-
Trommel oder Zylinder einer Bogenrotationsdruckmaschine
-
mit Greifern.
-
Die Erfindung betrifft einen mit gleich- oder ungleichförmiger Umfangsgeschwindigkeit
umlaufenden Zylinder oder eine Trommel einer Bogenrotationsdruckmaschine, dessen
bzw.
-
deren Greifer steuerbar und zu mindestens einer Greiferreihe zusammengefaßt
sind, und eine Vorrichtung zur Steuerung von Greifern, die zu mindestens einer Greiferreihe
zusammengefaßt sind und auf mit gleichförmiger oder ungleichförmiger Umfangsgeschwindigkeit
umlaufenden Trommeln oder Zylindern von Bogenrotationsdruckmaschinen montiert sind,
wobei die Greiferreihe über eine Greiferbetätigungswelle, einen rollentragenden
Hebel und einen Kurvenkörper gesteuert wird.
-
Durch die DT-PS 1 244 809 ist eine Vorrichtung zum Einstellen der
Deckmarken und der Greiferaufschläge der Schwinganlage für Bogenrotationsdruckmaschinen
bekannt geworden. Diese Vorrichtung betrifft jedoch die Verstellung der Greifer
einer Schwinganlage und nicht die Verstellung der Greifer eines rotierenden Druckzylinders.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die es ermöglicht, die Öffnungsweite der auf einem umlaufenden Zylinder oder einer
umlaufenden Trommel
montierten, zu mindestens einer Greiferreihe
zusammengefaßten Greifer während des Ausrichtvorganges des Bogens an auf dem Zylinder
bzw. der Trommel befestigten Vordermarken, an die zu verarbeitende Bogenstärke anzupassen
um Passerdifferenzen zu vermeiden, und diese Öffnungsweite soll während des Betriebes
möglichst stufenlos zu verstellen sein.
-
Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des kennzeichnenden Teils des
Anspruchs 1 und 2 gelöst.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Öffnungsweite der Greifer eines ständig umlaufenden Druckzylinders sich
stufenlos verstellen läßt, ohne daß sich hierbei der Abgabezeitpunkt für den Bogen
an den nächstfolgenden Zylinder ändert. Auch ist die Verstellung der Greiferöffnungsweite
möglich, ohne die Bogenrotationsdruckmaschine anhalten zu müssen. Die Verstellung
der Öffnungsweite der Greifer ist notwendig, um Passerdifferenzen zu verhindern.
Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist weiter, daß die Vorrichtung
nur wenige unkomplizierte Teile umfaßt, daß leicht eine Meßvorrichtung zur Anzeige
der durchgeführten Verstellung, z.B. eine Skala, sowie eine Fernverstellung angebracht
werden kann.
-
Außerdem läßt sich die Vorrichtung leicht mit einer Vorrichtung zur
stufenlosen Verstellung des Greiferöffnungs-und -schließzeitpunktes kombinieren.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 einen Schnitt durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine
Ansicht der Vorrichtung zum Verstellen der Kurventräger ohne die Vorrichtung zum
Verstellen des Kurvenkörpers, Fig. 4 einen Schnitt IV-IV in Fig. 1, Fig. 5 eine
Einzelheit des Kurvenkörpers.
-
Auf einem mit gleichförmiger oder ungleichförmiger Umfangsgeschwindigkeit
um seine Rotationsachse 1.1 umlaufenden Zylinder oder einer Trommel 1 sind in bekannter
Weise eine Anzahl Greifer 2 montiert, die zu mindestens einer Greiferreihe zusammengefaßt
sind. Die Greifer 2 arbeiten mit einer Greiferauflage 2.3 zusammen und werden in
bekannter Weise über einen Antrieb gesteuert, der aus einer Greifersteuerwelle 2.1,
einem mit der Greifersteuerwelle 2.1 formschlüssig verbundenen Antriebshebel 3 besteht,
der an seinem freien Ende eine Laufrolle 4 trägt. Die Laufrolle 4 läuft auf der
Stirnfläche 15.5 um den Umfang des Kurvenkörpers 15 herum. Die Greifer 2 sind in
diesem Ausführungsbeispiel derart angeordnet, daß sie mittels Federkraft geöffnet
werden.
