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Zeigertrieb bei Skaleneinrichtungen an Rundfunkempfangsgeräten Bei
Rundfunkempfangsgeräten sind schon verschiedene Maßnahmen vorgesehen worden, -um
eine bestimmte, z. B. gleichmäßige oder andere gesetzmäßige Folge der Stationsbezeichnungen
oder Markierungen auf der Skalentafel trotz der Verstellung des Zeigers in Abhängigkeit
von Abstimmitteln oder ihres Antriebes zu erzielen. Bekanntlich gibt es in den verschiedenen
Wellenbereichen Zonen, in denen die Stationen dichter aufeinanderfolgen als in anderen,
so daß es zweckmäßig ist, in der vorbezeichneten Weise die ganze Skala gleichmäßig
zur Unterbringung der Stationsmarken heranzuziehen. Auf diese Weise läßt sich eine
wesentliche Vergrößerung der Skalen vermeiden. Bei den bisher bekannten Anordnungen
dieser Art sind im Getriebe zwischen dem Betätigungsgriff und den verstellbaren
Abstimmitteln oder zwischen letzteren und den davon betätigten Anzeigevorrichtungen
Kurvenscheiben vorgesehen worden, die das richtige Verhältnis zwischen der Verstellung
der Abstimmmittel und der Anzeigeeinrichtung herstellten. Einem gleichen Zweck dienen
auch Leitkanten. Die Korrektur erfolgt auch in der Weise, daß der Zeiger, der im
allgemeinen auf einem sogenannten. Zeigerschlitten angeordnet ist, außer der Verstellung
mittels des Zeigerschlittens eine zusätzliche Bewegung erhält, die mittels Leitkanten
oder gegebenenfalls auch Kurven- oder Leitscheiben., erzielt wird. Gemäß einem weiteren
Vorschlag sind zu diesem Zweck an bestimmten Stellen der Skaleneinrichtung
feststehende
Anschläge vorgesehen worden. Im allgemeinen besteht die zusätzliche Bewegung des
Zeigers in einer Schwenkung um. seine Lagerung auf dem Zeigerschlitten. Ein wesentlicher
Nachteil derartiger Anordnungen besteht darin, daß der Zeiger in diesem Fall eine
sichere Führung besitzen muß, also ein Zeigerschlitten unerläßlich ist, der seinerseits
auf Leitschienen läuft. Andernfalls würden nämlich die am Zeiger angreifenden zusätzlichen
Verstellkräfte, die meist entgegen einer Pückstellfeder auf ihn wirken, den Zeiger
aus seiner eigentlichen Bahn drängen. Es ist also immerhin ein erheblicher Aufwand
erforderlich, um allein dem Zeiger eine exakte Führung zu geben. Ein: weiterer Nachteil
besteht darin, daß ein in der beschriebenen Weise schwenkbarer Zeiger zur Erzielung
einer genügenden Korrektur bei der Anzeige von Stationen, deren Marken nahe seinem
Drehpunkt liegen, erhebliche Schwenkungen ausführen muß, die sich praktisch bei
der Einstellung des Gerätes in einem unruhigen Hinundherpendeln des Zeigers auswirken.
Zweifellos leidet darunter die Einstellgenauigkeit des Gerätes sehr.
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Eine wesentlich vorteilhaftere Lösung schlägt demgegenüber die Erfindung
vor, die bei einem Zeigertrieb für Skaleneinrichtungen an Rundfunkempfangsgeräten
mit einer die Zeigerstellung entsprechend einer vorgesehenen Gesetzmäßigkeit, z.
