DE886306C - Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Borsaeure mit organischen Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Borsaeure mit organischen Saeuren

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DE886306C
DE886306C DEM9155A DEM0009155A DE886306C DE 886306 C DE886306 C DE 886306C DE M9155 A DEM9155 A DE M9155A DE M0009155 A DEM0009155 A DE M0009155A DE 886306 C DE886306 C DE 886306C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F5/00Compounds containing elements of Groups 3 or 13 of the Periodic Table
    • C07F5/02Boron compounds
    • C07F5/022Boron compounds without C-boron linkages

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Borsäure mit organischen Säuren Es ist bekannt, aus Borsäure und Ameisensäure in Gegenwart äquivalenter Alkalimengen entsprechende Komplexverbindungen herzustellen. Diese haben die Eigenschaft, in Anwesenheit von 0xycarbonsäuren der Benzolreihe, beispielsweise Salicylsäure, leicht Ameisensäure abzugeben. Stärkere Säuren, wie Zitronen- oder Weinsäure, scheiden wegen ihrer hohen Reaktionsfähigkeit für diesen Zweck aus. Es wurde auch bereits beschrieben, daß die Ameisensäure aus solchen Boroformiaten auch durch Zusatz geeigneter Salze freigesetzt werden kann, wobei es möglich ist, auch Anionen stärkerer Säuren anzuwenden, was mit Rücksicht auf die chemotherapeutische Wirkung solcher Kombinationen von besonderer Bedeutung ist. Ebenso sind bereits komplexe Verbindungen von Borsäure mit Salicylsäure, mit Zitronensäure oder Weinsäure als Bordisalicylat, Diborozitrat bzw. Borartrat beschrieben worden.
  • Es konnte nun gefunden werden, daß die Borsäure auch mit anderen Säuren, z.-B. Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Glykolsäure u. dgl. komplexe Verbindungen zu bilden vermag und daß überraschenderweise auch verschiedenste Kombinationen der Borsäure mit zwei oder mehreren organischen Säuren möglich sind. So kann man beispielsweise Bor-Ameisen-Essigsäure-Komplexverbindungen in schön kristallisierter Form erhalten, ebenso entsprechende Bor-Ameisen-Essig-Milchsäure-Komplexe, wenn man molare Mengen der Ausgangssäuren und Alkali aufeinander einwirken läßt. Letzteres kann in Form von Soda, Bicarbonat oder Ätzalkali zur Anwendung kommen. Wichtig ist, solche Mengenverhältnisse einzuhalten, die der molekularen Affinität der Reaktionsteilnehmer zueinander entsprechen, so daß kristallisierte Endprodukte erhalten werden. Das Kation kann durch Alkalimetalle sowie auch durch das Ammoniumion oder organische Basen, allein oder in Kombination, gebildet werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei dem die Borsäure in Gegenwart von Alkali mit zwei oder mehr untereinander verschiedenen organischen Säuren zu Borsäurekomplexverbindungen umgesetzt wird, wobei die angewendete Gesamtmenge der organischen Säuren in einem bestimmten Molverhältnis zur angewendeten Borsäure- und Alkalimenge steht, ergeben sich neuartige Komplexverbindungen, die z. B. den allgemeinen Formeln entsprechen, wobei R1, R2 usw. verschiedene Säurereste darstellen, die aber auch im Verhältnis 1/4 + 3/4 oder 1/5 + 2/s -I- 2I5 oder "1a -i- 1/l0 + 1/1o abgewandelt sein können. Vorzugsweise ist die Gesamtmenge der angewendeten organischen Säuren einem Mol Borsäure äquivalent. Es können aber auch andere Molverhältnisse auftreten, wie z. B. bei Mitverwendung vonZitronensäure, welche als dreibasische Säure zwei Mol Borsäure als Diborozitrat bindet. Umgekehrt liegt der Fall bei Salicylsäure, welche mit Borsäure ein Bordisalicylat ergibt. Als Basen kommen vornehmlich diejenigen der Alkalimetalle in Betracht, es sind aber auch Basen vom Typus des Ammoniums und organische Basen wie Chinin oder andere Alkaloide allein, meist aber im Verein mit anderen Kationen anwendbar, was für die Herstellung von physiologisch und biologisch wirksamen Stoffen sehr wichtig ist.
  • Allen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Komplexverbindungen ist der Zustand stärkster Pufferung eigen, weil alle Säuren sowohl im freien Zustand als auch als Salz zugegen sind, wobei allerdings gewisse Unterschiede der Stärke nach bestehen. Für die physiologischen und biologischen Wirkungen hat diese Tatsache besondere Bedeutung.