-
Ein Übergang der Laufrolle 4 von einer tieferliegenden Steuerungsebene
des Kurvenkörpers 15 auf eine höherliegende Steuerungsebene verursacht daher eine
Bewegung der Greifer in Richtung "Greifer schließen". In einer Bohrung eines Seitengestells
5 ist eine nichtdrehbare Buchse 6 gelagert. Die Innenbohrung der Buchse 6 nimmt
ein Rollenlager 7 auf, das als Lagerung für den Wellenzapfen 8 z.B. des Druckzylinders
1 ausgebildet ist. In einem Einstich 9 der Buchse 6 ist ein Kurventräger 10 konzentrisch
zur Rotationsachse 1.1 des Zylinders 1 gelagert. Er kann vorteilhafterweise als
Teilring ausgeführt und mit seiner Innenfläche 15.4 entlang der Krümmung der Führungsfläche
9.l verschoben werden. In den Kurventräger 10 sind Sechskantpaßschrauben 11,11.1,
12, 12.1 geschraubt. An dem Kurventräger 10 anliegend ist ein Kurvenkörper 15 zur
Betätigung der Greifer 2 so angeordnet, daß die Sechskantpaßschrauben 11, 11.1,
12, 12.1 in den Schlitzen 13, 13.l, 14, 14.1 des Kurvenkörpers 15 hin- und hergleiten
können. Die Schlitze 13, 13.1, 14, 14.1 dienen dazu, ein Verschieben des Kurvenkörpers
15 auf dem Kurventräger 10 in radialer Richtung zu ermöglichen. Der Kurvenkörper
15 ist als Kurvenscheibe ausgeführt und hat, um seinen Umfang verstellt, mindestens
drei aufeinanderfolgende, gekrümmte Steuerungsebenen 15.1, 15.2, 15.3, deren Krümmungsradien
rl, r2, r3 ihren Ursprung auf der Rotationsachse l.1 haben. Die Steuerungsebenen
15.1, 15.2, 15.3 sind - in Umlaufrichtung der
Laufrolle 4 um den
Kurvenkörper 15 gesehen - derart angeordnet, daß die Laufrolle 4 zuerst auf einer
ersten, tiefen Steuerungsebene 15. 1 läuft, die auf einem Kreisbogen mit dem Radius
rl liegt. Durch den Lauf der Laufrolle 4 auf dieser Steuerungsebene 15. 1 werden
die Greifer 2 in der Position A = "Greifer geöffnet" gehalten. In dieser Position
A ist der Greifer 2 so weit geöffnet, daß der Anfang eines zu übernehmenden Bogens
sicher und leicht zwischen den Greiferfinger 2.2 und die Greiferauflage 2.3 eingeführt
werden kann und schließlich an den Vorderanschlägen (Vordermarken) 2.4 anliegt,
die fest mit dem Zylinder oder der Trommel I verbunden sind. Danach erreicht die
Steuer- oder Laufrolle 4 die nächste, höher gelegene Steuerungsebene 15.2, sie liegt
auf einem Kreisbogen mit dem Radius r2. Diese höhere Steuerungsebene 15.2 bewirkt
über den Greiferantrieb 2.1, 3, 4, daß die Greifer 2 so weit geöffnet werden, daß
sie die Position B - "Greifer in Deckmarkenstellung" einnehmen. Sie ist einstellbar
und soll im Bereich: Bogenstärke + (0,05 mm bis 2 mm) - gemessen von der Greiferauflagefläche
- liegen.
-
In dieser Position B werden die Greifer länger als 30 - bezogen auf
den Umfang des Kurvenkörpers 15 - gehalten. Dadurch wird bewirkt, daß der mit einer
Geschwindigkeit, die größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel oder
des Zylinders 1, von Förderrollen oder Saugwalzen geschobene Bogen sich an den Vorderanschlägen
2.4 ausrichten und beruhigen
kann, ohne daß er sich innerhalb
des Greifers 2 stark wölben kann. Weiter werden Passerdifferenzen vermieden, die
sich durch zu lange Greiferschließzeiten ergeben können.
-
Der Steuerungsebene 15.2 folgt die nächsthöhere Steuerungsebene 15.3
auf einem Kreisbogen mit dem Radius r3. Durch sie werden die Greifer 2 in eine Position
C - "Greifer geschlossen" gebracht. In der Position C sind die Greifer 2 fest geschlossen.
-
Zur Veränderung des Hubes des Kurvenkörpers 15 ist ein Exzenter 16,
bestehend aus einem zentrischen Mittelteil 17, Antriebszapfen 18 und Exzenterzapfen
20, mit seinem kreisrunden Mittelteil 17 im Kurventräger 10 drehbar gelagert.