B. auf eine bestimmte Stationsfolge od. dgl. einregelnden Korrektureinrichtung darin
besteht, daß in Abhängigkeit von dem den Seilzug betätigenden Triebwerk, z. B. eine
mit den Abstimmungselementen des Gerätes umlaufende Seilscheibe, mindestens eine
Umlenkrolle des Seilzuges quer zu ihrer Achse und zum Seil derart verstellbar ist,
daß durch die Einwirkung der Rolle auf die zwischen Scheibe und Zeiger befindlichen
Seilstücke eine zusätzliche Verstellung des Zeigers entgegen oder in seiner eigentlichen
Bewegungsrichtung erzielt wird. Wenn also eine der Umlenk- oder Leitrollen des Seilzuges
in dem eben beschriebenen Sinne z. B. eines der Seilstücke zwischen der Seilscheibe
und dem Zeiger zu straffen versucht, wird eine Ausgleichsbewegung im Seilzug verursacht
und dabei der Zeiger in dem einen oder anderen Sinn zusätzlich verstellt. Da der
Seilzug zur Erhaltung der Eichung aus verhältnismäßig unelastischem Material, z.
B. allgemein aus Drahtseil besteht, ist es nötig, daß bei der Anspannung eines Seilstückes
ein anderes entsprechend nachgeben kann. Zu diesem Zweck ist eine der übrigen Leitrollen
des Seilzuges, und zwar in dem anderen Seilstück, zweckmäßig nachgiebig gelagert.
Eine an dieser Leitrolle angreifende Feder ermöglicht die Nachstellung, sorgt jedoch
andererseits gleichzeitig für die Aufrechterhaltung der nötigen Seilspannung und
ist wie eine Spannrolle wirksam.
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Gemäß einer anderen Ausführung können beispielsweise auch zwei Umlenkrollen
des Seilzuges auf einem gemeinsamen Träger verstellbar gelagert sein und wirken
sich bei- der Bewegung quer zur Seillänge in der Weise aus, daß bei gleichzeitiger
Verstellung gewissermaßen das eine Seilstück nachgelassen, das andere hingegen gleichzeitig
angezogen wird. Es ist verständlich, daß dabei eine Bewegung dadurch ausgelöst wird,
daß sich die einzelnen Seillängen wieder ausgleichen. Dieser Ausgleich wirkt sich
letzten Endes auf die Stellung des Zeigers aus, der, je nachdem welches Seilstück
nachgelassen bzw. angezogen wird, entgegen oder in der Richtung seiner an sich vom
Seiltrieb gegebenen Bewegung zusätzlich verstellt wird.
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Durch die vorgeschriebenen Maßnahmen ist es nicht nur möglich, eine
Skala in irgendeinem oder mehreren Wellenbereichen, z. BI. dem Mittel-, Lang-oder
Kurzwellenbereich, gleichmäßig hinsichtlich der Stationsfolge zu unterteilen, sondern
es lassen sich ebenso bestimmte Bereiche dehnen und auf einer. größeren Strecke
der Skala unterbringen, als es der eigentlichen Verstellung des Zeigers in Abhängigkeit
vom Abstimmittel entspricht. Ferner ist auch die Länge der Skala nicht starr an
den Umfang der den Seilzug des Zeigers betätigenden Schnurscheibe gebunden, sondern
durch die zusätzliche Einwirkung auf den Seilzug mittels der verstellbaren Umlenkrollen
lassen sich an den Enden der Skala derartige Dehnungen, der Skalenbereiche erzielen,
daß eine wesentlich größere Länge der Skala erzielt wird, als es der eigentlichen
Zeigerverstellung entspricht.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Vorschlages besteht
jedoch darin, daß der Aufbau gegenüber den bekannten Vorschlägen ganz beträchtlich
insofern vereinfacht ist, als der Zeiger fest mit dem Seiltrieb in Verbindung stehen
kann, also ohne besonderen Zeigerschlitten geführt werden kann, wobei jedoch infolge
der überaus zweckvollen. Einwirkung der Korrektureinrichtung nach der Erfindung
auf den Seiltrieb auf die Vorzüge einer zusätzlichen Verstellung des Zeigers in
dem einen oder anderen Sinn nicht verzichtet zu werden braucht. Der Wegfall umständlicher
Getriebe zwischen Abstimmitteln und Zeigertrieb ist ebenfalls ohne weiteres augenfällig.
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In den Abb. i bis 3 sind Ausführungen der Erfindung in der Ansicht
und zum Teil von der Seite gesehen dargestellt.
