DE888007C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern

Info

Publication number
DE888007C
DE888007C DEF5005A DEF0005005A DE888007C DE 888007 C DE888007 C DE 888007C DE F5005 A DEF5005 A DE F5005A DE F0005005 A DEF0005005 A DE F0005005A DE 888007 C DE888007 C DE 888007C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen peroxide
polymerization
weight
parts
vinyl esters
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF5005A
Other languages
English (en)
Inventor
Werner Dr Starck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF5005A priority Critical patent/DE888007C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE888007C publication Critical patent/DE888007C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F18/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an acyloxy radical of a saturated carboxylic acid, of carbonic acid or of a haloformic acid
    • C08F18/02Esters of monocarboxylic acids
    • C08F18/04Vinyl esters

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polymerization Catalysts (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern Es ist bekannt, daß durch Peroxyde; die Polymerisation von organischen Vinylestern ausgelöst wird. Arbeitet man ohne Anwendung eines Verdünnungsmittels (sogenannte Blockpolymerisation) oder in einem organischen Lösungsmittel, so haben sich organische Peroxyde als brauchbar erwiesen. Genannt seien Benzoylperoxyd, tert.-Butylperoxyd oderDiacetylperoxyd. Bei derPolymerisation organischer Vinylester nach dem Verfahren der Emulsionspolymerisation in Wasser verwendet man üblicherweise wasserlösliche Perverbindungen, wie Wasserstoffperoxyd oder Salze der Perschwefelsäure.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Wasserstoffsuperoxyd bis zu etwa z o/o in monomeren vinylestern, wie Vinylacetat, Vinelpropionat, Vinylbutyrat, löst und daß die Verwendung solcher Wasserstoffsuperoxyd enthaltender Monomerer bei der Polymerisation eine Reihe unerwarteter Vorteile besitzt.
  • Zunächst einmal zeigt sich überraschenderweise, daß das im monomeren Ester gelöste Wasserstoffsuperoxyd nicht imstande ist, die Polym@erisation auszulösen, solange sich der Ester in homogener Phase, also allein für sich oder gelöst in einem Lösungsmittel, befindet. Es wurde im Gegenteil gefunden, daß das Wasserstoffsuperoxyd die Polymerisationsfreudigkeit herabmindert. Durch den Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd erreicht man also eine Stabilisierung, die den großen Vorteil besitzt, daß im Gegensatz zu der Verwendung der bisher bekannten Stabilisatoren keine reaktionsfremden und im Endprodukt unter Umständen störenden Stoffe zugesetzt werden. Die stabilisierende Wirkung des Wasserstoffsuperoxyds geht- aus Beispiel i 'hervor.
  • Wie weiter gefunden wurde, hindert ein Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd jedoch nicht die nachfolgende, mit einem organischenPeroxyd ausgelöste Polymerisation in Block oder in Lösung. Der Zusatz hat jedoch die Wirkung, daß die mit einer bestimmten Menge z. B. Benzoylsuperoxyd erhaltenen Polyvinylester einen vergleichsmäßig sehr viel niedrigeren Polymerisationsgrad besitzen. Dies ist vermutlich so zu erklären, daß das Wasserstoffsuperoxyd als Kettenabbrecher wirkt, ähnlich wie schon andere für diesen Zweck bekanntgewordene Verbindungen, z. B. Aldehyde oder chlorhaltige Kohlenwasserstoffe. Gegenüber diesen Verbindungen hat Wasserstoffsuperoxyd als. Regler des Polymerisationsgrades den Vorteil, daß sieh keine unliebsamen Nebenprodukte bilden können, wie z. B. bei der gemeinsamen Anwendung von organischen Peroxyden und Aldehyden. Eine Polymerisation in homogener Phase in Gegenwart von Wasserstoffsuperoxyd ist in Beispiel 2 beschrieben.
  • Endlich hat sich gezeigt, daß mit Wasserstoffsuperoxyd versetzte Vinylester ohne weiteres für die Emulsionspolymerisation verwendet werden können, denn das im Vinylester gelöste Wasserstoffsuperoxyd ist in Gegenwart von Wasser und Emulgatoren, wie z. B. seifenähnlichen Produkten oder Polyvinylalkohol und seinen wasserlöslichen Derivaten, als Polymerisationskatalysator wirksam.
  • Dieses Verfahren hat besonders dann Vorteile, wenn man die Emulsionspolymerisation durch Anwendung eines Redoxsystems in Abwesenheit oder Gegenwart eines Schwermetallsalzes nach bekannten Verfahren durchführen will. Man kann in diesem Fall das Reduktionsmittel in der wäßrigen Flotte vorlegen und den Oxydationskatalysator in Gestalt von Wasserstoffsuperoxyd gleich mit dem monomeren Vinylester in das Reaktionsgefäß einführen. Diese Arbeitsweise wird im Beispiel 3 gezeigt.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch bei der Mischpolymerisation von Vinylestern unter sich oder mit anderen, für sich oder im Gemisch polymerisierbaren Verbindungen angewendet werden, beispielsweise bei der gemeinsamen Poly merisation von Vinylacetat mit Maleinsäure, Crotonsäure oder deren Estern, sowie mit Vinylchlorid und Acrylestern.