-
Während der Antriebszapfen 18 des Exzenters 16 mit einem Hebelarm
43 formschlüssig verbunden ist, und dieser über den Zapfen 42 mit der Stange 19
formschlüssig verbunden ist, greift der Exzenterzapfen 20 des Exzenters 16 drehbar
in eine Bohrung 21 des Kurvenkörpers 15 ein. Mit dem Kurventräger 10 ist ein Hebelarm
22 verstiftet und verschraubt.
-
Das freie Ende des Hebelarms 22 ist mit einer Bohrung 23 versehen.
Diese Bohrung 23 bildet für den mit einer Schubstange 25 formschlüssig verbundenen
Zapfen 24 eine Lagerstelle. Die Schubstange 25 ist mit ihrem zweiten Ende mit einem
Querstück 26 verschweißt. In sein eines Ende ist ein zylindrisches Durchgangsloch
27 gebohrt, das andere Ende ist mit einem Durchgangsloch 28 mit Gewinde versehen.
An die Stange 19 ist ein Endstück 29 angeschweißt, das mit einem
Durchgangsloch
mit Gewinde 30 versehen ist. Mit dem Seitengestell 5 sind ein Führungsstück 31 und
ein Führungsstück 32 verschraubt. Das Führungsstück 31 dient zur Führung einer mit
einem Stellrad 33 formschlüssig verbundenen Verstellschraube 34, die aus einem zylindrischen,
glatten Teil 35, einem zylindrischen glatten Teil 36 und einem Schraubenteil 37
besteht. Die Verstellschraube 34 ist in dem Führungsstück 31 verdrehbar und in ihrer
Längsachsenrichtung hin-und herbewegbar, und ihr zylindrischer, glatter Teil 36
ist drehbar in dem Durchgangsloch 27 gelagert. Eine Verschiebung des Querstücks
26 in Längsachsenrichtung der Verstellschraube 34 bei Verdrehung der Verstellschraube
34 wird dadurch verhindert, daß das Querstück 26 einmal an der Stirnfläche des zylindrischen,
glatten Teils 35 und zum anderen an der Stirnfläche einer mit dem Schraubenteil
37 verstifteten Mutter 38 und der Stellschraube 39 geführt wird. Der Schraubenteil
37 der Verstellschraube 34 ist mit dem Gewinde des Durchgangsloches 30 in Eingriff.
-
Wird das Stellrad 33 mit der Verstellschraube 34 im oder entgegen
dem Uhrzeigersinn verdreht, so wird diese Drehbewegung mittels des Gewindes des
Durchgangsloches 28 in eine Hin- bzw. Herbewegung des Endstücks 29 parallel zur
Längsachse der Verstellschraube 34 umgesetzt. Der Bewegung des Endstücks 29 folgt
natürlich die mit ihm formschlüssig verbundene Stange 19. Über den mit der Stange
19 formschlüssig
verbundenen Zapfen 42 wird ihre Bewegung auf den
mit dem Antriebszapfen 18 des Exzenters 16 formschlüssig verbundenen Hebelarm 43
übertragen. Eine Bewegung der Stange 19 ergibt also eine Verdrehung des Exzenters
16 um das Zentrum seines Mittelteils 17. Über die Bohrung 21 des Kurvenkörpers 15
überträgt der Exzenterzapfen 20 jede Bewegung des Exzenters 16 auf den Kurvenkörper
15, und zwar dergestalt, daß er sich, je nach Drehrichtung des Exzenters 16, hebt
oder senkt, wobei er in seinen Schlitzen 13, 13.1, 14, 14.1 mittels der Sechskantpaßschrauben
11, 11.1, 12, 12.1, geführt wird. Durch das Senken des Kurvenkörpers 15 wird eine
größere Öffnungsweite der Greifer 2 des Druckzylinders bzw.
-
der Trommel 1 erzielt, während ein Heben des Kurvenkörpers 15 eine
Verkleinerung der Öffnungsweite der zu betätigenden Greifer 2 zur Folge hat.
-
Der zylindrische, glatte Teil 35 der Verstellschraube 34 kann mit
einer Meßeinrichtung, z.B. einer Skala 35.1, versehen werden, die z.B. Bezug zu
einer Markierung am Seitengestell 5 oder zu einer Kante 31.1 des Führungsstücks
31 hat. Über die Skala 35.1 kann dann exakt die Verstellung des Kurventrägers 10
und damit die Öffnungszeitpunkte der Greifer 2 eingestellt und abgelesen werden.
