DE2213316B2 - Druckzylinder für Druckmaschinen zum Bedrucken von blattförmigem Material, insbesondere Blechen - Google Patents
Druckzylinder für Druckmaschinen zum Bedrucken von blattförmigem Material, insbesondere BlechenInfo
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Description
45 Die Erfindung betrifft einen Druckzylinder für
Druckmaschinen zum Bedrucken von blattförmigem Material, insbesondere Blechen, bei dem in einer zur
Zylinderachse parallelen Zylindergrube eine Anschläge und Greifer für die vordere Materialkantc tragende,
durch eine außerhalb des Druckzylinders angeordnete Steuereinrichtung drehbare Greiferspindel angeordnet
ist.
Ein solcher Druckzylinder ist aus der GB-PS 757 849 bekannt. Bei diesem Druckzylinder sind die Greifer und
Anschläge durch an den Seitenwänden der Blechdruckmaschine vorgesehene Kurvenscheiben über Rollen
und Hebel gesteuert verschwenkbar. Das durch Schieber fortlaufend dem Spalt, der auf der einen Seite durch
den Druckzylinder begrenzt wird, zugeschobene blattförmige Material muß auf dem Druckzylinder genau
angelegt und ausgerichtet werden. Das Ausrichten erfolgt sowohl in Richtung parallel zur Achse des Druckzylinders
als auch in Richtung des Längsvorscliubes des zugeführten Materials.
Das seitliche Ausrichten erfolgt mit Hilfe seitlicher Führungen, die sich parallel zur Vorschubrichtung des
blattförmigen Materials erstrecken. Das Ausrichten in Richtung senkrecht dazu erfolgt mit Hilfe der Anschläge
und Greifer.
In der Praxis wird das blattförmige Material dem Druckzylinder mit einer linearen Geschwindigkeit zugeführt,
die größer ist als die entsprechende Geschwindigkeitskomponente der Anschläge. Das blattförmige
Material trifft also stoßartig auf die Anschläge, mit der
Folge, daö das Material zurückprallt und/oder eine An
Schwingbewegung ausführt Dadurch wird dre genaue Anlage des blattförmigen Materials an den Anschlägen
beeinträchtigt
Es ist erforderlich, daß der Ausrichtvorgang beendet ist, bevor die Vorderkante des blattförmigen Materials
die Linie überschreitet, welche die Achse des Druckzylinders mit der Achse eines Gegenzylinders verbindet
Um für den Ausrichtvorgang bei gleichbleibender Drehzahl des Druckzylinders mehr Zeit zur Verfügung
zu haben, ist es aus der genannten Gß-Γ^ bekannt, die
Anschläge in der Zylindergrube des Druckzylinders beweglich anzuordnen.
Es ist weiterhin bekannt, für die Verschwenkung von Greifern eines rotierenden Zylinders die Greifer auf
einer Greiferspindel anzuordnen und diese Spindel mit einer zweiten im Zylinder gelagerten Welle durch ein
Transmissionsgestänge zu verbinden. Hierdurch wird der Weg der Greifer wesentlich verkürzt. Einher geht
damit jedoch auch eine Verkürzung der zum Ausrichten des Materials zur Verfügung stehenden Zeit (vgl.
DT-PS I 212 562).
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Druckzylinder der eingangs näher bezeichneten Art so
weiterzubilden, daß der zum Ausrichten des blattförmigen Materials zur Verfügung stehende Winkel der Zylinderumdrehung,
d. h. bei gleichbleibender Drehzahl die Zeit, die /um Ausrichten zur Verfügung steht, wesentlich
vergrößert werden kann, wobei ohne großen Aufwand eine größere Genauigkeit des Ausrichtvorganges
erzielt werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die über ihre ganze Länge von der Zylindergrube
aufgenommene Greiferspindel von der Achse des Druckzylinders in einem festen Abstand gelagert
ist. der wesentlich größer ist als der feste Abstand einer parallel zur Greiferspindel vorgesehenen Hauptwelle
von dieser Achse, und daß die Hauptwelle und die Greiferspindel über ein innerhalb der Zylindergrube
angeordnetes Koppelgetriebe miteinander und mit der Steuereinrichtung verbunden sind.
