DE1187798B - Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation von Vinylfluorid - Google Patents
Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation von VinylfluoridInfo
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- C08F214/18—Monomers containing fluorine
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C08f
Deutsche Kl.: 39 c-25/01
Nummer: 1187 798
Aktenzeichen: P 29419IV d/39 c
Anmeldetag: 15. Mai 1962
Auslegetag: 25. Februar 1965
Bei allen kontinuierlich durchgeführten Prozessen verlangt man über umfangreiche Betriebszeiten hinaus
einwandfreie Reproduzierbarkeit der anfallenden Produkte, wenn der Prozeß als wirtschaftlich gelten und
das erzeugte Endprodukt den handelsüblichen Qualitätsansprüchen genügen soll. Bisher hatte das nachstehend
erläuterte kontinuierliche Verfahren zur Polymerisation von Vinylfluorid den Nachteil, daß
während des Betriebes plötzlich ein Polymerisat anfiel, dessen Molekulargewicht niedriger lag als das jener
Polymerisate, die unter kontrollierten stationären Bedingungen hergestellt worden waren. Vom Zeitpunkt
dieses unerwarteten Auftretens an lag das Molekulargewicht des Polymeren wesentlich tiefer
als das von Polymeren normaler Qualität. Das niedermolekulare Produkt weist eine herabgesetzte thermische
Stabilität auf, auch läßt es sich schwerer aus dem Schmelzfluß zu Filmen und anderen geformten
Gebilden extrudieren als das unter genau kontrollierten Betriebsabschnitten hergestellte normale Polymere.
Diesem gegenüber besitzen die aus niedermolekularen Polymeren erzeugten Filme eine geringere Bruchdehnung
und auch kürzere Wetterbeständigkeit. Aus diesen Gründen mußte man bei kontinuierlicher
Herstellung beim Auftreten eines niedermolekularen Polymeren den Betrieb unterbrechen, das Reaktionsgefäß entleeren, reinigen und aufs Neue mit der
Polymerisation beginnen.
Es ist schon beschrieben worden, die fortlaufende Polymerisation von Vinylfluorid derart durchzuführen,
daß man ein mit Rührvorrichtung ausgestattetes Reaktionsgefäß mit Wasser, einem wasserlöslichen
Polymerisationserreger, z. B. 2,2'-Diguanyl-2,2'-azopropandihydrochlorid und einem Vinylfluoridstrom
beschickt, wobei auf 1 Gewichtsteil Vinylfluorid 0,1 bis 20, vorzugsweise 3 bis 20 Teile Wasser kommen.
Die Reaktion wird bei überatmosphärischem Druck von 25 bis 1000, vorzugsweise 150 bis 1000 kg/cm2
und Temperaturen von 25 bis 2500C, vorzugsweise 50 bis 2500C, durchgeführt, wobei unter solchen
Arbeitsbedingungen und Konzentrationen der zugeführten Stoffe gearbeitet wird, daß das Vinylfluorid
polymerisiert. Fortlaufend wird dann ein im wesentlichen aus Wasser und Polyvinylfluorid bestehender
Schlamm in solchen Mengen abgezogen, daß im Reaktionsgefäß selbst stets die gleichen Polymerisationsbedingungen
vorliegen. Aus dem Schlamm läßt sich dann z. B. durch Filtration, Zentrifugieren
das Polyvinylfluorid in Form eines Pulvers oder Kuchens isolieren, das man mit Wasser oder einem
organischen Lösungsmittel wäscht und anschließend trocknet.
Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation
von Vinylfluorid
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. A. v. Kreisler, Dr.-Ing. K. S'chönwald,
Dr.-Ing. Th. Meyer,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. J. F. Fues
und Dipl.-Chem. Dr. H. G. Eggert,
Patentanwälte, Köln 1, Deichmannhaus
Als Erfinder benannt:
James Lee Hecht, Buffalo, N. Y. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. Mai 1961 (110 875)
Durch die Erfindung läßt sich dieses Verfahren derart verbessern, daß man bei einfachem und wirtschaftlichem
Betrieb auch bei kontinuierlicher Arbeitsweise ein Polyvinylfluorid von stets gleichbleibendem
Molekulargewicht und stets gleichbleibender Qualität gewinnt.
