DE886733C - Verfahren zum Faerben von Polymeren auf der Basis von Acrylnitril - Google Patents
Verfahren zum Faerben von Polymeren auf der Basis von AcrylnitrilInfo
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Description
- Verfahren zum Färben von Polymeren auf der Basis von Acrylnitril Es ist bekannt, daß die Färbungen, welche auf den Fasern in situ durch Kupplung von diazotierten Basen mit Entwicklern, wie insbesondere den Naphtholen und ihren Derivaten, erhalten werden, auf Grund ihrer ausgezeichneten Eigenschaften von sehr großem technischem Interesse sind. Beim gegenwärtigen Stand der Technik kann man solche Färbungen auf Textilerzeugnissen aus Polymeren auf der Basis von Acrylnitril nur erhalten, wenn man drei Behandlungsbäder anwendet: ein erstes Bad, welches das Naphthol oder ein Derivat desselben enthält, ein zweites, eine Säure enthaltendes Bad und ein drittes Bad, das die diazotierte Base enthält. Andererseits geht aus den diesbezüglichen Veröffentlichungen hervor, daß es bei Anwendung dieses Verfahrens praktisch notwendig ist, mit einem Faden in sehr stark gequollenem und selbst geliertem Zustand zu arbeiten, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Es wurde nun gefunden, daß man in völlig unerwarteter Weise Färbungen dieser Art auf Materialien, insbesondere Textilerzeugnissen, aus Polymeren auf der Basis von Acrylnitril, selbst in nicht gequollenem Zustand, erhalten kann, wenn man diese Erzeugnisse in nur zwei Bädern behandelt. Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man die genannten Erzeugnisse in einem ersten Bad behandelt, das gleichzeitig den Entwickler und die nicht diazotierte Base enthält, und dann in einem zweiten Behandlungsbad, das salpetrige Säure enthält.
- Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt die bemerkenswerte und überraschende Eigenschaft, daß die Fixierung der Base und des Entwicklers in den Materialien im Verlauf ihrer Behandlung im ersten Bad sich bei Temperaturen vollzieht, die nach den bisherigen Kenntnissen nicht vorauszusehen waren. Man hat gefunden, daß die Temperatur dieses ersten Bades höher als 8o° sein soll, d. h. höher als bei den bisher für die Färbung mit Naphtholen und dianotierten Basen bekannten Verfahren, ohne daß es dabei notwendig ist, die Temperatur von ioo° zu überschreiten, was bisher in allgemeiner Weise als n(itwendig erachtet wurde, um nicht gequollene Gegenstände aus Acrylnitrilpolymeren mit genügendem Intensität zu färben [vgl. besonders R. J. Thomas und P. L. Meunier, American Dyestuff Reporter, S. 925 ff. (i2. 122- 49)].
- Es ist bemerkenswert, wie übrigens auch aus den Beispielen ersichtlich wird, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit denselben Produkten und denselben Konzentrationen auf einem selbst nicht gequollenen Faden intensive Färbungen ergibt, während das Verfahren mit drei Bädern bei nicht gequollenem Faden keine oder nur sehr schwache Färbungen liefert, selbst wenn man die Temperatur des ersten der drei Bäder bis zum Sieden erhöht.
- Die für die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung verwendeten Basen und Entwickler können alle für die Erzielung von Färbungen bekannten Produkte sein, d. h. jede _ diazotierbare Base und hinsichtlich der Entwickler alle für diesen Zweck verwendbaren Produkte, insbesondere die Naphthole und ihre Derivate, z. B. ß-Oxynaphthoesäure und ihre Arylderivate, die Derivate des Pyrazolons usw. Die Base und der Entwickler sollen in dem Behandlungsbad sorgfältig dispergiert werden: Vorteilhaft verwendet man die Base in freier Form, und wenn es sich bei dem Entwickler um ein Naphthol oder ein Derivat desselben handelt, so verwendet man dasselbe in Form der Alkaliverbindung. Man kann in das Bad jedes gewünschte Dispergiermittel oder Schutzmittel geben und die Färbung von Fall zu Fall in leicht saurem, neutralem oder alkalischem Bad durchführen.
- Das zweite Bad, welches salpetrige Säure enthält, kann jede gewünschte Temperatur besitzen; Temperaturen von 4o bis 7o° sind besonders günstig. Das Bad aus salpetriger Säure kann auf jede gewünschte Weise hergestellt werden, besonders durch Auflösen von Natriumnitrit und Zugäbe einer anorganischen oder organischen Säure vor oder nach dem Erhitzen.