Dadurch, daß die vollständig ihrer Länge nach in der Zylindergrube aufgenommene Greiferspindel dem Umfang
des Druckzylinders wesentlich näher als die Hauptwelle angeordnet werden kann, wird es möglich,
daß die Arme des Koppelgestänges, welche die Steuerung der Bewegung der Anschläge gewährleisten und
die an der Greiferspindel befestigt sind, wesentlich länger ausgebildet werden können als die betreffenden
Arme bisher bekannter Druckzylinder. Das bedeutet, daß die Anschläge der Bewegung des herangeführten
blattförmigen Materials wesentlich weiter entgegengeführt werden können, als dies bisher möglich war. Dadurch
steht ein wesentlich größerer Drehwinkel für die Ausrichtung des blattförmigen Materials und damit
mehr Zeit zum Ausrichten zur Verfügung. Das bedeutet ferner, daß die Geschwindigkeit der Anschläge besser
an die Geschwindigkeit des Materials angepaßt werden kann, so daß ein stoßfreies Ausrichten möglich wird.
Die nahe Anordnung der Greiferspindel am Umfang des Druckzylinders wird im wesentlichen dadurch mög-
lieh, daß für diese Welle keine außerhalb des, Druckzylinders
angeordnete Steuerungselemente erforderlich sind, du die Steuerung der Greiferwelle allein durch das
in der Zylindergrube aufgenommene Koppelgetriebe erfolgt. Das Anlegen des blattförmigen Materials erfolgt
daher bei der Anordnung und Ausbildung des neuen Druckzylinders bei gleicher Drehzahl des Druckzylinders
im wesentlichen stoß- und erschütterungsfrei und damit mit wesentlich höherer Genauigkeit, als dies
bisher möglich war.
Vorteilhafterweise ist die Anordnung so getroffen, daß die Greiferspindel in Drehrichtung des Druckzylinders
wesentlich vor der Hauptwelle angeordnet ist. In der Zylindergrube kann außerdem ein fester Hilfsansehlag
für die Ruhestellung eines mit einem Anschlag für die vordere Materialkante vorgesehenen Anschlaghebels
vorgesehen sein.
Das Koppelgestänge besteht zweckmäßigerweise .ms je einem mit der Haupt- bzw. mit der Greiferspindel
verbundenen Arm und einem die freien Ender, der J0
beiden Arme verbindenden Lenker. Dabei : t vorteilhafterweise
der Arm der Greifcrspindcl kürzer als der Arm auf der Hauptwelle.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schemaiiseher
Zeichnungen an einem Ausführiingsbeispiel näher
erläuiert. Es zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf einen Druckzylinder,
[: i g. 2 bis 4 jeweils im größeren Maßstab Querschnitte
entlang der Schnittlinien 11-11, III-1II und IV-IV
der F i g. 1. 3<J
F i g. 5 eine schematische Stirnansicht des Druckzylinders im Augenblick des Auftreffens des blattförmigen
Materials auf die vom Druckzylinder getragenen Anschläge und
F i g. 6 in ähnlicher Darstellung wie F i g. 5 den Druckzylinder in dem Augenblick, in dem das blattförmige
Material nach dem Ausrichten durch die Greifer festgelegt ist.
Gemäß den Zeichnungen ist der Druckzylinder 10 drehbar zwischen Stirnwänden IM und 11 ö eines
Druckmaschincngestcllcs gelagert. Der Druckzylinder 10 trägt an seinen beiden Enden jeweils ein Zahnrad
12/1 bzw. 12Ö, über die er angetrieben wird. Der
Druckzylinder 10 weist außerdem in bekannter Weirc eine zur Achse parallele Zylindergrube 13 auf, in der
eine Hauptwelle 14 über mit dem Druckzylinder 10 fest verbundene Lager 15 drehbar gelagert ist. Die Hauptwelle
14 erstreckt sich über das eine Stirnende des Druckzylinders 10 hinaus und trägt an diesem Ende
einen Hebel 16, an dessen freiem Ende eine Rolle 17 gelagert ist, die mit der Umfangsbahn eines Nockens 18
zusammenwirkt, der mit dem Maschinenrahmen starr verbunden ist. Das Profil der Umfangsbahn des Nokkens
ist so ausgebildet, daß die Hauptwelle 14 um ihre Achse eine Drehung ausführt, wenn der Druckzylinder
10 angetrieben wird.