Nach der Erfindung läßt sich das Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation von Vinylfluorid,
bei dem man Vinylfluorid, Wasser und wasserlösliche Polymerisationskatalysatoren einem auf konstanter
Temperatur und Überdruck gehaltenen Reaktionsgefäß zuführt und dessen Inhalt in hochdispergierten,
praktisch homogenen Zustand hält, während man gleichzeitig fortlaufend eine im wesentlichen aus
Polymerisat und Wasser bestehende Aufschlämmung aus dem Behälter abnimmt, aus dem das Polymerisat
isoliert wird, mit sehr günstigen Ergebnissen durchführen, wenn man ein mindestens 3, vorzugsweise 3
bis 7 Kohlenwasserstoffe aufweisendes Monoolefin in Mengen von 10 bis 10000 ppm, bezogen auf das
Vinylfluorid, in das Reaktionsgefäß einleitet. Vorzugsweise ist das Monoolefin, Propylen oder Butylen.
Zweckmäßig leitet man 250 bis 2500 ppm Monoolefin in das Reaktionsgefäß ein.
Für absatzweises Arbeiten zur Herstellung von Polyvinylfluorid war es bekannt, Vinylfluorid gemein-
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3 4
sam mit Wasser und einem Polymerisationskatalysator 150 bis 1000 kg/cm2, und bei Temperaturen von
bei oberhalb 100 atü liegenden Drücken und Tempe- 25 bis 2500C, insbesondere 50 bis 2500C, durchgeführt,
raturen zwischen 30 und 2500C zu polymerisieren. Die nach dem beschriebenen kontinuierlichen Prozeß
Für diese nichtkontinuierliche Arbeitsweise war auch erzeugten Polymeren wurden in häufigen Zeitabständen
die Herstellung von Mischpolymerisaten aus Vinyl- 5 verschiedenen Qualitätsprüfungen unterworfen, von
fluorid und monoäthylenischen Kohlenwasserstoffen, denen die Bestimmung der Schmelzfiußzahl (SFZ)
wie Äthylen, Propylen, Isobutylen und vielen anderen besonders empfindliche und charakteristische Daten
polymerisierbaren Stoffen, beschrieben. liefert. Sie ermöglicht eine grobe Schätzung des MoIe-
Im Rahmen der Erfindung erfolgt der Zusatz der kulargewichts des Polymeren, wobei sie sich umgekehrt
Monoolefine in äußerst geringen Mengen, so daß eine io zu dieser Zahl verändert.
Bildung von Mischpolymerisaten praktisch ausgeschlossen ist. Um so überraschender ist die Wirkung, Schmelzflußzahl
die durch das Einleiten so niedriger Mengen an Monoolefinen erreicht wird, nämlich die Erzielung eines Die Schmelzflußzahl eines bestimmten Polyvinyl-Polyvinylfluorid-Homopolymerisats von stets gleich- 15 fluoride wird durch die Quadratzahl des in Einheiten bleibendem Molekulargewicht und stets gleichblei- von 25,4 mm gemessenen Durchschnittsdurchmessers bender Qualität bei einwandfrei verlaufender konti- für eine ungefähr kreisförmige Folienscheibe angegenuierlicher Arbeitsweise. ben, die aus einer Platte von 25,4 mm Durchmesser
Bildung von Mischpolymerisaten praktisch ausgeschlossen ist. Um so überraschender ist die Wirkung, Schmelzflußzahl
die durch das Einleiten so niedriger Mengen an Monoolefinen erreicht wird, nämlich die Erzielung eines Die Schmelzflußzahl eines bestimmten Polyvinyl-Polyvinylfluorid-Homopolymerisats von stets gleich- 15 fluoride wird durch die Quadratzahl des in Einheiten bleibendem Molekulargewicht und stets gleichblei- von 25,4 mm gemessenen Durchschnittsdurchmessers bender Qualität bei einwandfrei verlaufender konti- für eine ungefähr kreisförmige Folienscheibe angegenuierlicher Arbeitsweise. ben, die aus einer Platte von 25,4 mm Durchmesser
Das einzusetzende Vinylfluoridmonomere kann nach entstanden ist, welche zwischen zwei polierten chromdem
in der USA.-Patentschrift 2 118 901 beschriebenen 20 plattierten Stahlplatten gepreßt wurde. Die zu pressende
Verfahren durch Hydrofluorierung des Acetylens Platte war hergestellt worden, indem man 1,00 ±0,01 g
gewonnen werden. Man kann es auch durch Dehydro- des Polymeren in getrocknetem, feinverteiltem Zustand
fluorierung von 1,1-Difluoräthan erhalten (vgl. die 5 Minuten lang bei 260 ± 1°C unter einer Gesamt-USA.-Patentschriften2
480 560,2 599 631 und 2 674 632). belastung von 5549 kg gepreßt hatte.
