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Von einem umlaufenden Teil, z. B. einer Welle, betätigte Vorrichtung,
z. B. eine Schalteinrichtung Bei Geräten der elektrischen Nachrichtentechnik sind
vielfach Schalteinrichtungen gebräuchlich, die von umlaufenden Teilen, z. B. einer
Welle, betätigt werden, wobei d!ie Welle zusätzlich zur Einstellung von Abstimmitteln
oder sonstigen Schaltelementen dient. Derartige Schalteinrichtungen werden zur Ab-
und Zuschaltung von Kapazitäten, Induktivitäten oder sonstigen Signalstromkreisen
u. dgl. benutzt, um u. a. bei drahtlosen Empfangsgeräten den Abstimmbe;reich sprunghaft
zu ändern. Die Betätigung der Schalteinrichtungen erfolgt mittels einer Art Nocken,
an denen Kontaktfedern oder besondere Schalthebel unter Federdruck anliegen, wie
dies in Abb. i schematisch dargestellt ist. Dies setzt allerdings voraus, daB die
Antriebswelle i eine gewisse Reibung besitzt, damit die Kraft, die durch die Federwirkung
des Kontaktes 2 in der Umfangsrichtung 3 :des Schaltnockens q. in :der Stellung
des Kontaktzapfens 6 auf dem schrägen Nockenteil 5 ausgeübt wird, nicht eine selbsttätige
Drehung der Welle i und damit eine ungewollte Verstellung des von der Abstimmwelle
i betätigten Abstimmittels od. dgl. verursacht. Bei reibungsloser Lagerung würde
dies zur Folge haben, daB die gelegentliche Einstellung .des Abstimmittels auf die
Unstetigkeitss:telle 5 des Schaltnockens nicht aufrechterhalten werden könnte. Eine
reibungslose Lagerung ist nun allerdings häufig erwünscht, wenn die Antriebswelle
i unmittelbar von Hand betätigt werden soll und noch dazu, was gerade bei Abstimmvorrichtungen
nötig ist, wegen der feinen Einstellung auf bestimmte Stationen um ganz geringe
Winkelbeträge
verdrehbar sein soll. Beide Eigenschaften sind also
nicht ahne weiteres zu vereinbaren.
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Eine wesentlich vorteilhaftere Lösung für die Betätigung einer Vorrichtung
von einem umlaufenden Teil, z. B. einer Welle, durch nach Art von Nocken wirksame
Mittel, die zur Auslösung von in der vorstehend beschriebenen Weise vorgesehenen
Schalteinrichtungen od. dgl. dienen können, besteht darin, daß zwei nach Art von
Nocken wirksame, vom umlaufenden Teil verstellbare Leitkurven vorgesehen sind, die
mindestens einen die Steuerbewegung übertragenden Mitnehme-r derart führen, daß
er radial sowohl nach verschiedenen Seiten verstellbar als auch in jeder Stellung
zum umlaufenden Teil festgelegt ist. Auf :diese Weise ist eine zwangläufige Führung
des M,itnehmers möglich, ohne daß eine Feder den Mitnehmer in Berührung mit den
Leitkurven zu halten braucht, die ihn vielmehr beiderseits führen. Das bei den bekannten
Anordnungen zu beobachtende selbsttätige Weiterdrehen des umlaufenden Teiles wird
infolgedessen vermieden, so daß das Triebwerk außerordentlich reibungslos ausgebildet
werden kann. Die Leitkurven entstehen entweder durch Anbringung nutarti-ger Vertiefungen
in auf dem umlaufenden Teil, z. B. einer Welle, befestigten Scheiben, so daß gewissermaßen
die Vertiefungen eine Führung für den Mitnehmer bilden. In diesem Fall kann die
Führung mehrmals nach Art einer Spirale mit mehreren Unstetigkei:tsstellen, den
eigentlichen Schaltstellen, um die Achse der Scheibe verlaufen (vgl. Abb.2 und 3).
Der Mitnehmer kann infolgedessen über ganz beliebig große Verstellwinkel der umlaufenden
Scheibe gesteuert werden.
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Wird hingegen die verstellbare Vorrichtung mittels zweier Mitnehmer
betätigt, so werden zweckmäßig am umlaufenden Teil zwei Kurvenscheiben vorgesehen,
die derart ausgebildet sind, daß beide Mitnehmer stets im gleichen Sinn verstellt
werden, und zwar an Unstetigkeitsstellen der Begrenzungskurven, andererseits jeder
zusammen mit der zugehörigen Kurvenscheibe in gewissen Stellungen eine Weiterbewegung
sperrt. Wesentlich ist auf jeden Fall, daß die bisherigen Schwierigkeiten an den
Unstetigkeitsstellen der Kurvenführungen, die stets zur Weiterverstellung des zu
steuernden Teiles dienen, also eine absatzweise Steuerung bewirken, vermieden sind.