  • Es ist vorteilhaft, das Wasserstoffsuperoxyd in möglichst konzentrierter Form, beispielsweise als 3o- bis 4oa/aige wäßrige Lösung, anzuwenden, da ein stärker verdünntes Wasserstoffsuperoxyd sich in geringerem Maße in den Vinylestern löst. Beispiel i je 5o g reines Vinylacetat werden mit nachstehenden Zusätzen versetzt und in einer Glasflasche mit aufgesetztem Rückflußkühler in einem Wasserbad zum Sieden erhitzt. Nach 6 Stunden Erhitzen wird abgekühlt und nach Zugabe von je o, i a/o Hydrochinon durch Trockenbestimmung der Polymerisatgehalt bestimmt. Beispiel 2 0,5 Gewichtsteile 4oa/o-iges Wasserstoffsuperoxyd werden in 50o Gewichtsteilen reinem Vihylacetat gelöst. je ioo Gewichtsteile dieser Lösung werden mit 0,1, 0,5, i,o und 21o Gewichtsteilen B!enzoylsuperoxyd versetzt; als Testversuche werden in reinem Vinylacetat ohne Wasserstoffsuperoxyd die gleichen Mengen Benzoyls.uperoxyd' gelöst. Die Proben werden, wie im Beispiel i beschrieben, am Rückflußkühler erhitzt. Nach io Stunden ist die Polymerisation beendet. Man erhält wasserklare harte Blödze. Durch viskosimetrische Messungen an 5°/aigen Lösungen der Polymerisate in Benzol wird die Eigenviskosität der Produkte bestimmt und der K-Wert berechnet.
    Benzoylperoxyd K-Wert
    0/0 mit 0110!0 H202 1 ohne H,02
    0,1 5115 98
    0,5 42 72
    -=,o 40 50
    2,0 32,5 36
    Beispiel 3 In 25o Gewichtsteilen einer wäßrigen 5a/oigen Polyvinylalkohollösung werden 2,5 Gewichtsteile Natriumhydrosulfit gelöst. Diese Lösung wird in einem heizbaren, mit Rührer und Rückflußkühler ausgestatteten Emaillekessel auf 75'°' erwärmt. Sodann läßt man im Verlauf i Stunde eine Lösung von 2,5 Gewichtsteilen 4o°/oiges Wasserstoffsuperoxyd in einer Mischung aus Zoo Gewichtsteilen Vinylacetat und 5o Gewichtsteilen Vinylpropionat zulaufen. Es tritt lebhafte Polymerisation ein. 1/2 Stunde nach Beendigung des Rückflusses wird abgekühlt. Man erhält eine sahnige, stabile Polyvinylesterdispersion, die man nach eventueller Zugabe von Weichmachungsmitteln und Füllstoffen für Oberflächenveredlung oder zur Herstellung von Überzügen verwenden kann. Beispiel 4 Eine Lösung von 3 Gewichtsteilen. Benzoylsuperoxyd in einem Gemisch aus 35o Gewichtsteilen Vinylacetat und i50 Gewichtsteilen Äthylacetat wird mit 475 Gewichtsteilen 4oa/oigem Wasserstoffsuperoxyd versetzt. Diese Lösung wird in einem mit Rührer und Rückflußkühler ausgestatteten Gefäß zum Sieden erhitzt. Im Maße der fortschreitenden Polymerisation wird die Lösung zähflüssig und hochviskos. Nach io Stunden ist die Polymeri-
    Zusatz I Polymerisat
    ohne............................... 97,8
    0,1 `/o H2 02 (40o/oig) .. . . . . . . . . . . . . . . 4,4 °/o
    0,5 % H., O., (40o/aig) . ..... .. .. .. .. . . 1,7 a/"
    sation beendet. Das in Äthylacetat gelöste Polyv inylacetat hat einen K-Wert von 25.
  • Ein Parallelversuch ohne Anwesenheit von Wasserstoffsuperoxyd ergibt ein Polyvinylacetat vom K-Wert 39#5.
  • Man kann bei der Lösungsmittelpolymerisation auch derart verfahren, daß man das organische Peroxyd in der Vinylverbindung, das Wasserstoffsuperoxyd im Lösungsmittel löst oder umgekehrt und während der Polymerisation die beiden Flüssigkeiten aus getrennten Vorratsbehältern in das Reaktionsgefäß zulaufen läßt. Mit den obengenannten Zusätzen erhält man nach diesem Verfahren ein Polyvinvlacetat vom K-Wert 26. Beispiel 5 In einen Druckautoklav mit Rühr@verk werden eingefüllt i2oo Gewichtsteile Äthylacetat, 54o Ge-%v ichtsteile Vinylacetat, 30 Gewichtsteile leinölfettsaures Magnesium (3o°/oige Lösung in Benzol), 18 Gewichtsteile Benzoylsuperoxyd, io Gewichtsteile _;.o°/oigps Wasserstoffsuperoxyd. Durch eine Druckschleuse werden sodann i26o Gewichtsteile Vinylchlori@d zugegeben. Unter Rühren wird das Reaktionsgefäß auf 65° geheizt. Der dabei auftretende Druck beträgt maximal 5,5 atü. Nach 3 Stunden Reaktionszeit tritt Druckabfall ein. Anschließend wird 12 Stunden nachgeheizt. Nach dem .ablassen des überschüssigen Druckes erhält man eine hochviskose, klare Lösung eines Mischpolymerisats aus Vinylchlorid und Vinylacetat. Die Viskosität des Produktes, gemessen in ioo/oiger Äthylacetatlösung, beträgt 5,0 Centipoisen.
  • Führt man den Ansatz ohne Zusatz von Wasserstoffsuperoxyd durch, so erhält man eine bedeutend zähere Lösung; die Viskosität dieses Produktes, gemessen in io°higer Äthylacetatlösung, beträgt 7,5 Centipoisen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern, dadurch gekennzeichnet, daß man den monomeren Viny lestern zu einem beliebigen Zeitpunkt vor der Polymerisation Wasserstoffsuperoxyd, zweckmäßig in möglichst konzentrierter Form, zusetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Wasserstoffsuperoxyd versetzten Monomeren in Block oder in Lösung in Gegenwart organischer Peroxyde polymerisiert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit Wasserstoffsuperoxyd versetzten Monomeren in wäßriger Dispersion, zweckmäßig in Gegenwart von Reduktionsmitteln, polymerisiert.
DEF5005A 1950-11-09 1950-11-10 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern Expired DE888007C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF5005A DE888007C (de) 1950-11-09 1950-11-10 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1050415X 1950-11-09
DEF5005A DE888007C (de) 1950-11-09 1950-11-10 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE888007C true DE888007C (de) 1953-08-27