Die für das Verfahren der Erfindung einzusetzenden 25 1,00 ± 0,01 g an feinverteiltem Polyvinylfluorid
Polymerisationserreger gehören zu den freie Radikale mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 0,2 Gewichtsbildenden
Katalysatoren. Besonders bewährt haben prozent werden in eine Form von 25,4 mm Durchsich
die folgenden: Wasserlösliche Salze organischer messer einer Metallpresse eingefüllt, der Preßstempel
Persäuren, beispielsweise Ammoniumpersulfat, Kali- eingesetzt und einige Augenblicke mit einer Belastung
umpersulfat, Kaliumperphosphat, Kaliumpercarbonat; 30 von 350 kg gepreßt. Nach Druckentlastung und Ausorganische
Peroxyde mit ihre Wasserlöslichkeit sicher- einandernahme der Form erhält man eine Polymerenstellenden
hydrophylen Resten, z. B. /S^'-Bis-carboxy- platte von 25,4 mm Durchmesser und etwa 2,5 mm
propionalperoxyd, tert.-Butylhydrogenperoxyd; Al- Dicke. Diese Polymerenplatte wird dann zentrisch
kalisalze carbocyclischer Azonitrile von der in der zwischen zwei polierte, chromplattierte Stahlplatten
USA.-Patentschrift 2 520 338 beschriebenen Art, z. B. 35 gelegt (Dicke der Stahlplatten: 0,51 mm; Größe der
οί,οί' - Azobis - (« - methyl - γ - carboxybutyronitril), Stahlplatten: 12,7 · 20,3 cm, die Platten besaßen glatte
«,«'-Azobis-ia.y-trimethyl-y-carboxybutyronitril), Ecken und Kanten). Die Stahlplatten mit der da-
«,«'-Azobis-ia-methyl-y-phenyl-y-carboxybutyronitril), zwischenüegenden Polymerenplatte wurden dann
a.oc'-Azobis-ia-propyl-y-carboxybutyronitril), oc,x'- zentrisch zwischen die Druckplatten einer Labora-Azobis-(«,y-dimethyl-y-carboxyvaleronitril);
Salze an- 40 toriumspresse eingespannt und die Oberflächenorganischer Säuren von Azoamidinen von der in der temperatur im Mittelpunkt jeder Platte auf 260 ± 1°C
USA.-Patentschrift 2 599 299 beschriebenen Art, z. B. gehalten. Die Presse ist mit 12,7 · 12,7 cm großen,
die Dihydrochloride des 2,2'-Diguanyl-2,2'-azopropans, elektrisch geheizten Platten ausgestattet und für eine
des 2,2'-Diguanyl-2,2'-azobutans, des 2,2'-Bis-(N-phe- Belastung bis zu 10 t geeignet.