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In der Abb. i ist zunächst die Lösung mit einer zwangsläufig vom Antrieb
verstellten Umlenkrolle gezeigt, die mit i bezeichnet ist und an einem auf der Grundplatte
2 eines Empfangsgerätes bei 3 schwenkbaren Hebels q. gelagert ist. Zwischen der
von. der Achse 5 der Abstimmelemente betätigten Seilscheibe 6 und dem Zeiger 7 befinden
sich die Seilstücke 8 und 9, die in der üblichen Weise die Bewegung des Zeiger 7
längs einer mit Stationsmarken bzw. Bezeichnungen io versehenen Skalentafel ii bewirken.
Wie deutlich erkennbar ist, wird der Hebel ¢ mittels der mit der. Welle 5 umlaufen-.
den. Kurvenscheiben 12 in der Pfeilrichtung 13 geschwenkt, wodurch das Seilstück
8 entweder nach rechts nachgezogen oder nach links gelöst wird. Dadurch entsteht
über die sonstigen Umlenkrollen 14 und 15 eine Ausgleichbewegung, die sich schließlich
in einer zusätzlichen Verstellung des Zeigers 7
auswirkt. Im allgemeinen
ist die Reibung im Triebwerk der Abstimmittel genügend groß, um diesen Ausgleichvorgang
allein auf die Umlenkrollen i, 14 und 15 zu beschränken, von denen die Rolle 15
das Triebseil mittels der Feder 16 stets genügend gestrafft hält und den Ausgleich
gleichzeitig zuläßt.
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Die einzelnen Kurvenscheiben 12 steuern abwechselnd den Schwenkhebel
4, auf den sie mittels einer Führungsrolle 17 einwirken. Die Kurvenscheiben sind
zweckmäßig verschiedenen Wellenbereichen zugeordnet und können demzufolge abhängig
vom Wellenschalter ein- bzw. ausgerückt werden, um in jedem der Empfangsbereiche
die nötigen Korrekturen der Zeigereinstellung zu bewirken.
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Die Ausführung mit zwei verstellbaren Seilrollen zeigen die Abb. 2
und 3.
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In der üblichen Weise wird der Seilzug 22 des Zeigers 23 von der Achse
24 der in irgendeiner Weise angetriebenen Abstimmittel mittels einer in ihrem Umfang
bzw. ihrem Durchmesser etwa entsprechend der Skalenlänge bemessenen Schn,urscheibe
25 betätigt. Das Seil 22 läuft dabei außer über die Umlenkrollen 26 und 27, die
z. B. seitlich der Skala angeordnet sein können, über eine weitere Umlenkrolle 28
sowie ein Paar zusätzliche Umlenkrollen 29 und 3o, die auf einem "gemeinsamen Träger
31 gelagert sind. Der Träger 31 ist nach Art eines Hebels wirksam und auf der Achse
32 schwenkbar gelagert, die ihrerseits mittels eines Winkels 33 z. B. am Chassis
34 eines drahtlosen Empfangsgerätes befestigt ist. Der Hebel 31, der in seinem unteren
Teil zwecks sicherer Lagerung auf der Achse 32 in eine Gabel 35 übergeht (vgl. Abb.
2), stellt ein wesentliches Element der erfindungsgemäßen Korrektureinrichtung dar.
Es ist ohne weiteres verständlich, daß er bei Sch"venkungen in der Pfeilrichtung
36 z. B. nach links den linken -Teil 37 des Seilzuges lockert, gleichzeitig aber
den rechten Teil 38 strafft und damit außer der sonstigen Verstellung des
Zeigers mittels der Schnurscheibe 5 eine zusätzliche Bewegung des Zeigers 23 entlang
der Skala 39 verursacht, und zwar wird in diesem Fall der Zeiger 23 nach rechts
bewegt. Praktisch wirkt sich dies so aus, daß ein Ausgleich zwischen den Seillängen
37 und 38 vor sich geht, der kaum als Lösen und Nachziehen des Seiles in Erscheinung
tritt. Auf diese Weise läßt sich eine gleichmäßige Folge der Skalenmarkierungen
und -bezeichnungen 40 oder eine gewisse Dehnung dicht mit Stationen besetzter Bereiche
auf der Skalentafel 39 erzielen.