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Ausführungen der Erfindung sind in den Abb. i bis 5 schematisch dargestellt.
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In den Abb. 2 und 3 ist im Schnitt und zum Teil in .der Ansicht von
oben eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung dargestellt, bei der die
Steuerung der mittels eines umlaufenden Teiles verstellten Einrichtung durch eine
Art Kurvenführung erfolgt. Zu diesem Zweck ist die auf der vertikal angeordneten
Welle i befestigte Scheibe --
mit einer nutartigen Aussparung 3 als Kurvenführung
versehen, die Unstetigkeitsstellen 4 und 5 besitzt. In die Vertiefung 3 ragt eine
an einer Art Schieber 7 befestigte Rolle 8, die als Mitnehmer dient und von den
beiden Begrenzungskanten der Vertiefung 3 geführt wird. Es ist verständlich, daß
beim Drehen der Scheibe 2 durch die Steuerung des Mitnehmers 8 mittels der Kurvenführung
3 und insbesondere ihrer Unstetigkeitsstellen 4 und 5 der Schieber 7 in der Pfeilrichtung
io nacheinander um je einen Schritt verstellt wird, und zwar während einer Drehung
der Welle i um 36o°, gerechnet über die ganze Kurvenführung. Dadurch lassen sich
die auf einer Isolierstoffbrücke i i des Schiebers befestigten. beweglichen Schaltkontakte
12 gegenüber den feststehenden Kontakten 14 verstellen und somit irgendwelche Schaltvorgänge
auslösen, z. B. läß@t sich beim Antrieb irgendwelcher Abstirnmmittel von drahtlosen
Empfangsgeräten mittels der Welle i der Empfangswellenbereich durch Zu- oder Abschalten
von Kapazitäten oder Induktivitäten ändern. Dadurch daß .die verstellbaren Kontakte
12 lediglich in der Pfeilrichtung 16 einen Kontakt-.druck auf die feststehenden
Kontakte 14 ausüben, fällt jede Federwirkung auf den Schieber und damit auch auf
den Mitnehmer 8 weg. Somit wird an den Unstetigkeitsstellen 4 oder 5 eine selbsttätige
Drehung der Scheibe 2 .durch den Mitnehmer 8 vermieden.
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Infolge der geringen gleitenden Reibung zwischen den Kontakten i2
und 14 und der Benutzung des rollenartigen Mitnehmers 8 wird beim Verdrehen die
Scheibe 2 an den Unstetigkeitsstellen 4. und 5 wenig gehemmt, so daß praktisch von
einer Bedienungsperson die im Gerät vorgehenden Schaltvorgänge kaum bemerkt "verden.
Die Vorrichtung läßt sich nämlich in der Weise verwenden, daß der Rand 18 der Scheibe
:2 geringfügig aus der Frontplatte i9 eines Nachrichtengerätes vorsteht und somit
nach Art einer Rändelscheibe zur Betätigung .der Welle i benutzbar ist. Sch können
beispielsweise mittels eines auf die Schnurrolle 2o aufgewickelten Triebseiles Abstimmelem.ente,
z. B. Kondensatoren oder Spulen, verändert werden. Zur Führung der Welle i dientim
übrigen außer einem an der Grundplatte 2 1 befestigten Steg 22 eine Art Lagerbock
23. Die Führung des Schiebers 7, der zu diesem Zweck gemäß Abb. 3 etwa gabelartig
geformt ist, erfolgt in einer Eindrehung 25 der zur Halterung der Rolle 2o auf der
Welle i dienenden Buchse 36. Am anderen Ende kann der Schieber in einen Zeiger 67
übergehen, der zur Anzeige der Einstellung mittels am Rand -der Scheibe 2 angeordneter
Skalen 68 dient. Zur Sicherung gegen Verdrehen des Schiebers 7 ist der Zeiger in
einem Ausschnitt 69 des Winkels 70 gefaß@t.