nylguanyl)-2,2'-azopropans, des 2,2'-Bis-(N,N-diäthyl- 45 Die Polymerenplatte wird nunmehr 5 Minuten guanyl)-2,2'-azopropans, des 2,2'-Bis-(N-hydroxyäthyl- lang bei der angegebenen Temperatur unter einem guanyl)-2,2'-azopropans. Bevorzugt verwendet man Druck von 5562 kg unter Beobachtung des Druck-2,2'-Diguanyl-2,2'-azopropandihydrochlorid. anstieges gepreßt. Entsprechend dem Aufschmelzen
nylguanyl)-2,2'-azopropans, des 2,2'-Bis-(N,N-diäthyl- 45 Die Polymerenplatte wird nunmehr 5 Minuten guanyl)-2,2'-azopropans, des 2,2'-Bis-(N-hydroxyäthyl- lang bei der angegebenen Temperatur unter einem guanyl)-2,2'-azopropans. Bevorzugt verwendet man Druck von 5562 kg unter Beobachtung des Druck-2,2'-Diguanyl-2,2'-azopropandihydrochlorid. anstieges gepreßt. Entsprechend dem Aufschmelzen
Unter den bevorzugt einzusetzenden Monoolefinen der Polymerenmasse und der Durchmesservergrößemit
3 bis 5 Kohlenstoffatomen wählt man besonders 50 rung muß man periodisch zwecks Aufrechterhaltung
1-Buten, 2-Buten und Methylpropen. Das Monoolefin eines konstanten Druckes in der Presse nachpumpen,
kann dem Polymerisationsgefäß mit dem Vinylfluorid- Nach 5 Minuten langem Pressen wird sofort entlastet,
strom zusammen oder auch als Sonderstrom zugeführt der Einsatz herausgenommen und schnell in Kühlwerden,
wasser eingetaucht, mehrere Minuten hier belassen,
Das anfallende Polyvinylfluorid läßt sich günstig zu 55 worauf die Platten voneinander abgenommen, die
Filmen, Folien, Bahnen, Streifen, Bändern, Stäben, Folienscheibe entfernt und durch Ablöschen getrocknet
Rohren und anderen verformten Gebilden verarbeiten. wird. Man mißt dann den Scheibendurchmesser mit
Man kann das Produkt auch zu Überzügen von einer Genauigkeit von 0,25 mm. Ist eine unregelmäßige
Geweben, Leder, Zellulosestoffen, wie Papier, ver- Folienscheibe angefallen, so mißt man acht mal den
arbeiten. Wenn gewünscht, kann man das erzeugte 60 Durchmesser und bestimmt das arithmetische Mittel.
Polyvinylfluorid auch mit Weichmachern, Modifi- Die Quadratzahl des Durchmessers (in Einheiten von
zierungsmitteln, Stabilisatoren, Farbstoffen, Erwei- 25,4 mm) entspricht der Schmelzflußzahl des PoIychungsmitteln,
Pigmenten, Füllstoffen kombinieren. meren.
Die nachstehenden Beispiele veranschaulichen die Beispiel 1
Erfindung. Alle angegebenen Mengen sind Gewichts- 65
angaben, soweit nichts anderes erwähnt ist. Ein Zufluß von filtriertem, praktisch von Sauerstoff
angaben, soweit nichts anderes erwähnt ist. Ein Zufluß von filtriertem, praktisch von Sauerstoff
Das Verfahren der Erfindung wird im allgemeinen befreitem Wasser, in welchem auf 1 Million Teile
bei Überdrucken von 25 bis 1000 kg/cma, vorzugsweise Wasser 111 Teile 2,2'-Diguanyl-2,2'-azopropandihydro-
5 6
chlorid als Polymerisationserreger enthalten waren, Beim Vergleichsversuch D wurde wiederum analog
wurde fortlaufend mit einer Zuflußgeschwindigkeit Beispiel 1, jedoch ohne Zugabe eines Monoolefins
von 218 kg/Std. einem Autoklav aus rostfreiem Stahl polymerisiert. Zuflußgeschwindigkeit von Vinylfluorid:
zugeführt, der auf Temperaturen von 97°C und einem 22 kg/Std., Zuflußgeschwindigkeit von Wasser: 290 kg