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Zur Schwenkung des in eine Gabel 35 auslaufenden Hebels 31 dienen
ein oder mehrere Kurven-oder Leitscheiben 42, die ebenso wie die Seilscheibe 25
auf der Achse 24 der Abstimmittel sitzen und somit eine bequeme Justierung ermöglichen.
Auf diese Weise gelingt es in einem oder mehreren Wellenbereichen je nach Wunsch
die vorgesehenen Korrekturen der Zeigerstellungen vorzunehmen. Die Kurvenscheiben
wirken auf sogenannte Lenkhebel 43, die einerseits auf die Welle 44 schwenkbar in
der Gabel 35 gelagert sind, andererseits jedoch abwechselnd mit vorspringenden Nasen
oder Nocken 45 in Berührung gebracht werden, um sie gegen den Umfang der Kurvenscheiben
mittels der zwischengefügten Leitrollen 46 anzudrücken. In diesem Fall findet gewissermaßen,
jeweils ein "Lenkhebel mit seinem unteren Ende am Nocken ein festes Widerlager,
kann also demnach mit seinem oberen Ende ausweichen und nimmt dabei mittels der
Welle 44 den schwenkbaren Hebel in der bereits durch den Pfeil 36 angedeuteten
Weise mit. Auf diesem Wege wird von den Kurvenscheiben 42 aus die Korrekturbewegung
auf den Seiltrieb ausgeübt. Die als Träger der Nocken 45 dienende Welle 48 steht
zweckmäßig mit dem Wellenbereichumschalter in Verbindung, so daß je nach dem benutzten
Wellenbereich der entsprechende Kurventrieb durch Anlegen des zugehörigen Lenkhebels
43 mittels des entsprechenden Nockens 45 an den Umfang einer der Scheiben 42 wirksam
gemacht -,werden kann. Eine am oberen Ende des Hebels 3.1 bei 49 angreifende Rückstellfeder
5o bewirkt jederzeit eine innige Berührung zwischen der jeweils wirksamen Leitrolle
46 und der zugehörigen Kurvenscheibe 42. Die Lenkhebel 43 sind im übrigen ebenfalls
gabelartig ausgebildet und erhalten dadurch eine exakte Führung auf ihrer Lagerachse
44.
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Bemerkenswert ist noch die durch gestrichelte Linien 52 angedeutete
erhebliche Zunahme des Abstandes des Umfanges einer der Scheiben 42 an einem Ende,
die, wie bereits erwähnt, eine erhebliche zusätzliche Verstellung des Zeigers 23
am Ende eines Skalenbereiches bewirkt und damit praktisch eine Verlängerung der
Skala verursacht. Dies beruht darauf, daß ein derartig zunehmender Abstand des Umfanges
der Scheibe von der Mitte eine beträchtliche Schwenkung des Hebels 31 verursacht.
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'Ebenso wie mittels der verstellbaren Umlenkrollen 29 und 3o läßt
sich ein gleicher Effekt auch dann erzielen, wenn beispielsweise die Umlenkrollen
29 und 3o fest angeordnet und hingegen die Rollen 26 und 27 oder mindestens eine
horizontal verstellbar sind. Es ist ohne weiteres übersehbar, daß in diesem Fall
keine erheblichen Änderungen am Zeigertrieb erforderlich sind, der somit im wesentlichen
seine normale Ausführung behalten kann. Es ist ferner ohne weiteres aus den Abbildungen
erkennbar, daß sich die erfindungsgemäße Anordnung bequem bei jedem Zeigertrieb
mit Schnurzug anbringen läßt, da ihr Räumbedarf außerordentlich gering ist und sie
sich leicht ohne weiteres in den Gesamtaufbau einfügen läßt.