem solche aus elastischen und transparenten Kunststoffen, wie Polyäthylen, Polyvinylchlorid, Polyamid u. dgl. entwickelt.
Infolge der Geschmeidigkeit des Materials, aus dem diese elastischen Tuben hergestellt werden, weisen dieselben gegenüber den bisher gebräuchlichen Tuben aus Metallfolien verschiedene Vorteile auf, wie relative Unempfindlichkeit gegen Druck und Stoss, Durchsichtigkeit, Färbungsmöglichkeit u. dgl., doch haben alle diese elastischen Tuben den Nachteil, dass sie sich nicht so wie Tuben aus Metallfolien einrollen lassen. Sie nehmen, wenn durch einen Druck auf die Tube ein Teil des Inhaltes ausgepresst wird, beim Nachlassen des Druckes die ursprünglicheForm wieder an und saugen dadurch Luft in die Tu- be. Sie können aus diesem Grunde für alle jene Füllstoffe, die z.
B. wegen ihrer leichteren Verderblich- keit oder aus sonstigen Gründen nicht oder möglichst wenig mit der Luft in Berührung kommen sollen, nicht verwendet werden.
Um diesem Nachteil abzuhelfen, schlägt die franz. Patentschrift Nr. 1. 032.834 vor, verschieden ge- formte Drahtbügel oder schmale Metallblechstreifen, die auf verschiedene Art im Tubenhals befestigt werden, in die Tuben einzuführen, doch können diese Einrichtungen infolge der geringen Ausdehnung und
Widerstandskraft der dünnen bzw. schmalen Einlagen den angestrebten Zweck kaum erfüllen.
Ein einwandfreies Ausquetschen des Tubeninhaltes und glattes Einrollen der Tube selbst ist nur dann möglich, wenn ein der Grösse der elastischen Tube sowohl in der Länge als auch in der Breite angepasstes Blatt einer Metallfolie sich im Innern der. Tube befindet.
Dies wird gemäss der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, dass ein in seinen Abmessungen etwa der Tubenlänge und-breite entsprechendes Folienblatt in zusammengebogenem, vorzugsweise rohrförmig gerolltem Zustand durch die Mündungsöffnung der Tube in deren Innenraum eingefilhrt und dort mittels eines Druckmediums im wesentlichen flach ausgebreitet wird. Dabei wird so vorgegangen, dass das rohrförmig eingerollte Folienblatt auf einen, das Folienrohr vorzugsweise auf seine ganze Länge durchsetzenden Hohlkörper mit elastisch dehnbaren Wänden aufgeschoben und mit diesem durch die Tubenöffnung eingeführt wird, worauf der elastische Hohlkörper mit Druckmedium beaufschlagt wird, so dass er unter Aufblähung seiner Wände das Folienblatt im Tubeninnenraum entrollt.
In der USA-Patentschrift Nr. 2, 805, 787 ist zwar ein Verfahren beschrieben, nach welchem eine durch den Hals in einen Behälter eingebrachte röhren- oder blasenförmige Masse aus erhitztem und damit aufblähbar gewordenem Kunststoffmaterial durch Einwirkung eines unter Druck stehenden Mediums (Flüssigkeit oder Gas) aufgeweitet wird, damit ein vorher in deformiertem Zustand in den Behälter eingebrachtes Gitterelement ebenfalls aufgeweitet und dadurch ein elastischer Hohlkörper von der Form des eingebrachtes Gitterelementes geschaffen wird. Es soll damit eine verbesserte Konstruktion für einen doppelwandgen Behälter der wärmeisolierenden oder Thermos-Type geschaffen werden.
Dieses bekannte Verfahren verwendet also auch eine Röhre oder Blase, die durch ein unter Druck gesetztes flüssiges oder gasförmi- ges Medium ausgeweitet wird, doch besteht hier dieselbe aus einem nur in erhitztem Zustand aufblähbaren Kunststoffmaterial, das nach der Abkühlung erstarrt und damit einen neuen Hohlkörper bildet, wogegen die gemäss der Erfindung verwendete Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass an einem Zuleitungsrohr für Druckmedium eine auswechselbare zylindrische Gummihülse mit geschlossenem Boden ange-
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bracht ist, wobei im Zuleitungsrohr zwei Ventile zum wechselweisen Beaufschlagen mit Druckmedium und Entlasten der Gummihülse vorgesehen sind.