Druck von 280 kg/cm2 gehalten wurde. Die Aufrecht- 5 je Std. je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes und
erhaltung des Druckes von 280 kg/cm2 erfolgte durch Stunde wurden 0,41 kg Polymerisat erzeugt. Die
automatische Kontrolle der Menge des aus dem Konzentration an Polymerisationserreger lag, bezogen
Autoklav abgeführten Produktes. Gleichzeitig wurde auf Wasser, bei 101 ppm. Die Polymerisation wurde
dem Behälter ein Strom von 21,4 kg/Std. Vinylfluorid 25 Stunden lang durchgeführt, wobei das plötzliche
zugeführt, in welchem auf 1 Million Teile Vinylfluorid io Auftreten von Polymerisat mit außerordentlich hoher
1000 Teile Propylen enthalten waren. Schmelzflußzahl von 7,97 bis 8,73 zum Abbruch
Zwecks dauernder inniger Durchmischung der zwang. Die Schmelzflußzahl des normalen, bei chargenzulaufenden
Flüssigkeitsströme wurde der Behälter- weisem Betrieb unter kontrollierten, sonst analogen
inhalt dauernd kräftig durchgerührt. Der bei der Poly- Bedingungen erhaltenen Polymeren lag zwischen 6,78
merisation entstehende Schlamm von feinverteiltem 15 und 7,85.
Polyvinylfluorid und Wasser wurde in Mengen von R . ■ 1 0
0,37 kg Polymeres je Stunde je Liter Volumen des Beispiel/
Reaktionsgefäßes ausgetragen, das Polymere abfil- Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde wiederholt,
triert und als praktisch trockenes Pulver gewonnen. jedoch mit einer Zuflußgeschwindigkeit des Vinyl-
Die Schmelzflußzahl des Polyvinylfluorids im Bei- 20 fluoridstroms von 22,0 kg/Std. und des Wasserstroms
spiel 1 lag während der gesamten Versuchszeit bei von 285 kg/Std. gearbeitet. Die Konzentration an
7,34 bis 7,88. Die Polymerisation wurde nach 38,8 Stun- Propylen blieb die gleiche, während auf 1 Million
den abgebrochen, ohne daß irgendwelche Anzeichen Teile Wasser 114 Teile des Polymerisationsbeschleuni-
für eine unerwünschte Schmelzflußzahlerhöhung fest- gers kamen. Der bei der Polymerisation entstehende
gestellt werden konnten. 25 Schlamm von feinverteiltem Polyvinylfluorid und
Beim Vergleichsversuch A wurde die Arbeitsweise Wasser wurde in Mengen von 0,39 kg Polymeres je
des Beispiels 1 wiederholt, jedoch kein Monoolefin Stunde je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes auszugeführt.
Zuflußgeschwindigkeit des Vinylfluorid- getragen. Die Schmelzflußzahl lag während der
Stroms: 21 kg/Std., Zuflußgeschwindigkeit des Wassers: gesamten Versuchsdauer von 23,8 Stunden zwischen
217 kg/Std. Produktion an Polymeren: 0,36 kg/Std./l 30 7,24 und 8,08. Die Polymerisation wurde nach
Volumen des Reaktionsgefäßes. Konzentration anPoly- 32,8 Stunden abgebrochen, ohne daß irgendein Anmerisationserreger
im eingesetzten Wasser: 87,4 ppm. zeichen für eine unerwünschte Schmelzflußzahl und
Es wurde 10,9 Stunden lang polymerisiert, bevor der Erhöhung festgestellt werden konnte.
Versuch abgebrochen werden mußte, weil plötzlich ein
Versuch abgebrochen werden mußte, weil plötzlich ein
Polymerisat mit außerordentlich hoher Schmelzfluß- 35 Beispiels
zahl von beispielsweise 8,07 bis 11,53 gebildet wurde.
zahl von beispielsweise 8,07 bis 11,53 gebildet wurde.