  • Man kann die beschriebenen Borsäurekomplexverbindungen sowohl als solche als auch im Gemisch mit anderen Substanzen, wie geeigneten Säuren oder Salzen, die gegebenenfalls stärkere molare Verwandtschaft zur Borsäure haben, medizinisch anwenden, so daß bei Zutritt von Wasser oder-Feuchtigkeit ein Austausch der Säurereste in größerer oder geringerer Menge stattfindet. Auf diese Weise kann man z. B. mit Salicylsäure, Zitraten oder mit weinsauren Salzen aus einer Bor-Essig-Ameisensäure-Komplexverbindung Ameisensäure und Essigsäure frei machen. Solche Zubereitungen sind Analgetica, Antineuritica und Antirheumatica sowie zur Bekämpfung von parasitären Erkrankungen verwendbar. Die Anwendung erfolgt als Pulver, in Tabletten- oder Salbenform. Auch in Lösungen können solche Präparate zur Anwendung kommen.
  • Beispiele i. In einem geeigneten Gefäß (Porzellan- oder Edelstahlkessel) werden i220 g Borsäure in eine Mischung aus 450 ccm Ameisensäure (85o/oig) und 70o ccm Essigsäure (8oo/oig) eingetragen und 60o ccm Wasser zur Verdünnung zugesetzt. Man gibt nun z. B. 82o g festes Ätznatron in Stücken oder Plätzchen zu und läßt reagieren. Es tritt eine starke Wärmetönung auf, das Ätznatron löst sich auf, und es resultiert ein klares Reaktionsprodukt, welches bei 7o bis 72° zu einer Kristallnasse erstarrt. Die Kristalle riechen nach dem Trocknen schwach nach Essigsäure und haben ein pfI von 6,8. Das Produkt hat sich als Antiphlogisticum bewährt und wirkt in keiner Weise ätzend. Durch Zumischung von Salicylsäure erhöht sich die baktericide Wirkung, weil zuerst Essigsäure und schließlich Ameisensäure frei wird.
  • 2. In ein Gemisch aus 1720 ccm Ameisensäure (85o/oig), 270 g Salicylsäure und 5o g i-Ascorbinsäure werden 2400 g Borsäure eingetragen, dann wird die Mischung mit 1300 ccm Wasser verdünnt und mit 160o g festem Ätznatron zur Reaktion gebracht. Es empfiehlt sich, für diese Umsetzung ein reichlich großes Gefäßvolumen anzuwenden, weil die Reaktion sehr stürmisch verläuft und die Masse heftig kocht. Die erhaltene klare Schmelze, die etwas violett gefärbt ist, gießt man in Tassen aus Aluminium und läßt erstarren. Der Schmelzpunkt dieser Reaktionsmasse liegt bei etwa iio°. Däs kristallisierte Produkt wird getrocknet und gemahlen und wird beispielsweise mit einem auf pt 5 eingestellten Mischsalz aus Zitrat und Salicylat (Natriumsalze) im Verhältnis. 2 Teile zu i Teil gemischt. Diese Zubereitung ist als perorales Antirheumaticum sehr wirksam.
  • 3. Es wird ein Gemisch aus 2250 g Borsäure, 1350 ccm Ameisensäure, 540 ccm konzentrierte Milchsäure und 15o ccm Karbolsäure (Phenol) bereitet, welches mit 60o ccm Wasser verdünnt wird. In dieses Gemisch werden 156o g Ätznatron eingetragen, worauf sofort eine heftige Reaktion eintritt. Es resultiert eine klare Schmelze, die in Aluminiumtassen ausgegossen wird und dort zu einer festen Kristallmasse erstarrt.
  • Diese Umsetzung ist für die Bereitung eines sehr wirksamen Chemotherapeutikums gegen Infektionen, allein und in Kombination mit gepufferten Salzmischungen, verwendbar.
  • Allgemein ist zu sagen, daß für die Reaktionen auch Lösungen von Ätznatron bzw. Ätzkali und anderen Basen herangezogen werden können, doch geht die Reaktion dann langsam vor sich und erfordert Wärmezufuhr.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Borsäure mit organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daB Borsäure in Gegenwart von Alkali mit zwei oder mehr verschiedenen organischen Säuren, z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Glykolsäure, Salicylsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Ascorbinsäure, Karbolsäure, umgesetzt wird, wobei die angewendete Gesamtmenge der organischen Säuren in einem bestimmten Molverhältnis zur angewendeten Borsäure- und Alkalimenge steht. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die Gesamtmenge der .angewendeten organischen Säuren einem Mol Borsäure äquivalent ist. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkali eine oder mehrere verschiedene Basen verwendet werden, deren Gesamtmenge der angewendeten Borsäuremenge äquivalent ist.
DEM9155A 1950-04-18 1951-04-12 Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Borsaeure mit organischen Saeuren Expired DE886306C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0248146A2 (de) * 1986-03-08 1987-12-09 Bayer Ag Umsetzungsprodukte und ihre Verwendung als Katalysatoren bei Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis

Cited By (3)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0248146A2 (de) * 1986-03-08 1987-12-09 Bayer Ag Umsetzungsprodukte und ihre Verwendung als Katalysatoren bei Herstellung von Kunststoffen auf Isocyanatbasis
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