- Die behandelten Materialien können zwischen den beiden Bädern auf jede Weise gespült und ausgedrückt werden, wenn es für die Verbesserung, insbesondere die Haltbarkeit oder Reibechtheit der erzielten Färbungen als nützlich erachtet wird.
- Die folgenden Beispiele sollen einige Ausführungsformen der Erfindung näher erläutern: Beispiel i.
- Man teigt sorgfältig 3 kg ß-Naphthol und 2,25 kg o-Aminoazotoluol mit einem sulfonierten Aminoalkohol an. Man gibt 2,i l Natronlaugelösung von 36° B6 zu. Man erhitzt -die Mischung unter Rühren auf 6o° und gießt sie in iooo 1 Wasser von 70°, das 0,5 1 Natronlaugelösung von 36° Be und 0,3 kg NatriumalkylnaphthalÜisulfonat enthält.
- Man gibt in dieses Bad 2o kg unendlichen Faden aus Polyacrylnitril, welcher vorher nicht gequollen wurde. Man steigert die -Temperatur innerhalb von 30 Minuten bis zum Sieden. Man gibt dann io kg neutrales, wasserfreies Natriumsulfat zu und hält das Sieden i Stunde aufrecht. Nach dem Spülen wird der Faden i Stunde lang in einem zweiten Bad behandelt, welches 2 kg Natriumnitrit, 5 1 Schwefelsäure von 66° B6, o,2 kg eines Allcylnaplithalinsulfonats enthält. Der Faden ist in einer altrosa Tönung von ausgezeichneter Haltbarkeit gefärbt.
- Im Gegensatz dazu erhält man, wenn man denselben, nicht vorher gequollenen Faden nach dem bisher bekannten Verfahren mit drei Bädern behandelt, selbst mit höheren Konzentrationen an Naphthol und Base keine Färbung. Selbst wenn man die Temperatur des ersten Bades bis zum Sieden erhöht, liefert das Verfahren mit drei Bädern auf dem vorher nicht gequollenen Faden keine Färbung.
- Beispiel 2 Man arbeitet, wie im Beispiel i angegeben, jedoch wird das erste Bad mit folgenden Substanzen beschickt: 4 kg a-Naphthalid der 2,3-Oxynaphthoesäure, 4 kg p-Nitro-o-anisidin, 2,6 1 Natronlauge von 36'B6. Man erhält nachdem zweiten Bad eine schöne, gelborange Färbung.
- Beispiel 3 Man arbeitet wie im Beispiel:[, jedoch wird das erste Bad mit folgenden Substanzen beschickt: 3 kg ß-Naphthol, 1,4 kg p-Nitranilin, 2,11 Natronlauge von 36°B6. Man erhält eine schöne Orangefärbung.
- Beispiel 4 Man arbeitet, wie im Beispiel i angegeben, jedoch wird das erste Bad mit folgenden Substanzen beschickt: 4 kg ß-Naphthol, q kg a-Naphthylamin, 2,8 1 Natronlauge von 36° B6. Man erhält eine intensiv braune Färbung.
- Alle diese Färbungen haben ausgezeichnete Farbechtheit.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben .von Polymeren auf der Basis von Acrylnitril, insbesondere -von Textilerzeugnissen, wie Fäden, Fasern, roßhaarähnhchen Fasern, Wirkwaren, Geweben u. dgl., durch Kupplung von dianotierten Basen mit Entwicklern in situ, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymeren nacheinander in zwei Bädern behandelt, von denen das erste bei einer Temperatur von 8o bis ioo° gleichzeitig den Entwickler und die nicht dianotierte Base und das zweite bei beliebiger Temperatur, vorzugsweise bei 4o bis 7o°, salpetrige Säure enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR886733X | 1950-11-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE886733C true DE886733C (de) | 1953-08-17 |
Family
ID=9375930
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES24763A Expired DE886733C (de) | 1950-11-06 | 1951-09-12 | Verfahren zum Faerben von Polymeren auf der Basis von Acrylnitril |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE886733C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1054060B (de) * | 1955-03-08 | 1959-04-02 | Rhodiaceta | Verfahren zum Faerben von Textilmaterial aus Polyestern |
-
1951
- 1951-09-12 DE DES24763A patent/DE886733C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1054060B (de) * | 1955-03-08 | 1959-04-02 | Rhodiaceta | Verfahren zum Faerben von Textilmaterial aus Polyestern |
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