Die Schmelzflußzahl des unter dauernder Kontrolle Es wurde analog Beispiel 1 gearbeitet, jedoch der
hergestellten normalen Polymerisates, also des bei Vinylfluoridstrom mit einer Geschwindigkeit von
absatzweiser Polymerisation erzeugten Produktes lag 22 kg/Std. und der Wasserstrom mit einer solchen von
zwischen 7,41 und 7,87. 40 217 kg/Std. zugeführt. Pro Liter Volumen des Reak-
Beim Vergleichsversuch B wurde das Verfahren des tionsgefäßes wurden 0,29 kg Polymeres in der Stunde
Beispiels 1 wiederholt, jedoch kein Monoolefin zu- erzeugt. Die Konzentration an Polymerisationserreger:
gesetzt. Zuflußgeschwindigkeit des Vinylfluorids: 101 ppm Wasser; die Propylenkonzentration wurde
22,5 kg/Std., Zuflußgeschwindigkeit des Wassers: stufenweise von 250 ppm Vinylfluorid zu Versuchs-216
kg/Std. je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes 45 beginn auf 4000 ppm Vinylfluorid gesteigert, bevor
wurden in der Stunde 0,39 kg Polymerisat erzeugt. der Versuch nach 81 stündiger Dauer abgebrochen
Die Konzentration an Polymerisationserreger betrug, wurde. Die Schmelzflußzahl lag bei der ganzen
bezogen auf Wasser, 91 ppm. Nach 24 Stunden Poly- Versuchsdauer zwischen 7,30 und 7,89. Während der
merisation mußte der Versuch abgebrochen werden, gesamten Versuchsdauer konnten keine Anzeichen für
da plötzlich ein Polymerisat mit außerordentlich hoher 50 eine unerwünschte Schmelzflußzahlerhöhung fest-Schmelzflußzahl
von beispielsweise 8,13 bis 8,74 anfiel. gestellt werden.
Die Schmelzflußzahl des absatzweise kontrolliert hergestellten normalen Polymerisats lag bei den Bedin- Beispiel 4
gungen dieses Vergleichsversuches zwischen 7,11 und
7,84. 55 Es wurde analog Beispiel 1 gearbeitet, jedoch
Die Schmelzflußzahl des absatzweise kontrolliert hergestellten normalen Polymerisats lag bei den Bedin- Beispiel 4
gungen dieses Vergleichsversuches zwischen 7,11 und
7,84. 55 Es wurde analog Beispiel 1 gearbeitet, jedoch
Beim Vergleichsversuch C wurde analog Beispiel 1 Vinylfluorid mit einer Zuflußgeschwindigkeit von
gearbeitet, jedoch kein Monoolefin zugesetzt. Zufluß- 30 kg/Std. und Wasser mit einer Zulaufgeschwindig-
geschwindigkeit des Vinylfluorids: 22 kg/Std., Zufluß- keit von 285 kg/Std. eingeführt. Das Reaktionsgefäß
geschwindigkeit des Wassers: 218 kg/Std. je Liter wurde unter einem Druck von 560 kg/cm2 gehalten.
Volumen des Reaktionsgefäßes und Stunde wurden 60 Je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes und Stunde
0,39 kg Polymeres erzeugt. Die Konzentration an wurden 0,22 kg Polymeres erzeugt. Die Konzentration
Polymerisationserreger lag, bezogen auf Wasser, bei an Polymerisationserreger wurde, bezogen auf Wasser,
80,8 ppm. Es wurde 20,3 Stunden polymerisiert, bevor auf 97 ppm eingestellt, die Propylenkonzentration im
der Versuch abgebrochen werden mußte, weil plötzlich Vinylfluoridstrom betrug 300 ppm, bezogen auf Vinyl-
ein Polymeres mit außerordentlich hoher Schmelzfluß- 65 fluorid. Es wurde 17 Stunden lang polymerisiert. Die
zahl von 8,51 anfiel. Die Schmelzflußzahl des normalen, Schmelzflußzahl lag zwischen 6,7 und 7,0, eine
bei absatzweisem Betrieb unter Kontrolle erzeugten besonders hohe Schmelzflußzahl konnte nicht beob-
Polymerisates lag bei 7,28 bis 7,70. achtet werden.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit einer Zuflußgeschwindigkeit von Vinylfluorid von 29,5 kg/
Std. und mit einer Zuflußgeschwindigkeit von Wasser von 281 kg/Std. gearbeitet. Im Reaktionsgefäß wurde
ein Druck von 560 kg/cm2 eingestellt. Je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes und Stunde wurde 0,31 kg
Polymerisat erzeugt. Die Konzentration an Polymerisationserreger wurde, bezogen auf Wasser, auf 104 ppm
eingestellt, die Konzentration an Propylen im Vinylfluoridstrom betrug, bezogen auf Vinylfluorid, 500 ppm.