Family

ID=25973756

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF5005A Expired DE888007C (de) 1950-11-09 1950-11-10 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE888007C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224042B (de) * 1964-04-22 1966-09-01 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Vinylester-Mischpolymerisaten

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224042B (de) * 1964-04-22 1966-09-01 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von Dispersionen von Vinylester-Mischpolymerisaten

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE942298C (de) Verfahren zur Herstellung waessriger Loesungen von Polyacrylsaeure
EP0106111B1 (de) Verfahren einer kontinuierlichen Herstellung von Copolymerisaten aus monoethylenisch ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren
DE888007C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von Vinylestern
DE1520549A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten
DE1187798B (de) Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation von Vinylfluorid
DE2019209C3 (de) Verfahren zur Copolymerisation von Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen
DE1795498C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Acetaten des Allylalkohol
DE1037128B (de) Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen, Amid- und Estergruppen enthaltenden Mischpolymerisaten
DE1127085B (de) Verfahren zur Herstellung waessriger stabiler Dispersionen von Mischpolymerisaten aus organischen Vinylestern und AEthylen
DE1205701B (de) Verfahren zur Polymerisation einer Mischung aus Vinylchlorid und einer sauren Verbindung
DE1260791B (de) Verfahren zur Herstellung von waessrigen Vinylesterhomo- oder -copolymerisatdispersionen
DE1794048C3 (de) Verfahren zur Herstellung von mechanisch und gefrier-auftaubeständigen wässrigen Emulsionen
DE928369C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten
DE950813C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Vinylidenchlorid, Vinylchlorid und Acrylsaeure- bzw. Methacrylsaeureestern in waessriger Suspension
DE873745C (de) Verfahren zur Polymerisation von ungesaettigten, halogenhaltigen organischen Verbindungen in waessriger Emulsion
DE2053243A1 (de) Vernetzte Maleinsaureanhydndmisch polymere, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung
DE1770901A1 (de) Verfahren zur Herstellung carboxylgruppenhaltiger Mischpolymerisate
DE679943C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisationsprodukten organischer Vinylester
DE1175883B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylester-Maleinsaeureanhydrid-Mischpolymerisaten
DE1094983B (de) Verfahren zum Polymerisieren von basischen Amiden von polymerisierbaren, ª‡, ª‰-ungesettigten Carbonsaeuren
DE942352C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
DE1044408B (de) Verfahren zur Herstellung von frost- und elektrolytbestaendigen Polymerisatdispersionen
DE1645683A1 (de) Verfahren zur Herstellung von schlagfestem Polystyrol
DE2017451C3 (de) Verfahren zur Herstellung vernetztet Polycarbonsäuren
DE676627C (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten aus monomeren Vinylhalogeniden