Zur Einstellung der Öffnungsweite der Greifer 2 läßt sich statt des Stellrades 33
auch ein handeslübliches
Handrad mit Stellungsanzeiger 33. 1 anwenden,
so daß über den in das Handrad eingebauten Stellungsanzeiger die Stellung und Verstellung
des Hubes des Kurvenkörpers 15 abgelesen werden kann.
-
Die Stellschraube 39, ausgeführt als Innensechskantpaßschraube, wird
an ihrem Paßstück mittels des Führungsstückes 32 geführt. Ein Ausweichen der Stellschraube
39 in ihrer Längsrichtung aus dem Führungsstück 32 wird durch die mit der Stellschraube
39 verstiftete Mutter 40 verhindert. Das Gewinde der Stellschraube 39 ist mit dem
Gewinde des Durchgangsloches 30 des Querstücks 26 in Eingriff.
-
Durch ein Verdrehen der Stellschraube 39 z.B. im Uhrzeigersinn dreht
sich das Gewinde der Stellschraube 39 im Innengewinde 30 des Querstücks 26. Da das
Querstück 26 die Drehung der Stellschraube 39 nicht mitmachen kann, wird es parallel
zur Längsachse der Stellschraube 39 bewegt. Der Bewegung des Querstücks 26 folgt
natürlich auch die Schubstange 25, die die Bewegung über den Hebelarm 22 auf den
Kurventräger 10 überträgt. Das hat zur Folge, daß sich der Kurventräger 10 entlang
der Führungsfläche 9.1 des Einstichs 9 konzentrisch um die Buchse 6 und so um die
Rotationsachse 1.1 des greifertragenden Zylinders oder der Trommel 1 im Uhrzeigersinn
verschiebt. Da der Kurvenkörper
15 über die Sechskantpaßschrauben
11, 11.1, 12, 12.1 mit dem Kurventräger 10 kraftschlüssig verbunden ist, folgt er
also zwangsläufig der Bewegung des Kurventrägers 10, was sich als Verstellung des
Öffnungs- und Schließzeitpunktes der Greifer 2 auswirkt. Eine Verdrehung des Kurvenkörpers
15 im Uhrzeigersinn bedeutet daher ein früheres Öffnen der Greifer 2 jedoch nur
bei der Übernahme eines Bogens.
-
auf z.B. dem Druckzylinder 1,' Bei einer Verdrehung der Stellschraube
39 entgegen dem Uhrzeigersinn gilt das soeben Beschriebene analog. In diesem Falle
wird eine Verzögerung des Schließens der Greifer 2 erreicht.
-
Um bei einer Verstellung der Öffnungsweite der Greifer 2 nicht auch
den Abgabezeitpunkt des Bogens an den nächstfolgenden Zylinder zu verstellen, ist
die Greiferansteuerkurve nicht als einteiliger Kurvenring, sondern als geteilte
Kurve ausgeführt. Sie besteht aus dem Kurvenkörper 15 und dem Kurventeilring 44,
wobei der Kurventeilring 44, ebenso wie der Kurvenkörper 15, konzentrisch im Halbkreis
um die Rotationsachse 1.1 angeordnet ist. Die Enden von Kurvenkörper 15 und Kurventeilring
44 sind im Abstand a voneinander angeordnet.
-
Dieser Abstand a ist veränderlich je nach Stellung des Kurvenkörpers
15. Kurvenkörper 15 und Kurventeilring 44 werden vorzugsweise in gleicher Dicke
hergestellt und im gleichen Abstand b vom Seitengestell 5 montiert. Während der
Kurvenkörper 15 auf dem Kurventräger 10, - wie oben beschrieben -auf
einer
gedachten Geraden, welche auf der Strecke zwischen den Zentren der Schrauben 11,
12 senkrecht steht und durch die Rotationsachse 1.1 geht, hin- und herbewegt werden
kann, ist der Kurventeilring 44 an den Distanzstücken 47, 48 mittels Schrauben 45,
46 fest verschraubt. Die Distanzstücke 47, 48 sind mit dem Seitengestell 5 verschraubt.
-
Die Lücken 49, 50,die diedurch den Abstand a zwischen Kurvenkörper
15 und Kurventeilring 44 entstehen, überbrücken die Teilstücke 51, 52 des Kurventrägers
10, die sowohl am Kurvenkörper 15 als auch am Kurventeilring 44 anliegen und an
die Kurvenform beider angepaßt sind.