Die Polymerisation wurde 90,3 Stunden lang fortgesetzt, ohne daß vor Versuchsabbruch eine wesentliche
Erhöhung der Schmelzflußzahl festgestellt werden konnte. Diese lag zwischen 6,6 und 7,0.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch Vinylfluorid mit einer Zuflußgeschwindigkeit von 29,5 kg/Std. und
Wasser mit einer Zuflußgeschwindigkeit von 286 kg/ Std. zugeführt. Im Reaktionsgefäß wurde ein Druck
von 560 kg/Std. eingehalten. Je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes und Stunde wurden 0,30 kg Polymerisat
erzeugt. Die Konzentration an Polymerisationserreger lag, bezogen auf Wasser, bei 90 ppm.
Isobutylen wurde als Monoolefin eingesetzt, wobei eine Konzentration von 700 ppm, bezogen auf Vinylfluorid,
eingehalten wurde. Es wurde 80 Stunden polymerisiert, ohne daß eine wesentliche Erhöhung
der Schmelzflußzahl vor Versuchsabbruch festgestellt werden konnte. Die Schmelzflußzahl lag zwischen 6,6
und 7,0.
Im Vergleichsversuch E wurde die Arbeitsweise des Beispiels 4 wiederholt, jedoch kein Monoolefin zugesetzt.
Die Zuflußgeschwindigkeit des Vinylfluorids betrug 31,3 kg/Std., die Zuflußgeschwindigkeit des
Wassers 303 kg/Std. Je Liter Volumen des Reaktionsgefäßes wurden je Stunde 0,23 kg Polymerisat erzeugt.
Die Konzentration des Polymerisationserregers lag, bezogen auf Wasser, bei 65 ppm. Es wurde 11,3 Stunden
polymerisiert, wobei das plötzliche Auftreten von Polymerisat mit außerordentlich hoher Schmelzflußzahl
von 8,0 und 10,5 zum Abbruch zwang. Die Schmelzflußzahl des normalen, unter sonst gleichen
Bedingungen, chargenweise unter Kontrolle hergestellten Produktes lag bei 6,7 bis 7,0.
Claims (3)
1. Verfahren zur fortlaufenden Homopolymerisation von Vinylfluorid, bei dem man Vinylfluorid,
Wasser und wasserlösliche Polymerisationskatalysatoren einem auf konstanter Temperatur und
Überdruck gehaltenen Reaktionsgefäß zuführt und dessen Inhalt in hochdispergierten, praktisch
homogenen Zustand hält, während man gleichzeitig fortlaufend eine im wesentlichen aus Polymerisat
und Wasser bestehenden Aufschlämmung aus dem Behälter abnimmt, aus dem das Polymerisat
isoliert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein mindestens 3, vorzugsweise 3 bis 7 Kohlenstoffatome aufweisendes Monoolefin
in Mengen von 10 bis 10000 ppm, bezogen auf das Vinylfluorid, in das Reaktionsgefäß einleitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Monoolefin Propylen oder
Butylen verwendet.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 250 bis 2500 ppm Monoolefin
in das Reaktionsgefäß einleitet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 419 008.
USA.-Patentschrift Nr. 2 419 008.
509 510/447 2.65 © Bundesdruckerei Berlin
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US110875A US3265678A (en) | 1961-05-18 | 1961-05-18 | Process for preparing polyvinyl fluoride |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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