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In der Abb. 4 ist eine Ausführung,der Steuerung eines von einer Welle
zu verstellenden Teiles mittels zweier Mitnehmer 26 und 27 dargestellt, die wiederum
zur Verringerung der Reibung aus Rollen bestehen können .und an einem gabelartig
endenden Hebe128 befestigt sind, der gegebenenfalls auch doppelarmig ausgebildet
sein kann. Der Hebel 28 ist bei 29 drehbar gelagert und wird in der Pfeilrichtung
30 mittels der Kurvenscheibe 31 und in der Pfeilrichtung 32 mittels
einer weiteren Kurvenscheibe 33 geschwenkt. Die Kurvenscheiben sitzen auf einer
Betätigungswelle 35, die in ähnlicher Weise wie bei der an Hand der Abb. 2 und 3
geschilderten
Einrichtung zur Verstellung irgendwelcher Abstimmittel
od. dgl. dient. Damit die Bewegung de=s Hebels 28 in keiner Weise behindert wird,
ist er in einer Ebene angeordnet, die zwischen den Ebenen der beiden Scheiben
31 und 33 liegt, wie dies auch aus der zum Teil gestrichelten Darstellung
der Scheibe 33 ersichtlich ist. Demgemäß sind die Mistnehmer 26 und 27 auf verschiedenen
Seiten des gabelartigen Teiles 37 angeordnet, und zwar der Mitnehmer 26 nach vorn
und der Mitnehmer 27 nach hinten.
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Die Kurvenscheiben 31 und 33 sind so geformt, daß beispielsweise hei
der Schwenkung des Hebels 28 aus der dargestellten Lage in -die gestrichelt angedeutete
Stellung 38 mittels des am weitesten ausladenden Teiles 39 der Scheibe 3i die andere
Kurvenscheibe 33 ein entsprechendes Mitgehen des Mitnehmers 27 ermöglicht. In diesem
Augenblick steht nämlich der Mitnehmer 27 neben dem am wenigsten ausladenden Teil
40 der Kurvenscheibe 33. Es ist ferner erkennbar, daß, abgesehen von den Unstetigkeitsstellen
41, in jeder anderen Stellung die Kurvenscheiben 31 und 33 den Hebel gegen Schwenkungen
in radialer Richtung zur Welle 35 sichern, denn wenn auch keiner :der Mitnehmer
26 und 27 mittels einer Federkraft gegen .den Umfang der Kurvenscheiben 31 und 33
gedrückt wird, so bildet jedoch stets nach .der für eine Verstellung an sich freien
Seite eines der Mitnehmer der andere einen Anschlag. Lediglich an den Unstetigkeitsstellen
41 ist eine Schwenkung des Hebels 28 in einer der beiden Pfeilrichtungen möglich,
da hier der von einer Kurvenscheibe radial verstellte Mitnehmer so lange bewegbar
ist, bis der andere wieder am stetig verlaufenden Stück seiner Leitkurve anstößt.
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Am Hebel 28 -sind wiederum Kontaktfedern 42 angeordnet, die über verschiedene
feststehende Kontakte 43 gleiten und somit in den einzelnen Schaltstellungen zur
An- und Abschaltung irgendwelcher Schaltelemente oder Stromkreise, z. B. von Signallampen
od. dgl., :dienen können. Auch in diesem Fall stehen die Mdtnehmer 26 und 27 unter
keiner Federwirkung, so daß die Anordnung sehr reibungslos ausgebildet sein kann.
Die Steuerung erfolgt während einer Drehung der Welle 35 und 36o°.
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Die in Abb. 5 gezeigte Ausführung unterscheidet sich gegenüber der
gemäß A;bb.4 dadurch, daß die zu betätigende Vorrichtung keine Schwenkbewegung ausführt,
sondern aus einem Schieber 45 besteht, der in der Pfeilrichtung 46 längs verstellbar
ist. Auch in diesem Fall befindet sich die Ebene des aus Flachmaterial, z. B. Hartpapier,
bestehenden stegartigen Schiebers 45 zwischen den Ebenen der in ähnlicher Weise
wie bei der Ausführung nach Abb. 4 geformten Kurvenscheiben 48 und 49. Entsprechend
sind die Mitnehmer 50 und 51 auf verschiedenen Seiten des Schiebers 45 angeordnet.
Ein Schlitz oder Langloch 52 im steigartigen Schieber 45 dient zur Durchführung
der Betätigungswelle 53, auf der die beiden Kurvenscheiben 48 und 49 befestigt sind.
Das Langloch 52 ermöglicht ferner die vorgesehene Verstellung des Steges 45 in der
Pfeilrichtung 46. Der Steg 45 ist :in Halterungen 55 z. B. mittels Schlitze geführt
und trägt wiederum Kontakte 56, :die über die feststehenden Kontakte 57 gleiten.
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Die Steuerung der Mitnehmer 50 und 51 und damit des Schiebers
45 mittels der Kurvenscheiben 48 und 49 erfolgt in gleicher Weise wie bei dem vorstehend
beschriebenen und in Ab:b.4 dargestellten Ausführungsbeispiel, so daß hier nicht
nochmals darauf zurückzukommen ist.
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An Hand sämtlicher Ausführungen ist ohne weiteres erkennbar, wie vielseitig
die Anwendbarkeit und Ausführungsmöglichkeit der vorgeschlagenen Kurvenführung ist.