Die erfindungsgemäss verwendete auswechselbare, zylinderförmige Blase aus Gummi wird also im Gegensatz zum Bekannten wechselweise aufgebläht und erschlafft und verrichtet lediglich eine Arbeitsfunktion.
Die Erfindung, welche also bei Tuben zur Anwendung gelangen soll, deren Boden nicht offen ist, sondern schon bei der Fabrikation durch Schweissen geschlossen wurde und deren Füllung daher durch das meist mit einem Schraubverschluss versehene Mundstück erfolgen muss, wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Die Fig. 1 - 8 zeigen in schematischer Darstellung die erfindungsgemässe Vorrichtung bzw. die einzelnen Phasen im Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 ist an eine Druckluftleitung a angeschlossen. Im Vorrichtungskörper sind ein Lufteinlassventil b und ein Entlüftungsventil c vorgesehen. Auf einen verjüngten Ansatz e ist über einen versteifenden Bügel f eine zylinderförmige Gummiblase bzw. -hülse g aufgeschoben und dort in geeigneter Weise luftdicht befestigt. Die Druckluftleitung kann beliebig an eine entsprechend ausgebildete Luftpumpe, einen Druckluftkessel oder eine Pressluftflasche unter Zwischenschaltung eines Reduzierventils angeschlossen werden.
In Fig. 2 ist eine normale elastische Kunststofftube h mit geschlossenem Boden und verschraubbarer
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fähr dem halben Umfang des zylindrischen Teiles der Tube h entsprechende Breite aufweist und dessen Ecken abgerundet sein können, um eine etwaige Beschädigung der Tubeninnenwand zu vermeiden.
Dieses Folienblatt k wird nun, wie Fig. 4 zeigt, soweit eingerollt, dass es durch die Mündungsöffnung i in die Tube h eingeführt werden kann. Fig. 5 stellt die Tube h mit der zur Hälfte durch die Mündung- öffnung i eingeführten Metallfolienrolle l dar. In diesem Zustand wird die Folienrolle 1 über die Gummiblase g der in Fig. 1 dargestellten-Vorrichtung geschoben, wobei der Stahldrahtbügel f der Gummiblase g die erforderliche Stütze gibt. Gleichzeitig wird die Tube h mit ihrer Mündungsöffnung i über den Ansatz e des Vorrichtungskörpers geschoben und damit der in Fig. 6 dargestellte Zustand geschaffen.
Fig. 7 zeigt, wie nach Öffnung des Lufteinlassventils b die eingeströmte Druckluft durch Aufblähen der Gummiblase g die Folienrolle l aufgerollt, in den ausgebreiteten Zustand k zurückversetzt und an die Innenwand der Tube h angepresst hat. Durch Öffnung des Entlüftungsventils c wird dann die in der Gummiblase g befindliche Luft entfernt ; die Blase kehrt in ihren ursprünglichen schlaffen Zustand zurück und die Tube h kann von der Vorrichtung abgenommen werden.
Die Stärke und Grösse der Metallfolienblätter richtet sich nach der Grösse der Tuben und deren Verwendungszweck. Hiebei ist es gleichgültig, aus welchen Metallen (Aluminium, Zinn, Blei usw. und deren Legierungen) diese Folienblätter hergestellt sind und ob dieselben blank oder bedruckt, eloxiert oder mit Schutzlacken versehen werden.
Der zur Aufblähung. der Gummiblase g und Ausbreitung der eingerollten Metallfolie 1 erforderliche Druck richtet sich nach der Grösse und Stärke der Folien und beträgt 1-4 atü. Wo eine besondere Steifheit der zur Verwendung gelangenden Metallfolie dies erfordern sollte, kann die Aufblähung der Gummiblase statt mit Luft auch mit Wasser bei angemessenem Druck in gleicher Weise erfolgen.
Elastische Tuben, welche auf die geschilderte Weise mit einer Metallfolieneinlage versehen werden, lassen sich ebenso wie Metalltuben einrollen und können diese somit in den meisten Fällen einwandfrei ersetzen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einbringen von Metallfolienblättern in Tuben aus elastischen Kunststoffen mit geschlossenem Boden durch deren Mündungsöffnung, dadurch gekennzeichnet, dass ein in seinen Abmessungen etwa der Tubenlänge und-breite entsprechendes Folienblatt in zusammengebogenem, vorzugweise rohrförmig gerolltem Zustand durch die Mündungsöffnung der Tube in deren Innenraum eingeführt und dort mittels eines Druckmediums im wesentlichen flach ausgebreitet wird.