Der Hauptwelle 14 ist parallel eine Grciferspindel 20
zugeordnet, die über ihre ganze Länge in der Zylindergrube 13 aufgenommen ist. Die Greiferspindel 20 ist
mittels Lager 21 drehbar gelagert, die ihrerseits in der Zylindergrube 13 angeordnet sind. Die Greiferspindel
20 liegt dem Umfang des Druckzylinders 10 wesentlich näher als die Hauptwelle 14. Außerdem ist die Greiferspindel
20 in bezug auf die Drehrichtung des Druckzylinders 10 vor der Hauptwelle 14 angeordnet. Die
Drchrichlung des Druckzylinders 10 ist dabei durch den Pfeil 22 in F i g. 5 angedeutet
Die Grcifcrsoindcl 20 wird durch die Hauptwelle 14 gesteuert, und zwar mit Hilfe eines Koppelgetriebes
(vgl. F i %. 4). Das Koppelgetriebe weist einen mil der
Hauptwelle 14 verbundenen Arm 24 und einen mit der Greiferspindel 20 verbundenen Arm 25 auf. Die freien
Enden der beiden Arme 24,25 sind durch einen Lenker 26 verbunden, der an dem Arm 24 bei 27 und an dem
Arm 25 bei 28 angelenkt ist. Der mit der Hauptwelle 14 verbundene Arm 24 weist eine wirksame Länge LX auf,
die merklich größer ist als die wirksame Länge L2 des mit der Greiferspindel 20 verbundenen Armes 25.
Auf der Greiferspindel 20 sind zwei identische Anschläge 30 mit gegenseitigem Abstand fest angebracht.
In F i g. 3 ist lediglich der eine Anschlag 30 zu erkennen. Er weist einen Anschlaghebel 31 auf, der auf der
Greiferspindel 20 befestigt ist. Weiterhin weist der Anschlag 30 eine vorzugsweise einstellbar arn Anschlaghebel
31 befestigte Anschlagfläche 32 auf. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß die Anschlagfläche M
in der in F i g. 3 gezeigten Ruhes'dlung nur wenig über
den Umfang des Druckzylinder:· 10 hinausragt, und zwar nahe der, bezogen auf die Drehr:;htung, rückwärtigen
Begrenzung 33 der Zylindergrube 13 des Druckzylinders 10. Diese Ruhestellung wird durch einen in
der Zylindergrube 13 befestigten Hilfsanschlag 34 bestimmi.
ledern der beiden Anschläge 30 sind zwei Greifer 35 zugeordnet, die beiderseits des zugehörigen Anschlages
30 angeordnet sind (vgl. F i g. 1). Ein Greifer 35 ist in F i g. 2 in Einzelheiten gezeigt. Er weist einen
Greiferhebel 36 auf, der auf der Greiferspindel 20 befestigt ist, sowie einen Greiferfinger 37, der in der Ruhestellung
nach F i g. 2 eine \uflageplatte 38 übergreift, die am Druckzylinder 10 umfangsgleich angeordnet ist.
Der Druckzylinder 10 bildet, wie aus den F i g. 5 und fa hervorgeht, mit einem in diesen Figuren nur gestrichelt
angedeuteten zweiten Zylinder 40 einen Einlaufspalt für das über einen Schieber 42 entlang e:ner geraden
Zuführungsbahn 43 zugeführte blattförmige Material 41. Zwei nicht dargestellte seitliche Führungen corgen
dabei für eine seitliche Ausrichtung des blattförmigen Materials 41.
Das Profil des Nockens 18 ist so gewählt, daß in einer ersten, in F i g. 5 wiedergegebenen Stellung die
Anschläge 30 des Druckzylinders 10 weil aus der Zyündergrube 13 hervor in die Bahn des blattförmigen
Materials 41 ragen. In dieser Stellung befinden sich die Anschläge 30 in einem erhebliehen Abstand von einer
Ebene P, in der die Achsen der beiden Zylinder 10. 40 liegen und die in F i g. 5 strichpunktiert eingezeichnet
ist.
L>ie Zylindergrube 13 des Druckzylinders 10 ist relativ
groß ausgebildet. Dadurch und durch die Tatsache, daß die Greiferspindel 20 nahe dem Umfang des
Druckzylinders 10 angeordnet werden Kann, können die Anschlaghebel 31 eine große Länge aufweisen. Dies
wird noch dadurch begünstigt, daß die Greiferspindel
20 in Drehrichtung des Druckzylinders 10 vor der Hauptwelle f4 angeordnet ist.
Mit der Linie Pl ist in den F i g. 5 und 6 die Stellung der rückwärtigen Begrenzung der Zylindergrubc 13 angegeben,
die diese bei voll ausgefahrenen Anschlägen 30 einnimmt. In dieser Stellung wird das blattförmige
Material 41 durch den Schieber 42 in Berührung mit den Anschlägen 30 gebracht. Die Schieber 42 setzen
ihre Bewegung fort und halten dabei das blattförmige
Material 41 unter Vorspannung in Anlage an den Anschlägen 30. Pin Rückprallen bzw. das Auftreten von
Vibrationen wird dadurch verhindert oder rasch abge-
dämpft. Das Ausrichten und Anlegen des blattförmigen
Materials 41 ist dann beendet, wenn die vordere Kante
des Materials 41 durch die Greifer 35 festgehalten wird. Dies erfolgt in der Stellung fi getnäl.i I' i g. 6. und /war
im wesentlichen in der obenerwähnten Kbene /'. Der
/um Anlegen und Ausrichten zur Verfügung stehende Drehwinkcl wird durch die beiden Kbencn ΊΛ und 11
bestimmt und betragt, wie aus (■'i g. b er?
4r> .
I5ei einem Druckzylinder, dc:r bereits /ylindcrgrube angeordnete Hauptwelle
läßt sich die neue Anordnung auch ohne nachträglich einbauen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Druckzylinder für Druckmaschinen zum Bedrucken von blattförmigem Material, insbesondere
Blechen, bei dem in einer zur Zylinderachse parallelen Zylindergrube eine Anschläge und Greifer für
die vordere Materialkante tragende, durch eine außerhalb des Druckzylinders angeordnete Steuereinrichtung
drehbare Greiferspindel angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die über
ihre ganze Länge von der Zylindergrube (13) aufgenommene Greiferspindel (20) von der Achse des
Druckzylinders (10) in einem festen Abstand gelagert ist, der wesentlich größer als der feste Abstand
einer parallel zur Greiferspindel (20) vorgesehenen Hauptwelle (14) von dieser Achse ist, und daß die
Hauptwelle (14) und die Greiferspindel (20) über ein innerhalb der Zylindergrube (13) angeordnetes
Koppelgetriebe miteinander und mit der Steuereinrichtung (17, IS) verbunden sind.
2. Druckzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferspindel (20) in Drehrichtung
des Druckzylinders (10) wesentlich vor der Hauptwelle (14) angeordnet ist.
3. Druckzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Zylindergrubc
(13) ein fester Hilfsanschlag (34) für die Ruhestellung eines mit einem Anschlag (30) für die vordere
Materialkante versehenen Anschlaghebels (31) vorgesehen ist.
4. Druckzylinder nacn Anspruch I bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das innernalb der Zylindergrube (13) angeordnete Koppdge -iebe aus je einem
mit der Hauptwelle (14) bzw. der Greiferspindel (20) verbundenen Arm (24 bzw. 25) und einem die
freien Enden der beiden Arme verbindenden Lenker (26) besteht.
5. Druckzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Arm (25) auf der Greiferspindel (20) kürzer als der Arm (24) auf der Hauptwelle
(14) ist.
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